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Jorge Comensal: Diese brennende Leere

Climate Fiction Physik Friedhof Dystopie 2030er

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4 Antworten in diesem Thema

#1 Rezensionsnerdista

Rezensionsnerdista

    Yvonne

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Geschrieben 05 April 2025 - 09:48

Hallo zusammen,

 

ich lese gerade (u. a.) Diese brennende Leere und bin bei 15%, bisher bin ich stark begeistert. Wenn das so weitergeht, klarer KLP Kandidat.

 

Hier der Klappentext:

 


 

Eine raffiniert erzählte Dystopie über die Folgen des Klimawandels, ein Krimi um ein dunkles Familiengeheimnis und die Geschichte einer jungen Frau, die auf der Suche nach ihrer wahren Identität ist. 
 
Mexico City im Jahr 2030: Die junge Physikerin Karina, die an einer Quantentheorie der Schwerkraft arbeitet, kümmert sich um ihre demente Großmutter, als diese ihr eines Nachts ein beunruhigendes Geheimnis anvertraut. Es hat mit dem Tod von Karinas Eltern zu tun, achtzehn Jahre zuvor.
 
Kurz danach bricht im nahegelegenen Park Chapultepec ein Brand aus. Ein riesiger Zoo und ein Friedhof befinden sich hier, Karinas Eltern sind an diesem Ort begraben. Die Tiere sterben oder fliehen, der Park wird völlig zerstört. Mit Hilfe des Friedhofswärters Silverio wird Karina der Wahrheit hinter dieser Katastrophe auf den Grund gehen. 
 
In diesem packenden Roman bewegt sich die Zeit vor und zurück, dehnt sich aus und zieht sich zusammen. Im Zentrum steht ein Rätsel, um das die grundlegenden Themen unserer Zeit kreisen: Umweltkrise, Familienkonflikte, Sucht, Fanatismus und die Beziehung des Menschen zu anderen Wesen unseres Planeten. 
 

Die kleinen Schnipsel Weltenbau markiere ich wie Goldstaub und habe große Freude am Entdecken. Offenbar spielt der Roman 2031, also sehr Near Future und eben in Südamerika (wo genau müsste ich wohl nachschlagen, der Autor ist aus Mexiko). Okay, kriege ich gerade nicht raus. Aber sowohl die Physikerin Karina finde ich klasse, vor allem wegen ihrer Beziehung zu ihrer Großmutter, und dann der Friedhofswärter, der ist auch toll und richtig gut und plastisch eingeführt. Die Perspektiven wechseln sich einigermaßen ab und kommen wohl auch noch zusammen. Bisher sehr toll! Klar, wird als Klima-Dystopie beworben und das passt auch, ist aber trotzdem toll. Viele Anker. Das Buch hätte mir schon immer gut gefallen, einen starken Phantastikmuskel braucht man dazu nicht. Insofern wird es wohl auch im Mainstream gut ankommen.


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#2 franklutz

franklutz

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Geschrieben 15 April 2025 - 13:45

Hallo Yvonne,

 

deine Vorstellung des Buches hat mich nun auch neugierig gemacht.

Ich habe es mir bestellt und bin jetzt gespannt auf die Begegnung mit dem Friedhofswärter.

Was ich von ihm und überhaupt von der Geschichte halte, werde ich in Bälde mitteilen.

 

Best wishes

Frank



#3 Rezensionsnerdista

Rezensionsnerdista

    Yvonne

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Geschrieben 15 April 2025 - 13:58

Ja ich bin auch inzwischen durch! Viel Spaß!

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#4 franklutz

franklutz

    Bambinaut

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Geschrieben 17 April 2025 - 10:59

Eine hübsche kleine Szene:

Weil die hochbetagte und vergessliche Großmutter der Protagonistin Karina sich beim Telefonieren permanent verwählt, dreht sie bisweilen endlos die Wählscheibe, um den richtigen Gesprächspartner zu erreichen.

Angesichts dieser Prozedur kommt Karina die Frage in den Sinn, welche Art von Zahlen man wohl bräuchte, um die Götter anzurufen:

Die Quadratwurzel von minus eins, alle Dezimalstellen von Pi oder vielleicht Cantors transfinite Zahlen?

Nach meinem Geschmack schon eine recht originelle Überlegung.

Bislang hat sich kaum einer die bedeutsame Frage vorgelegt, ob die Götter entsprechend der unendlichen Distanz, die sie von uns Menschen trennt, auch nur über eine Telefonnummer erreichbar sind, die aus einer unendlichen Zahlenfolge besteht.

Zudem führt der Autor ein tragikomisches Element in die Story ein, indem er die Leser nötigt, sich jemanden vorzustellen, der unablässig die Wählscheibe dreht, pausenlos eine Ziffer nach der anderen wählt, von Ewigkeit zu Ewigkeit, in dem Bestreben, endlich den Vorgang mit der  letzten Zahl der göttlichen Telefonnummer abschließen zu können.

Vergebliches Streben.

Denn eines Menschen Zeit reicht nicht aus, um die Götter über die Durchwahl Pi ans Rohr zu bekommen.

Hoffentlich reicht meine Zeit aus, um dieses schöne Buch zu Ende zu lesen.

 



#5 Rezensionsnerdista

Rezensionsnerdista

    Yvonne

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Geschrieben 17 April 2025 - 11:01

Ja, das Verhältnis zwischen Karina und ihrer Großmutter ist sehr interessant. Das zwischen dem Friedhofswärter und seiner Tochter Daenerys (die wurde wohl tatsächlich nach der Figur aus GoT so benannt) hat mir auch gut gefallen.

Es gibt viele hübsche Ideen und Szenen.

 

Beim Plot gehe ich nicht immer ganz mit, manches kommt mir schräg vor, aber das Buch ist insgesamt einfach super geschrieben und hat viel Liebe zum Detail (und zu guten Details!).


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