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EXODUS Nr. 49 (04/2025)


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61 Antworten in diesem Thema

#31 Rezensionsnerdista

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    Yvonne

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Geschrieben 19 April 2025 - 15:36

Das sollte auch gar keine Kritik an der Themenauswahl sein, sondern lediglich eine Feststellung. Das Thema KI kann dabei sowohl interessant (siehe die beiden Uwes) oder eben auch nicht so interessant abgehandelt werden. Das hängt m. E. sehr von den Fähigkeiten der Autori ab. Und manchmal ist der Focus auf die KI gerichtet und manchmal ist sie eben nur schmückendes Beiwerk.


Genau!

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#32 Sam Francisco

Sam Francisco

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Geschrieben 19 April 2025 - 16:57

Dieter Korger - Die letzten Carnivoren:

Seit Dieter Korgers genialer Geschichte Nur ein Werbespot! (in Ferne Horizonte - Entfernte Verwandte), dem ich dafür den KLP 2024 gegönnt hätte, ist meine Erwartungshaltung bei neuen Geschichten von ihm sehr hoch. Zu hoch? Vermutlich, denn seitdem habe ich zwei Geschichten (incl. dieser hier) von ihm gelesen und beide konnten mich nicht überzeugen.

In Die letzten Carnivoren wird der Genuss von Fleisch behördlich nicht mehr geduldet. In einem Grillimbiss warten vier Personen darauf, dass sie von der Behörde festgenommen werden sollen, und planen ihre Verteidigung. Am Ende werden alle festgesetzt. Doch dann kommt - wie Deus ex machina - die Mutter einer der vier, die zufällig in einer Widerstandsgruppe ist, und rettet alle.

So ganz nett geschrieben, aber der Plot hat mich nicht überzeugt, zuviel Zufall. Zu den Personen konnte ich keine Bindung aufbauen.

SF

Bearbeitet von Sam Francisco, 19 April 2025 - 20:04.

Future ist die Zukunft!
  • (Buch) gerade am lesen:Kritika H. Rao: The Surviving Sky
  • (Buch) als nächstes geplant:immer noch Alan Campbell - Scar Night (Kettenwelt 1), aber meine Planungen werden häufig über den Haufen geworfen.
  • • (Buch) Neuerwerbung: J.W.Rinzler: Alien / Aliens - Die Entstehungsgeschichte & Kritika H. Rao: The Surviving Sky

#33 Sam Francisco

Sam Francisco

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Geschrieben 19 April 2025 - 22:13

Wolf Welling - Ascheglühen:

 

Achtung, die Story ist im Magazin nicht vollständig abgedruckt, die Exodus-Redaktion hat per E-Mail eine Korrektur der entsprechenden Seite versandt. Leider ist auf der Homepage von Exodus hierzu kein Hinweis zu finden.

 

Es fällt mir schwer, diese Geschichte kurz zusammenzufassen. Es geht um den Tod und die Hoffnung, in Zukunft den Krebs zu besiegen. Fand ich jetzt nicht schlecht, aber zu meinen Favoriten dieser Ausgabe zählt die Story jetzt auch nicht. Sehr umfangreich ist der Plot auch nicht.

 

SF


Future ist die Zukunft!
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#34 Rezensionsnerdista

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    Yvonne

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Geschrieben 20 April 2025 - 07:02

Die hatte ich auch schon gelesen und komme zu einem ähnlichen Schluss. Stilistisch richtig gut, aber inhaltlich hat es mich nicht so recht gepackt

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#35 Future Remains

Future Remains

    Yoginaut

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Geschrieben 20 April 2025 - 20:08

Dieter Korger - Die letzten Carnivoren:

Seit Dieter Korgers genialer Geschichte Nur ein Werbespot! (in Ferne Horizonte - Entfernte Verwandte), dem ich dafür den KLP 2024 gegönnt hätte, ist meine Erwartungshaltung bei neuen Geschichten von ihm sehr hoch. Zu hoch? Vermutlich, denn seitdem habe ich zwei Geschichten (incl. dieser hier) von ihm gelesen und beide konnten mich nicht überzeugen.

In Die letzten Carnivoren wird der Genuss von Fleisch behördlich nicht mehr geduldet. In einem Grillimbiss warten vier Personen darauf, dass sie von der Behörde festgenommen werden sollen, und planen ihre Verteidigung. Am Ende werden alle festgesetzt. Doch dann kommt - wie Deus ex machina - die Mutter einer der vier, die zufällig in einer Widerstandsgruppe ist, und rettet alle.

So ganz nett geschrieben, aber der Plot hat mich nicht überzeugt, zuviel Zufall. Zu den Personen konnte ich keine Bindung aufbauen.

SF

 

 

Tja, lieber Sam, ... dass man an dem Kleinod gemessen wird, das man mal mit Glück erfolgreich in die Öffentlichkeit entlassen hat, ist leider normal und kann zu späteren Enttäuschungen führen. Damit kann ich leben und schreibe und publiziere munter weiter. 

 

Deine Kritik nehme ich gerne zur Kenntnis. Nur bitte fass den Plot korrekt zusammen. Und auf so was wie Zufälle setze ich nie in einer Geschichte. Womöglich hast du den Text in Richtung Ende nur überflogen?



#36 Sam Francisco

Sam Francisco

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Geschrieben 20 April 2025 - 21:45

Ich habe ihn so zusammengefasst, wie ich ihn verstanden habe. Das kann durchaus nicht korrekt gewesen sein.
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#37 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 21 April 2025 - 06:59

Ich habe ihn so zusammengefasst, wie ich ihn verstanden habe. Das kann durchaus nicht korrekt gewesen sein.


Passiert mir auch ständig

Ich lese mal bald weiter, dann kann ich ja auch einen Versuch für dieters Geschichte wagen, die habe ich nämlich noch nicht gelesen, stecke noch vor Ulf

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#38 Sam Francisco

Sam Francisco

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Geschrieben 21 April 2025 - 08:52

Ich finde, das ist das Risiko jedes Autori, das die Leseri die Geschichte anders verstehen, als sie intendiert ist.

Bearbeitet von Sam Francisco, 21 April 2025 - 08:52.

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#39 Sam Francisco

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Geschrieben 21 April 2025 - 11:52

Christian Manske - Götterdämmerung:

 

Hier der nächste Höhepunkt dieser Ausgabe, der leider gegen Ende hin nicht ganz das Niveau halten kann und es daher versäumt, der beste Beitrag des Magazins zu werden.

 

Die Geschichte beginnt mit einem Todesfall, den die Ermittler Sarah 8472 und Will 6241 aufklären wollen (der Autor scheint ein Star-Trek-Fan zu sein, Spezies 8472 lässt grüßen!), weil doch einiges merkwürdig an diesem Tod ist. Ich fühle mich irgendwie in eine neue Elijah Baley und R. Daneel Olivaw Geschichte des Altmeisters Isaac Asimov versetzt. Worldbuilding und Stil erinnern total daran. Mega. Leider kann die Auflösung des Falles nicht mithalten - zuviel tell, not show. Trotzdem sehr lesenswert.

 

SF


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#40 Sam Francisco

Sam Francisco

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Geschrieben 21 April 2025 - 12:55

Roland Grohs - Der Sumpf:

Eine Geschichte von Roland Grohs, die mich nicht direkt abgestoßen hat. Aber wirklich etwas abgewinnen konnte ich ihr auch nicht. Ich finde zu Roland Grohs Geschichten keinen Zugang, verstehe sie einfach nicht. Daher ohne Bewertung.

SF

Bearbeitet von Sam Francisco, 21 April 2025 - 12:57.

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#41 Uwe Post

Uwe Post

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Geschrieben 21 April 2025 - 15:32

Übrigens, nur kurz eine Anmerkung zu der Häufigkeit von KI-Auftritten in den Texten: Ich denke, dass KI genau wie Smartphones, Internet und Klimawandel ein Teil unserer Zivilisation und daher auch mindestens der nahen Zukunft ist und daher fast zwingend automatisch Teil des Worldbuilding sein muss. Die Frage ist nur, ob eine Geschichte KI-Aspekte in den Vordergrund stellt (wie die mit dem Auto) oder eher als Mittel zum Zweck, während sich die eigentliche Handlung um ganz andere Dinge dreht (wie in meinem Text).


Herausgeber Future Fiction Magazine (deutsche Ausgabe) ||| Aktueller Roman: ERRUNGENSCHAFT FREIGESCHALTET ||| uwepost.de ||| deutsche-science-fiction.de

#42 Sam Francisco

Sam Francisco

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Geschrieben 21 April 2025 - 16:19

Mein Reden!
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#43 Rezensionsnerdista

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    Yvonne

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Geschrieben 21 April 2025 - 16:41

Ulf Fildebrandt - Die Wurzel des Übels:

Eine Geschichte über ... ja was wohl, KI. Diese Exodus-Ausgabe scheint - bis auf ein paar Ausnahmen, eine KI-Themenausgabe zu sein.

Die gealterte und zurückgezogen lebende Schöpferin einer humanoiden künstlichen Intelligenz soll durch Behördenmitarbeiter zu einem Verhör (vermutlich) mitgenommen werden und wird von der noch gerade noch rechtzeitig auftauchenden KI gerettet. Auf der Flucht wird die KI zerstört, es gelingt ihr aber noch, der Schöpferin eine Adresse zu geben, bei der sie Schutz suchen kann. Sie erreicht diese Adresse und findet dort eine weitere humanoide KI. Doch die Behördenmitarbeiter haben sie verfolgt, werden aber von der zweiten KI überwältigt. Die Flucht geht also weiter und die Geschichte ist zu Ende.

Tja, war flott zu lesen, aber für mich nicht besonders interessant. Zu der Protagonistin konnte ich keine Verbindung aufbauen.

SF

Ich kann mir vorstellen, dass wir es nicht schaffen eine Verbindung herzustellen, weil die Details zu generisch sind und nichts wirklich durchkommt.

Ist aber nur so eine Vermutung. Daher kommt für mich kein Anker


Spannung wird dann auf Mitte der Seite 2 erzeugt (durch Neugier, ein Geheimnis, eine fremde Person bzw eine Ki Person)

Den Rest had Sam schon geschrieben.

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#44 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 21 April 2025 - 16:44

Bei "die letzten Carnivoren" hingegen kommen sofort lebhafte Details und ein Anker. Insofern schade, dass ich da jetzt erstmal nicht weiterlesen kann

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#45 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 21 April 2025 - 17:57

Die Illustration zu der Story finde ich übrigens klasse.

Im Gegensatz zu "nur ein Werbespot" werde ich hier auch am Anfang besser mitgenommen. Klar, einen fiesen, so guten Twist wie beim "Werbespot" hat man selten, aber dafür gibt's hier andere Qualitäten.
Ich mag, wie die Leute hier trotz massiv unterschiedlicher Werte (Fleisch, kein Fleisch) miteinander umgehen.

Die übertriebenen gesundheitlichen Probleme der Fleisch essenden Figuren sind absichtlich überspitzt, oder? Ich meine, ich habe "how not to die" gelesen und weiß durchaus um das gesundheitliche Risiko, aber hier wird das doch sehr krass dargestellt. Ich vermute aber, mit Absicht und nicht hundert pro ernst gemeint.
Ich habe mich im November von Käse entwoehnt und das ist nicht zu vergleichen mit dem Besiegen meiner Nikotinsucht damals 2005.


Kann mir nicht vorstellen, dass Fleisch so dermaßen süchtig macht.

Hm, das Ende kam mir doch nicht so schlecht vor... War ja sogar vorbereitet worden. Jedenfalls subtil.

Jedenfalls hat mir die Story Spaß gemacht. Die Kritik ist für sf ja eher typisch, aber gerade das Übertreiben macht es so spaßig.

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#46 Rezensionsnerdista

Rezensionsnerdista

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Geschrieben 21 April 2025 - 18:12

Götterdämmerung geht für mich erst richtig los als sie die Leiche finden, ab dem Punkt aber kann ich Sams Begeisterung nachempfinden (mehr morgen)

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#47 Rezensionsnerdista

Rezensionsnerdista

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Geschrieben 22 April 2025 - 09:40

Götterdämmerung von Christian Manske

 

Ich erinnere mich, dass ich schon mal woanders (im Weltenportal?) eine Story des Autors gelesen hatte, die ich wirklich gut fand, das muss aber ein Weilchen her sein. 

However, ich stimme Sam zu, im letzten Drittel verliert die Story ein wenig, nicht nur wegen des vielen Tell im Dialog, sondern auch, weil die Story sich wieder auf sehr bekannten SF-Wegen bewegt.

Vorher hingegen hat die Story es geschafft, etwas Neues aufzumachen, ein neues Gefühl des Sense of Wonder, das ich wirklich, wirklich selten finde, und ich frage mich, ob sie alleine deshalb schon nominierungswürdig ist, auch wenn sie das Niveau nicht bis zum Ende hält.

Würde ich es zusammenfassen, es klänge lapidar und so, als hätte es das schon oft gegeben (hat es auch, ich weiß), aber dem Autor gelingt es, dem Thema etwas Neues, sehr eigenes, sehr gutes hinzuzufügen.

 

Ja, nach Uwe Posts Story sicher für mich die zweitbeste und ich überlege mir dann, ob ich sie im Januar für den KLP nominiere.


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#48 Uwe Hermann

Uwe Hermann

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Geschrieben 22 April 2025 - 11:17

Uwe Hermann - Der beste Roman aller Zeiten:

 

Hier finde ich einen kleinen Logikfehler. Es wird behauptet, dass KIs nicht lügen können, der Roboter sagt aber auf die Behauptung des Protas, dass er den Roman geschrieben habe: "Das ist nicht richtig! Ich habe den Roman geschrieben!" Der erste Teil dieser Aussage ist aber definitiv falsch, der Haushaltsroboter weiß dies auch. Also hat er gelogen. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau.

 

SF

 

Vielen Dank für die nette Kritik. Gut, dass meine Eltern mir diesen Vornamen gaben. ;-)

 

Zum Logikfehler:

Der Roboter hat den Roman vom Originalmanuskript abgeschrieben. Also ist seine Aussage "Das ist richtig! Ich habe den Roman geschrieben!" für ihn keine Lüge. Er hat ihn geschrieben, aber nicht verfasst. So dachte ich mir das. Kam so aber wahrscheinlich nicht rüber.     



#49 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 22 April 2025 - 12:29

Moritz Boltz: Hope

 

Witzig, ich wusste bisher nie, wie der Autor aussieht. Danke für das Foto, jetzt habe ich ein Gesicht zu den Storys!

 

Genau so etwas sind tolle Details für mich:

 


 

aß Eiscreme mit zerschnittenen Gummibärchen

 

 

Ist doch klasse. Ich meine, klingt eklig, aber auch sehr besonders und nach viel Arbeit. Und ich stelle mir sofort vor, die die Gummibärchen sehr kalt werden und wie auffällig sie sich dann neben der schmelzenden Eiscreme im Mund verhalten.

 

However, das ist natürlich wirklich nur ein Detail, in der Story geht es um deutlich mehr. Ich finde die entstehende Freundschaft zwischen der Protagonistin Hope und dem sterbenden Mann sehr eindrücklich geschildert, vor allem, weil sie ja eigentlich berufliche Distanz wahren sollte und das auch sonst immer tut. 

Für mich geht es hier stark darum, was von uns nach dem Ende bleibt und was bleiben sollte (und was nicht). Da könnte ich schöne Allegorien schlagen zu alten Postings in sozialen Medien (oder hier im SFN, da sind ja auch einige bereits gestorben, wobei ich hier die hinterlassenen Postings oft sehr tröstlich finde) und dem, was wir sonst in Erinnerung haben. Da gehen gleich einige eigene Gedanken für mich auf. Woran denke ich, woran erinnere ich mich, wenn ich an Verstorbene denke und was haben sie konkret hinterlassen? Brauche ich die alten SMS und Skype-Unterhaltungen oder erinnere ich mich besser ohne Hilfsmittel?

Mag sein, dass das an der Prämisse der Story ein wenig vorbeigeht, das ist eine sehr persönliche Lesart. Ich finde es aber gut, dass ich mir das hier so gegönnt habe und habe daher das Lesen sehr genossen.

 

So, bin durch, eine gute Ausgabe mit zwei klaren Highlights und mindestens drei weiteren sehr lesenswerten Storys!


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#50 Sam Francisco

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Geschrieben 22 April 2025 - 13:15

Zum Logikfehler:
Der Roboter hat den Roman vom Originalmanuskript abgeschrieben. Also ist seine Aussage "Das ist richtig! Ich habe den Roman geschrieben!" für ihn keine Lüge. Er hat ihn geschrieben, aber nicht verfasst. So dachte ich mir das. Kam so aber wahrscheinlich nicht rüber.

Das wäre dann auch nicht gelogen. Ich habe das Magazin gerade nicht zur Hand, meine aber aus der Erinnerung, dass es andersherum war. Der Roboter kommentiert die Aussage des Protagonisten, er habe den Roman geschrieben, mit "Das ist nicht richtig." Aber was soll's. Das Lesen hat mir Spaß gemacht.
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#51 Uwe Hermann

Uwe Hermann

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Geschrieben 22 April 2025 - 13:47

Das wäre dann auch nicht gelogen. Ich habe das Magazin gerade nicht zur Hand, meine aber aus der Erinnerung, dass es andersherum war. Der Roboter kommentiert die Aussage des Protagonisten, er habe den Roman geschrieben, mit "Das ist nicht richtig." Aber was soll's. Das Lesen hat mir Spaß gemacht.

 

Das freut mich und ist letztendlich das Wichtigste. :-)

 

Manchmal haben wir Autoren ein Bild im Kopf, dass es dann so nicht in den Text schafft. So geht es mir zumindest. 



#52 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 22 April 2025 - 14:15

Das freut mich und ist letztendlich das Wichtigste. :-)

 

Manchmal haben wir Autoren ein Bild im Kopf, dass es dann so nicht in den Text schafft. So geht es mir zumindest. 

 

Ja, sowas in der Art kenne ich wohl auch. War klar in meinem Kopf, steht aber irgendwie nicht im Text, seltsam  :bighlaugh:


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#53 Sam Francisco

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Geschrieben 22 April 2025 - 14:41

Ja, sowas in der Art kenne ich wohl auch. War klar in meinem Kopf, steht aber irgendwie nicht im Text, seltsam  :bighlaugh:


Ich sage nur "Wassersprudler" *grins*
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#54 Sam Francisco

Sam Francisco

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Geschrieben 22 April 2025 - 16:35

Moritz Boltz - Hope:

 

Eine handwerklich gut gemachte Story, mit starken Formulierungen. Hier zwei Beispiele:

 

"Da zeigt sich die Hoffnung, dachte Hope. Sie durchsticht Verbitterung und Resignation, strahlt hell wie eine Deckenleuchte."

 

"Wir können nicht alle groß sein, führen, erobern. Es muss auch die Bedeutungslosen geben, die Namenlosen und Nichterfassten."

 

Den SF-Hintergrund hätte es nicht unbeding gebraucht. Leider aber nicht mein Thema.

 

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#55 Moritz

Moritz

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Geschrieben 25 April 2025 - 08:37

Danke für die beiden Rückmeldungen, über die ich mich wirklich sehr gefreut habe. Ich bin jetzt auch durch das Magazin und muss sagen, dass ich die meisten Geschichten sehr gerne gelesen habe.

 

Rückwirkend sind mir vor allem Blumen für Lisa-9 (Uwe Post), Der beste Roman aller Zeiten (Uwe Hermann), Driving Tomorrow (Andreas Eschbach) und Writing Tomorrow (Attila Geole)  in Erinnerung geblieben. Aber insgesamt fand ich auch die anderen Geschichten der Ausgabe lesenswert.

 

Die Abwandlung der Tomorrow Geschichte war mein Highlight, auch gerade weil die Texte sehr nah beieinander liegen, stellenweise identisch sind. Ich fand es einen kurzweiligen und interessanten Einschub. Texte abzuwandeln, sie zu iterieren ist immer spannend, gerne mehr davon.

 

Das Thema KI ist schon recht dominant, das wurde hier ja schon angemerkt. Allerdings steht die KI bei einigen Geschichten auch nicht im Fokus, sondern ist mehr Begleiterscheinung als Schwerpunkt. Das hat mich also nicht gestört, auch wenn ich selbst immer vorsichtig mit KI bin.

 

Die Grafiken und vor allem auch die Galerie macht echt was her. Die Tuschezeichnungen sind meine Favoriten – sehr cool.



#56 Moritz

Moritz

    Hauptsachenaut

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Geschrieben 25 April 2025 - 08:41

Das freut mich und ist letztendlich das Wichtigste. :-)

 

Manchmal haben wir Autoren ein Bild im Kopf, dass es dann so nicht in den Text schafft. So geht es mir zumindest. 

 

Oh ja, das kenne ich auch sehr gut. Ideen und Bilder schwingen beim Schreiben mit, sind aber gar nicht im Text zu finden. Führt dann immer zu meiner Lieblingsrückmeldung: mehr Informationen!



#57 Sam Francisco

Sam Francisco

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Geschrieben 25 April 2025 - 09:17

 
Die Abwandlung der Tomorrow Geschichte war mein Highlight, auch gerade weil die Texte sehr nah beieinander liegen, stellenweise identisch sind. Ich fand es einen kurzweiligen und interessanten Einschub. Texte abzuwandeln, sie zu iterieren ist immer spannend, gerne mehr davon.

So unterschiedlich wird das gesehen. Mich hat das tatsächlich etwas gestört.
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#58 ShockWaveRider

ShockWaveRider

    verwarnter Querulant

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Geschrieben 26 April 2025 - 11:55

Die erste Hälfte habe ich nun auch inkorporiert.
Hier kommen meine Notizen:

Die Redaktion: Editorial, Personalia, Impressum
Inhalt: SF gibt Raum für Spekulationen, regt zum Nachdenken an und hält der Gegenwart den Spiegel vor.
Fazit: So isses! Solide, klar, zeitlos gut.

„unsere Seite 3“: Kurt Vonnegut – Zitat
„History will teach us nothing; unless it will teach us nothing.“ Jawoll!
Aber das Medien-Zitat auf Seite 5 ist beängstigend aktuell und wahr.

Uwe Post: Blumen für Lisa-9 (I: Andreas Möller)
Inhalt: Timos Papa stellt der Familie eines abends Lisa-9 vor, eine Androidentochter. Ursprünglich als Therapie für seine Frau gekauft, entwickelt sich eine enge Beziehung zwischen Lisa-9 und Papa. Aber auch für Timo wird sie eine wichtige emotionale Stütze.
Fazit: Die alte Frage, ab wann Androiden Persönlichkeitsrechte haben (sollen), wird anhand einer Kleinfamilie unaufgeregt, aber umso facettenreicher verhandelt. Sehr schöne, bisweilen anrührende Story.
Möllers Illu ist mir zu plakativ, wenngleich sie gerade dadurch den grundlegenden Konflikt darstellt. Ist Papas Ähnlichkeit mit Kurt Vonnegut Absicht?

Johann Christian Lotter: Eva (I: Marek J. Sulewski)
Inhalt: Als Klaus mit seinem KI-unterstützten Auto des Typs Edison-6 zur Edison-Niederlassung fährt, um ihn gegen einen Edison-7 auszutauschen, zeigt KI Eva, zu welchen Gefühlen und Handlungen sie fähig ist.
Fazit: Rasant geschriebene, spannend-komische Glosse. Aber die Grundidee wurde schon zu oft ausgeschlachtet.
Sulewskis Edison-Werbeplakat ist hingegen postmodern und cool.

Marco Rauch: Die Quelle (I: Detlef Klewer)
Inhalt: In einer postapokalyptischen Welt ist die Zivilisation auf einen „Kampf wir gegen die anderen“ reduziert. Daniel erschießt eine fremde Frau, die sich dem Familienanwesen mit ihrem kleinen Sohn nähert. Aber den Jungen kann er nicht so einfach abknallen.
Fazit: Atmosphärisch dichte Story, man spürt das Mißtrauen und die eifersüchtige Wacht über die wenigen Ressourcen. Die Pointe lässt dem Lesy das Blut in den Adern gefrieren. Ein Highlight!
Klewers Illu sieht man an, dass sie aus diversen stock-Foto-Datenbanken zusammenkomponiert wurde. Das gelingt zu 80% hervorragend und gibt auch das Setting und Feeling der Story exzellent wieder. Aber ausgerechnet der Junge im Vordergrund erscheint wie ausgeschnitten und eingeklebt.

Alexa Rudolph: Die Welle (I: Gerd Frey)
Inhalt: Lehrer Frohwein fragt bei Jolina Internet-Wissen über Quallen ab. Genau diese Medusen spielen eine wichtige Rolle bei einer Riesenwelle/einem Tsunami.
Fazit: Zu unaufmerksam gelesen, zu wenig gemerkt, worum es ging. Ich sollte der Story eine zweite Chance geben.
Freys Illu vereint die Darstellung von Quallen mit einem japanischen Pastiche eines Tsunamis. Die Bleistiftzeichnung-Ästhetik gefällt.

Uwe Hermann: Der beste Roman aller Zeiten (I: Niklas Peter Robin Kappenstein)
Inhalt: Der Ich-Erzähler (IE) hat den besten Roman aller Zeiten geschrieben. Problem: Das glaubt ihm keiner, weil nur noch KI-erzeugte Werke als gelungen betrachtet werden. Da findet er einen Trick, mit dem er seine Robotron-KI dazu bringt zu behaupten, sie habe den Text geschrieben.
Fazit: Die Story hat den typischen Hermann-Humor und seinen gewohnt melan-cholischen und augenzwinkerischen Blick auf technische und soziale Auswüchse. Süß, niedlich, runder Plot, gut erzählt.
Kappensteins Bleistift(?)-Illu zeigt einen Roboter an einer Schreibmaschine. Wunderbar retro, aber total passend.

Andreas Eschbach: Driving Tomorrow (I: Mario Franke)
Inhalt: Ein KI-gesteuerter Bus entwickelt eine Bindung zu einem Fahrgast, einem früheren Busfahrer, und erfüllt dessen letzten Wunsch.
Fazit: Anrührende Vignette. Danke für den Nachdruck!

Attila Goele: Writing Tomorrow (I: Mario Franke)
Inhalt: Goele nutzt Eschbachs Template, um dessen Aussage auf moderne Autoren zu übertragen.
Fazit: Ja, ganz gelungen, knüpft inhaltlich gut an Uwe Hermanns Story an. Auch wenn es ein Eschbach-Abklatsch bleibt – die Gegenüberstellung der beiden Texte fand ich gelungen.
Frankes handwerklich hochwertige Illu vereint auf elegante Weise beide Texte.

to be continued

Gruß
Ralf

Bearbeitet von ShockWaveRider, 26 April 2025 - 13:22.

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Geschrieben Gestern, 08:51

Fertig gelesen, fertig notiert.

Katharina s East: Über visuelles Experimentieren und die Unbarmherzigkeit von Tusche (Galerie-Einleitung)
Cuculum hat mit Bleistift angefangen, ging dann über zu Kupferstichen, wo ihn die Tatsache, dass Kratzer nicht mehr rückgängig gemacht werden konnten, beeindruckte. Und erst seit ein paar Jahren nutzt er Farbe.
Fazit: Angesichts der Tatsache, dass wir ausschließlich farbige Bilder zu sehen bekommen, etwas irrelevant.

Cuculum: »die Galerie«
Er guckt den Leuten gern in den Kopf. Und dort entdeckt er Hochöfen, Wolken, Luftballons und Eisenbahnen.
Eindrückliche, surrealistische Bilder mit Humor. Ganz nach meinem Gusto!
Vor allem der Kerl auf den Titelbild, der kurz davor steht, ein Auge auf irgendetwas zu werfen.

Ulf Fildebrandt: Die Wurzel des Übels (I: Mario Franke)
Inhalt: Die frühere KI-Ausbilderin Hanna wird am Deich von zwei Beamten angesprochen und soll in ein Auto verfrachtet werden. Doch ihr früheres KI-Ziehkind Taro streckt die beiden nieder und verhilft Hanna zur Flucht. Als sie bei Lena im Safehouse ankommt, drückt ihr Lena einen Chip mit Taros gespeicherten Bewusstseinsinhalten in die Hand mit der Bitte, Taro durch ihre Erziehung wieder zu erwecken.
Fazit: Blade-Runner-Variante, der Grund für die Ablehnung von KIs bleibt unklar, auch manche Wendung erscheint aufgesetzt. Dafür sind Hanna, Taro und Lena sehr lebendig gezeichnet. Trotz gewisser Logikmängel gern gelesen.

MFs Illu zeigt die Gesichter von Taro im Regenmantel und von Hanna vor einer Dünenlandschaft. Büschen grau die beiden Menschen.

Dieter Korger: Die letzten Carnivoren (I: Andreas Möller)
Inhalt: Yuval betreibt den „Grillpalast“, eine höchst illegale Unternehmung in der modernen Gesundheitsdiktatur. Sefira will ihren Großvater und seine Gäste warnen, doch die Gesundheitsbehörde rückt bereits mit Roboterhunden, einem Polizei-Großaufgebot und chemischen Waffen an.
Fazit: Klaustrophobisches Setting (ich liebe das!), die Charaktere fühlen sich lebensecht an, der Alamo-Geist (oder ist das eher Nibelungentreue?) wirkt angesichts des Konfliktthemas ebenso unverhältnismäßig wie die massive Polizeigewalt, die der Staat mobilisiert. Verhandelt wird der Konflikt zwischen individueller Freiheit und Konformitätsanforderungen einer Gruppe, in diesem Fall des Sozialstaats. Sefira befindet sich in einem internen Konflikt zwischen inneren Überzeugungen und Familienloyalität. Doch in einem polarisierten und radikalisierten Umfeld gibt es kein „Dazwischen“.
Starke Story, hat mir einiges an Nervennahrung beschert.
Möllers Illu zeigt Yuval mit seinen Tierzerlegeplänen ebenso wie Sefira mit den Befunden ihres Backenzahnimplantats. Komposition, Gestaltung (farblich und überhaupt), Bezug zur Story – alles gelungen!

Wolf Welling: Ascheglühen (I: Thomas Franke)
Inhalt: Eine Ärztin und ihre Assistentin untersuchen den Körper eines Krebstoten, dessen finaler Zerfall durch Nanobots einigermaßen aufgehalten werden können. Gleichzeitig kämpft ein Studienrat mit einer dritten Klasse und findet sich auf dem Rückweg von einem Kongress zum pädagogischen Einsatz von KI in einem mysteriösen Zug wieder.
Fazit: Reizvolle Variante eines Lebens nach dem Tod, wenngleich nur in einem Traum. Die dezenten Harry-Potter-Reminiszenzen gefielen.
Thomas Franke liefert eine seiner gelungeneren Kollagen ab, so wie der Autor eine seiner gelungeneren Stories vorgelegt hat.

Volker Dornemann: Karusselfahrt
Inhalt: Die Erde dreht sich um sich selbst und die Sonne, die dreht sich ums galaktische Zentrum, die tanzt mit anderen Galaxien der lokalen Gruppe, und alles in einem expandierenden Universum.
Fazit: Die Fakten (mit den dazugehörigen astronomischen Geschwindigkeiten) führe ich auch gern an, wenn wieder mal jemand behauptet, das Fliegen im Flugzeug überfordere uns Menschen, weil es einfach zu schnell geht. Nur die physiologische Konsequenz war mir neu. Wird gern übernommen!

Christian Manske: Götterdämmerung (I: Nicole Erxleben)
Inhalt: Polizeiandroiden Sarah 8472 und Will 6241 werden zu einem Tatort gerufen. Eigentlich sollte es im Androidenwunderland keine Kapitalverbrechen mehr geben. Aber noch viel eigentlicher sollte der Tote kein biologischer Mensch sein. Was hat Androidenhersteller Cyberdime damit zu tun?
Fazit: Spannende Geschichte, diesmal haben sich die Androiden in eigenen Habitaten komplett von den Menschen separiert. Das Ende ab dem Biogel habe ich nicht komplett verstanden, aber Atmosphäre, Drive, Sprache und Charaktere der Story haben mir gefallen.
Nicole Erxleben hat mit dem Cyberdime Headquarter und der Reihe Biogeltanks zwar zwei farbenfrohe Illus zur Story beigetragen. Aber handwerklich erschien mir alles recht effizient, zumal keine Androiden oder Menschen in Posen dargestellt wurden.

Comic:
Kostas Koufogiorgos: Fernsehabend

KK und ich halt …

Roland Grohs: Der Sumpf (I: Jaana Redflower)
Inhalt: Der kleine Cody besucht mit seiner Mutter seinen multiplen Großvater, einen der letzten Unsterblichen, dessen Hirn fast das gesamte Wohnzimmer ausfüllt. Der Großvater stammt aus einer Zeit, als man noch fluchen durfte. Nur die Dinosaurier waren auch damals schon ausgestorben.
Fazit: Schlaglicht auf eine Welt, in der alle nett zueinander sind und es als unhöflich gilt, unsterblich sein zu wollen. Vermutlich die erste Story von Grohs, die mir gelungen erscheint.
JR Illu zeigt Bleistift-Cody von hinten vor einem blau-orange Hintergrund mit Flecken. Effizient. Ich hätte mir zumindest eine Darstellung von Großhirn-Oppa gewünscht.

Moritz Boltz: Hope (I: Detlef Klewer)
Inhalt: Hope arbeitet in einem Hospiz, um aus Gesprächen mit den „Klienten“ Informationen für die gesetzlich vorgeschriebenen Avatare zu sammeln. Aber Samuel will keine Spuren hinterlassen. Er interessiert sich stattdessen für Hope, was für sie ungewohnt ist.
Fazit: Kleine Reflexion über den Versuch, per Cyberspace die eigene Endlichkeit zu überwinden und die Nebenwirkungen davon. Still, intensiv, anrührend.
Illu: Eine blonde Frau in weißer Bluse steht neben dem Bett eines Mannes in den besten Jahren und in einem weiß-blau-gestreiften Hemd, aus dessen Bauch viele Schläuche wachsen. Das ist weder Hope (die war brünett) noch Samuel noch ein Hospiz.

 

Gesamtfazit folgt.

 

Gruß

Ralf


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#60 ShockWaveRider

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Geschrieben Gestern, 21:17

Gesamtfazit:

 

Die #49 ist eine richtig gute Ausgabe geworden.

 

Die CUCULUM-Galerie ist nicht nur wieder ein Highlight der Ausgabe, sondern eine der besten, die ich seit langem in EXODUS betrachten durfte. Hängt natürlich stark mit meiner Präferenz für Surrealismus zusammen.

 

Die Stories zeigen insgesamt ein durchgängig hohes Niveau. Alle sind zumindest stilistisch gelungen und daher gut lesbar. Thematisch ergab sich ein Schwerpunkt zu "Künstlicher Intelligenz", wobei viele Facetten dieses Themas verhandelt wurden. 8-9 von 10 Punkten erhielten vor mir die Stories von Post, Rauch, Hermann, Korger, Grohs und Boltz. Sechs von zwölf bewertbaren Stories (Dornemanns Microstory habe ich rausgenommen, ebenso die Story von Rudolph, an die ich mich nicht mehr genügend erinnere) auf diesem hohen Niveau - was will man mehr?

 

Ich freue mich schon auf die Jubiläumsausgabe, auch wenn ich noch ein ganzes Jahr darauf warten muss.

 

Gruß

Ralf,

ist beleidigt, weil Dieter Korger noch nicht über meine Meinung zu seiner Geschichte gemosert hat


Bearbeitet von ShockWaveRider, Heute, 06:34.

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