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Zwiespältiger Fortschritt


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4 Antworten in diesem Thema

#1 Harry

Harry

    Nanonaut

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Geschrieben Heute, 10:09

Hallo Leute.

Wenn ich die Rasanz wahrnehme, mit der Wissenschaft und Technik in den letzten Jahren voranschreiten, ist das für mich ein zwiespältiges Erlebnis. Einerseits finde ich Neuerungen wie z.B. KI faszinierend. Andererseits werden durch den Einzug solcher Technologien in das banale Alltagsleben viele Science-Fiction-Geschichten entzaubert und sind dann für mich kein Genuss mehr. Wie seht ihr das?

Gruß

Harry



#2 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben Heute, 11:19

Ich denke, das ist das Wesen der Science Fiction Literatur. Man denke an die zahlreichen Abenteuer auf Mars und Venus oder noch früher zurück an Jules Vernes Reise zum Mond. Die Realität holt oft die SF ein oder zeigt ihr, wo sich die Voraussagen als falsch erwiesen haben. Das ist doch spannend, gerade wenn man es noch miterleben kann.



#3 deval

deval

    Skeptiker

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Geschrieben Heute, 12:15

Kommt drauf an.

Wenn die alten Klassiker sehr techniklastig sind, verlieren manche in der Tat den Reiz.

Wenn ich mir aber die alten Schinken durchlese, in denen die Venus ein Dschungelplanet ist oder es auf dem Mars eine alte Zivilisation gibt, welche sich unter die Marsoberfläche zurückgezogen hat, finde ich so etwas durchaus reizvoll.

Manche bezeichnen so etwas aber auch als -sense of wonder-. Und ganz ehrlich, solche Bücher liebe ich.


"Dein Wort ist meines Fusses Leuchte und ein Licht auf meinem Weg."
Psalm 119, 105

 

www.fantasybuch.de


#4 ChristophGrimm

ChristophGrimm

    Giganaut

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Geschrieben Heute, 14:24

Ich betrachte den extrapolierenden Aspekt bei SF-Geschichten eher als "Gedankenkonstrukt" und weniger als Vorhersage für die Zukunft. 

Gewissermaßen verraten Werke, die von der Gegenwart einge- und überholt wurden, mehr über die Vergangenheit als über die Zukunft - und auch das ist sehr reizvoll.

 

Davon abgesehen: Eine gute Geschichte bleibt eine gute Geschichte. "Forbidden Planet" (aka: "Alarm im Weltall") hat eine meterdicke Patina - Kulissen, Technische Möglichkeiten, Zeichnung der Rolle von Mann und Frau -, ist für mich aber immer noch ein Film, den ich mir sehr gerne alle drei-vier Jahre anschaue. Dasselbe gilt für "Raumpatrouille", "Star Trek: TOS", Ray Bradburys "Marschroniken" usw.


Bearbeitet von ChristophGrimm, Heute, 14:34.

Die Zukunft im Blick: https://eridanusverlag.de | "En passant: Die Reisen des Sherlock Holmes": https://burgenweltverlag.de | Kostenloses SF/Fantasy-Literatur-Webzine: https://weltenportalmagazin.de
  • (Buch) gerade am lesen:„Lyneham“ (Nils Westerboer), „Zwielicht 21“
  • (Buch) als nächstes geplant:„All An“ (Kai-Holger Brassel), EXODUS 49

#5 Helge

Helge

    Typonaut

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Geschrieben Heute, 14:59

Was die derzeitige Entwicklung angeht, sehe ich das überhaupt nicht so; die läuft nur in sehr schmalspurigen, eng begrenzten Bereichen in einem großen Tempo. Was Autos angeht, werden die zwar immer mehr vollgeladen mit der genannten begrenzten Spezialtechnik, wovon nicht wenig Überwachungstechnik ist (teils gesetzlich vorgeschrieben), aber was die Autos als solche betrifft, halten sich die Weiterentwicklungen seit Jahrzehnten sehr in Grenzen. Einzige Ausnahme sind Elektroautos, weil die Akkutechnik eins der Spezialgebiete ist, die rasante Fortschritte machen.

Schauen wir uns die Luftfahrt an - da haben sich die Flugzeuge schon rein optisch seit 40 Jahren kaum mehr verändert. Sie sind sparsamer und das Fliegen billiger geworden, dafür fliegen sie langsamer. Private Überschallflüge gibt es überhaupt nicht mehr.

Von der Raumfahrt brauchen wir gar nicht zu reden, die ist eine Unendlichkeit weit hinter allen Vorhersagen der SF zurückgeblieben, auch wenn in den letzten 15 Jahren langsam wieder Hoffnung aufkommt.

Fusionskraftwerke haben wir nach wie vor keine; sie sind allenfalls inzwischen nicht mehr 50 Jahre, sondern etwas weniger entfernt.

De-Extinction ausgestorbener Arten ist zwar mittlerweile ein Thema, aber geschafft hat auch das bisher keiner.

Die Tiefsee ist weiterhin weitgehend unerforscht, Erdbeben nicht vorhersehbar, und mit vielen Spezialthemen der SF wie etwa Animal Uplift befasst sich schlichtweg so gut wie keiner.

Zeitreisen sind nach wie vor im Bereich des völlig Fantastischen, Teleportation, Stargates usw. ebenfalls. Dass die reale Entwicklung in großem Rahmen die SF überrennt, sehe ich also ganz und gar nicht. Und sollte das jemals passieren, dann läge es wohl eher an der SF selbst, wenn sie zurückbliebe und mit der Realität nicht mehr mithalten könnte.


Bearbeitet von Helge, Heute, 15:41.



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