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Fingerübung 2 - Der Fremde


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2 Antworten in diesem Thema

#1 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben Heute, 12:06

Der Fremde, also jemand oder etwas, das man nicht kennt und die Grenzen des Bekannten sprengt, ist ein beliebtes Thema in der Phanstastik. Bei der SF ist es oft der Außerirdische, bei Horror meist die Bedrohung. Dabei hat man eine Diskrepanz zwischen etwas Neues zu erfinden und sich an bekanntem anlehnen. 

 

Bei Marianne Labisch in Rockplanet waren die Außerirdischen wie Kartoffeln. In Alien waren es Monster, bei Lovecraft sind es Tentakelwesen. 

 

Schreibt eine Szene, in der der Fremde auftaucht und zeigt, wie ihr die Diskrepanz zwischen Vorbild und Kreativität hinbekommt.



#2 Michael Fallik

Michael Fallik

    Hauptsachenaut

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Geschrieben Heute, 12:35

Der Text ist nicht explizit für die Übung geschrieben. Er beschreibt einen Vorfall in der Höhle des Antagonisten, dessen Folgen im weiteren Verlauf fatal für ihn sind. Er begeht einen verhängnisvollen Fehler bei der Erschaffung eines Lakaien, wodurch etwas Fremdes und Bedrohliches entsteht.
 
Der Gestank in der untersten Ebene des Höhlensystems glich dem aufsteigenden Gas eines blubbernden Sumpfes. Binga nahm ihn kaum noch wahr; zumindest hatte er sich schon lange nicht mehr davon übergeben müssen. Was Ausdünstungen anging, war er ein Kind von Schwefel, geronnenem Blut und verwesendem Fleisch. Natürlich war er Wohlgerüchen nicht abgeneigt. Allzu gern würde er seine Nase zwischen die Schenkel dieser Valkry drängen, dabei tief Luft holen und die Backen blähen. Was ihm in diesem Moment nur als eine der vielen Vorfreuden erschien, würde bald – sehr bald – in echte Schreie münden.
 
Die Ratte in seiner Hand schien ersoffen zu sein. Er hob sie vor das Gesicht und beäugte sie misstrauisch. Das Biest, groß wie ein neugeborenes Ferkel, krümmte sich ihm mit einem Mal erstaunlich lebendig entgegen. Mit einem verquollenen Fauchen schnappte sie nach der Warze auf seiner Nase.
 
»Höllenbrut! Genau das, was ich brauche …«, entfuhr es ihm, und er warf das arme Geschöpf in den magischen Bannkreis. Die Ratte überschlug sich und prallte gegen eine unsichtbare Barriere. Mit einem erschrockenen Quieken blieb sie inmitten des matten Lichtkreises liegen, der sich auf dem verdreckten Boden gebildet hatte.
 
Die Runenzeichen waren von ihm vor einigen Nächten erneuert worden – eine mühselige Arbeit, die er hasste. Doch es lohnte sich.
 
Der Körper der Ratte quoll auf; zwischen dem Fell platzten blutige Risse auf, aus denen neues Gewebe drängte. Die Hinterpfoten des Tiers zuckten, verkrampften sich für einige Atemzüge und begannen dann, sich aufzublähen. Binga betrachtete die Verwandlung ungerührt. Was jeden normalen Elfen in den Wahnsinn getrieben hätte, war für ihn zu einer Angelegenheit geworden, der er nicht mehr Aufmerksamkeit schenkte als dem Entleeren seines Darms. Es stank – nun ja, es sah braun und widerlich aus –, aber es entstand Neues, das vorher nicht da gewesen war.

Anas Warnung kam ihm in den Sinn. Vielleicht würde er verrückt werden, vielleicht ein höheres Wesen. Sein alter Körper, der mit pulsierenden Flüssigkeiten gefüllte Sack aus Haut, nur rudimentär mit organischem Kollagen und brüchigen Mineralien gestützt, könnte zerfallen oder wie eine Koralle zu einem intelligenten Verbund aus Polypen erblühen. Zitat EVOLUTION 2.0 

www.klangbildwort.de

  • (Buch) gerade am lesen:Ann Leckie DIE MASCHINEN
  • (Buch) als nächstes geplant:H.P. Lovecraft The complete CTHULHU MYTHOS TALES
  • • (Film) gerade gesehen: Der Himmel über Berlin

#3 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben Heute, 13:55

Binga nahm ihn kaum noch wahr; zumindest hatte er sich schon lange nicht mehr davon übergeben müssen. Was Ausdünstungen anging, war er ein Kind von Schwefel, geronnenem Blut und verwesendem Fleisch. Natürlich war er Wohlgerüchen nicht abgeneigt. 

 

Das ist mir nicht klar. Hat er sich an den Gestank gewöhnt oder war er anders, ein Kind von Schwefel? Für mich ist das Bild nicht rund, später ist er ja auch den Wohlgerüchen nicht abgeneigt. Klingt für mich alles ein wenig widersprüchlich und zumindest aus der Szene kann ich mir da kein Bild von Binga machen.




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    Maxmilian Wust