Ein Klappentext ... darf gerne als Vorlage benutzt werden:
Dieses Buch ist ein Kirmesbesuch. Teuer … und wenn du fertig damit bist, bleiben ein angebissener Lebkuchen und klebrige Finger. Oder anders: Dieses Buch ist Kirmes. Eine Achterbahn, die dich quälend langsam emporzieht, um an ihrem höchsten Punkt in den Abgrund zu stürzen. Eine Schießbude, in der ein Kerl mit Lederkäppi und drei Ringen an der Hand dein Gewehr entlädt. Die Geisterbahn, die mit verstaubten Gruselszenen und Hundespinnen an unsichtbaren Fäden befestigt in endlosen Windungen einem grauenhaften Schluss entgegen gleitet.
Es ist die ölige Pfütze, in der du deinen Slipper tauchst, damit du von der Kirmes noch etwas länger hast. Behalt dein Geld, deine sauberen Füße und deine geistige Gesundheit.
-------------------------------------------------------
Hier eine Textstelle aus dem dazugehörigem Buch. Der Gürtel ... er bewahrt Austin vor der Verwandlung in einen Werwolf. Die Frau, die ihre Hüllen fallen lässt, sie war besessen und er hat sie gereinigt, doch ...
Das Baumhaus schwankte unmerklich im Wind. Wenige Lichtkugeln glommen bernsteinfarben und warfen ihr Honiglicht über die Wände, und das alte Holz knarrte bei jedem Schritt. Über dem Blattdach tropfte der Regen in feinen Fäden; irgendwo weitab im Geäst klapperte eine Hängebrücke leise gegen einen Ast.
Austin saß auf der schmalen Pritsche, die Sandalen halb gelöst, die Hände um eine Schale warmen Tees. Er hatte sich aus seinem Anzug gezwängt und betrachtete die zahlreichen Prellungen, deren Spuren auf seiner dunklen Haut kaum zu sehen waren und sich nur durch Schmerz bemerkbar machten. Der Gürtel lag schwer über seiner Brust – verflochtene Lederschnüre, in denen eingekerbte Schutzzeichen glitzerten, als wären sie mit Licht gefüllt. Die Schnalle, mondhell, hatte die Form eines schlichten Hakens. Die Tür des einzigen Nebenraums schwang lautlos auf. Seran Cheshire trat heraus und brachte den Duft von Regen mit. Auf den ersten Blick war sie Valkry: dieselbe schlanke Härte, derselbe bedächtige Schritt, sie trug selbst ihr Lächeln, das stets mehr versprach, als es preisgab.
"Wie fühlst du dich? Alles gut überstanden?" fragte Austin und sein Blick suchte in ihrem Gesicht nach Angst oder Verwirrung. Sie schwieg und hob dann, ohne Vorwarnung, die Hand an ihr Gewand; es glitt von ihren Schultern. Darunter war sie aufreizend nackt. Noch bevor Austin das Unfassbare begriff, bevor er Zeit fand, sich von seiner Überraschung zu erholen, trat sie so nah an ihn heran, dass ihr betörender Geruch ihm die Sinne nahm. Dieser Duft war wie aus einer anderen Welt, drang durch seinen Kopf, und er war unfähig, sich gegen das zu wehren, was mit ihm geschah.
»Lass mich sehen«, sagte sie sanft und strich mit der Fingerspitze über die Schließe seines Gürtels. »Er schneidet dir ein.«
»Er hält mich«, antwortete er mechanisch.
»Ich halte dich«, flüsterte sie – und in dem Hauch ihrer Stimme lag etwas, wie es kein Mensch zu sprechen vermag, ein gespannter Faden im Unterton, ein kaum hörbares Summen, das an den Nerven kitzelte wie Spinnenseide. Austin sog tief die Luft ein und atmete langsam aus. Es war nur ein Atemzug – und doch, während sie die Schnalle hob, den Haken drehte, den Dorn löste und das Leder nachgab, erklang ein weiteres leises Seufzen, als lasse die Welt für einen Moment von allem ab.
Der Gürtel glitt in ihre Hand.
----------------------------------------------------------------
Das ganze wirre Zeug stammt aus einem neuen Fantasy Roman, der in den letzten Zügen liegt und der mir viel Spaß gemacht hat.
Bearbeitet von Michael Fallik, 24 Oktober 2025 - 15:44.