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Tanith Lee - "Kill the Dead" (1980) / dt. "Das Lied des Exorzisten" - Fantasy mit Tiefgang

Science Fantasy Mars Vampire

2 Antworten in diesem Thema

#1 head_in_the_clouds

head_in_the_clouds

    Yoginaut

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Geschrieben Heute, 12:50

Tanith Lee (1947-2015) britische Autorin, die schon in den 70ern Goth war , als es noch keine solche grosse Bewegung war.

Ihr Veröffentlichungspektrum lässt sich heute als Science Fantasy oder reine Fantasy einordnen. Für Lee charakterisierend war allerdings ,

das sie „typische“ Elemente eines Genres oft in ein anderes verpflanzte. So setzte sie mit ungewöhnlichen Ideen Kontrapunkte darüber hinaus

und erweiterte das Genre.

 

Ihr Haupthema war die ethische und sexuelle Selbstfindung einer heranwachsenden Figur in eine unbeständige Welt, die diese selbst

– oft durch Verzicht – dann auf vielfältige Weise gestaltete. Lee hat ihre verschiedenen Einzelwerke und Serien allerdings nie zu einem gemeinsamen

Universum zusammengefügt.

 

Für ihr Lebenswerk erhielt sie  2013 den World Fantasy Award und posthum 2024 den SFWA Infinity Award.

 

 

Eines der ihr Haupthema am besten charakterisierenden Fantasy-Werke (aber erstaunlich weniger bekannt) ist  „Kill the Dead“ (dt. Das Lied des Exorzisten )

aus 1980 , der Nominierungen für die bedeutensten Awards bekam (LOCUS, BFS, Balrog). Er ist zwar das Sequel in der Sabella-Duology

Sabella, or The Blood Stone“  aus 1980, ist aber ein selbständiger Einzelband.

 

Der Roman handelt von dem berüchtigten und ungeliebten Geisterjäger Carl Dro,  in einerr vordegründig typischen mittelalterlichen Fantasy-Welt .Geister gelten hier als real

und die Menschen halten an ihnen fest, weil sie zu Lebzeiten eine Bindung zu ihnen hatten - trotz sich die Geister (im übrigen oft wirklich ‚coole‘ Typen) vampirisch

von der Lebenskraft der Lebenden ernähren. Also zieht der Geisterjäger durch die Gegend und treibt diese Geister, gegen den Willen der Lebenden, aus.

 

So wird Dro allgemein verachtet und misstraut. Dro trifft Pearl, einen Minnesänger, mit dem sein Schicksal verflochten ist, insbesondere durch einen bestimmten Geist Pearl's,

den Dro beseitigen will. Statt in typische Genreklischees zu verfallen, beleuchtet Lee nun die Hintergrundgeschichte von Carl Dro und die des Minnesängers.

Heraus kommt eine unglaublich schöne, melancholische, düstere und bedeutungsvolle Untersuchung dieser beiden Charaktere, die durch Ereignisse,

die ihnen in der Kindheit widerfahren sind, gebrochen wurden.

 

Lee hat hier eine Geschichte vorgelegt , die sich mit der emotionalen Bindung der Menschen an ihre eigene Kindheit befasst und mit dem Erbe der Trauma aus ihrer Jugend

und gibt dem Fantasy Roman den Lee-typischen Tiefgang.

 

Referenz isfdb 

 

Tanith Lee

 


Bearbeitet von head_in_the_clouds, Heute, 13:03.

"Why should one be afraid of something merely because it is strange?"


#2 Helge

Helge

    Typonaut

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Geschrieben Heute, 17:05

Der einzige Roman, den ich von Tanith Lee je gelesen habe, war "Liebhaber in Silber" (astreine SF übrigens), aber den fand ich dermaßen schlecht, dass ich Werke dieser Autorin seitdem sorgfältig meide.



#3 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben Heute, 19:31

Der einzige Roman, den ich von Tanith Lee je gelesen habe, war "Liebhaber in Silber" (astreine SF übrigens), aber den fand ich dermaßen schlecht, dass ich Werke dieser Autorin seitdem sorgfältig meide.

 

Mir hat "Liebhaber in Silber" damals gut gefallen. Der Roman ist allerdings wirklich anders als das meiste, was ich danach von der Autorin gelesen habe. Bis auf einen Roman (das war ein humorvolles Fantasyabenteuer, hatte ich abgebrochen) finde ich Tanith Lee extrem lesenswert. Die Dame hat tolle Geschichten geschrieben, sowohl in Romanform als auch als Kurzgeschichte. 





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