Zum Inhalt wechseln


Foto
- - - - -

Philip K. Dick - Die drei Stigmata des Palmer Eldrich


  • Bitte melde dich an um zu Antworten
45 Antworten in diesem Thema

#1 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 9.314 Beiträge
  • Geschlecht:männlich

Geschrieben 28 Oktober 2025 - 09:02

...erschien 1965:

Title: The Three Stigmata of Palmer Eldritch

 

Auf Deutsch 1971 als LSD-Astronauten:

Title: LSD-Astronauten

 

Und ab 1997 als Die drei Stigmata des Palmer Eldrich:

Title: Die drei Stigmata des Palmer Eldritch

 

Es gibt sogar eine Wikipedia Seite zum Roman:

Die drei Stigmata des Palmer Eldritch – Wikipedia

 

Der Roman erschien mir wie eine Punkversion von Demolition von Alfred Bester:

Title: Demolition

 

Ist lange her, das ich den gelesen habe. Den lesen Svenakin und ich gemeinsam. Falls jemand Lust hat, dazuzustoßen, unsere Bücher sind noch unterwegs und wir können bei Interesse ein Startdatum festlegen.



#2 SvenakinSky

SvenakinSky

    Nanonaut

  • Mitglieder
  • PIP
  • 22 Beiträge
  • Geschlecht:männlich

Geschrieben 30 Oktober 2025 - 13:03

Moin Mammut.

 

Ich habe mir die KINDLE-AUSGABE gekauft. Das ist mein erstes Buch, das ich via die KINDLE-APP lese.

 

Ich schlage vor, dass wir nach jedem Kapital eine eigene Meinung posten.

 

Ich beginne gerade das 1. Kapital.

 

Als Teaser hier das Vorwort:

 

„Es ist doch so: Denken Sie daran, dass wir alle nur aus Staub gemacht sind. Das verspricht zugegebenermaßen wenig Aussicht auf Erfolg, und davor dürfen wir die Augen nicht verschließen. Aber selbst wenn man bedenkt, dass zu Anfang einiges schiefgelaufen ist, halten wir uns eigentlich recht gut. Ich bin der festen Überzeugung, dass wir es, trotz der miserablen Situation, in der wir uns momentan befinden, schaffen können. Noch Fragen? „

 

Aus einem firmeninternen Audio-Memo

an alle Pre-Fash-Berater der Perky Pat Layouts Inc.,

diktiert von Leo Bulero unmittelbar nach seiner Rückkehr vom Mars



#3 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 9.314 Beiträge
  • Geschlecht:männlich

Geschrieben 30 Oktober 2025 - 13:25

Ach, ich freue mich schon auf das Buch. Da ich aber ein Taschenbuch lese, warte ich noch auf die Sendung.



#4 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 9.314 Beiträge
  • Geschlecht:männlich

Geschrieben 31 Oktober 2025 - 15:44

Perky Pat kommt nicht nur hier in dem Roman vor, sondern war Gegenstand einer Kurzgeschichte von PKD:
Philip K. Dick - Sämtliche 118 SF-Geschichten Band 4 - Philip K. Dick Lesezirkel - SF-Netzwerk

Kapitel 1 wird aus zwei Perspektiven erzählt.
Barney Mayerson erwacht neben einer fremden Frau. Er eilt zu seinem Koffer, dem Psychiater Dr. Smile um zu erfahren, was gestern Nacht passiert ist. Er ist wie seine Beischläferin Präkog, arbeiten beide als Pre-Fash-Berater. Rondinella Fugate aus China ist ihm als Assistentin zugeordnet worden, damit sie von einem erfahrenen Pre-Fash-Berater lernt und da beide die Zukunft erahnen, wussten sie, es wird ein erotisches Kennenlernen stattfinden und da haben sie es vorgezogen, direkt damit anzufangen.
Die Welt von der Dick erzählt, ist einerseits vollkommen kommerzialisiert, andererseits ist Mayerson völlig von seinem Psychiater abhängig. Mayerson ist von Musterung bedroht, die ihn auf außerirdische Planeten verbannen kann. Außerdem ist die Welt so erhitzt, dass New York 70° im Schatten hat und Mayersons Chef an der Antaktisküste Strandurlaub macht.

Die zweite Perspektive zeigt Richard Hnatt und seine Frau Emily, die ums Überleben kämpfen und versuchen, bei Perky[color=rgb(0,0,0)P.P.Layouts ihre Töpferwaren unterzubringen. Emily ist allerdings die Ex-Frau von Mayerson. Er hat sich getrennt weil sie zweimal schwanger war und der Auszug aus der noblen Wohngegend drohte. Also gab er seiner Frau den Laufpass und blieb im Haus. Die beiden [/color]Pre-Fash-Berater bewerten die Töpferwaren natürlich unterschiedlich. Während Mayerson sie ablehnt, ist Fugate von ihrem Potenzial überzeugt.

Auffällig ist, wie bei vielen PKD Romanen, er hat immer eine Ex-Frau, wie wohl im richtigen Leben. Und immer ist die Situation nicht einfach. Im Kapitel wird auch erwähnt, dass ein Raumschiff von draußen auf dem Pluto notgelandet ist und es wird vermutet, es handelt sich um den Industriellen Palmer Eldrich.

Ein stimmungsvoller, aber auch dicht bepackter Einstieg.

Bearbeitet von Mammut, 31 Oktober 2025 - 22:22.


#5 SvenakinSky

SvenakinSky

    Nanonaut

  • Mitglieder
  • PIP
  • 22 Beiträge
  • Geschlecht:männlich

Geschrieben 31 Oktober 2025 - 19:09

Vielen Dank für die tolle Zusammenfassung.

 

Folgende Aspekte finde ich erwähnenswert:

 

 

1.

Personen:

 

Leo Bulero ist Barney Chef

 

 

 

2.

Barney Mayerson (Barney) bedient sich eines Gerätes.

 

„Es war halb neun, er musste los; er stand auf, ging in den Flur und holte den Tropenhelm und das obligatorische Kühlaggregat aus dem Garderobenschrank; nach dem Gesetz musste bis Einbruch der Dunkelheit jeder Pendler eines auf dem Rücken tragen.“

 

 

 

 

3.

Dr. Smile

 

Folgendes Zitat beschreibt die technischen Details:

 

Barfuß trottete er ins Wohnzimmer und setzte sich neben den Koffer; er ließ ihn aufschnappen, betätigte einen Schalter, und Dr. Smile sprang an. Zeiger schlugen aus, der Apparat begann zu summen. »Wo bin ich?«, fragte Barney. »Und wie weit bin ich von New York entfernt?« Das war die Hauptsache. Sein Blick fiel auf die Uhr an der Küchenwand; es war halb acht. Von wegen zu spät.“

 

Der Apparat, eine mobile Telekontakteinheit, die per Mikrosender mit Dr. Smile, dem Zentralcomputer im Kellergeschoss von Renown 33, Barneys Eigenwohnhaus in New York, verbunden war, posaunte mit blecherner Stimme: »Ah, Mr. Bayerson.«“

 

 

Ich schließe daraus, dass Dr. Smile eine künstliche Person ist.

 

Da ich das Buch zum ersten Mal lese und darum bitte, nicht zu spoilern, stelle ich dies erstmal in den Raum



#6 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 9.314 Beiträge
  • Geschlecht:männlich

Geschrieben 31 Oktober 2025 - 21:21

Ich kann nicht spoilern, die Lektüre ist so lange her, ich kann mich da nur bedingt dran erinnern.

 

Kapitel 2

 

Leo Bulero hat einen erweiterten Stirnlappen (das nennen manche Knallköppe) und ist Mittelpunkt des Kapitel. Er ist Geschäftsmann, hat eine Geliebte und baggert seine Sekretärin an, später auch Miss Fugate. Er schmiert die UNO, hat zwei Geschäfte, ein legales und ein illegales und ist der Prototyp eines bösen Industriellen. Er nötigt Fugate, in die Zukunft zu sehen, denn er will wissen, wo Palmer Eldrich untergebracht ist und es stellt sich heraus, er erfährt es, aber noch mehr. Nämlich das er für den Mord an Eldrich angeklagt wird.

 

Der illegale Teil von Buleros Geschäft ist die Droge Can-D, die in den Kolonien verkauft wird, um den Kolonisten das Leben lebenswerter zu machen, die doch sehr unter den schwierigen Bedingungen auf den diversen Planeten und Monden leiden.

Rondinella Fugate ist übrigens eine interessante Persönlichkeit. Sie will nicht die Geliebte von Bulero werden, weil sie Mayerson mag, schaut aber für Bulero in die Zukunft unter der Bedingung, den Job von Mayerson zu erhalten und ihn in die Kolonien abzuschieben durch die Musterung der UN.

Die UN wird als korrupter Laden dargestellt, der gleichzeitig nicht das macht, was Bulero mit seinen Schmiergeldern fordert (ein Moloch, wo man nicht weiß, wenn man schmiert, ob man den richtigen geschmiert hat).

 

Das Ganze strahlt doch eine lesenswerte Bosheit bisher aus.



#7 SvenakinSky

SvenakinSky

    Nanonaut

  • Mitglieder
  • PIP
  • 22 Beiträge
  • Geschlecht:männlich

Geschrieben 01 November 2025 - 18:38

Vielen Dank für die Zusammenfassung.

 

Ich mag den „Kammerspiel“-Stil der ersten beiden Kapitel.

 

 

Interessant finde ich im Gespräch mehr von den Präkogs zu erfahren, die in Minority Report eine zentrale Rolle spielen sowie im Roman UBIK.

 

 

 

Zitat aus dem Gespräch zwischen Leo Bulero (LB) und Rondinella Fugate (RF)

 

„»Wollen Sie damit sagen, ich werde ihn ermorden?« (LB)

 

Sie nickte. »Aber – das heißt nicht, dass es so kommen muss. Es ist nur eine von mehreren möglichen Zukünften … verstehen Sie? Wir Präkogs sehen …« Sie gestikulierte.“

 

„…“

 

 

„»Ich finde«, sagte Miss Fugate, »angesichts dieser möglichen Zukunft sollten Sie versuchen, jeden Kontakt mit Mr. Eldritch zu vermeiden; meinen Sie nicht auch, Mr. Bulero? Das Risiko ist einfach zu groß. Ich würde sagen, es liegt etwa bei vierzig.«“

 

 

 

 

Einerseits mag ich, wenn Autoren Referenzen auf andere Geschichten aus ihrem Universum machen und dadurch dieses anreichern und farbenfroher machen.

 

Andererseits fange ich im Hintergrund an, mögliche Szenarien der Entwicklung zu spekulieren. 

 

 

 

@MAMMUT

„Wie gut erinnerst du dich an Details in Minority Report und UBIK bezüglich der Präkogs?“

 


#8 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 9.314 Beiträge
  • Geschlecht:männlich

Geschrieben 01 November 2025 - 18:58

Das hast du schön hervorgehoben. An Ubik kann ich mich gar nicht so gut erinnern, weil das auf mich gewirkt hatte wie eine Quintessenz vieler vorherigen Geschichten. Minority Report ist da besser in Erinnerung geblieben.

Dick hat ja die Präkogs, wie viele andere seiner Ideen, immer wieder in den Geschichten. Oft ist es ja so, dass das Schicksal dann den Vorhersagen folgt, so eine Art selbst erfüllende Prophezeiung. So habe ich das zumindest in Erinnerung. Andererseits ist das mit der Realität bei Dick ja immer so eine Sache.

 

Ich weiß aber schon jetzt warum der Roman mir beim ersten Lesen so gut gefallen hat und wenn ich mich richtig erinnere, wird es noch wesentlich besser. Aber mit der Erinnerung ist es ja immer wie mit der Dickschen Realität. Sehr trügerisch alles.



#9 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 9.314 Beiträge
  • Geschlecht:männlich

Geschrieben 01 November 2025 - 19:17

Kapitel 3

Richard Hnatt, leicht frustriert wegen der Ablehnung der Keramiken, nimmt in einer Bar in der Nähe von P.P. Layouts einen Absacker. Dort trifft er Icholotz, von den Z-Werken, Boston, USA, Terra. Der kauft die Keramiken und zahlt ordentlich. Und das obwohl P.P. Layouts ein Monopol hat. Hnatt fühlt sich nicht wohl und geht davon aus, es läuft irgendwas schief. Aber die ordentliche Bezahlung will er nutzen und in die E-Kliniken in Deutschland, bei Dr. Denkmal in Eichenwald investieren, damit er einen größeren Stirnlappen bekommt. Doch Emily will nicht, sie hat eine Abneigung gegen die E-Kliniken und sich einen Pelz wachsen zu lassen, wie man es umgangsprachlich nennt. 

Wir wenden uns der Kolonie auf dem Mars zu. Sam Regan hat einen Vorrat an Can-D und will den mit seinen Nachbarn kauen, und mit dem Perky-Pat-Layout ein Leben auf der Erde simulieren. Ist sowas wie ein virtueller Raum und es ist unklar, ob das Layout oder Can-D oder beides zusammen die heile Welt vorgaukelt. Sam Regan will eigentlich mit Fran Schein, der Frau von Norman Schein, dort intim werden. Was in dem Perky-Pat-Layout passiert, ist nicht wirklich: Ob man fremdgeht oder jemand umbringt, es ist nur dort und zählt nicht in der richtigen Welt, zumindest nicht juristisch. Als die Nachbarn und Norman ebenfalls zu dem Perky-Pat-Layout dazustoßen, verschwinden die beiden Turteltauben zurück in die Realität, um in der Wirklichkeit intim zu werden.

Schön beiDick immer: Die Leute machen was, was ins Unglück führt und man weiß es genau (so läuft das auch bei den Krimis von James Hadley Chase), aber sie machen es trotzdem. Das ist immer ein wenig wie Gaffer bei einem Unfall. Und man erkennt auch, die Personen in den Geschichten sind gesteuert (vom Schicksal? Ihrem Trieb?) und können sich dem nicht erwehren.



#10 SvenakinSky

SvenakinSky

    Nanonaut

  • Mitglieder
  • PIP
  • 22 Beiträge
  • Geschlecht:männlich

Geschrieben 02 November 2025 - 21:08

Für die Zusammenfassung bedanke ich mich.

 

 

Mir scheint es, dass es neben der möglichen Vergrößerung des Stirnlappen auch eine Art Veränderung der Haut geben könnte, die als Pelz bezeichnet wird:

 

„Was ihn betraf, so hatte er nicht den geringsten Zweifel; er würde prächtig evolvieren, ebenso gut wie die Bonzen, wenn nicht besser, zumindest was die Entwicklung der berühmten Hornschwarte anging, die Emily irrtümlich als »Pelz« bezeichnet hatte.“

 

 

 

Was die Layouts genau seien könnten, wird mehr und mehr angedeutet. Es wird beschrieben, dass es zum Beispiel durch Bestandteile von an diesem Tage abgeworfenen Radios, verändert werden kann:

 

„»Sieht aus, als wären Radios in den Kisten«, sagte Tod. »Transistorradios.« Nachdenklich trottete er Schein hinterher. »Vielleicht können wir daraus etwas Neues für unsere Layouts basteln.« »Meins hat schon ein Radio«, sagte Schein.“

 

 

 

Mir erscheint es, als ob die Layouts wie Miniatur-Welten (zum Beispiel eine Art modernen Playmobil Welt) verändert werden und miteinander geteilt werden können:

 

„Er kannte das Perky-Pat-Layout der Scheins recht gut; da sie sich bestens verstanden, hatten die beiden Paare, er und seine Frau sowie Schein und dessen Frau, häufig fusioniert. »Die Radios nehme ich«, sagte Sam Regan, »die kann ich gut gebrauchen.« Seinem Layout fehlte der automatische Garagentoröffner, den Schein und Tod bereits besaßen; sie hatten ihm einiges voraus. Natürlich konnte man all diese Dinge auch kaufen.“

 

 

Anscheinend wird der Eintritt in den virtuellen Raum durch die Fusion mit der Puppe (eventuell ein materieller Spielfiguren Avatar) unter zu Hilfe Name von Can-D möglich:

 

„Er war gläubig; er bejahte das Wunder der Verwandlung – den nahezu heiligen Augenblick, in dem die Miniatur-Artefakte des Layouts die Erde nicht mehr nur darstellten, sondern zur Erde wurden. Und vereint in der Fusion mit der Puppe unter Zuhilfenahme von Can-D, ließen er und die anderen sich an einen Ort außerhalb von Zeit und Raum entführen. Noch gab es unter den Kolonisten viele Ungläubige; für sie waren die Layouts nichts weiter als Symbole einer Welt, die sie nicht mehr erleben konnten.“

 

Interessant finde ich, dass eine spirituelle Haltung diesbezüglich eine wichtige Rolle spielt. Diese wird auch in diesem Zitat thematisiert:

 

„»Du glaubst also doch, dass wir dann wirklich auf der Erde sind.« Über diese grundlegende Frage hatten sie schon häufig diskutiert. Fran neigte zu dem Standpunkt, die Verwandlung sei nur vorgespiegelt, eine verzerrte Wahrnehmung dessen, was die Kolonisten »Akzidenzien« nannten – die rein äußerlichen Manifestationen von Orten und Gegenständen, nicht deren eigentliche Substanz.“

 

 

 

 

 

Darüber hinaus scheint die Authentizität des Layouts einen Effekt zu haben:

 

„Obgleich manche – wenn auch nicht in dieser Grube – der Ansicht waren, dass die Kraft zur Verwandlung nicht vom Can-D herrühre, sondern von der Authentizität des Layouts. Er hielt diese Auffassung für unsinnig, gleichwohl hatte sie ihre Anhänger.“

 

 

Obwohl es anscheinend keine juristischen Sanktionen bezüglich der Taten innerhalb des virtuellen Raums gibt, sieht Fran andere mögliche spirituelle Konsequenzen:

 

„»Ich glaube«, sagte Fran langsam, löste ihre Finger aus seiner Umklammerung und ging zur Kabinentür, »dass, egal, ob es sich um eine Ausgeburt unserer Phantasie, eine drogeninduzierte Halluzination oder eine tatsächliche, durch eine uns unbekannte Kraft hervorgerufene Translokation vom Mars zu unserer alten Erde handelt …« Sie warf ihm einen strengen Blick zu. »Wir sollten enthaltsam bleiben. Um die Erfahrung der Kommunikation nicht zu beflecken.«“

 

„…“

 

„»Zugegeben«, sagte sie und trat näher, um ihm beim Öffnen des Päckchens zuzuschauen, »ich kann nicht beweisen, dass man durch Enthaltsamkeit etwas gewinnt. Aber eins weiß ich genau. Was du und die anderen Sensualisten nicht verstehen, ist Folgendes: Wenn wir Can-D kauen und unseren Körper verlassen, sterben wir. Und wenn wir sterben, werden wir erlöst von der Last unserer …«

»Sprich weiter«, sagte Sam und öffnete das Päckchen; mit einem Messer schnitt er einen Streifen von dem Klumpen aus zähen, braunen pflanzenartigen Fasern ab. 

»Sünden«, sagte Fran. Sam Regan brüllte vor Lachen. »Wie schön, wenigstens bist du orthodox.« Die meisten Kolonisten teilten Frans Ansichten. »Aber«, sagte er und verstaute das Päckchen wieder in seinem Versteck, »ich kaue nicht, um von meinen Sünden erlöst zu werden; ich will nichts loswerden … ich will etwas haben.«“

 

 



#11 SvenakinSky

SvenakinSky

    Nanonaut

  • Mitglieder
  • PIP
  • 22 Beiträge
  • Geschlecht:männlich

Geschrieben 02 November 2025 - 21:12

Das hast du schön hervorgehoben. An Ubik kann ich mich gar nicht so gut erinnern, weil das auf mich gewirkt hatte wie eine Quintessenz vieler vorherigen Geschichten. Minority Report ist da besser in Erinnerung geblieben.

Dick hat ja die Präkogs, wie viele andere seiner Ideen, immer wieder in den Geschichten. Oft ist es ja so, dass das Schicksal dann den Vorhersagen folgt, so eine Art selbst erfüllende Prophezeiung. So habe ich das zumindest in Erinnerung. Andererseits ist das mit der Realität bei Dick ja immer so eine Sache.

 

Ich weiß aber schon jetzt warum der Roman mir beim ersten Lesen so gut gefallen hat und wenn ich mich richtig erinnere, wird es noch wesentlich besser. Aber mit der Erinnerung ist es ja immer wie mit der Dickschen Realität. Sehr trügerisch alles.

 

 

 

Wenn ich die Zeit dazu finde, versuche ich etwas mehr das Universum der Präkogs zu recherchieren.

 

Gerne poste ich dann Passagen von den verschiedenen Geschichten.



#12 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 9.314 Beiträge
  • Geschlecht:männlich

Geschrieben 02 November 2025 - 21:55

Das mit dem Perky Pat-Layout in Verbindung mit Can-D ist ein interessantes Konzept. Diese Welt ist einerseits mechanisch(man fügt ja Komponenten hinzu und die bauen ihr Layout ja auf). Andererseits benötigt es Vorstellungskraft, damit das ganze lebendig wird. Dafür braucht man Can-D, aber auch Imagination. Diese Vorstellung ist so echt, das man an eine Göttlichkeit glauben kann.
So habe ich es zumindest verstanden. Oder was denkst du?

#13 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 9.314 Beiträge
  • Geschlecht:männlich

Geschrieben 02 November 2025 - 22:33

4

Ein Zwischenkapitel. Leo reist nach Ganymed, wird aber nicht zu Palmer vorgelesen. Stattdessen bekommt er die Info, dass mit Chew-Z eine Konkurrenz zu Can-D aufgetaucht ist. Auch steckt Palmer mit den UN Leuten unter einer Decke.
Parallel schaut Barry in eine mögliche Zukunft und erpresst seinen Chef und tut sich mit Rondinella zusammen, die ihm aber wohl überlegen ist. Zusammen wollen sie ihre Schäfchen ins Trockene bringen. Oder vielleicht nur Rondinella und Barry schaut in die Röhre?

#14 SvenakinSky

SvenakinSky

    Nanonaut

  • Mitglieder
  • PIP
  • 22 Beiträge
  • Geschlecht:männlich

Geschrieben 03 November 2025 - 14:05

Das mit dem Perky Pat-Layout in Verbindung mit Can-D ist ein interessantes Konzept. Diese Welt ist einerseits mechanisch(man fügt ja Komponenten hinzu und die bauen ihr Layout ja auf). Andererseits benötigt es Vorstellungskraft, damit das ganze lebendig wird. Dafür braucht man Can-D, aber auch Imagination. Diese Vorstellung ist so echt, das man an eine Göttlichkeit glauben kann.
So habe ich es zumindest verstanden. Oder was denkst du?

 

 

Ich greife meine Idee auf, dass es sich um eine Art Playmobil Welt handelt. Das Perky Pat - Layout (PPL) wirkt wie eine Lizenz, die weit verbreitet ist. Mich erinnert es auch an die Welt von Barbie und Ken. Im PPL heißen die beide nur Perky Pat und Walt. Hierin liegt vielleicht ein Konsum-kritischer Seitenhieb.

 

Eventuell ist das PPL lediglich auf zwei virtuelle Personen begrenzt. Dies würde erklären, warum sich die Männer in Walt und die Frauen in Pat wiederfinden.

 

Mich erinnert das ein bisschen an die virtuelle Welt der Internetplattform Second Life.

Dort kann man sich im Gegensatz zum PPL eigene Avatare erschaffen. Es ist möglich, das Geschlecht zu wechseln oder sogar einen Tier oder Fantasie-Körper anzunehmen.

Kennst du diese Plattform?

 

 

Wenn sich Menschen mit Spielen auseinandersetzen, gibt es einen Effekt, der Immersion

heißt:

 

 

Immersion (virtuelle Realität)

Illusion der physischen Präsenz in einer nicht-physischen Welt

 

 

 

Immersion (fachsprachlich für „Eintauchen“) bezeichnet den psychologischen Effekt, bei dem Menschen durch immersive Medien, insbesondere Virtual Reality (VR), so stark in eine künstliche Umgebung eintauchen, dass die Wahrnehmung der realen Welt teilweise oder ganz in den Hintergrund tritt. Die künstliche Umgebung wird dabei dann in Teilen oder aber vollständig als real erlebt. Bei besonders intensiver Immersion spricht man von der Wahrnehmung einer „virtuellen Präsenz“ in einer künstlich erschaffenen Welt.“

 

Wikipedia: 

https://de.wikipedia...ion?wprov=sfti1

 

 

 

Wenn ich mir jetzt Kinder vorstelle, die mit einem Playmobil Set spielen, gibt es einen ähnlichen Effekt der Identifikation des Spielenden mit seiner Figur.

 

 

Göttlichkeit

Wenn Menschen sich beispielsweise die Schönheit, der Natur erklären möchten, greifen einige auf das Konzept des Schöpfers (zum Beispiel Gott) zurück.

Einerseits um die Frage der Herkunft zu klären. Andererseits legen Sie sich oder legt die Gemeinschaft Ihnen Verhaltensweisen nahe, wie sie sich verhalten sollen. 

 

Aufgrund von deren Einstellungen erklärt sich auch die Diskrepanz zwischen Fran und Sam.

 

 

„Sünden«, sagte Fran. Sam Regan brüllte vor Lachen. »Wie schön, wenigstens bist du orthodox.« Die meisten Kolonisten teilten Frans Ansichten. »Aber«, sagte er und verstaute das Päckchen wieder in seinem Versteck, »ich kaue nicht, um von meinen Sünden erlöst zu werden; ich will nichts loswerden … ich will etwas haben.«“



#15 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 9.314 Beiträge
  • Geschlecht:männlich

Geschrieben 03 November 2025 - 14:21

„Sünden«, sagte Fran. Sam Regan brüllte vor Lachen. »Wie schön, wenigstens bist du orthodox.« Die meisten Kolonisten teilten Frans Ansichten. »Aber«, sagte er und verstaute das Päckchen wieder in seinem Versteck, »ich kaue nicht, um von meinen Sünden erlöst zu werden; ich will nichts loswerden … ich will etwas haben.«“

 

 

Du hast Recht, Göttlichkeit ist da von mir der falsche Begriff verwendet worden. Religiös passt besser. Denke auch, das Perky-Pat Layout hat eine konsumkritische Komponente, das zieht sich ja auch ziemlich durch den ganzen Roman bisher. Die beiden Industriebosse, aber auch ihre Mitarbeiter sowie die Organisationen wie UN und Polizei werden ja alle mehr oder minder als amoralisch dargestellt.

 

In diese PPL einzutauchen hat was von "Heile Welt: Früher war alles besser", wie man es ja auch aktuell überall hört. Die Vergangenheit wird verklärt und die nähere Zukunft als bedrohlich dargestellt. Die 60er waren ja auch eine Zeit der Veränderung (wie wahrscheinlich viele Zeitabschnitte eine Zeit der Veränderung sind).

 

Ich denke auch, dass PPL genau wie Can-D einen Suchtfaktor besitzt und die Leute dadurch von der Realität entfernt werden.



#16 SvenakinSky

SvenakinSky

    Nanonaut

  • Mitglieder
  • PIP
  • 22 Beiträge
  • Geschlecht:männlich

Geschrieben 03 November 2025 - 18:46

Vielen Dank für die Zusammenfassung.

Hervorheben möchte ich erst mal zwei Dinge:


Zitat zu dem

neuen Layout der Bostoner Firma namens Connie Companion

und dem Begriff Additiv:

„»Gut, dass Sie anrufen«, sagte Blau, als er merkte, wer am Apparat war. »Seit kurzem gibt es in Boston eine Firma, die offenbar über Nacht und unter merkwürdigen Umständen entstanden ist, mit allem Drum und Dran, sogar …«
»Und was haben die vor?« »Sie wollen einen neuen Artikel auf den Markt bringen; die technischen Voraussetzungen dafür sind vorhanden, unter anderem drei Werbesatelliten, genau wie Ihre, einer auf dem Mars, einer auf Io und einer auf Titan.

Es geht das Gerücht, dass sie eine Puppe lancieren wollen, die Ihren Perky-Pat-Layouts Konkurrenz macht. Sie soll Connie Companion heißen.« Ein Lächeln huschte über seine Lippen. »Niedlich, finden Sie nicht auch?« »Und was ist mit dem …«, begann Leo. »Sie wissen schon. Dem Additiv.«
»Darüber haben wir keinerlei Informationen. Falls es eins gibt, liegt selbstverständlich ein Verstoß gegen die geltenden Handelsbestimmungen vor. Ist ein Min-Layout ohne – ›Additiv‹ denn überhaupt zu etwas zu gebrauchen?« »Nein.«


Die Namen der zentralen Layout-Figur lassen, beim Vornamen beziehungsweise beim Nachnamen auf die Eigenschaften der weiblichen Figur schließen:

1.
Perky

Keck (deutsch) Oder Frech



2
Companion

Kamerad (deutsch)



Interessant wäre, ob es nur eine Namensbezeichnung ist oder es einen Einfluss auf die Möglichkeiten im Layout hat. Das zweite spielt für mich auf eine eher freundschaftliche Variante an, wobei ich bei Perky Pat auch sexuelle oder zumindest freizügige Assoziationen habe.

Spannend fände ich, ob man Elemente vom ersten Layout auch bei anderen Layouts verwenden kann oder ob es da Restriktionen gibt. In diesem Fall wäre eine Kompatibilität ausgeschlossen.

Obwohl ich kein großer Fan von Lego bin, schaue ich mir auf YouTube oft einen Kanal über einen Händler (der Held der Steine) an, der ziemlich wütend auf Lego und deren Geschäftspraktiken inklusive Klagen ist.


Es könnte aber auch sein, dass nur die Originalteile die Illusion vollkommen macht. Die Mars-Kolonisten bauen sich beispielsweise eigene Spielelemente nach (mein Zitat zu den Radios die über der Grube abgeworfen wurden). Dies könnte einen negativen Einfluss auf die Länge und Qualität der Illusion oder Immersion haben.


@MAMMUT
Wie interpretierst du zum jetzigen Zeitpunkt den Begriff Additiv?

#17 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 9.314 Beiträge
  • Geschlecht:männlich

Geschrieben 03 November 2025 - 21:49

Das Additiv ist bei Perky Pat Can-D. Bei Connie Companion ist es Chew-Z. Letzteres, da erinnere ich mich noch, spielt noch eine größere Rolle. Ich verrate aber nichts, so genau erinnere ich mich auch nicht. Habe den Roman 1997 gelesen, das ist schon was her.

#18 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 9.314 Beiträge
  • Geschlecht:männlich

Geschrieben 04 November 2025 - 09:23

5

 

In dem Kapitel wird die E-Therapie nahe gebracht. Das Ehepaar Hnatt lässt sich evolvieren. Und trifft dort auch auf Leo Bulero. Das Evolieren soll ein Entwicklungssprung sein und Denken und Erkenntnis erweitern. Da frage ich mich, ob bei Bulero was schief gegangen ist, der wirkt ja eher wie ein normaler Mensch und eher simpel.

 

Bulero trifft im Anschluss auf Palmer Eldritch und landet in der Chew-Z Welt. Die ist vorgeblich von Außerirdischen gestaltet. Die Proxer wollen laut Eldritch auch die Erde überfallen, aber nicht durch einen gewöhnlichen Angriff.

 

Währenddessen überlegen Roni und Barry was sie tun sollen. Wie können sie Bulero aus den Fängen von Eldritch befreien? Und wie sich selbst retten? Die Präkog Schau zeigt wenig verheißungsvolles.

 

Nachdem das meiste jetzt dargestellt wurde, dürfte der Roman an Fahrt aufnehmen. Auffällig ist auch die Sexualisierung in dem Roman. Das findet man bei der amerikanische SF der 60er öfters, gerade in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts.



#19 SvenakinSky

SvenakinSky

    Nanonaut

  • Mitglieder
  • PIP
  • 22 Beiträge
  • Geschlecht:männlich

Geschrieben 04 November 2025 - 18:51

Das Additiv ist bei Perky Pat Can-D. Bei Connie Companion ist es Chew-Z. Letzteres, da erinnere ich mich noch, spielt noch eine größere Rolle. Ich verrate aber nichts, so genau erinnere ich mich auch nicht. Habe den Roman 1997 gelesen, das ist schon was her.

 

Ich danke dir für die Erklärung. Wie du vielleicht schon bemerkt hast, mag ich es, Begriffe zu definieren. Danke, dass du nichts verrätst.



#20 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 9.314 Beiträge
  • Geschlecht:männlich

Geschrieben 04 November 2025 - 18:54

Ich danke dir für die Erklärung. Wie du vielleicht schon bemerkt hast, mag ich es, Begriffe zu definieren. Danke, dass du nichts verrätst.

 

 

Allgemeiner könnte man auch sagen, es ist die Zutat, die das Connie Companion Layout lebendig macht.



#21 SvenakinSky

SvenakinSky

    Nanonaut

  • Mitglieder
  • PIP
  • 22 Beiträge
  • Geschlecht:männlich

Geschrieben 04 November 2025 - 18:55

Perky Pat kommt nicht nur hier in dem Roman vor, sondern war Gegenstand einer Kurzgeschichte von PKD:
Philip K. Dick - Sämtliche 118 SF-Geschichten Band 4 - Philip K. Dick Lesezirkel - SF-Netzwerk

Kapitel 1 wird aus zwei Perspektiven erzählt.
Barney Mayerson erwacht neben einer fremden Frau. Er eilt zu seinem Koffer, dem Psychiater Dr. Smile um zu erfahren, was gestern Nacht passiert ist. Er ist wie seine Beischläferin Präkog, arbeiten beide als Pre-Fash-Berater. Rondinella Fugate aus China ist ihm als Assistentin zugeordnet worden, damit sie von einem erfahrenen Pre-Fash-Berater lernt und da beide die Zukunft erahnen, wussten sie, es wird ein erotisches Kennenlernen stattfinden und da haben sie es vorgezogen, direkt damit anzufangen.
Die Welt von der Dick erzählt, ist einerseits vollkommen kommerzialisiert, andererseits ist Mayerson völlig von seinem Psychiater abhängig. Mayerson ist von Musterung bedroht, die ihn auf außerirdische Planeten verbannen kann. Außerdem ist die Welt so erhitzt, dass New York 70° im Schatten hat und Mayersons Chef an der Antaktisküste Strandurlaub macht.

Die zweite Perspektive zeigt Richard Hnatt und seine Frau Emily, die ums Überleben kämpfen und versuchen, bei Perky[color=rgb(0,0,0)P.P.Layouts ihre Töpferwaren unterzubringen. Emily ist allerdings die Ex-Frau von Mayerson. Er hat sich getrennt weil sie zweimal schwanger war und der Auszug aus der noblen Wohngegend drohte. Also gab er seiner Frau den Laufpass und blieb im Haus. Die beiden [/color]Pre-Fash-Berater bewerten die Töpferwaren natürlich unterschiedlich. Während Mayerson sie ablehnt, ist Fugate von ihrem Potenzial überzeugt.

Auffällig ist, wie bei vielen PKD Romanen, er hat immer eine Ex-Frau, wie wohl im richtigen Leben. Und immer ist die Situation nicht einfach. Im Kapitel wird auch erwähnt, dass ein Raumschiff von draußen auf dem Pluto notgelandet ist und es wird vermutet, es handelt sich um den Industriellen Palmer Eldrich.

Ein stimmungsvoller, aber auch dicht bepackter Einstieg.

 

 

 

Ich finde die Querverbindung von Perky Pat zu anderen Geschichten sehr spannend. Ich überlege mir den vierten Band der Geschichten-Sammlung von Dick zu bestellen. Dabei geht es mir vor allen Dingen, um die Geschichte von ihr.

 

Hast du eventuell das Buch zu Hause und kannst mir sagen, wie viel Seiten die Geschichte umfasst und wie sie im Inhaltsverzeichnis heißt?



#22 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 9.314 Beiträge
  • Geschlecht:männlich

Geschrieben 04 November 2025 - 19:00

Das Buch habe ich nicht mehr, aber hier ist nicht nur die Lesehistorie, sondern auch die Länge und der Titel der Geschichte:

Philip K. Dick - Sämtliche 118 SF-Geschichten Band 4 - Philip K. Dick Lesezirkel - SF-Netzwerk

 

Die Geschichte ist öfters gedruckt worden:

Title: Zur Zeit der Perky Pat

 

Hier ist meine Leseerfahrung:

Philip K. Dick - Sämtliche 118 SF-Geschichten Band 4 - Philip K. Dick Lesezirkel - SF-Netzwerk


Bearbeitet von Mammut, 04 November 2025 - 19:01.


#23 SvenakinSky

SvenakinSky

    Nanonaut

  • Mitglieder
  • PIP
  • 22 Beiträge
  • Geschlecht:männlich

Geschrieben 04 November 2025 - 19:21

Das Buch habe ich nicht mehr, aber hier ist nicht nur die Lesehistorie, sondern auch die Länge und der Titel der Geschichte:

Philip K. Dick - Sämtliche 118 SF-Geschichten Band 4 - Philip K. Dick Lesezirkel - SF-Netzwerk

 

Die Geschichte ist öfters gedruckt worden:

Title: Zur Zeit der Perky Pat

 

Hier ist meine Leseerfahrung:

Philip K. Dick - Sämtliche 118 SF-Geschichten Band 4 - Philip K. Dick Lesezirkel - SF-Netzwerk

 

 

Vielen Dank für die Links  :ufo:



#24 SvenakinSky

SvenakinSky

    Nanonaut

  • Mitglieder
  • PIP
  • 22 Beiträge
  • Geschlecht:männlich

Geschrieben 04 November 2025 - 19:24

Ich habe mal im Netz nach Covern von dem Buch gesucht. Das finde ich mega und nehme es als Profilbild.


Bearbeitet von SvenakinSky, 04 November 2025 - 19:25.


#25 SvenakinSky

SvenakinSky

    Nanonaut

  • Mitglieder
  • PIP
  • 22 Beiträge
  • Geschlecht:männlich

Geschrieben 04 November 2025 - 19:30

2. Versuch



#26 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 9.314 Beiträge
  • Geschlecht:männlich

Geschrieben 04 November 2025 - 19:35

Die erste deutsche Version ist von Helmut Wenske:

Publication: LSD-Astronauten

 

Die Exodus hat dem Künstler mal eine eigene Ausgabe gewidmet:

Wenske, Helmut

 

Und auf das Cover der Nova 30 hat er es geschafft:

NOVA 30 – das Jubiläum – p.machinery –

 

Und es gibt einen eigenen Band aus dem Jahr 2009:

https://amzn.to/4936t7I

 

Welches Titelbild hat dich beeindruckt?

 

Die französische Ausgabe hat auch was: 

LDVNDCNTRD1969.jpg (365×565)

 

Das ist auch cool:

https://amzn.to/3Lje6gp


Bearbeitet von Mammut, 04 November 2025 - 19:38.


#27 SvenakinSky

SvenakinSky

    Nanonaut

  • Mitglieder
  • PIP
  • 22 Beiträge
  • Geschlecht:männlich

Geschrieben 08 November 2025 - 09:40

 

Das ist auch cool:

https://amzn.to/3Lje6gp

Vielen Dank für das Teilen.

 

Mir gefallen Cover, auf der auch Personen abgebildet werden, deshalb ist das zitierte mein Favorit.



#28 SvenakinSky

SvenakinSky

    Nanonaut

  • Mitglieder
  • PIP
  • 22 Beiträge
  • Geschlecht:männlich

Geschrieben 08 November 2025 - 11:41

5

 

In dem Kapitel wird die E-Therapie nahe gebracht. Das Ehepaar Hnatt lässt sich evolvieren. Und trifft dort auch auf Leo Bulero. Das Evolieren soll ein Entwicklungssprung sein und Denken und Erkenntnis erweitern. Da frage ich mich, ob bei Bulero was schief gegangen ist, der wirkt ja eher wie ein normaler Mensch und eher simpel.

 

Bulero trifft im Anschluss auf Palmer Eldritch und landet in der Chew-Z Welt. Die ist vorgeblich von Außerirdischen gestaltet. Die Proxer wollen laut Eldritch auch die Erde überfallen, aber nicht durch einen gewöhnlichen Angriff.

 

Währenddessen überlegen Roni und Barry was sie tun sollen. Wie können sie Bulero aus den Fängen von Eldritch befreien? Und wie sich selbst retten? Die Präkog Schau zeigt wenig verheißungsvolles.

 

Nachdem das meiste jetzt dargestellt wurde, dürfte der Roman an Fahrt aufnehmen. Auffällig ist auch die Sexualisierung in dem Roman. Das findet man bei der amerikanische SF der 60er öfters, gerade in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts.

 

Vielen Dank für die Zusammenfassung.

 

 

Meine Ahnung, dass bei der E Therapie auch die Haut verändert wird, hat sich bestätigt:

 

„Aber wie dem auch sei, sie haben evolviert, um die Eiszeit zu überstehen; wir müssen evolvieren, um die Heißzeit zu überstehen. Also brauchen wir die chitinähnliche Haut, die Schwarte, und den modifizierten Metabolismus, der es uns erlaubt, tagsüber zu schlafen, die erhöhte Ventilation und das …«“

 

„…“

 

“Das Haar hatte der dunkleren, kompakteren Struktur des Chitinpanzers Platz gemacht. Knallkopf? Wohl eher Kokosnuss.“

 

 

Hier wieder eine Referenz auf Religiosität:

„Wenn Sie spüren, wie Ihr Kortex wächst. Es werden Ihnen viele neue und aufregende Gedanken kommen, vor allem religiöser Natur. Ach, wären doch Luther und Erasmus noch am Leben; ihr Streit ließe sich mit Hilfe der E-Therapie ohne weiteres schlichten.„

 

Hier ist eine Zusammenfassung des Streites zwischen den beiden Persönlichkeiten:

Der Kern des Streits: Freier Wille versus Sklavenwille

 
  • Erasmus' Position:
  •  
  •  
    • Er glaubte, dass der Mensch einen freien Willen hat, um durch seine Entscheidungen und Werke zum Heil beizutragen.
    •  
    • Seine Position spiegelte eher die Lehre der katholischen Kirche wider, wenn auch nicht unkritisch, die eine Verbindung zwischen menschlichem Handeln und der göttlichen Gnade sah.
    • Erasmus wünschte sich eine Kirchenreform auf langsamem, stetigem Wege und blieb deshalb in der katholischen Kirche, um diese von innen heraus zu verändern.
  • Luthers Position:
    • Er war der Ansicht, dass der menschliche Wille durch die Erbsünde "geknechteten" ist und der Mensch nicht aus eigener Kraft Gutes tun kann.
    • Das Heil hängt ausschließlich von der göttlichen Gnade ab (sola gratia) und nicht von den eigenen Werken, selbst wenn diese gut gemeint sind.
    • Er warf Erasmus vor, zu gemäßigt vorzugehen, und griff seine Position in der polemischen Schrift „De servo arbitrio“ („Vom geknechteten Willen“) scharf an. 
 
Folgen des Streits
  • Endgültiger Bruch: Der Streit über den freien Willen war der entscheidende Grund für die vollständige Trennung zwischen Erasmus und Luther.
  • Erasmus' Neutralität: Obwohl Erasmus die Kritik an der Kirche teilte und Luther im Kern zuarbeitete, konnte er sich nie vollständig für die radikale Reformation begeistern. Er versuchte, neutral zu bleiben, sah sich aber durch die Bitte der katholischen Kirche gezwungen, gegen Luther zu schreiben.
  • Auswirkungen: Der Konflikt prägte die Geschichte des westlichen Denkens und führte zu einer Spaltung zwischen dem Humanismus von Erasmus und der Theologie Luthers. „

Zitat ist das Ergebnis, wenn man bei Google eingibt „streit zwischen Luther und Erasmus“

 

Die Einführung der Welt des Chew-Z gefällt mir sehr gut. Der Autor spielt wieder Deutungen und ich bin gespannt, welche Entwicklungen sich dort noch abspielen.



#29 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 9.314 Beiträge
  • Geschlecht:männlich

Geschrieben 08 November 2025 - 12:33

Vielen Dank für die Zusammenfassung.

 

 

Meine Ahnung, dass bei der E Therapie auch die Haut verändert wird, hat sich bestätigt:

 

„Aber wie dem auch sei, sie haben evolviert, um die Eiszeit zu überstehen; wir müssen evolvieren, um die Heißzeit zu überstehen. Also brauchen wir die chitinähnliche Haut, die Schwarte, und den modifizierten Metabolismus, der es uns erlaubt, tagsüber zu schlafen, die erhöhte Ventilation und das …«“

 

Wenn man bedenkt, schon 1965 schreibt PKD von einer Heißzeit und selbst heute noch bestreiten Leute den menschgemachten Klimawandel und vor nicht allzu langer Zeit überhaupt eine Klimaerwärmung.

 

 

 

Die Einführung der Welt des Chew-Z gefällt mir sehr gut. Der Autor spielt wieder Deutungen und ich bin gespannt, welche Entwicklungen sich dort noch abspielen.

 

Ich glaube man kann schön den Unterschied zwischen Can-D und Chew-Z sehen. Die Can-D Welt ist statisch und vorgegeben. Die Chew-Z scheint doch sehr individuell und so wie der Autor es andeutet, auch manipulativ.

 

Zum freien Willen und Gott: Das ist ja ein Kernthema von Dick und laut wikipedia ist zumindest der religiöse Aspekt im vorliegenden Roman erstmal aufgetaucht.



#30 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 9.314 Beiträge
  • Geschlecht:männlich

Geschrieben 08 November 2025 - 13:50

Kapitel 6

 

Es wird abgedrehter.

"Sie haben sich geirrt", sagte Eldritch. "Ich habe im Prox-System nicht Gott gefunden. Sondern etwas viel Besseres."

 

Leo Bulero ist in der Chew-Z Welt von Eldritch gefangen und Leo kann nicht erkennen, was Realität ist und was nicht. Er kann in der Welt eingreifen und auch dort verschwinden, bleibt aber immer dort. In der Chew-Z Welt vergeht keine reale Zeit und die Welt ist nicht von dem Layout abhängig. 

Leo zeigt, er ist sehr religös, lässt selbst die Bibel dort erscheinen, will sich aber nicht mit seinem Schicksal abfinden. Er begegnet zwei Menschen aus der Zukunft, aber ob das eine richtige oder nur eine mögliche Zukunft ist, bleibt offen.

 

Cooles Kapitel.




Besucher die dieses Thema lesen: 2

Mitglieder: 0, Gäste: 2, unsichtbare Mitglieder: 0