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Erfahrungen mit Verlagen


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29 Antworten in diesem Thema

#1 Asarjas

Asarjas

    Ufonaut

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Geschrieben 13 Oktober 2004 - 11:50

Hallo,hat jemand schon Erfahrungen mit Veröffentlichungen in folgenden Verlagen gemacht:R.G. Fischer VerlagEdition Ponte NuvoCornelia Goethe VerlagFür eine antwort wäre ich sehr dankbar. Soll ja das eine oder andere schwarze Schaf geben und bevor ich mir die Mühe mache da was hinzuschicken´...Gruß und dankeAsarjas

#2 Diboo

Diboo

    Kaisertentakel

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Geschrieben 13 Oktober 2004 - 11:56

Hi,bei allen drei handelt es sich meines Wissens nach um DKZ-Verlage, d.h. sie verlangen dafür, dass sie Dich veröffentlichen, Geld (einen sog. Druckkostenzuschuss, der aber keiner ist, da er im Regelfalle ausreicht, um alle Kosten zu decken).Dort sollte man nur veröffentlichen, wenn man sehr verzweifelt ist. Ich gehöre zur Kategorie derjenigen, die der altmodischen Auffassung sind, dass ein Verlag seine Autoren bezahlt und nicht umgekehrt.

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"Anyone who doesn't fight for his own self-interest has volunteered to fight for someone else's."
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#3 Gast_Gast_Asarjas_*

Gast_Gast_Asarjas_*
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Geschrieben 13 Oktober 2004 - 12:08

Hi,danke für die Info, habe ich mir schon fast gedacht.Gibt es irgendwo eine Liste mit solchen Verlagen? Oder muss man sich da wirklich durch die HP der Verlage lesen?Gruß und dankeAsarjas

#4 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 13 Oktober 2004 - 12:18

Hallo Asajars,bei Edition Ponte Novu kann man das so pauschal nicht sagen. Teilweise verlangen die eine Kostenbeteiligung, teilweise nicht. Meine drei KG´s dort wurden ohne Kostenbeteiligung abgedruckt, dafür gab es allerdings auch kein Lohn.Und gerade das Buch "Genpest" kann ich nur empfehlen, sind richtig gute Geschichten dabei, eine wurde sogar für den "Deutschen Science Fiction" Preis nominiert.Du kannst also ruhig was hinschicken, nur falls für die geplante Antho ein Zuschuß verlangt werden sollte, lehne es einfach ab, da eine Refinanzierung deines eingesetzten Geldes mehr als fraglich ist. Dazu benötigt es eine Auflage von 1000 Exemplaren, und das ist wohl eine Hausnummer, in der nur die wenigsten Kleinverlage eine Antho verkauft bekommen. Im Moment kann man nur den "Visionen" von HW Mommers die Daumen drücken, dass dessen ambitioniertes Projekt gelingt.Auf jeden Fall solltest du kein Geld bezahlen.Bis bald,Michael

#5 Ronni

Ronni

    Kürbisnaut

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Geschrieben 13 Oktober 2004 - 12:23

Gibt es irgendwo eine Liste mit solchen Verlagen?

meines Wissen gibt es solche Liste nicht, zumal es bei den DKZ-Verlagen auch noch gewaltige Unterschiede gibt. Manche sind schlicht Betrüger, manche durchaus seriöse Dienstleister und im gewissen Sinne gehören auch Unternehmen wie BoD dazu. Auch habe ich schon von DKZ-Verlagen gehört, die nach ein bißchen Verhandlung auf einen DKZ verzichten. Ich kann zwar nicht ganz nachvollziehen, warum jemand dafür bezahlen will, daß er veröffentlicht wird, aber gut, ich verstehe auch Leute nicht, die Volkstümliche Musik hören. Und schwarze Schafe gibt es auch unter den "normalen" Verlagen. Falls Du nicht Unsummen für Anschreiben ausgeben und die nebenbei die Lektoren schonen möchtest, bietet sich an, ein Mini-Exposé hier zu posten, vielleicht bekommst Du dann ein paar Tips, welche Verlage dafür geeignet sind. Gruß Ronni
Die Schlauheit des Fuchses basiert zu 90% auf der Dummheit der Hühner.

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#6 Peter D

Peter D

    Infonaut

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Geschrieben 28 Oktober 2004 - 11:23

Dort sollte man nur veröffentlichen, wenn man sehr verzweifelt ist.

Sofern man bezahlen muß, auch dann nicht. Erhängen kommt billiger und tut weniger weh. ;) Tja, was treibt einen Autor dazu, für seine Veröffentlichung zu bezahlen? Ich denke mal, es ist der Wunsch nach Anerkennung, gepaart mit einer gewissen Fehleinschätzung der eigenen Person. Jeder Autor hofft, glaubt, bangt, daß durch diesen Schritt sein Werk einen gewissen Leserkreis erreicht und seine Person durch die Tatsache, veröffentlicht worden zu sein, aufgewertet wird. Die Absichten sind bisweilen durchaus lauter. Gut, manche möchten sich unbedingt "Schriftsteller" auf die Visitenkarte drucken, und manche glauben sogar, daß sie ihr Geld durch die Buchverkäufe wiedersehen, aber vielen reicht es, zu sehen, daß ihr Werk, in das sie viel Zeit ihres Lebens gesteckt haben, nun offiziell zu kaufen ist, und sie hoffen, irgendwann einmal einen Leser zu treffen, der ihr Buch gelesen hat und sagt: "Ach, Sie haben das geschrieben? Also ich finde wirklich, daß das eins der meistunterschätzten Werke unseres Jahrhunderts ist - kann ich ein Autogramm haben?" Von einem einzigen solchen Kommentar können manche Autoren zehn Jahre lang leben.

#7 Gast_Frank W. Haubold_*

Gast_Frank W. Haubold_*
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Geschrieben 28 Oktober 2004 - 14:07

Ronni schrieb:

Falls Du nicht Unsummen für Anschreiben ausgeben und die nebenbei die Lektoren schonen möchtest, bietet sich an, ein Mini-Exposé hier zu posten, vielleicht bekommst Du dann ein paar Tips, welche Verlage dafür geeignet sind.

He, dann poste ich auch gleich ein Mini-Expose, um mehr über Verlage zu erfahren, die es nicht gibt. ;) Gruß T.

#8 Rainer

Rainer

    Nanonaut

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Geschrieben 28 Oktober 2004 - 15:57

Tja, was treibt einen Autor dazu, für seine Veröffentlichung zu bezahlen?

Nun, im Amerikanischen lauten solche Verlage sehr treffend "Vanity Fair", weil sie mit der Eitelkeit des "verkannten" Autors spielen. Da heißt es zB auf einer Website eines einschlägigen Verlages: "Ihr Buch hat es verdient, veröffentlicht zu werden Kennen Sie das? Ständig Absagen von Verlagen, die nur auf der Suche nach Bestsellern sind und sich bei der Fülle an eingehenden Manuskripten kaum mit Ihnen beschäftigt haben. Befreien Sie sich von der Diktatur der Verlage, die auf der Suche nach Bestsellern sind. Lassen Sie sich nicht länger bevormunden und andere entscheiden, was wert ist, publiziert zu werden. " Ganz klar: Man rechnet damit, dass der Autor sich an die Stirn schlägt und verblüfft ruft: "Ja, genau! So ist es!" Wenigstens sind solche Verlage ehrlich. Es gibt zB Ausschreibungen, wo dann ganz versteckt der völlig unwichtige Hinweis lauert: "Ach übrigens: Wenn wir deine Geschichte nehmen, darfst du ein paar Exemplare von uns erwerben. Sind eh nur 10 Stück." Wenn ich mich recht erinnere, arbeitet der Goethe-Verlag (innovativer Name übrigens!) mit solchen Mitteln bei ihren Gedicht-Bänden. Aber nagelt mich nicht darauf fest - vielleicht verwechsle ich den Verlag mit einem anderen. Mit "Edition Ponte Nuvo" habe ich übrigens mal die Bekanntschaft gemacht. Es gibt Ausschreibungen, wo ein DKZ (die nennen das dann "Gewinnbeteiligung") verlangt wird. Bei "GenPest" etwa wurde keiner verlangt, weshalb ich auch teilnahm (nein, meine Geschichte wurde leider nicht für den Phantastikpreis blablabla). Was ich daran zu bekritteln habe, ist, dass man als Autor kein (!) Belegexemplar bekam. Das finde ich ziemlich knausrig, weil es allgemein so üblich ist.

#9 Ronni

Ronni

    Kürbisnaut

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Geschrieben 28 Oktober 2004 - 16:09

Es gibt übrigens DKZ-Verlage, die ganz gezielt auf die Jagt nach Autoren gehen, die abgelehnt wurden. Hier ein Auszug aus einer Mail, die wir Mitte Juni erhalten haben:

Wir machen Ihnen heute ein lukratives Angebot: Wäre es nicht ein gutes Gefühl, Autoren eine Perspektive zur Veröffentlichung ihres Buches an die Hand zu geben - und daran auch noch etwas zu verdienen? Dabei funktioniert unser Prämienkonzept ganz einfach und fair; und Ihnen entstehen keine Kosten! -Sie übermitteln uns die Adressen der abgelehnten Autoren und wir schicken den Autoren unsere kostenlose Autorenmappe zu. -Für jeden(!) von Ihnen vermittelten Autor, der sein Buch bei uns veröffentlicht, erhalten Sie 10% vom gewählten Paketpreis*. Das sind bis zu 317 EUR - ohne, dass Sie irgend etwas anderes unternehmen müssen!

Gruß Ronni
Die Schlauheit des Fuchses basiert zu 90% auf der Dummheit der Hühner.

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#10 Gast_Frank W. Haubold_*

Gast_Frank W. Haubold_*
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Geschrieben 28 Oktober 2004 - 16:45

Es gibt übrigens DKZ-Verlage, die ganz gezielt auf die Jagt nach Autoren gehen, die abgelehnt wurden. Hier ein Auszug aus einer Mail, die wir Mitte Juni erhalten haben:

Wir machen Ihnen heute ein lukratives Angebot: Wäre es nicht ein gutes Gefühl, Autoren eine Perspektive zur Veröffentlichung ihres Buches an die Hand zu geben – und daran auch noch etwas zu verdienen? Dabei funktioniert unser Prämienkonzept ganz einfach und fair; und Ihnen entstehen keine Kosten! -Sie übermitteln uns die Adressen der abgelehnten Autoren und wir schicken den Autoren unsere kostenlose Autorenmappe zu. -Für jeden(!) von Ihnen vermittelten Autor, der sein Buch bei uns veröffentlicht, erhalten Sie 10% vom gewählten Paketpreis*. Das sind bis zu 317 EUR – ohne, dass Sie irgend etwas anderes unternehmen müssen!

Gruß Ronni

Das ist allerdings schon ziemlich unverfroren - abgelehnte Autoren melden gegen Gewinnbeteiligung! ;) In diesem Fall trifft m. E. der Terminus "unseriös" zu. Gruß T.

#11 Peter D

Peter D

    Infonaut

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Geschrieben 30 Oktober 2004 - 14:45

Ronni schrieb:

Falls Du nicht Unsummen für Anschreiben ausgeben und die nebenbei die Lektoren schonen möchtest, bietet sich an, ein Mini-Exposé hier zu posten, vielleicht bekommst Du dann ein paar Tips, welche Verlage dafür geeignet sind.

He, dann poste ich auch gleich ein Mini-Expose, um mehr über Verlage zu erfahren, die es nicht gibt. <_< Gruß T.

Das hab ich jetzt fünfmal gelesen und verstehe trotzdem nicht, was du meinst. Ronnis Vorschlag war ziemlich vernünftig, wie ich finde.

Bearbeitet von Peter D, 30 Oktober 2004 - 14:46.


#12 Gast_Frank W. Haubold_*

Gast_Frank W. Haubold_*
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Geschrieben 30 Oktober 2004 - 16:38

Das hab ich jetzt fünfmal gelesen und verstehe trotzdem nicht, was du meinst. Ronnis Vorschlag war ziemlich vernünftig, wie ich finde.

Das ist auch nicht ganz unkompliziert. ;) Warten wir doch einfach ab, ob der angesprochene Autor den Rat befolgt, und was dann als Tip gepostet wird. T.

#13 Gast_Badfinger_*

Gast_Badfinger_*
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Geschrieben 14 Dezember 2004 - 10:43

<b>Edition Ponte Nuvo</b> Da muss ich aber Widersprechen, es ist kein Zuschussverlag. Meine Kurzgeschichte "Red Devil" wurde in der Anthologie "Der flasche Tag" veröffentlicht. Man bekommt ein Freiexemplar und kann preiswert beim Verlag Bücher bestellen. Das Lektorat war serh angenehm und alles in allem fühlte ich mich ehrlich und respektvoll betreut. Hier der Link zum Buch: http://www.ponte-nov...falsche_Tag.htm oder zur Geschichte: http://www.badfinger...cb2ba28d141d146

#14 Mammut

Mammut

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Geschrieben 14 Dezember 2004 - 11:03

Du meinst aber "Der falsche Tag", oder? :D Ich bekam allerdings kein Freiexemplar, müsste ich mich eigentlich beschweren.

Bearbeitet von Michael Schmidt, 14 Dezember 2004 - 11:04.


#15 Fil

Fil

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Geschrieben 14 Dezember 2004 - 13:06

Mit "Edition Ponte Nuvo" habe ich übrigens mal die Bekanntschaft gemacht. Es gibt Ausschreibungen, wo ein DKZ (die nennen das dann "Gewinnbeteiligung") verlangt wird. Bei "GenPest" etwa wurde keiner verlangt, weshalb ich auch teilnahm (nein, meine Geschichte wurde leider nicht für den Phantastikpreis blablabla). Was ich daran zu bekritteln habe, ist, dass man als Autor kein (!) Belegexemplar bekam. Das finde ich ziemlich knausrig, weil es allgemein so üblich ist.

Exakt. Und daraus finanzieren sie dann auch den Druck, denn jeder Autor kauft schon mal mind. ein Exemplar. Ein Grund auch für mich, nur bei GenPest mitgemacht zu haben. Ob sich jetzt was geändert hat in der Vorgehensweise weiß ich nicht. Allerdings gab es einen Vertrag und ein Lektorat, was auch nicht immer unbedingt bei Anthologien der Fall ist.

#16 rockmysoul67

rockmysoul67

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Geschrieben 14 Dezember 2004 - 14:45

DKZ? Über die Bezahlung von schriftstellerischen Arbeiten bin ich der folgenden Meinung und ich werde wohl auch immer dieser Meinung bleiben.

Man kann 'schriftstellern' aus verschiedenen Gründen, z.B.:

- als Beruf
- als Hobby
- als Therapie


Wenn jemand Schreiben als Hobby macht, wünsche ich ihm viel Spass.
Wenn jemand Schreiben zur Therapie macht, wünsche ich ihm gute Besserung.

Es liegen hier sicher interessante Diskussionsthemen vor. Vielleicht kann man darüber streiten, wo die Grenzen zwischen Hobby und Therapie liegen. Zum Beispiel: Was ist ein Tagebuch? Hobby, Therapie, anderes?
Gewiss kennt jemand auch weitere Gründe als die drei oben genannten Möglichkeiten, um zu schreiben, Wie wär's mit Schreiben als Zwang, als Notwendigkeit, als Grafik, anderes? Zweifellos ein interessantes Gesprächsthema.

Auch hier wünsche ich denjenigen, die darüber diskutieren (oder sogar streiten) möchten, viel Spass. Mir ist es egal.


Was mir nicht egal ist, ist die Theorie des Berufs Schreiben. Die professionelle Schriftstellerei. Beruflich schreiben. Autor sein.

Darüber kann ich laaaaaaaaaaaaaaaange diskutieren. Ein paar Gedanken dazu ...


Berufliches Schreiben entsteht:


- Als Pflicht.

Man muss beispielsweise ein Tagebuch (ja, ich bringe absichtlich das gleiche Beispiel wie oben) führen. Man wird indirekt im Rahmen der eigentlichen Arbeit oder direkt dafür bezahlt.
Denke: Pflichtarbeiten für die Schule, Gemeinde, Firma, usw.

- Als Einführung.

Man schreibt - in der Absicht beweisen zu können, dass man Publikationskapital besitzt. Dies macht man ausnahmsweise und freundlicherweise gratis dort wo man kein Geld verlangen sollte, darf oder kann. Man macht dies aber in der Absicht, später im erwünschten Bereich professionell (also für Geld) publiziert zu werden.
Denke: Freiwillige Arbeiten für die Schule, Gemeinde, Firma, usw.

- Als Beruf.

Man schreibt. Man wird publiziert. Man kriegt eine Bezahlung in Form von Geld.
Mathematisch: Professionell = Beruf = Geld
Denke: Roman beim Verlag, Kurzgeschichte in einem Magazin


Das ist es eigentlich, auch wenn ich es in meinem Leben wohl noch oft in verschiedener Form mitteilen werde.

Ich weiss, dass viele Leute (auch und insbesondere in diesem Forum) anderer Meinung sind. Nach dem Motto: Ja, man muss erst mal bekannt werden, danach kann man erst Geld verlangen, also muss man seine Arbeiten gratis anbieten, bzw. sogar dafür bezahlen ...

Ich sehe dies anders: Wenn man kein Geld kriegt, ist Schreiben ein Hobby; wenn man wohl Geld erhält, ist Schreiben ein Beruf.
Eine Ausnahme ist mein zweiter Punkt - bewusst gratis schreiben als Springbrett zum künftigen finanziellen Erfolg. Dieses Sprungbrett soll man aber selbst auswählen und zwar unter den nicht-kommerziellen Möglichkeiten. Wenn man also beispielsweise mit Horror-Stories Geld verdienen möchte, kann man in der Schülerzeitschrift oder im firminternen Magazin gratis eine Horror-Kurzgeschichte publizieren, aber nicht in einem käuflichen (ergo kommerziellen) Magazin.


Hier ist ein Link zu einem Artikel eines Schriftstellers, der meine Meinung (auch zu DKZ) teilt, leider halt auf Englisch: http://www.sfwa.org/...g/anti-scam.htm

#17 rockmysoul67

rockmysoul67

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Geschrieben 14 Dezember 2004 - 14:49

Und um A.C. Crispin gleich zu zitieren: "Money is supposed to come from the publisher to the author. Not the other way around. Not ever, unless you're wanting to publish something extremely specialized, like your family history, or a volume of your poetry or something. Writers are supposed to get paid for writing commercial books."

#18 Stefan W

Stefan W

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Geschrieben 14 Dezember 2004 - 15:11

Hallo,ich hatte bei Ponte Novu ein Manuskript für die Anthologie "PillenKiller" eingereicht, das auch ausgewählt worden war - allerdings kamen insgesamt nicht genug brauchbare Geschichten zusammen. Dafür wurde mir angeboten, mit Druckkostenzuschuss in einer Anthologie "Herbstlese" (oder so ähnlich) veröffentlicht zu werden. Aber mit solchen Zuschussgeschichten fange ich gar nicht an. :D GrußStefan

#19 Ronni

Ronni

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Geschrieben 14 Dezember 2004 - 16:05

Ich weiss, dass viele Leute (auch und insbesondere in diesem Forum) anderer Meinung sind. Nach dem Motto: Ja, man muss erst mal bekannt werden, danach kann man erst Geld verlangen, also muss man seine Arbeiten gratis anbieten, bzw. sogar dafür bezahlen ...

Bezahlen sollte man für eine Veröffentlichung natürlich nicht. Aber Du schreibst hier, daß man nicht gratis schreiben soll um bekannt zu werden, kurz danach hast Du aber scheinbar Deine Meinung geändert:

Eine Ausnahme ist mein zweiter Punkt - bewusst gratis schreiben als Springbrett zum künftigen finanziellen Erfolg.

Was denn nun von beidem?

Dieses Sprungbrett soll man aber selbst auswählen und zwar unter den nicht-kommerziellen Möglichkeiten. Wenn man also beispielsweise mit Horror-Stories Geld verdienen möchte, kann man in der Schülerzeitschrift oder im firminternen Magazin gratis eine Horror-Kurzgeschichte publizieren, aber nicht in einem käuflichen (ergo kommerziellen) Magazin.

Bei allem Respekt, aber mit diesem Ratschlag tust Du den zukünftigen (kommerziellen) Schreibern keinen Gefallen. Weder in einer Schülerzeitschrift, noch in einem Firmenmagazin kommt ein (Genre-)taugliches Feedback, und schon garnicht wird irgendjemand, der auch nur ansatzweise an irgendeiner Entscheidung im Genre beteiligt ist, hier was lesen.
Mit gaaaaaanz viel Glück kann man evtl. dadurch an eine kommerzielle und genrefremde Publikationsmöglichkeit kommen. Und mit nach viel mehr Glück hat man als Newcomer eine klitzekleine Change, mit seinem Erstling in einem Genrefremden Verlag (oder Reihe) unterzukommen. Aber das ist die absolute Ausnahme.

Der normale Weg sieht doch vielmehr so aus (Beispiele anhand von Projekten, die mir gut bekannt sind, theoretisch aber beliebig austauschbar. Auch können natürlich Zwischenschritte übersprungen werden):
Zuersteinmal wird in Fanprojekten (im Normalfall Fanzines) veröffentlicht. Hierdurch bekommt man etwas Routine und manchmal auch ein hilfreiches Feedback. Mit dieser Routine kommt man dann durch die Qualitätskontrolle der Publikationsmöglichkeiten, die zwar nicht bezahlen, aber von einer größeren Öffentlichkeit wahrgenommen werden, z.B. Alien Contact oder Nova. Damit hat man eine Referenzen, um guten Gewissens bei den Stellen anzuklopfen, die bescheidene Honorare zahlen, z.B. Visionen. Und erst hiermit hast Du die Referenz, um bei den großen kommerziellen Verlagen anzuklopfen, die dann genug bezahlen könnten, um davon zu leben (was übrigens auch nicht unbedingt der Fall sein muß).

Und damit wir uns nicht falsch verstehen: Mir wäre es auch lieber, wenn Alien Contact als Print-Magazin jeden Monat 50000 Leser erreicht, meine Kollegen und ich davon leben und allen Autoren und Mitarbeitern ein leistungsgerechtes Honorar gezahlt werden könnte.
Da dem aber nicht so ist, bleibt einem angehenden Genre-Autor, der von seiner Schreiberei leben möchte, nur die Alternative, das Genre zu wechseln oder sich auf den langen, mühsamen und nicht bezahlten Weg mit geringen Erfolgsaussichten noch oben zu machen.

Gruß Ronni
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#20 Mammut

Mammut

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Geschrieben 14 Dezember 2004 - 16:37

Hallo rockmysoul,hm, was man vielleicht bedenken sollte, sind zwei Faktoren, die beide für den Newcomer von Belang sind:1.Eine große Konkurrenz. Nimm den „normalen“ Beruf, die Konkurrenz kommt aus einem Pool von unzähligen Konkurrenten. Du bist Hochschulabsolvent, neben dir bewerben sich noch hundert andere. Was zählt sind deine Leistungsnachweise, also die Studiennoten, Praktika, eventuelle Berufserfahrung. Wird schwer sich da durchzusetzen. Eventuell ist ein kostenloses Praktika eine gute Möglichkeit, seine Chancen zu verbessern und parallel die nötige Erfahrung, die gesucht wird, zu sammeln. Manchmal reicht ein Jahr Surfen in Australien, weil Englisch eine Anforderung ist.Ich denke, jeder würde versuchen, seine Chancen da zu verbessern, selbst wenn er eine „unterbezahlte“ Traineestelle bekommt. Aber die Aussicht auf ein späteres lukratives Einkommen ist ja gegeben. Auch wird man wohl beim Einstiegsgehalt Abstriche machen, natürlich am Markt orientiert.2. Der zweite Punkt ist die Wahl der Fachrichtung. Je nach Industrie wird für die gleiche Tätigkeit ein unterschiedliches Gehalt gezahlt. Wo die Unternehmer viel verdienen, sind auch die Verdienstmöglichkeiten besser, natürlich immer gemessen an den Fähigkeiten, die der Arbeitnehmer mitbringt.Was heißt das für den Autoren:Er braucht Veröffentlichungen, der Bestsellerdebütant ist wahrscheinlich genauso selten wie „Autor schickt Manuskript an Heyne und bekommt Veröffentlichung mit guter Bezahlung“.Grobe Regel: Wer vielen Newcomern eine Chance gibt, hat weniger Käufer. Hätte er mehr Käufer, hätte er mehr verdient und könnte sich bekanntere Autoren leisten. Man liest ja in der Regel was man kennt oder empfohlen bekommen hat, Neuautoren haben es schwer.Daher ist eine so genannte „Semiprofessionelle Veröffentlichung“ der oft einzig gangbare Weg. Er veröffentlicht umsonst, verdient aber auch nichts. Das ist auch für den „Kleinverlag“ die einzige Möglichkeit, solch ein Buch herauszubringen, da es an Käufern fehlt. Was soll daran ehrenrührig sein, wenn fast kein Magazin Honorare zahlt, trotzdem seine Geschichte zur Veröffentlichung freizugeben? Gerade bei Anthologien ist es die einzige Möglichkeit, überhaupt eine Publikationsmöglichkeit zu finden. Internetveröffentlichungen werden generell ja nicht gezählt. Zum Thema Internetveröffentlichungen kann ich den Beitrag von Guy Hasson in NOVA 6 empfehlen, der zeigt die Möglichkeiten, die in Deutschland (eventuell aufgrund der Masse) nicht oder nur bedingt genutzt werden.Generell ist eine Bezahlung wünschenswert, allerdings sollte sie auch refinanzierbar sein.Bis bald,Michael

#21 Gast_The Truth_*

Gast_The Truth_*
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Geschrieben 14 Dezember 2004 - 16:51

Vor der Edition Ponte Novu sollte gewarnt werden!!! Dort wurden in den letzten Wochen auffallend viele Parallelen zum bekannten INTRAG-Skandal aufgedeckt. Herausgeber wie ein Andreas May, u.a. sind keine real-existierenden Personen. Rechnungen wurden gefälscht, wodurch den Autoren zustehende Gelder vorenthalten wurden. Darüber hinaus sind viele der Anthologien in den Buchhandlungen nicht bestellbar. Und vieles mehr!!! Als einige Autoren begonnen haben, unangenehme Fragen im Verlagsforum zu stellen, wurde dieses kurzerhand gelöscht. VORSICHT ist angesagt!!!

#22 Gast_Guido Latz_*

Gast_Guido Latz_*
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Geschrieben 14 Dezember 2004 - 17:49

Wenn der Buchhändler sagt, er könne das Buch nicht bestellen kann das viele Gründe haben. Das Buch kann noch nicht gelistet sein. Er hat vielleicht keine Lust, es zu bestellen (EPN ist m.W. Libri angeschlossen, vielleicht arbeitet der Buchhändler lieber mit Umbreit o.a. zusammen). Ich weiß nur nicht, welcher Schaden den Nicht-Zahlenden entstanden sein soll. Die dürften die Auflagen und VK-Zahlen realistisch eingeschätzt haben. Und wenn jemand Kohle auf den Tisch legt ist das egal, bei welchem Verlag er dies tut.Generell gefällt mir an dem Posting nicht, dass mit dem Finger auf Jemanden gezeigt wird, ohne dass man sich zu erkennen gibt, geschweige dennstichhaltige Beweise vorlegt.

#23 Gast_The Truth_*

Gast_The Truth_*
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Geschrieben 14 Dezember 2004 - 18:18

Nach einer so ewigen Diskussion, wie wir sie im Forum von Edition Ponte Novu geführt haben (bevor dieses gelöscht wurde), fehlt mir ehrlich gesagt die Zeit/Lust, die Beweise hier noch einmal aufzurollen. Es soll nur ein Wink an die wenigen, noch nicht informierten Autoren sein!!! Diese können sich ja problemlos an die Mit-Autoren der Anthologien wenden. Die Bücher konnten zum Beispiel nicht bestellt werden, weil schon mal gar keine Pflichtexemplare an die Deutsche Bibliothek geliefert wurden. Trotzdem wurden die Pflichtexemplare auf den Rechnungen aufgelistet. Es gab Anthologien ohne Eigenbeteiligung und welche mit Eigenbeteiligung. Bei letzteren sollten die Autoren eigentlich am Gewinn beteiligt werden. Was aber nicht geschehen ist, da viele bestellte Exemplare gar nicht in der Rechnung aufgetaucht sind. Und vieles mehr!!! Das muss jetzt nicht wieder von neuem durchgekaut werden. Es ist nur eine Information für die wenigen, noch nicht informierten Autoren.

#24 Gast_Guido Latz_*

Gast_Guido Latz_*
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Geschrieben 14 Dezember 2004 - 18:26

Du weißt aber schon, dass Du hier nicht im Forum der EPN bist, und dass die meisten von hier dort sicher nicht mit lesen, und dass sich das schlicht so liest, als wenn ein Unzufriedener um sich schlägt?

#25 Gast_The Truth_*

Gast_The Truth_*
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Geschrieben 14 Dezember 2004 - 18:39

Im Verlauf dieses Threads haben sich schon mehrere User als Edition Ponte Novu Autoren "geoutet". Außerdem wurde im Ausgangsposting gefragt, welche Erfahrungen man (unter anderem) mit Edition Ponte Novu gemacht hat, und eben diese habe ich geschildert. Vielen Dank fürs Zuhören.

#26 Lomax

Lomax

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Geschrieben 14 Dezember 2004 - 18:40

Generell gefällt mir an dem Posting nicht, dass mit dem Finger auf Jemanden gezeigt wird, ohne dass man sich zu erkennen gibt, geschweige dennstichhaltige Beweise vorlegt.

Ein einzelnes Posting in einem Forum ist kein recherchierter Artikel, sondern ein Diskussionsbeitrag und eine Meinungsäußerung. Ich denke, dass ist jedem Beteiligten auch klar und er weiß es einzuschätzen. Zudem funktioniert die Selbstreinigung in der Regel recht gut: Wenn jemand Schwachsinn postet, aber mit konkreten Vorwürfen, finden sich immer genug Leute, die widersprechen und für den richtigen Gesamteindruck sorgen. Und am Tonfall der Beiträge kann man auch recht gut die Glaubwürdigkeit ablesen. Wenn allerdings Gerüchte in schöner Regelmäßigkeit wiederkommen, ohne dass jemand sie entkräften kann, dann lehrt doch die Erfahrung, dass sie sich meistens im Nachhinein als stichhaltig erweisen. Im Gegensatz zu fundierten Artikeln tauchen solche Gerüchte meist als einziges schnell genug auf, um weiteren Schaden zu verhindern. Ich finde daher konkrete, aber nicht bis ins letzte belegte Informationen als Beiträge in einer Community sehr wichtig und genau dort auch richtig aufgehoben. Sie können Steine ins Rollen bringen und Leuten, die es angeht, überhaupt erst die Möglichkeit zum Nachfragen verschaffen. Betrachten wir es doch mal nüchtern: Der Intrag-Artikel beispielsweise war eher ein nettes Spektakel für Außenstehende. Wenn man aber als Betroffener wirklich vorher wissen wollte, worauf man sich einließ, konnte man all die später im Artikel belegten Merkwürdigkeiten vorher schon in der Szene als Gerüchte, persönliche Einzelerfahrungen und begründete Spekulationen hören. Und ich würde jederzeit jedem Aktiven empfehlen, auf solche Dinge sorgfältig zu hören und beizeiten zu lernen, die Glaubwürdigkeit dieser "Low-Level-Informationen" möglichst instinktsicher einzuschätzen. Das macht in der Praxis denselben Unterschied aus wie beispielsweise im Geschäftsleben zwischen denjenigen, die Aktien kaufen, BEVOR sie steigen, und denen, die erst dann kaufen, wenn sie vor drei Tagen gestiegen SIND.

Bearbeitet von Lomax, 14 Dezember 2004 - 18:41.

"Modern Economics differs mainly from old Political Economy in having produced no Adam Smith. The old 'Political Economy' made certain generalisations, and they were mostly wrong; new Economics evades generalisations, and seems to lack the intellectual power to make them." (H.G. Wells: Modern Utopia)

#27 rockmysoul67

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Geschrieben 14 Dezember 2004 - 18:42

Déjà vu, déjà écrit.

Nur zur Abklärung: Romane sind kein Thema, oder? Da sind wir alle gleicher Meinung: Der Autor schreibt, der Verlag bezahlt.

Also bleibt nur das Streitthema der Kurzgeschichtepublikationen.

Diese Diskussion hatten wir schon mehrmals. Ich sage: Bezahlung ist ein Muss. Andere sagen (im etwa): Nein, die Verlage sind eh finanziell im Minus, die Autoren sollen sich die Gelegenheit beim Schopf ergreifen, niemand verdient viel Geld damit.

Ein gewisser Umstand hat sich inzwischen erfreulicherweise verbessert - für SF-Kurzgeschichten ist der deutschsprachige Markt nun professioneller gestaltet - es gibt jetzt mehr Magazine, die bezahlen. Hoffentlich hält diese Auswahl für Autoren an. (Ich orientiere mich übrigens selbst eher an den englischsprachlichen und niederländischen Markt.)
Ein SF-KG-Autor kann sich also etwas frecher aufstellen und selbstbewusster geben. Wenn eine Geschichte bei mehreren Verlagen abblitzt, könnte es natürlich weiterhin sein, dass die Geschichte qualitativ nicht ausreicht ... Jedenfalls ist das Bild des Bittstellers vorläufig Vergangenheit.

Nun, auch ich bin froh, dass die Situation in den letzten zwei Jahren verbessert hat - denn es unterstützt mein 'Anliegen' für Autoren: Seid ein wenig selbstbewusst - nehmt euer (Neben-)Beruf und eure Arbeit ernst, wie auch sonst im (Arbeits-)Leben.

Die Hauptursache, dass ich hier mit meiner Meinung immer wieder abblitze, ist eine prinzipielle Grunddefinition, ein prinzipielles Basisgefühl, eine grundsätzliche Lebensanschauung meinerseits.
Vielleicht ist es mein niederländisches Kaufmannsblut, aber für mich heisst es ganz einfach: Offizielle Arbeit = Geld.
Punkt.
Die meisten sind flexibler als ich und sehen das lockerer. Und damit muss ich halt leben und ich muss diese unterschiedlichen Denkweisen halt akzeptieren.

Eigentlich ist es sowieso oft so, dass der Autor einfach schon eine Kurzgeschichte fertig geschrieben hat und dann nach einer Absatzmöglichkeit umschaut. Wenn die Marktsituation gut ist, wird der Autor auf eine Bezahlung bestehen; wenn die Marktsituation schlecht ist, wird er froh sein, wenn er seine Geschichte irgendwo publiziert sieht.

Ich verstehe dieses "Hauptsache mal publizieren", aber das heisst nicht, dass ich dies als gut empfinde.

Generell ist eine Bezahlung wünschenswert, allerdings sollte sie auch refinanzierbar sein.

Da ist noch etwas, was ich wohl deutlich sagen muss, damit meine Meinung auch richtig verstanden wird: Ich rede nicht über Gewinn!

Ich weiss, dass Verlagsleute hart arbeiten, aber kaum verdienen. Ich weiss, dass Arbeiten im Mac Donalds mehr Geld einbringt. Ich weiss, dass im deutschen Sprachraum nur wenige Autoren von ihrer Arbeit leben können.
Ich sage nur, wer den Dienst eines anderen nutzt mit dem Ziel daraus Geld zu machen, soll auch für diesen Dienst bezahlen. Egal ob die Kosten-Nutzen-Rechnung aufgeht oder nicht.

Was denn nun von beidem?

Die Erklärung liegt im Wort "Ausnahme".

Wenn du die nächsten zwei anschliessenden Sätze nochmals anschaust, siehst du, dass ich die Ausnahme noch spezifiziere, denn dort steht "nicht-kommerziellen Möglichkeiten" und ein Beispiel für erste Testpublikationen, welche der Autor in einem Brief oder im Lebenslauf beim Verlag aufzeigen kann.
(Übrigens müssen die unbezahlten Arbeiten nicht genre-spezifisch sein, wenn man z.B. eine publizierte, journalistische Arbeitsprobe vorzeigen kann, beweist dies, dass man schreiben kann und das Interesse an dem Schreiber existiert - und was in anderen Publikationen funktioniert kann auch für das eigene Blatt gut sein.)

mit diesem Ratschlag tust Du den zukünftigen (kommerziellen) Schreibern keinen Gefallen

Schade. Ich bin halt kein netter Mensch.


Noch ein Abschlussgedanke: Wenn eine Kurzgeschichte echt gut ist, wird sie auch genommen.

Und noch ein Wort: Ich rede von "Erfolg für den Autor" und meine damit "Publikation und Geld", damit man dies beim Steueramt und in der Familie und im Freundeskreis und tatsächlich bei sich selbst als "ja, ich habe dies getan, ja, ich habe dies nach allen Erwerbsregeln geschafft" verbuchen kann. Das ist was man unter BERUF versteht.

#28 Gast_Guido Latz_*

Gast_Guido Latz_*
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Geschrieben 14 Dezember 2004 - 19:06

Die Hauptursache, dass ich hier mit meiner Meinung immer wieder abblitze, ist eine prinzipielle Grunddefinition, ein prinzipielles Basisgefühl, eine grundsätzliche Lebensanschauung meinerseits.

Nein. Du hast von _Deinem_ Standpunkt aus Recht. Das Problem ist, dass Dir Insiderwissen fehlt, um die andere Seite verstehen zu können. Und über das wird man sich nicht öffentlich äußern. Prozentuale Beteiligung pro verkauftem Buch ist okay, ein (Vorschuss)Honorar in der Regel nicht umsetzbar. Verleger sind ein stückweit bekloppt, aber nicht ganz wahnsinnig (wobei es sicher Fälle gibt, die mit Geld wedeln und Summen zahlen, die in keiner Form refinanzierbar zu schein seinen, damit es dann irgendwann mal "Boom" (sorry, Dirk!) macht, und Verleger und Verlag verschwunden sind).

Bearbeitet von Guido Latz, 14 Dezember 2004 - 19:07.


#29 Gast_badfinger_*

Gast_badfinger_*
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Geschrieben 15 Dezember 2004 - 09:36

Ein wenig frage ich mich,w arum ihr schreibt? Um Geld zu verdienen, oder weil ihr nicht anders könnt? Ich kann nicht anders, ich schreibe, was ich möchte,w ie ich es möchte und zuallerst schreibe ich es eben, weil das rausmuss. In den Anfängen meiner "Kariere" schwamm ich zwischen der Idee, niemals was veröffentlichen zu können, weil ich einfach nicht "verkaufsgerecht" schreibe und der Meinung, irgendwann wird man mich schon entdekcen. Mitlerweile ist mir das wirklich Schnurz. Ich freue mich über Erfolge, und auch wenn ich keinen einzigen Cent verdient habe, ist es schön zu sehen, wenn es als Buchform zu kaufen ist, wenn es Deine Worte sind, die da schwarz auf weiß stehen.Ich kann nur wiederholen, meine Erfahrungen waren positiv mit Ponte Novu. Für mich war es meine erste Geschichte die ich veröffentlicht hatte und niemand schien sie so zu mögen, wie ich. Es gibt einige Stories, die ich selbst nicht so gut finde, die aber gut ankamen. Alles in allem würde ich sagen, wenn man Schriftsteller ist, bedeutet das nicht zwangsläufig, dass man das für Geld ist...

#30 Gast_der henker_*

Gast_der henker_*
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Geschrieben 23 Dezember 2004 - 13:22

es gibt in diesem forum beiträge eines oder einer gewissen 'the truth', bei denen es sich um verläumdungen handelt, sollte sich herausstellen wer dahinter steht werden juristische schritte gegen ihn oder sie eingeleitet werden. ich habe die kopien der beiträge an epn weitergeleitet.die edition ponte novu hat alle abrechnungen einwandfrei erstellt. alle bücher sind bestellbar da sie vom großhändler ausgeliefert werden, da alle bücher von bod gedruckt werden gibt es eindeutige beweise dafür, daß keine bücher ohne abrechnung verkauft wurden. um solchen gerüchten vorzubeugen gibt es keinen direktverkauf bei epn sondern nur über den buchhandel / internetbuchhandel - ausgenommen die jeweiligen autoren des buches.epn gibt keine anthologien mehr heraus bei denen autoren sich in irgendeiner form finanziell zu beteiligen haben. damit dürfte das thema dkz abgeschlossen sein.wenn autoren glauben, das anthologien von unbekannten, innerhalb kurzer zeit 1000er auflagen erreichen steckt dahinter manchmal die abwesenheit vom realen buchmarkt. bei bestimmten themen ist das sicherlich machbar aber nicht bei allen. den frust dann am verlag auszulassen ist vielleicht nicht ganz angebracht.grüßeder henker :ph34r: :D :devil:


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