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Philip K. Dick - Marsianischer Zeitsturz


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44 Antworten in diesem Thema

#31 Dreamer

Dreamer

    Yoginaut

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Geschrieben 03 Dezember 2025 - 11:04

 

Da eines der Themen ja Autismus ist, hier 

 

 

noch zwei Forumsbeiträge:

 

 

http://www.scifinet....perger-syndrom/

 

 

http://www.scifinet....egabte-savants/



#32 Dreamer

Dreamer

    Yoginaut

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Geschrieben 03 Dezember 2025 - 14:45

Mit der Vorstellung von Marsmännchen war es spätestens 1965 vorbei. Damals sendete die US-Sonde Mariner 4 erstmals Bilder vom Roten Planeten.

 

 

Aber auch dann wollten manche nicht von der Vorstellung lassen:

 

 

http://www.nationalg...martian-archive

 

 

 

(21:45 - 23:20)


Bearbeitet von Dreamer, 03 Dezember 2025 - 14:52.


#33 deval

deval

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Geschrieben 03 Dezember 2025 - 21:33

Ich bin jetzt auf Seite 172 von 266 und so langsam fange ich nicht nur an mich zu langweilen, sondern bin auch über das pseudomedizinische Gelaber höchstgradig verärgert. Was soll das alles? Das macht weder Sinn noch Spaß zu lesen.

Jack arbeitet jetzt für Kott und will eine Maschine bauen mit deren Hilfe Manfred mit der restlichen Welt kommunizieren kann. Auch Jacks Vater ist mittlerweile eingetroffen um geschäftliche Dinge zu erledigen.

Die ganz Handlung ist jetzt vollkommen absurd und unverständlich. Dick nervt mich ungemein mit seinen psychologischen und krankheitsbeschreibenden Geschwafel. Anders möchte ich es nicht nennen. Für mich ist das Buch jetzt schon ein Reinfall - egal was da noch kommt.

"Dein Wort ist meines Fusses Leuchte und ein Licht auf meinem Weg."
Psalm 119, 105

 

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#34 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 04 Dezember 2025 - 10:49

Kapitel 5 (Seite 93-115)

 

Jack Bohlen geht zur Public School um die Lehrroboter zu reparieren. Da ist der Zornige Hausmeister, aber auch der Gütige-Dad. Jack philosophiert darüber, dass die Menschen entweder normiert sind und in einer Zwangsneurose kommen, ein wertvolles Mitglied der Marsgesellschaft sind, oder sie sind abnorm und kommen ins Camp B-G. Für ihn sind Psychopathen, Schizophrene und Autisten das gleiche und Autismus sowas wie die Kindheitsform der Schizophrenie. Jack selbst ist schizophren und das wird in einem Rückblick auf der Erde beschrieben. Jack hat Probleme mit der Realität und dem Zeitempfinden, wenn er so eine Phase hat.

Für Jack ist dieses Zwangskorsett "Normalleben" der Horror und die Lehrer machen ihm Angst. Das Kapitel hat auch eine leicht gruselige Komponente.

 

Anmerkung: Rein medizinisch haben Schizophrenie und Autismus nichts miteinander zu tun. Autismus ist eine angeborene neuronale Entwicklungsstörung, also eine Behinderung. Schizophrenie ist eine Erkrankung, für die es wohl eine genetische Disposition gibt. Es wird vermutet, dass die beteiligten Gene beider Krankheiten eine Überschneidung haben, aber ob es wirklich einen Zusammenhang gibt, ist bisher nicht nachgewiesen. Die im Roman geschilderte Idee, Autismus ist kindliche Schizophrenie ist definitiv an den Haaren herbeigezogen. 

 

Wenn man bedenkt, dass Dick vor dem Schreiben "Die drei Stigmata des Palmer Eldritch" eine Vision hatte, später Paranoia, kann man getrost davon ausgehen, dass er gewisse psychische Probleme hatte und diese in seinen Romanen verarbeitete.

Das Aufbegehren gegen Autoritäten (bzw. die Hilflosigkeit seiner Protagonisten) und das Hinterfragen der Realität ist ja ein Kernthema des Autors.



#35 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 04 Dezember 2025 - 11:32

Kapitel 6 (Seite 116-137)

 

Die Bleichmänner haben einen Felsen, den Schmutzigen Knorren, wo sie sich die Zukunft sagen lassen. Kotts Bleichmann Helio glaubt aber nicht daran. Arnie Kott will die Zukunft sehen und hat es sich in den Kopf gesetzt, dass es im Camp B-G einen Präkog gibt. Er verabredet sich mit Psychiater Glaub. Vorher trifft Jack Bohlen ein und repariert seine Chiffriermaschine. Als Arnie erfährt, dass Jack eine schizophrene Phase hatte, sagt er ihm auf den Kopf zu, dass dieser in die Zukunft sehen kann. Jack glaubt ja (Kapitel 5) die mechanischen Lehrkörper auf der Erde vorausgesehen zu haben.

 

Otto Zitte, der Assistent von Norbert Steiner wird beleuchtet. Er war in der Gilde, flog aber raus, weil er als Gegenleistung für seine Arbeit die einsamen Frauen tröstete.



#36 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 04 Dezember 2025 - 12:38

Kapitel 7 (138-158)

 

Arnie Kott beschließt einen Apparat zu bauen, der die Zeit für Manfred Steiner, den Autisten, manipuliert, damit dieser in die Zukunft sehen kann. Als Unterstützung sichert er sich Dr. Glaub. Den Apparat will Jack Bohlen bauen, der dann für Kott arbeiten wird. Bei allem ist Kotts Geliebte Doreen dabei, mit der Jack am Ende des Kapitels auf ihre Initiative ein Verhältnis anfängt, das nicht geheim bleiben soll vor Arnie, der damit kein Problem hätte.



#37 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 04 Dezember 2025 - 15:32

Der Roman spielt im Jahr 1994, einige Jahre nach der Errichtung der ersten menschlichen Kolonien auf dem Mars

Marsianischer Zeitsturz – Wikipedia

 

Die Angabe scheint falsch zu sein. In meiner Ausgabe steht, der Leo Bohlen ist Jahrgang 1924 (Seite 167) und ist Ende 70 (Seite 163). Wenn ich Ende 70 mal frei als mindestens 76 interpretiere, spielt der Roman frühestens im Jahr 2000, spätestens im Jahr 2003.

Die Zeitangabe ist übrigens aus der deutschsprachigen Wikipedia, in der englischsprachigen findet man diese Information nicht.


Bearbeitet von Mammut, 04 Dezember 2025 - 15:34.


#38 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 04 Dezember 2025 - 15:55

Kapitel 8 (Seite 159-174)

 

Kott ist ein Kotzbrocken und Doreen willfährig. Wie er sie besteigt, und das mit ihrem Einverständnis, während sie im Halbschlaf ist.

Das Kapitel geht aber um die Bohlens. Leo Bohlen, Jacks Vater, kommt zum Mars, er will ein Grundstück in den FDR Bergen kaufen. Dabei zeigt der Vater telepathische Fähigkeiten (seine eigene Aussage), er sieht direkt, sein Sohn hat eine Affäre und während der Alte eine anderen Moralwelt zugetan ist wie sein Sohn, findet sich ein weiterer Konflikt, gezeigt aus Sicht Silvias, der Frau: Zwischen Kranken und Gesunden.

Silvia befürchtet die Distanz zu ihrem Mann, der sie ablehnt, weil sie gesund ist.

Gesund ist dabei relativ. Silvia ist luminalsüchtig (das und ähnliches Zeug schlucken sie bei Dick oft) um sich zu betäuben. Silvia hasst alles Andersartige, da fragt man sich willkürlich, warum sie dann mit Jack zusammen ist, der ja schizophrene Tendenzen hat. Die hat er natürlich nur selten, aber vielleicht ist das der Grund, warum sie zum Luminal flüchtet. Leo dagegen scheint ein stämmiger und gesunder Alter zu sein, der eine andere Generation verkörpert, in der es weniger Andersartige gibt.

 

In dem Kapitel wird auch erstmal eine Szene aus Sicht des Autistenjungen Manfred Steiner geschildert. 



#39 deval

deval

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Geschrieben 04 Dezember 2025 - 20:09

Richtige Sympathieträger sehe ich nicht. Jack ist zwar relativ OK betrügt aber seine Frau, genauso wie Sylvia ihn betrügt. Arnie ist skrupellos und Doreen mehr oder weniger ein Flittchen. Schläft sie gerade mal nicht mit Arnie tut sie es mit Jack. Dr. Glaub ist auch nicht so ganz mein Fall. Ich glaube, Norbert Steiner hat mir noch am Besten gefallen.

Betrachte ich die Technik mit der da so hantiert wird, frage ich mich, wie die Menschheit es überhaupt zum Mars geschafft und dort eine dennoch florierende Kolonie gegründet hat. Man liest zwar immer das es nicht gut um die Kolonie steht, aber was man alles zum Mars transportiert hat, zeugt eher vom Gegenteil. Offensichtlich hat man genug Transportvolumen auf den Raumschiffen um so viel Zeugs da hoch zu schaffen.

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#40 deval

deval

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Geschrieben 05 Dezember 2025 - 09:15

So, ich habe das Buch durch, endlich möchte ich hinzufügen. Ich hatte die unbegründete Hoffnung, dass noch irgendein WOW Effekt kommt. Aber, Pustekuchen. Das Buch endet genauso wirr wie es angefangen hat. Kein Clou oder irgendein Höhepunkt am Ende. Ich muss gestehen, ich habe auch nicht verstanden, warum Manfred sich auf einmal in dem körperlichen Zustand befunden hat, in dem er Jack beim Abschied gegenübergetreten ist. Hat für mich keinen Sinn gemacht.


Die ganze Thematik bezüglich der missgebildeten Kinder war im Grunde genommen völlig überflüssig, denn bis auf Manfred ist keines näher vorgestellt worden. Der dünne Plot hat eigentlich nur ein Thema gehabt: Wie schafft man es mit Hilfe eines Kindes, von dem der Protagonist glaubt das es in die Zukunft schauen kann, einen ordentlichen finanziellen Reibach bei einer Landvergabe zu machen.

Ob die Geschichte nun auf dem Mond, dem Mars oder in der Lüneburger Heide passiert, ist dabei schnurzpiepegal. Auch gab es für mich keine wirklich gute oder interessante Nebenhandlung. Alles plätschert so vor sich hin und löst sich gegen Ende hin in Wohlgefallen auf. Jack und Sylvia haben sich wieder lieb, Opa Leo hat ein tolles Geschäft abgeschlossen und Manfred endlich sein Glück gefunden. Es gibt nur einen Verlierer: Arnie Kott - aber selbst der ist glücklich gestorben denn er war ja der festen Überzeugung, in einem Traum oder in einer Vision gestorben zu sein - um dann wieder in der Realität aufzuwachen. Tja, so kann man sich täuschen, Arnie.

Nun ja.

Bearbeitet von deval, 05 Dezember 2025 - 09:18.

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#41 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 05 Dezember 2025 - 17:47

Das Camp für die abnormalen Kinder heißt übrigens Camp Ben-Gurion und liegt in Neu-Israel. Wenn ich nach Ben-Gurion suche, finde ich den hier:

David Ben-Gurion – Wikipedia

 

 

So ganz verstehe ich den Zusammenhang aber nicht.

 

Ich habe weiterlesen:

Kapitel 9 (Seite 175-193)

 

Leo Bohlen ist ein Grundstückspekulant und zusammen mit seinem Syndikat will er in den FDR Bergen Land kaufen, auf dem die UN riesiger Wohnhäuser bauen lässt und der Mars einen neuen Schub Siedler bekommt.

Sie fliegen zu dem Ort und nehmen Manfred Steiner mit. Der sieht die Häuser und dem Verfall, den sie preisgegeben sind, weil sie sich zu Slums entwickeln. Das Gebäude ist mit AM-WEB beschriftet: Alle Menschen werden Brüder

 

Der Satz "Alle Menschen werden Brüder" ist ein berühmter Vers aus der "Ode an die Freude" von Friedrich Schiller, der durch die Vertonung von Ludwig van Beethoven in seiner Neunten Sinfonie weltweit bekannt wurde. Die Zeile repräsentiert eine idealistische Vision von menschlicher Einheit und Verbundenheit und ist heute ein Symbol für Frieden und Bruderschaft, die Europahymne des Europarates. (aus der googel KI)

 

 

Kapitel 10 (Seite 194-217)

Jack ist bei Arnie, zusammen mit Doreen und Manfred. Das Projekt ist zu Ende, da Leo schon alles gekauft hat. Danach sitzen Leo und Jack im Hubschrauber mit Manfred und fliegen aus den FDR Bergen zurück, um zum Grundbuchamt zu fliegen. Erneut ist Jack bei Arnie, aber diesmal ist die gleiche Szene gruselig überzeichnet. Wenig später fliegt Jack vom Grundbuchamt zu Doreen um ihr seine Sorgen zu berichten. Sie bekniet ihn, den Job fallen zu lassen, aber er fühlt sich verpflichtet und denkt, ich war doch schon da.

 

Die Zeitebenen laufen ineinander über.

 

 

Kapitel 11 (Seite 218-238)

Das Kapitel 11 beginnt so wie Kapitel 10 und die Wiederholung darin, nur noch gruseliger und fremder. Arnie und Doreen, wie sie zombieähnlich übereinander herfallen und Teile von sich verlieren.

 

Silvia Bohlen ist bei June Hennessy zum Klatsch und sie tratschen über Junes neuste, die sechste Affäre. June stellt fest, Silvia ist zu gradlinig, nicht der Typ für eine Affäre. Als Otto Zitte, der Delikatessenhändler, klingelt, sind beide Damen Feuer und Flammen.

 

Im Camp B-G versucht Dr. Glaub seinen Frust an Anne auszulassen, doch die stellt ihn kalt. Ihr Sohn ist nicht autistisch, sondern nur zurückgeblieben und sie will, dass er dort bleibt und hat die passende Drohkulisse.

 

Währenddessen nimmt Jack Manfred mit in die Public School und der sorgt mit seiner Präsenz dafür, dass die mechanischen Lehrkörper (Simulacra, ein Begriff, der oft bei Dick vorkommt) nicht mehr richig funktionieren.

 

 

Kapitel 12 (Seite 239-261)

Dr. Glaub rettet Jack und Manfred aus der Public School, die ihn darum gebeten hat. Er ruft auch später bei Arnie Knott an und droht ihm, wenn er Jack nicht gut behandelt, mit der Ausweisung seines Sohns aus dem Camp. 

 

Jack ist jetzt wieder mit Manfred bei Arnie und Doreen und erlebt die Schleifer erneut, landet im Nirgendwo und geht mit Doreen nach Hause. Doreen fragt, ob Jack sie liebt und wegen ihr seine Frau verlassen würde.

 

Manfred dagegen sieht die Schönheit des Bleichmannes und in der Zukunft, wie er, amputiert (ähnlich wohl wie im Roman Deus Iare) und über zweihundert Jahre alt im AM-WEB vor sich hinvegetiert. Helio spricht zu Manfred und sagt, er müsse sterben um wiedergeboren zu werden, denn etwas wäre schiefgegangen und er könne weder sehen, hören noch fühlen.

 

Kapitel 14 (Seite 284-297)

Silvia bereut ihre Seitensprung und jagt Otto aus dem Haus. Dann hofft sie auf ein zweites Mal und beichtet es June: Zu ihrem Erstaunen machte ihr die Schilderung genausoviel Spaß wie das Erlebnis selber. Vielleicht sogar ein bißchen mehr. (Seite 286)

 

"Ich erwarte keine Belohnung", sagte Helio. "Ich erfülle Ihnen gegenüber nur meine Pflicht, Herr; täte ich für jeden."(Seite 294)

Sagt Helio, nachdem er Arnie und Manfred zum Schmutzigen Knorren geschickt hat.

 

Kapitel 15 (Seite 298-317)

Arnie und Manfred erreichen den Schmutzigen Brocken und Manfred versetzt Arnie in die Vergangenheit, damit dieser die FDR Berge in seinen Besitz bringen kann. In der Arnie Horror erlebt.

 

Kapitel 16 (Seite 318-339)

Arnie reist in die Vergangenheit, aber die wehrt sich gegen eine Veränderung. Er wird von einem Bleichmann per Pfeil ermordet und landet wieder am Schmutzigen Knorren. Dort wird er von Otto Zitte ermordet, als Rache dafür, dass sein Geschäft zerstört wurde.

Jack kehrt zu Silvia zurück, trennt sich von Doreen. Am Ende kommt der zukünftige Manfred zurück und bedankt sich.

 

Das Ende ist nicht so richtig klar. Die Zeiten scheinen sich durch die Manipulation vermischt zu haben, auch die Realiät verschiebt sich ein wenig. Die Frau von Steiner ist verschwunden, der zukünftige Manfred in die Gegenwart geflüchtet, mit Hilfe der Bleichmänner, um sein Schicksal zu entgehen? 

 

Fazit:

Neben der ganzen Siedlergeschichte, der Natur von Ehe und Seitensprung, dem geschäftlichen Gebaren, ist es am Ende eine Geschichte über Manfred, der dadurch, dass er in die Zukunft blicken kann, die Welt nicht erträgt und sich vor ihr verschließt. In dem Sinn passt es auch, sich bei den abnormalen Kindern nur auf Manfred zu konzentrieren. Der ist eigentlich nur in dem Sinn abnormal, dass er Angst vor der Zukunft hat, die er sieht und den Zeitlinien, die er manipulieren kann.

 

Am Ende bleibt, ähnlich wie bei den Stigmata, offen, ob bis zum Ende Realität ist oder ob es, seit Kapitel 10 eher so ist, alle befinden sich in einer Horrorwelt, die von Manfred kontrolliert wird, damit er für sich den Frieden findet, in dem er am Ende aus der Zukunft in die Gegenwart kommen kann (um in Ruhe zu sterben?). Manfred und die Bleichmänner scheinen beide außerhalb der normalen Zeit zu leben.

 

Mozart für Marsianer ist wie die LSD-Astronauten zwar vordergründig ein SF Roman, aber beide würden auch als Horrorroman, der in der Zukunft spielt, durchgehen. Ich finde Marsianischer Zeitsturz hat gerade ab Kapitel 10 doch sehr unheimliche Elemente. 

 

Daher verstehe ich auch Devals Meinung. Aus einer rationalen und logischen Perspektive, mit der Erwartung, einen SF Roman zu lesen, ist es schwierig, dem ganzen zu folgen.


Bearbeitet von Mammut, 05 Dezember 2025 - 19:13.


#42 deval

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Geschrieben 05 Dezember 2025 - 18:43

Zuallererst sieht Manfred jedoch eher seine eigene Zukunft die ihm Angst macht, ob er generell in die Zukunft sehen kann weiß man nicht, würde ich sagen. Ebenso macht es keinen Sinn, dass der zukünftige Manfred auf einmal in der Gegenwart auftaucht. Wo ist der Gegenwärtige dann hin?

Mein Problem ist nicht, dass ich einen SF Roman erwartet habe, der sich dann als ein was-weiß-ich- Mischmasch herausgestellt hat, sondern eher, dass der Roman langweilig und wirr gewesen ist. Wenn es wenigstens eine unterhaltsame Horrorgeschichte gewesen wäre, hätte ich mich nicht beschwert.

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#43 Mammut

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Geschrieben 05 Dezember 2025 - 18:46

Zuallererst sieht Manfred jedoch eher seine eigene Zukunft die ihm Angst macht, ob er generell in die Zukunft sehen kann weiß man nicht, würde ich sagen. Ebenso macht es keinen Sinn, dass der zukünftige Manfred auf einmal in der Gegenwart auftaucht. Wo ist der Gegenwärtige dann hin?

 

Er sieht ja die Zukunft (den Bau der Genossenschaft) und er ändert die Gegenwart. Wo der Gegenwärtige ist, bleibt unklar. Da er sich ja in der Zeit bewegt, wie in einer höheren Dimension, und auch die Wirklichkeiten unterschiedlich sind, ist das nicht so ohne weiteres zu beantworten.

 

Ja, zäh ist der Roman. Es geht viel darum, wer mit wem schläft und wer mit wem irgendwelche Abkommen hat. Das fand ich auch langweilig und hatte das vorher schon so in Erinnerung.

Das Finale fand ich nicht so wirr. Alles überlappt sich, das hat sich doch angedeutet.



#44 deval

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Geschrieben 05 Dezember 2025 - 18:56

Wieviel Sterne von 5 würdest du ihm denn geben?
Bei mir wären es nicht mehr als einer. Den Anfang fand ich ja noch ganz gelungen, erst danach wurde es schlimmer und schlimmer.


Auch Dicks Schreibstil fand ich sehr minimalistisch. Immer nur das nötigste, genau wie bei seinen Protagonisten. Da hat mir die Tiefe gefehlt, alle wurden recht oberflächlich beschrieben. Auch das Leben auf den Mars selber, hat Dick außen vorgelassen. Er hat sich immer nur auf die gerade stattfindenden Aktionen seiner Protagonisten beschränkt. Ein, wie nennt man es so schön, World building fand nicht statt. Statt dessen drehte sich alles nur um irgendwelche Krankheiten, Behinderungen oder Psychosen. Geschwätzigkeit, sprich Seitenschinderei, kann man Dick nun wirklich nicht vorwerfen.

Bearbeitet von deval, 05 Dezember 2025 - 19:00.

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#45 Mammut

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Geschrieben 05 Dezember 2025 - 19:09

Eine Gesamtnote...schwer zu sagen.

Der Dallas Teil (also die Mischung von Liebes- und Gesellschaftsroman) hat mich nicht mehr so schlimm genervt wie beim ersten Lesen. Man muss nur mit der richtigen Erwartungshaltung rangehen. 

Die Sache mit dem Jungen, der Zeit und deren Auswirkungen und die gruseligen Szenen, das hat mir gut gefallen.

Was mir auch immer bei Dick gefällt: Die sind eigentlich alle nicht ganz normal. Alle seine Personen.

Insgesamt komme ich auf 6,5 von 10 Sternen, also nach deiner Rechnung ca. 3 Sterne.

 

Das Nachwort von Paul Williams hat mich nicht überzeugt. Das war eher ein Werbetext. Ich finde, der Psychiater wurde ziemlich lächerlich dargestellt, alles in allem.


Bearbeitet von Mammut, 05 Dezember 2025 - 19:09.



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