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[Diboo]

Frisch erschienen ist die siebte Ausgabe des bearbeiteten Nachdruckes der Bastei-SF-Serie "Rex Corda" im Mohlberg-Verlag. Seit Ende letzten Jahres erscheinen 4-5 Bände im Jahr. "Rex Corda" war neben "Ren Dhark" der zweite Versuch während der 60er Jahre, dem Erfolg von "Perry Rhodan" nachzueifern. Die Serie konnte damals mit einem etwas ausgefeilteren galaktopolitischen Hintergrund aufwarten als "RD", schaffte es aber aufgrund viel zu hoch angesetzter Startauflagen nur bis Band 38. Der Mohlberg-Verlag legt die Serie nun im Paperback neu auf und es ist bereits ein neuer Roman in der Reihe "Rex Corda Nova" erschienen. Ich selbst fungiere als Bearbeiter der Serie.Was gibt es zu Band 7 zu sagen?Der vorliegende Band der Rex-Corda-Buchausgabe enthält die Romane „Raumfestung Schalmirane“ von Manfred Wegener und „Gestrandet in der Hölle“ von Thomas R. P. Mielke. Mit dem nunmehr siebten Band der neubearbeiteten Serienedition verläßt die Handlung erstmals dauerhaft das relativ enge Szenario des heimatlichen Sonnensystems und Rex Corda stößt in die Weiten der Galaxis vor. Der Grund dafür war jedoch schon lange bekannt: Die Suche nach seinen Geschwistern - und damit der geheimen und hochbrisanten Erfindung des Wissenschaftlers Walter Beckett, die in den Gehirnen der Corda-Geschwister eingepflanzt worden war - trieb unseren Helden schon längere Zeit um. Doch nicht nur der Handlungsort verlagert sich allmählich nach außen, auch der kosmologische Hintergrund der Serie erhält eine zentrale Erweiterung: Mit den Erbauern der Raumfestung Schalmirane werden die Leser mit einem alten Volk konfrontiert, dessen Rolle erst einmal nichts mehr mit dem Konflikt zwischen Laktonen und Orathonen, die zu Beginn der Serie die Erde besetzen, zu tun hat. In gewisser Hinsicht ist der vorliegende Band daher ein Schlüsselroman der Serie: Er erweitert die Handlung in mehrfacher Hinsicht und öffnet damit einen neuen Abschnitt, der, zumindest auf den ersten Blick, den alles überschattenden galaktischen Konflikt in den Hintergrund treten läßt. Er konfrontiert dabei übrigens auch unseren Helden mit einem reizvollen Angebot, das auch seine Kollegen Perry Rhodan und Ren Dhark damals erhalten haben: Die Aussicht auf Unsterblichkeit. Während Perry Rhodan das Angebot wahrnahm, lehnte Ren Dhark es ab - wie wird es Rex Corda halten? Auf diese Frage gibt es - noch - keine endgültige Antwort.Der vorliegende Band ist außerdem ein schönes Beispiel für die Erkenntnis, dass bei der Buchbearbeitung weniger manchmal mehr ist. Die in diesem Roman beschriebenen Vorkommnisse um die Chemotechnikerin Patricia Murray sind auf den ersten Blick ziemlich überflüssig und entpuppen sich außerdem als klassisches Beispiel für das Frauenbild der 60er Jahre (inklusive der Tatsache, daß junge erwachsene Frauen in den Romanen jener Zeit immer als „Mädchen“ bezeichnet wurden - nun, zumindest das habe ich korrigiert). Ich war versucht, das endlose Gewimmere einer aufgrund von Kleinigkeiten aus dem Gleichgewicht geratenen Frau einfach herauszustreichen, habe mich dann aber anders entschieden. Mein Credo ist, das Flair der 60er Jahre - inklusive einiger seiner heutzutage etwas despektierlichen Aspekte - nur dann zu verändern, wenn es aus inhaltlichen oder stilistischen Gründen unabwendbar ist. Diese zwingende Notwendigkeit ergab sich nicht, also habe ich die Handlung im großen und ganzen so gelassen, wie sie ist. Ich werde mir aber auch künftig vorbehalten, bei erneut auftretenden Frauencharaktern, die eine oder andere Anpassung vorzunehmen, um die Darstellung zumindest von ihrem stärksten altvorderen Ballast zu befreien.