Geschrieben 10 November 2004 - 14:59
Uff, endlich geschafft....Insgesamt muss ich mich den fast durchweg negativen Meinungen hier anschliessen. Ich habe zwar schon schlimmere Bücher gelesen, aber definitv auch schon deutlich bessere.Wir haben hier einen Autoren, der langsam auf die 100 Jahre zugeht, sprich sich in einm Alter befindet, in der sich die meisten Leute von der sich ständig ändernden Umwelt abkapseln und entfremden (Analogon zu finden im "Ultimative Erde" teil, die gestrandeten Klone, die hilflos durch eine fremde, unverständliche Welt stolpern), was bei der Analyse dieses Buches eigentlich der entscheidende Faktor ist.Letzendlich ist dieses Buch in meinen Augen eine Reflektion über die Angst vor dem Tod und die Hoffnung auf die Unsterblichkeit.Der Autor blickt hier auf sein langes Leben zurück (Repräsentiert durch den Protagonisten, einen Historiker) und merkt dabei, das sein leben so gut wie zu Ende ist, er aber eigentlich nicht bereit ist, dies zu akzeptieren (Der ständige Kampf um den Wiederaufbau und die Bewahrung der Erde). Dabei drängt sich nun natürlich die Frage auf, ob der unvermeidliche Tod wirklich das Ende von allem ist, oder ob danach etwas kommt, sei es eine Art von Reinkarnation (Das ständige kommen und gehen der Klone) oder evt. sogar eine Art von "hinübertranszendentieren" auf eine neue Bewußtseinsebene (Der Evolutionssprung durch die Naniten, erinnerte mich übrigens etwas an "Die letzte Generation" von ACC).Und was liegt für einen Mann, der seit beinahe 80 Jahren SF schreibt, näher, als diese Gedanken in einer im Wohl vertrauten Form aufzubereiten. Also wird das ganze philosophische in ein eilig zusammengezimmertes Gerüst von SF-Stereotypen gestopft, das ganze einmal gut durchgerührt und weil man ja "Grand Master of SF" ist, wirds garantiert irgendein Verlag kaufen....Das dieser Flickenteppich dabei logische und inhaltliche Löcher hat, die mindestens genau so groß sind, wie der im Titel erwähnte Asteroid (Klasse Aufhänger, das Thema wird ja immer wieder in den Medien gehypt, ergo gleich noch ein paar Käufer mehr....), ist vermutlich jedem Beteiligten (inkl. des Autoren) aufgefallen, aber wozu ist man den sonst bitte "Grand Master".....Fazit:Schade, Chance vertan. Gewaltige, Millenien umspannende Epen gibts bei Baxter zuhauf und obendrein wesentlich bekömmlicher, klasische Weltraum-Abenteuer-SF findet man bei Bova und wer dem morbiden Charme von Weltuntergangs-Geschichten nicht widerstehen kann, sollte lieber "Maddrax" lesen.Alles was von dem Buch erwarten könnte, bietet es nicht, dafür nur ein wirres, halbgares philosopisches Konstrukt über den Tod, was aber nun wirklich nicht Sinn eines SF-Romans ist und somit auch keinen ausreichenden Kaufgrund darstellt.Kein schöner Abschluß für so eine lange und bemerkenswerte Karriere.