Hallo Peter, dann auch von mir noch ein paar Anmerkungen!
Also, ich fĂ€nde eine spĂŒrbare Verbesserung des ursprĂŒnglichen Bilds ("MĂ€del vor Stargate") am besten. Und mit "spĂŒrbarer Verbesserung" meine ich, dass im Idealfall mehr Dynamik in die Figur kommt, zumindest aber mehr "Lebendigkeit". Das MĂ€del (sorry) ist nĂ€mlich nicht zu comichaft (drohender Wink mit dem Zeigefinger in Richtung Dyke
), sondern es ist halt eine dieser neuen computergenerierten, leider zumeist völlig leblosen wandelnden Gummipuppen (hatten wir sowas nicht erst kĂŒrzlich auf einer SF-Serie?).
Dennoch hielte ich das Ursprungscover (wenn sich denn etwas von den in diesem Thread bereits genannten VorschlĂ€gen umsetzen lĂ€sst) fĂŒr deutlich besser geeignet als deine beiden Alternativen.
Erstens passt es besser in das Gesamtkonzept (und jetzt sag' mir nicht, dass dir das nicht wichtig ist).
Zweitens habe ich bei dem linken Alternativvorschlag augenblicklich die Assoziation "FĂŒrstenroman" (du weiĂt schon, Hasso von Dingens & Constanze Baronesse von Dortens) - und da nehm ich dann immer ganz, ganz schnell die Beine in die Hand (und bin damit womöglich nicht allein) ... Die rechte Alternative ist (v.a. aus den GrĂŒnden, die Linda in ihrem letzten Posting genannt hat) auch alles andere als der Bringer.
Ansonsten muss ich Lomax nicht mehr widersprechen, da er seine Aussage selbst schon eingeschrÀnkt hat
. Die Frage nach der Covergestaltung ist eigentlich nicht von der nach den Hauptvertriebswegen zu trennen; selbst
wenn ein Kleinverlag es in den Buchhandel schafft - wie hĂ€ufig gibt es dann da die Möglichkeit der FrontalprĂ€sentation? Steht das Buch nicht meistens eingerĂ€umt im Regal, so dass nur der RĂŒcken zu sehen ist? In den Buchhandlungen in unserer Stadt gibt es (v.a. im TB/PB-Bereich) kaum noch eine vernĂŒnftige NovitĂ€ten-PrĂ€sentation (im Sinne der monatlichen NovitĂ€ten); der zur VerfĂŒgung stehende Platz wird fĂŒr "Stapeltitel", "Sonderaktionen", "Das besondere Geschenbuch" etc.pp. gebraucht. Insofern ist eine Ausrichtung auf die Hauptzielgruppe (und das dĂŒrften eben doch die genreerfahrenenen Leser sein, die aktiv nach Neuem suchen) imho der bessere Weg.
Wichtig ist mir aber noch etwas anderes: Ein Buch von einem (den meisten Lesern zumindest noch) unbekannten Verlag hat immer eine höhere HĂŒrde zu nehmen, wenn es denn gekauft werden soll. Was ich aber bei Kleinverlagen fĂŒr absolut tödlich halte, ist ein schon von auĂen zu erkennender Dilettantismus. Eine dilettantisches Cover (dilettantisch mag fĂŒr das aktuelle Bild etwas ĂŒbertrieben sein, aber es ist weniger vom Motiv, als von der AusfĂŒhrung her nicht gut, und das geht dann schon in diese Richtung) schreckt viele Leute ab, da man die dilettantische Aufmachung mit einem möglicherweise dilettantischen Inhalt gleichsetzt. Das gilt ĂŒbrigens nicht nur fĂŒr Titelbilder, sondern auch fĂŒr orthographisch/grammatikalisch falsche Klappentexte / Werbeflyer / Webseiten etc.pp.
Insofern ist es wirklich unglĂŒcklich, dass der erste Band dieses Cover-Problem hat (ich wĂŒrde mir das Ding mit dem Cover normalerweise nie zulegen, werde es anlĂ€sslich der letzten positiven Rezi aber nun doch mal ĂŒberdenken ...), denn die Titelbilder der BĂ€nde 2-4 sind deutlich besser.
Kurz noch was zu den von Lomax angesprochenen "eyecatchers". Einerseits muss das natĂŒrlich keineswegs eine Person sein - andererseits kann ich aus meiner Erfahrung nur sagen, dass die Frage, welches Cover aufmerksamkeitsfördernd ist, sich nur im Nachhinein ehrlich beantworten lĂ€sst (Kierkegaard lĂ€sst grĂŒĂen
). Ich habe tolle Werbekampagnen in der PrĂ€sentation gesehen, bei denen alle der Meinung waren "hey, das ist es! Das ist der KnĂŒller!", und wenn man dan hinterher im Marktforschungsbereich Aufmerksamkeitswerte abgefragt hat, dann sind die ach so tollen, auffĂ€lligen, unterschwellige Emotionen ansprechenden oder transportierenden Anzeigen & Titelbilder mit Pauken & Trompeten durchgefallen - aber natĂŒrlich nicht alle und nicht immer. Es gibt sicherlich ein paar Regeln, die man beachten sollte - andererseits kann das Brechen eingefahrener Gestaltungsschemata wiederum zu mehr Aufmerksamkeit fĂŒhren.
Imho sollte man gerade Titelbildgeschichten "aus dem Bauch" entscheiden und sich nicht zu sehr von letztlich auch nur ihre Meinung abgebenden Leutchen wie mir beeinflussen lassen. :lookaround:
GrĂŒĂe
Gerd (der immerhin weiĂ, dass er eigentlich nichts weiĂ)
Sudden moroseness. One hop too far.