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Irvine Welsh


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12 Antworten in diesem Thema

#1 Jueps

Jueps

    Klabauternaut

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Geschrieben 02 November 2004 - 13:48

Ich hab mich letztens mal so hingesetzt und nach einem Buch in meinem "Noch-zu-lesen"-Regal gegriffen."Drecksau" von Irvine Welsh kam bei diesem Zufallsexperiment des Greifens heraus.Auf dem Cover prangte ein britischer Polizist mit Schweinskopf und auf der Rückseite überschlugen sich die guten Kritiken. "Besser als Trainspotting" war da zu lesen.Ums kurz zu machen: nach 30 Seiten hab ichs nicht mehr ertragen. Nichts gegen realistischen Slang oder Umgangssprache, aber auf jeder Seite zehn mal S***lutscher, F***, A******** und was weiß ich - das hält man ja im Kopf nicht aus.Beim entsetzen Prüfen, ob das sich weiter so durch das Buch zieht, bemerkte ich, dass "Drecksau" nur aus Sexszenen, Mord und Totschlag und viel explizitem Blabla besteht.Wie kann sich da die ganze Welt darauf stürzen? klar, machen Schimpfwörter noch kein Contra aus, aber ich war doch ziemlich geschockt und zugleich seeeehr gelangweit. :P + :angry: !

Bearbeitet von Jueps, 02 November 2004 - 17:45.

»Ich bin nicht besonders helle, und es dauert ein bißchen, bis ich etwas kapiere. Aber wenn du mir Zeit läßt, dann werde ich lernen, dich besser zu verstehen als irgend jemand sonst auf der Welt.«


#2 Joe Chip

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Geschrieben 02 November 2004 - 17:39

hi jueps :P

dieses buch schrieb (wie auch trainspotting)

IRVINE WELSH

lg joe :angry:
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#3 Jueps

Jueps

    Klabauternaut

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Geschrieben 02 November 2004 - 17:45

Himmelhergott! Wie peinlich! Aber ich habs ma schnell geändert!

»Ich bin nicht besonders helle, und es dauert ein bißchen, bis ich etwas kapiere. Aber wenn du mir Zeit läßt, dann werde ich lernen, dich besser zu verstehen als irgend jemand sonst auf der Welt.«


#4 Joe Chip

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Geschrieben 02 November 2004 - 17:55

auf keinen fall peinlicher als der inhalt des romans ;) lg joe http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/cool.png
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#5 Pogopuschel

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Geschrieben 02 November 2004 - 19:16

Hi Jueps, was erwartest du denn von einem Buch das "Drecksau" heißt. http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/biggrin.png Versuch es mal mit "Trainspotting", das Buch ist wirklich witzig und schön zu lesen Gruß Markus

#6 Holger

Holger

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Geschrieben 03 November 2004 - 12:00

Ich kann Dir nur beipflichten, Jueps. Das Buch ist eine Katastrophe. Man hat tatsächlich schon nach wenigen Seiten die Nase von Welshs Ausdruck gestrichen voll. Was Welsh hervoragend gelingt ist, dass man seine Hauptfigur schon nach kurzer Zeit hasst. Leider auch bald den Autoren. Ich hatte zuvor von ihm EXTASY (eine KG-Sammlung) gelesen, die mir recht gut gefiel (obwohl auch hier die Fäkalsprache bereits ausreichend kultiviert wird). Aber nach DRECKSAU hat der Mann bei mir jeden Kredit verspielt. FAZIT: jeder neue Welsh in der Buchhandlung erntet von mir einen feindseligen Blick. Ungefähr so: http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/angry.png
"Rezensionen: eine Art von Kinderkrankheit, die die neugeborenen Bücher befällt."
(Georg Christoph Lichtenberg)

#7 ANUBIS

ANUBIS

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Geschrieben 03 November 2004 - 12:11

Ich finde das " Klebstoff" noch das erträglichste Buch ist!! Ansonsten solltest Du mal David Sedaris antesten http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/tongue.png Greetz
" Der erste Trank aus dem Becher der Naturwissenschaften macht atheistisch; aber auf dem Grund des Bechers wartet Gott "

Werner Heisenberg,Atomphysiker
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#8 molosovsky

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Geschrieben 03 November 2004 - 19:06

Na Jueps, da haste ja mal (für Dich) einen ordentlichen Griff ins Klo gemacht mit Welshs »Drecksau«. Ich kann mich aber Pogopuschel anschließen: »Trainspotting« ist sehr fein, hab ich im Original gelesen, bevor ich den Film gesehen hab.

Was lernen wir aus dem Angebot, das z.B. Welsh (aber auch Bret Easton Ellis, W.S. Burroughs oder Louis Ferdinand Celine) mit solchen Büchern macht: nun, daß es auch Leute gibt, die solch harte, derbe, brutale Sprache und entsprechende Milieus in Erzählform zu schätzen wissen †¦ ich zum Beispiel.

Dumm von einem solchen Leser wie mir wäre aber nun, Dich (oder z.B. Holger mit dem Bösen Blick) hinzustellen als Scheuklappendepp. So will nicht verstanden werden.

@ANUBIS:
Von Irvine Welsh zu David Sedaris - Wie das? Abgesehen davon, daß man auf jeden Fall Sedaris kosten sollte (und wahrscheinlich schnell den Necktar seiner Prosa zu schätzen lernt).
Für noch nicht Sedaris-Leser: Guter Einstieg ist »Nackt« (Heyne-TB, antiquarisch: Haffmans-Verlag).

Grüße
Alex / molosovsky

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#9 ANUBIS

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Geschrieben 03 November 2004 - 20:03

@molosovskyGanz einfach...weil er genial ist :D und natürlich als "Positives" Beispiel der neuen Amerikanischen Literatur ;) Greetz
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#10 molosovsky

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Geschrieben 03 November 2004 - 20:49

Irving Welsh ist aber (soweit ich weiß) ein Engländer †¦ autsch: Schotte.
David Sedaris ist Amerikanier, genauer New Yorker.

Ähnlich, aber angenehmer und zugänglicher als Welsh fand ich Glenn Duncan »Obsession«, Geoff Nichols »London, London«, beides Engländer †¦ und durch eine gewisse Brille gesehen gehört auch Nick Hornby mit seinen Büchern in diese Ecke. - Sie alle erzählen aus dem anfänglich banalen Leben von Randgestalten (der modernen Stadtwelten), die im Strudel der Ereignisse den Halt verliehren.

Grüße
Alex / molosovsky

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#11 Holger

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Geschrieben 03 November 2004 - 21:34

Ähnlich, aber angenehmer und zugänglicher als Welsh fand ich Glenn Duncan »Obsession«, Geoff Nichols »London, London«, beides Engländer †¦ und durch eine gewisse Brille gesehen gehört auch Nick Hornby mit seinen Büchern in diese Ecke. - Sie alle erzählen aus dem anfänglich banalen Leben von Randgestalten (der modernen Stadtwelten), die im Strudel der Ereignisse den Halt verliehren.

Eigentlich genau meine Ecke. Da wäre besonders die KG-Sammlung "Speaking with the Angel" zu empfehlen. Dabei fällt mir ein, dass der Welsh-Beitrag darin gar nicht so übel war. *verschämt eingesteh* Grüße Holger
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#12 molosovsky

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Geschrieben 04 November 2004 - 02:08

@Jueps: Eine Frage habe ich - Was meinst Du mit und viel explizitem Blabla in Bezug auf »Drecksau«. Ich kann mir da jetzt nix vorstellen? Meinst Du redundantes Zeug, was doppelt und dreifach erklärt und beschreiben wird? †¦ einmal als Handlung, als Erinnerung und dann im Dialog noch mal rekapituliert, und so?

Eine ganz ähnliche Erfahrung wie Holger mit Welsh hab ich mit Bret Easton Ellis gemacht. »American Psycho« (auf Deutsch) war flott und nett und auf eine intelligente Weise krass, zurecht ein Ab 18-Buch (und gäbe es eine feinstufigere Buch-FSK würd ich Ab 16 vorschlagen). Aber dann, »Glamorana« (als Hörbuch) war nur noch albern. Das Blood'n Gore-Theater war zwar phantasievoll, aber von der schwülstigen Art (Trash kann - wie hohe Kunst auch -  hinten übern Rand kippen).

Nebenbei zu Hornby noch: kenne »Fever Pitch« vom Autor gelesen und Buch-Film »About a Boy«. Wunderbare an Herz gehende Geschichten, ein wenig einfach gestrickt, aber Hey: es muß auch gute Tränendrüsendildobücher geben.

Soweit ich mich erinnere, wird »Drecksau« durchaus angepriesen als Story über einen korrupten und runtergekommenen Polizisten, der im Unterwelt- und Bordellmilieu ordentlich über die Stränge schlägt †¦ ich denke, daß der (Film-)Erfolg von »Trainspotting« durchaus den allgemeinen Anschein hat aufkommen lassen, daß Welsh ein cooler und lieber Autor ist. - Irgendwie haben die Leute wohl vergessen, was für unangenehme und leidvolle Geschichten in »Trainspotting« erzählt werden. Das war halt der gute Grunge Anfang der Neunziger: Kurt Cobain als neuer Werther und Eidenburgh-Junkies als Style-Model für die MTV-Weltjugend.

Autoren wollen sich immer steigern, und wagemutige Autoren vergessen schon mal für ein Projekt den guten Geschmack (siehe auch Thor Kunkel und die Aufregung über »Endstufe«).

Auf krasse und extreme Fiktionsunternehmen reagier ich erstmal sehr unmoralisch, begrüße die Ambition zum Ins-volle-Greifen und genieße es abzuschätzen, ob der Autor wohl einen begehbaren Weg für seine Expedition ins Arge anbietet. ---- Also ich kann mir vorstellen, daß mir »Drecksau« Spaß machen könnte. Ich weiß, daß Welsh kein lieber netter Autor ist, auch wenn er sicherlich richtig gut schreiben kann, den Leser fest im Griff hat †¦Â wenn man sich als Leser darauf einlassen will, kann einem Herr Welsh äußerst gekonnt mit Wumms in die Kronjuwelen treten. Im Gegesatz zu anderen Erscheinungen von Gewalt, kann ich literarische Gewalt genießen †¦ egal ob satirisch, abenteuerlich oder authentisch.

Nur derzeit steht mir der Sinn nicht gerade sehr nach Geschichten aus einer Welt, mit der verglichen die Geschehnisse aus »Pulp Fiction« ein heiteres Großstadtmärchen sind.
Soweit.
Grüße
Alex / molosovsky

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#13 Jueps

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Geschrieben 28 November 2004 - 14:50

Sorry, dass diese Antwort so gfedauert hat.

@molosovsky: Ich meinte "explizit" im Sinne von "explicit lyrics" oder "explicit sexual contents" - hab grad nochma im Duden nachgeschlagen, sicherheitshalber, aber "Explizit" heißt Gott sei Dank auch im Deutschen "zu ausführlich, sexuell/jugendschädigend". A pfuuuh.

Verstehst du jetzt was ich meine?
Ich bin ein echt mordsmäßig Verdorbener, aber ich kann ein Buch nicht haben, dass die ganze Zeit in schimmelnden Drecksbuden spielt, wo die Protagonisten sich nur mit "Fot..", "Ars..f....." und mehr unterhalten können.

Da schlägts dem Fass den Boden aus.
Für mich is das dann doch zuviel. Nicht, dass ich mich über deine Toleranz wundere, is nur nix für mich.

@Holger
Von mir auch: http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/angry.png
Der Witz ist nur, dass nicht ich dieses Buch gekauft habe, sondern meine allerliebste Frau Mama.

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