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Sind SF-Romane dicker geworden


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31 Antworten in diesem Thema

#1 Pogopuschel

Pogopuschel

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Geschrieben 16 November 2004 - 16:18

Als ich letzte Woche in einem Comicladen, der eine große Auswahl an antiquarischen SF Büchern hat -vor allem Heyne-, stöberte, viel mir auf das die Bücher zu ca 80 % weniger als 300 Seiten haben. Ich habe mir "Der Elfenbeinturm" (189 Seiten) von Herbert W. Franke und "Die Dracheninsel" (269 Seiten) von Jack Williamson gekauft. Die jüngsen Werke der beiden Autoren hatten über 400 Seiten. Ich habe unter den alten Roman auch kein Werk finden können das mehr als 600 bis 800 Seiten hatte. Eine Länge die heute ja durchaus übliche ist.Ich frage mich woran diese Entwicklung liegt? Sind es die Verlage die heute mehr von den Autoren Verlangen oder die Leser die mehr lesen wollen? Oder haben die Autoren einfach mehr zu sagen? Wobei auf 800 Seiten ja auch weniger gesagt werden kann als auf 150, leider. Als jemand der noch nicht so lange SF Romane liest, würde ich gerne von Leuten, die schon seit längerem dabei sind, wissen, ob und wie sie diese Entwicklung wahrgenommen haben?Gruß Markus

#2 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 16 November 2004 - 16:27

Hm, ich denke, es ist zweierlei. Einerseits ist der Satz großzügiger geworden, die alten Heyne SF Bände hatten ja im Vergleich zu den heutigen eine wesentlich kleinere Schriftgröße.Andererseits scheinen die letzten Jahre vermehrt "dicke Schinken" in Mode zu sein, was allerdings für meinen Geschmack auch zu einigen Längen führt.

#3 Jueps

Jueps

    Klabauternaut

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Geschrieben 16 November 2004 - 16:29

Ich kann keine Fachinformationen liefern, aber fest steht doch: Dicke Bücher erwecken einen seriösen Eindruck. Sie müssen es deswegen ja nicht gleich sein, aber so richtige Schinken, da denkt man doch "Oho"!

»Ich bin nicht besonders helle, und es dauert ein bißchen, bis ich etwas kapiere. Aber wenn du mir Zeit läßt, dann werde ich lernen, dich besser zu verstehen als irgend jemand sonst auf der Welt.«


#4 Rusch

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Geschrieben 16 November 2004 - 17:06

Die Bücher sind in der Tat dicker geworden. Aber das nicht erst in den letzten Jahren sondern schon länger. Zum Teil liegt es aber wirklich auch am Satz. Perdido Street Station ist in furchtbar großen Buchstaben gedruckt. Das kann selbst noch ein Rentner ohne Brille lesen.

#5 Pogopuschel

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Geschrieben 16 November 2004 - 17:11

Perdido Street Station ist in furchtbar großen Buchstaben gedruckt. Das kann selbst noch ein Rentner ohne Brille lesen.

Das hat mich bei PSS wirklich genervt, daß "Der Weber" in einer größeren Schrift gedruckt wurden als "Die Falter", nur damit man zwei gleichaussehende Bände daraus machen konnte.

#6 Gast_Jorge_*

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Geschrieben 16 November 2004 - 17:25

Das hat mich bei PSS wirklich genervt, daß "Der Weber" in einer größeren Schrift gedruckt wurden als "Die Falter", nur damit man zwei gleichaussehende Bände daraus machen konnte.

Irgend ein Verlagsfuzzi meinte zum gleichen Thema(aus einem Buch mach zwei oder drei) mal bei SF-Fan.de (finde leider den Thread nicht mehr), das wäre doch "Chilling" und würde dem Käufer das Gefühl geben, zwei Bücher zu besitzen bzw. im Regal stehen zu haben... :rolleyes:

#7 Joe Chip

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Geschrieben 16 November 2004 - 19:00

hi all....und dass bis in die achtziger noch stark gekürzt wurde bei taschenbüchern sollte man auch noch in erwägung ziehenbeispiel: im lesezirkel lesen wir (wahrscheinlich) im dezember - blade runner -HEYNEdie ausgabe von 1971 - TRÄUMEN ROBOTER VON ELEKTRISCHEN SCHAFEN? - (damals ebenfalls heyne) - war in der damaligen übersetzung deutlich gekürztlg joe :rolleyes:

Bearbeitet von Joe Chip, 16 November 2004 - 19:00.

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#8 Rusch

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Geschrieben 16 November 2004 - 19:12

die ausgabe von 1971 - TRÄUMEN ROBOTER VON ELEKTRISCHEN SCHAFEN? - (damals ebenfalls heyne) - war in der damaligen übersetzung deutlich gekürzt lg joe  http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/cool.png

Trotzdem ist das Buch nicht sonderlich dick. (Dick, hehehehe, wie passend. Natürlich ist des dick oder besser noch von Dick *lllooooolll*)

#9 Ulrich

Ulrich

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Geschrieben 16 November 2004 - 19:17

Sie sind, so meine Vermutung, generell dicker geworden. Früher sind viele gekürzt worden, z.B. bei den Heftausgaben. Das Taschenbuch "Der Wüstenplanet" (2. Auflage, 320 Seiten) von 1971 trägt trotz Kürzung eine Doppelnummer, falls das etwas mit der Länge zu tun hat.viele ältere Taschenbücher, d.h. älter als 20 Jahre, sind im Vergleich zu heutigen dünner. Und nicht bei allen liegt es an einer größeren Schrift. aber so umfangreich ist meine Sammlung nicht, für allgemeine Rückschlüsse.

#10 rockmysoul67

rockmysoul67

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Geschrieben 16 November 2004 - 20:17

Eine Erklärung, die ich mal las, war, dass Autoren mehr schreiben, weil sie jetzt Textverarbeiterprogramme benutzen. Ich befürchte, dass dies einen Kern Wahrheit besitzt, aber verstehen tue ich es nicht. Wenn ich einen Roman schreiben würde (gib's doch zu, Henk, das ist dein Endziel), dann hätte ich ihn gerne perfekt, also auch in der Länge, so lang und so kurz wie nötig, jedes Kapitel, jede Szene, jeden Satz in der richtigen Länge.

Natürlich ist es klar, dass ein Autor heute marktgerecht schreiben muss - falls er nicht von selbst drauf kommt, wird sein Herausgeber ihn daraufhinweisen. Nach dem Motto: "Mein Junge, falls du willst, dass dein "Manuskript" herauskommt, musst du noch 150 Seiten dran kleben". Was gefragt wird, wird geliefert.

Dieses Teilen von Büchern (also Bücher schmaler machen, damit man zwei hat), finde ich schlimmer als schlimm. Ich finde kaum Worte für diese Art von Kunstvergewaltigung. Dies ist fast so schlimm wie die Nachsynchronisation und das Schneiden von Filmen. Man geht doch auch nicht ins Museum, um halbzugedeckte Gemälden anzuschauen, damit man die andere Hälfte der Gemälden die nächste Woche bewundern kann?

Ein paar andere Möglichkeiten, die mir einfallen, wie Bücher ein wenig breiter oder auch schmaler werden, sind die (teils schon erwähnten) Folgenden:

Einen eher kürzeren Text mit grossen Buchstaben und/oder viel Weiss drucken und dann verkaufstechnischgünstig das Wort "Roman" unter dem Titel setzen.

Eine neue Übersetzung. Kann man sich fragen, weshalb man zweimal die Arbeit macht, gelle. Nun, auch dies ist verkaufsfördernd. Es gibt zwei "Erklärungen" (ausser mehr Verdienst), weshalb so etwas geschieht.
- Die erste Übersetzung war mangelhaft, jetzt möchte man dies nachholen.
- Die erste Übersetzung war nicht vollständig (also nur ein Teil des Buches war übersetzt), jetzt möchte man dies nachholen.

Der Autor macht eine neue Version seines Romans. Einerseits finde ich dies gut: Jeden Text kann verbessert werden, also auch einen Roman. Nach einigen Jahren sieht ein Autor auch mehr Möglichkeiten seine alte Jugendsünde zu vervollständigen. Andererseits würde ich es schade finden, wenn dies zum Brauch wird, denn dann würden bald viele schlechtgeschriebenen Büchern auf dem Markt kommen, weil irgendwann die "Special Edition" rauskommen würde.


Immer noch in der Eile, RMS67

#11 Lomax

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Geschrieben 16 November 2004 - 21:33

Zu diesem Thema habe ich eine mehr oder minder "offizielle" Meinung aus dem Verlag, weil ich darüber auch schon mal mit meinem "Chef" gesprochen habe: Der meinte, dass einfach der Druck in den letzten Jahrzehnten günstiger geworden ist und inzwischen einen sehr viel geringeren Anteil an den Gesamtkosten des Buches ausmacht.In den 70ern war ein Buch mit mehr als 200 Seiten schon ein echter Kostenfaktor, und deshalb wurde noch auf Biegen und Brechen versucht, die Bücher möglichst dünn zu halten. Das ist heute nicht mehr nötig.Hinzu kommt: Dicke Bücher verkaufen sich tendenziell signifikant besser als dünne. Und da man dickere Bücher heutzutage nicht mehr nennenswert teurer produzieren muss als die dünnen, wirkt sich dieser Verkaufsvorteil natürlich deutlich stärker aus. Die Bereitschaft der Verlage zu dicken Büchern ist daher deutlich höher geworden. Ich würde daher sagen, dass der Trend einfach den technischen Möglichkeiten folgt und es diesen Trend bei Lesern und Autoren vermutlich auch schon immer gegeben hätte, wenn damals nicht die Verlage die Daumenschrauben angelegt hätten ;-)
"Modern Economics differs mainly from old Political Economy in having produced no Adam Smith. The old 'Political Economy' made certain generalisations, and they were mostly wrong; new Economics evades generalisations, and seems to lack the intellectual power to make them." (H.G. Wells: Modern Utopia)

#12 dyke

dyke

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Geschrieben 16 November 2004 - 23:08

Wenn ich mir so meine Regale anschaue ist ein nciht unerheblicher Teil der TB um das doppelte und mehr dicker geworden.Gerade bei Neuauflagen von Krimis (keine Neuübersetzungen) wird durch ein größeres Schriftbild das Buch von 180 Seiten auf 250 - 300 aufgebläht. Dazu kommt noch dickeres Papier und schon hat man 100 % mehr Buch.LG Dyke - der gerade gelesen hat, das die 1971er Ausgabe Blade Runner gekürzt ist. Da ich auch eine neuere habe, werde ich mal vergleichen.

#13 Nessuno

Nessuno

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Geschrieben 16 November 2004 - 23:20

Die Beobachtung, dass SF-Bücher im Laufe der Zeit dicker geworden sind, ist sicherlich richtig. Aber ich möchte daran erinnern, dass es gerade in der Frühzeit der SF auch schon dicke Schinken gegeben hat - vor allem zur der Zeit, als Romane noch als Heftlieferungen herausgekommen sind. Romane (etwa von Robert Kraft) von über Tausend Seiten waren damals keine Seltenheit. Oder denkt an Ri Tokkos "Automatenzeitalter", das Ronni vor kurzem neu herausgegeben hat. Ebenfalls ein Ziegelstein ... Nessuno

#14 Harun Raffael

Harun Raffael

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Geschrieben 16 November 2004 - 23:34

Ein paar grundlegende Beobachtungen: Es ist eine klare historische Entwicklung, daß die SF sich in den Frühzeiten als Genre in Magazin-Kurzgeschichten und Groschenheften entwickelt hat (bitte mir jetzt nicht die schon immer vorhandenen Ausnahmen von SF-Romanautoren reinwürgen - es geht mir hier um das Genre in der Breite, mit den USA als Leitszene), und daß es in den vierziger und fünfziger Jahren ein großer Aufstieg war, daß sich überhaupt ein Markt für ganze Romane entwickelte. Danach bestand sehr lange den Eindruck, daß sich kaum ein Autor traute, mehr als 180 Seiten zu schreiben. Oben im Thread wurde ja der Druckkostenfaktor erwähnt. Und eine Leserschaft, die von Magazinen und Groschenheften herkam, war halt finanziell nicht gleich zu großen Sprüngen bereit. In den 70er Jahren war es dann eine relativ plötzliche Entwicklung (zumindest so wahrgenommen), daß eine erhebliche Zahl von Autoren auf einmal richtige Wälzer rausbrachte. 500 Seiten waren bald ohne weiteres Standard. Und das in Serie. Ein Farmer schrieb noch eine Flußwelt-Serie mit 250 - 220 - 400 - 400 Seiten (Seitenzahlen der englischen paperbacks), ein Clarke die "Rama"-Fortsetzungen mit je 500 Seiten (die letzte hab ich nicht zum check da). Kritiker machten dafür die Textverarbeitung mitverantwortlich und prägten den Begriff "word shitting". Am Ende konnte man sich mit Büchern unter 500 Seiten fast nicht mehr blicken lassen, obwohl es unter den Lesern schon seit den späten 80er Jahren starke Ermüdungserscheinungen und Desillusionierung mit den dicken Schwarten gibt. ;) Was aber die deutschen Ausgaben betrifft, so habe ich von Übersetzern wie Bernhard Kempen gelernt: eine Übersetzung ins Deutsche ist zwangsläufig immer ein Stück länger als das Original, einerseits wegen Grundunterschieden der Sprachen, zum anderen, weil kompakte Formulierungen in einer Sprache generell kaum genauso knapp übersetzt werden können; das Problem besteht etwas geringer auch in Richtung deutsch-englisch. Die Herausgeber stehen also vor dem Problem, daß das Buch schon im Original an der absoluten Dickegrenze liegt, die man überhaupt noch in die Hand nehmen kann - und auf deutsch ist es dann noch 20 Prozent länger. An einer Teilung kommt man da nicht vorbei. http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/sad.png

Bearbeitet von Harun Raffael, 16 November 2004 - 23:38.


#15 James G.B.

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Geschrieben 17 November 2004 - 10:39

Zwei Autoren , die glaube ich nur dicke Schinken schreiben, sind StephenBaxter und Iian Banks. Banks finde ich noch sehr gut. Aber mit mit Baxterkann ich leider gar nichts anfangen, ist mir zuviel Hard Sf. Sein Anti-Eis mit316 Seiten,sein Dünnstes Buch, fängt grandios an , dann reitet Er das Buchzu Tode. Schade. Blade Runner hab ich 2 mal glesen, die gekürzte HeyneAusgabe und die erweiterte Haffmans Ausgabe (Beruht auf der ErstausgabeMarion von Schröder,PB). Fand die Haffmans türlich besser.B. W. Aldiss hat mit seiner Helliconia Reihe auch 3 Dicke Bücher vorgelegt.Was mich am Meisten gstört hat, das war der "Kleindruck" bei denSuhrkamp Taschenbüchern PhB. Etwa Ballard s Betoninsel. Schade.Dafür soll die Übersetzung besser sein als die Heyne Ü. .Lese gerade Neil Gaiman-American Gods.Zuletzt gelesen: Lucius Shepard-Kalimantan : Susanna Clarke-Jonathan Strange & Mr Norrell

#16 Phileas

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Geschrieben 17 November 2004 - 17:16

Eine Erklärung, die ich mal las, war, dass Autoren mehr schreiben, weil sie jetzt Textverarbeiterprogramme benutzen. Ich befürchte, dass dies einen Kern Wahrheit besitzt, aber verstehen tue ich es nicht. Wenn ich einen Roman schreiben würde (gib's doch zu, Henk, das ist dein Endziel), dann hätte ich ihn gerne perfekt, also auch in der Länge, so lang und so kurz wie nötig, jedes Kapitel, jede Szene, jeden Satz in der richtigen Länge.

Ich kann das schon verstehen (auch wenn ich ein Kind des voll computerisierten Zeitalters bin). Wenn ich daran denke nach dem Überarbeiten den ganzen Text nochmal mit der Schreibmaschine abzutippen. Nein danke, da kürze ich schon mal eine Stelle die vielleicht nicht so wichtig oder gut gelungen ist. Das Aufteilen eines Romanes in zwei oder mehr Bände stört mich auch sehr. In einzelnen Fällen kann ich es schon verstehen. Der Text wird im deutschen einfach umfangreicher, deswegen werden die Grössen der Fenster bei der Software von Microsoft auch an deutsche und japanische Texte angepasst. Aber wie Blanvalent aus einem englischen Roman mit weniger als 300 Seiten zwei deutsche mit jeweils 180 Seiten machen kann, werde ich nie verstehen. ;)

#17 Pogopuschel

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Geschrieben 17 November 2004 - 21:01

Was aber die deutschen Ausgaben betrifft, so habe ich von Übersetzern wie Bernhard Kempen gelernt: eine Übersetzung ins Deutsche ist zwangsläufig immer ein Stück länger als das Original, einerseits wegen Grundunterschieden der Sprachen, zum anderen, weil kompakte Formulierungen in einer Sprache generell kaum genauso knapp übersetzt werden können; das Problem besteht etwas geringer auch in Richtung deutsch-englisch. Die Herausgeber stehen also vor dem Problem, daß das Buch schon im Original an der absoluten Dickegrenze liegt, die man überhaupt noch in die Hand nehmen kann - und auf deutsch ist es dann noch 20 Prozent länger. An einer Teilung kommt man da nicht vorbei.  ;)

Das sehe ich anders. Denn es werden nur im Bereich Science Fiction und Fantasy, Bücher aufgeteilt. In anderen Sparten scheint diese Notwendigkeit scheinbar nicht zu bestehen. Es würde auch niemand auf die Idee kommen Bücher wie "Die Enden der Parabel", "Ulysses" oder "Krieg und Frieden in mehrere Bände aufzuteilen. Auch Stephen King's "The Stand" erschien in einem Band. Ich denke hier geht es einzig und allein um den Profit. Und da die SF- und Fantasyszene keine Lobbby hat, können sich die Verlage so etwas einfach erlauben. Was würden sich die Kritiker aufregen wenn ein Verlag eines der oben genannten Bücher aufteilen würde. Sie würden den Verlag in der Luft zerreisen. Die einzigste Möglichkeit gegen diese Praxis vorzugehe,n besteht darin, daß wir Leser keine aufgeteilten Bücher mehr kaufen, sondern nur noch solche, die an einem Stück erscheinen. Bei aufgeteilten Büchern habe ich es mir angewöhnt, sie nur in der englischen Ausgabe zu kaufen. Das es auch anders geht, beweisen die Verlage doch selbst. Während sie einige Bücher aufteilen, fassen sie andere zu einem Band zusammen (z. B. "Die Orks" drei Romane in einem Band oder "Die Antares-Trilogie" auch drei Romane in einem Band).

#18 Holger

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Geschrieben 18 November 2004 - 12:12

@Pogopuschel:Grundsätzlich bin ich Deiner Meinung. Ich gebe allerdings zu bedenken, dass die Verleger von SF (weniger die von F) um jeden Leser kämpfen müssen. Man stelle sich den ersten Band des AMARGEDDON-Zyklus ohne Aufteilung (also wie im Original) in dt. Sprache vor: ein Schinken von villeicht 1800 Seiten, diese mit kleiner Schrift und eng beschrieben, dünnes Papier und trotzdem ein Klotz. Ich schätze mal, das Potential mit so einem "Ding" den Leser zum Kauf zu bewegen würde um lockere 70% sinken. Dass aus einem 300-seitigen Buch zwei 180-seitige Titel werden, kann ich mir hingegen auch nur mit Raffgier erklären.GrüßeHolger
"Rezensionen: eine Art von Kinderkrankheit, die die neugeborenen Bücher befällt."
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#19 Linda Budinger

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Geschrieben 18 November 2004 - 12:27

Das sehe ich anders. Denn es werden nur im Bereich Science Fiction und Fantasy, Bücher aufgeteilt. In anderen Sparten scheint diese Notwendigkeit scheinbar nicht zu bestehen. Es würde auch niemand auf die Idee kommen Bücher wie "Die Enden der Parabel", "Ulysses" oder "Krieg und Frieden in mehrere Bände aufzuteilen. Auch Stephen King's "The Stand" erschien in einem Band. Ich denke hier geht es einzig und allein um den Profit. Und da die SF- und Fantasyszene keine Lobbby hat, können sich die Verlage so etwas einfach erlauben. Was würden sich die Kritiker aufregen wenn ein Verlag eines der oben genannten Bücher aufteilen würde. Sie würden den Verlag in der Luft zerreisen. Die einzigste Möglichkeit gegen diese Praxis vorzugehe,n besteht darin, daß wir Leser keine aufgeteilten Bücher mehr kaufen, sondern nur noch solche, die an einem Stück erscheinen. Bei aufgeteilten Büchern habe ich es mir angewöhnt, sie nur in der englischen Ausgabe zu kaufen. Das es auch anders geht, beweisen die Verlage doch selbst. Während sie einige Bücher aufteilen, fassen sie andere zu einem Band zusammen (z. B. "Die Orks" drei Romane in einem Band oder "Die Antares-Trilogie" auch drei Romane in einem Band).

Hallo, die SF/Fantasy hat zwar eine Lobby (in den Verlagen sitzen durchaus Freunde der Phantastik und das Fandom ist ja nun nicht klein), aber das alleine genügt nicht. Ein Großteil der Leser (aka Käufer: und nur um die geht es) interessiert sich eben nur für den neusten Grisham oder liest Pilcher und Co. Es liegt im phantastischen Bereich an der zu geringen Käufermasse, die den Stellenwert von Fantasy und SF für die Verlage erschwert. Die deutschsprachige Community, die sich für Phantastik/SF/Fantasy aller Art interessiert, ist eben doch sehr klein. Es gab mal einen sehr interessanten Artikel auf Phantastik.de mit der Begründung, warum Knaur seine Excalibur-Reihe (berüchtigt für geteilte Romane) eingestellt hat. Sie haben zugegeben, die Bücher zu teilen, um mehr Gewinn zu machen. Denn sonst hätten sie die Reihe überhaupt nicht halten können. Mehr unter: http://www.phantasti...rticle&sid=1757 Aus der eigenen Arbeitspraxis habe ich jedoch tatsächlich auch die Übersetungsproblematik kennengelernt, und dass Bücher deswegen geteilt wurden, weil sie im TB sonst nicht zu bringen gewesen wären. Was nun die Zusammenlegung bsp der "Orks"-Bände betrifft: die sind doch schon längst als Einzelbände erschienen und haben Umsatz gebracht. Beim Verkauf von Heyne sind sie dann an Piper weitergereicht worden. Nun wird also ein zweites Mal Gewinn gemacht. Wer Geld sparen möchte, kann natürlich die Einzelbände nicht erwerben und auf den dicken Sammelband warten. Wer allerdings schon mal vergeblich darauf gewartet hat, dass endlich ein Sammelband seiner Lieblingstrilogie herauskommt, weiß, wie das so ist. Als gewiefter Fan oder Sammler kennt man das Gesetz des Dschungels: Kauf ein Buch, wenn du es siehst, du weißt nicht, ob es morgen noch erhältlich ist... Denn Fährnisse gibt es viele, gekappte Reihen oder Verlagsverkäufe etc. Okay, dank Online-Antiquariaten und Versteigerungen hat sich diese Problematik entschärft, aber in den 80ger Jahren war es immer eine mittlere Katastrophe, vergriffene Bände zu finden, um Reihen zu komplettieren. Ich verstehe den Ärger über geteilte Bände. Aber letztlich sägt man am Ast der Phantastik überhaupt, wenn man stattdessen nur noch englischsprachige Originale kauft. Wenn nämlich die Verlage nicht auf ihre Gewinne kommen, dann bringen sie eben nur noch Grisham und Co, zuverlässige Kassendreher. Wollte ich nur zu bedenken geben. Man kann natürlich auch zu deutschen Originalen greifen. Die Kleinverlagsszene und die Verlage mit Querfinanzierung (Teilung übersetzter Bücher - Gewinn- Möglichkeiten, um deutsche Autoren zu fördern) werden's danken edit: Tippfehler

Bearbeitet von Linda Budinger, 18 November 2004 - 12:28.

Neuster Roman:
Unter dem Vollmond (Sieben Verlag) Mystery/Romance
***************************************************

Die Kunst, Happy Ends zu schreiben, liegt darin, zum richtigen Zeitpunkt mit der Geschichte aufzuhören.

#20 Gast_Gerd_*

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Geschrieben 18 November 2004 - 13:10

Hallo! Zu dem Thema kann man eine Menge sagen, und speziell was die Knaur-geschichte angeht, muss ich da dann doch meinen Senf dazugeben - aber erst, wenn für heute die Brötchen verdient sind ... :D Vorab nur eines:

Was nun die Zusammenlegung bsp der "Orks"-Bände betrifft: die sind doch schon längst als Einzelbände erschienen und haben Umsatz gebracht. Beim Verkauf von Heyne sind sie dann an Piper weitergereicht worden. Nun wird also ein zweites Mal Gewinn gemacht.

Sorry, Linda, da muss ich dir widersprechen: Die "Orks" sind in Deutschland ausschließlich als Sammelband erschienen. In diesem Fall hat der Verlag (Heyne) ganz offensichtlich die Gleichung aufgemacht Dickes Buch + Titel, der alle HdR-Leser/Filmgänger anspricht = Erfolg. Und das hat nicht nur in diesem Fall geklappt, sondern anschließend dann auch bei den Heitzlmännchen - pardon, "Zwergen" - (sogar zweimal), und wird wohl auch bei den "Elfen" und den "Drachen" klappen. Nnuuuuur diiiieeee "Eeeeeennts" kööööönntn eeeees eeeeetwwwaaaaaass sschweeeeeeer haaaaaaben. :P Grüße Gerd

#21 Linda Budinger

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Geschrieben 18 November 2004 - 14:43

Hallo! Sorry, Linda, da muss ich dir widersprechen: Die "Orks" sind in Deutschland ausschließlich als Sammelband erschienen. In diesem Fall hat der Verlag (Heyne) ganz offensichtlich die Gleichung aufgemacht Dickes Buch + Titel, der alle HdR-Leser/Filmgänger anspricht = Erfolg. Und das hat nicht nur in diesem Fall geklappt, sondern anschließend dann auch bei den Heitzlmännchen - pardon, "Zwergen" - (sogar zweimal), und wird wohl auch bei den "Elfen" und den "Drachen" klappen. Nnuuuuur diiiieeee "Eeeeeennts" kööööönntn eeeees eeeeetwwwaaaaaass sschweeeeeeer haaaaaaben. :rolleyes: Grüße Gerd

Hi Gerd, ja, stimmt. - Die Orks-Trilogie ist sowohl bei Heyne, wie auch bei Piper jetzt als Sammelband erschienen. Muss ich wohl mit den ganzen anderen Orken-Titeln der letzten zwei Jahre durcheinandergeraten sein. :P Zu den Nachfolgebänden (Fabelwesen aus Tolkiens und anderen Werken) halte ich mich zurück. Kein Wort dazu.. nein... Ist auch alles nichts Neues. Mann, wenn ich an alle die Tolkien-Klone und Plagiate denke, die damals nach dem Erfolg des Originals aus dem Boden gestampft wurden, da wundert es mich, dass im Zuge der Verfilmung nur ein paar Anthologien, Lexika und diese "Die...(Volksname einsetzen)"-Romane erschienen sind (unabhängig vom echten Merchandise). Und einiges Sekundärmaterial zu Tolkien finde ich sogar richtig gut! Auf die "Ents" warte ich noch. Bringen die besten Voraussetzungen für eine laaaange Endlos-Serie mit: je Roman ein Tag erzählte Zeit aus dem Leben eines Ents :D So, bevor mich die SF-Fans nun wegen des langen Fantasy-Postings hauen (denn immerhin ist das hier ja ein SF-Board), Gruß, Linda
Neuster Roman:
Unter dem Vollmond (Sieben Verlag) Mystery/Romance
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Die Kunst, Happy Ends zu schreiben, liegt darin, zum richtigen Zeitpunkt mit der Geschichte aufzuhören.

#22 Lomax

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Geschrieben 18 November 2004 - 15:59

Das sehe ich anders. Denn es werden nur im Bereich Science Fiction und Fantasy, Bücher aufgeteilt. In anderen Sparten scheint diese Notwendigkeit scheinbar nicht zu bestehen.

Es gibt natürlich immer Möglichkeiten, auch 1000-seitige Bücher sinnvoll zu bringen. In gewissem Umfang kann man über den Satz Bücher kleiner machen; dünneres Papier erlaubt es, mehr Seiten unterzubringen, ohne einen Ziegelstein zu produzieren. Größere Formate oder Hardcover erlauben auch einen größeren Umfang. Grundsätzlich aber gilt, dass alle diese Maßnahmen Bücher teuerer machen und/oder Leser abschrecken können (durch Preis oder zu kleine Schrift), und gerade der Markt für Phantastik ist in dieser Hinsicht sehr sensibel. Und ein "normales" Taschenbuch liegt ab einer gewissen Dicke einfach nicht mehr gut in der Hand und fühlt sich an wie ein Fremdkörper - bei meinem ersten Lektorat, "Mondsplitter", hatte ich das Gefühl, dass dieses Buch eine Grenze zumindest erreicht hat. Da also Deutsche Übersetzungen schon ein gutes Stück dicker sind als die Originale, halte ich es auch für sinnvoll, Bücher spätestens dann zu teilen, wenn sie 700+ Seiten erreichen und man sie trotzdem nur als Taschenbücher im üblichen Format bringen kann. Das allein schon aus haptischen Gründen.

Ich denke hier geht es einzig und allein um den Profit.

Da gibt es auch einen Unterschied zwischen "Raffgier" und "wirtschaftlichem Denken". Gerade Heyne hat gewiss einige Bücher "übergeteilt" - also z.B. Titel gedrittelt oder auch Bücher geteilt, die für sich genommen gewiss noch keine "Buchklötze" gewesen wären. Der Grund dafür muss aber nicht unbedingt Profitgier sein, sondern oft liegt es auch einfach daran, dass Lizenzen für deutsche Marktverhältnisse oft sehr teuer sind und sich ein Projekt nur amortisieren lässt, wenn man die Kosten über mehrere Bücher verteilen kann. Manchmal bleibt dem Verlag nur die Wahl, ein Buch zu teilen oder es gar nicht zu bringen. Ich möchte nicht ausschließen, dass die Hemmschwelle, ein Buch zu teilen, vor allem in der Fantasy mitunter geringer ist als anderso; nämlich aus dem Grund, dass man dort ohnehin meist irgendwelche Reihen hat und sich dann sagt, wenn man sowieso schon fünf Bücher hat, kann man auch sieben draus machen. Außerdem werden die Romane, wie oben schon festgestellt, tatsächlich immer dicker. Als Übersetzer würde ich mir schon mal wünschen, auch mal ein nettes 300-Seiten-Buch als Auftrag zu kriegen ;-) Aber die sieht man immer seltener - außer bei geteilten Titeln. Der nächste Mievielle jedenfalls soll, nach allem, was ich gehört habe, ungeteilt in einem Band erscheinen :-)
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#23 Phileas

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Geschrieben 18 November 2004 - 16:38

Interessant fand ich die Variante, die Bastei für das Buch Mana von Ian Watson genutzt hat. Sie haben aus zwei englischen Romanen drei deutsche mit jeweils etwa 500 Seiten gemacht.Das kann man zumindest eine kreative Lösung nennen.

#24 Pogopuschel

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Geschrieben 18 November 2004 - 17:10

@Pogopuschel:Grundsätzlich bin ich Deiner Meinung. Ich gebe allerdings zu bedenken, dass die Verleger von SF (weniger die von F) um jeden Leser kämpfen müssen. Man stelle sich den ersten Band des AMARGEDDON-Zyklus ohne Aufteilung (also wie im Original) in dt. Sprache vor: ein Schinken von villeicht 1800 Seiten, diese mit kleiner Schrift und eng beschrieben, dünnes Papier und trotzdem ein Klotz. Ich schätze mal, das Potential mit so einem "Ding" den Leser zum Kauf zu bewegen würde um lockere 70% sinken. Dass aus einem 300-seitigen Buch zwei 180-seitige Titel werden, kann ich mir hingegen auch nur mit Raffgier erklären. Grüße Holger

Da muß ich dir recht geben, bei 1800 Seiten macht es schon Sinn. Ich habe mir den Armaggedon Zyklus auch auf Deutsch geholt.

Ich verstehe den Ärger über geteilte Bände. Aber letztlich sägt man am Ast der Phantastik überhaupt, wenn man stattdessen nur noch englischsprachige Originale kauft. Wenn nämlich die Verlage nicht auf ihre Gewinne kommen, dann bringen sie eben nur noch Grisham und Co, zuverlässige Kassendreher. Wollte ich nur zu bedenken geben. Man kann natürlich auch zu deutschen Originalen greifen. Die Kleinverlagsszene und die Verlage mit Querfinanzierung (Teilung übersetzter Bücher - Gewinn- Möglichkeiten, um deutsche Autoren zu fördern) werden's danken

Das stimmt, deshalb kaufe ich mir auch weiterhin Science Fiction und Fantasy von deutschen Verlagen. Auf Englisch steige ich meistens um, wenn es sich, um aus meiner Sicht, wirklich unsinnige Teilungen handelt, wie sie z. B. bei "Das Rad der Zeit" oder andern Fantasy-Reihen von Heyne und Goldmann vorgekommen sind . Die haben zum Teil Bücher so in drei Teile gesplittet, daß ein Band nicht einmal mehr 200 Seiten hatte (R.A. Salvatore "Der ewige Traum").

Da gibt es auch einen Unterschied zwischen "Raffgier" und "wirtschaftlichem Denken". Gerade Heyne hat gewiss einige Bücher "übergeteilt" - also z.B. Titel gedrittelt oder auch Bücher geteilt, die für sich genommen gewiss noch keine "Buchklötze" gewesen wären. Der Grund dafür muss aber nicht unbedingt Profitgier sein, sondern oft liegt es auch einfach daran, dass Lizenzen für deutsche Marktverhältnisse oft sehr teuer sind und sich ein Projekt nur amortisieren lässt, wenn man die Kosten über mehrere Bücher verteilen kann. Manchmal bleibt dem Verlag nur die Wahl, ein Buch zu teilen oder es gar nicht zu bringen.

Das kann ich teilweise auch verstehen, mir ist z. B. bewußt, daß der Festa Verlag die Necroscope-Reihe nur herausbringen konnte, indem er sie, in zum Teil ziemlich dünne Bände aufteilt. Aber wie ich schon sagte, kann ich nicht verstehen, wenn große Verlage Bücher aufteilen und zur gleichen Zeit andere Bücher in einem Band als dicken Wälzer herausbringen. Leider rückt das "wirschaftliche Denken", bei den Verlagen immer mehr in den Vordergrund. Das liegt sicher auch daran das die vielen Verlage nur noch wenigen großen Konzernen gehören, die sich nicht dafür interessieren gute Science Fiction herauszubringen, sondern nur Augen für möglichst viel Gewinn haben, um damit die Aktionäre zufriedenzustellen. Der Heyne Verlag ist da wohl das beste Beispiel. Während Rolf Heyne Wolfgang Jeschke noch möglichst viel Freiraum gelassen hat, sitzt der SF-Abteilung nun die Buchhaltung im Nacken. Da ist es wohl nicht mehr möglich ein potenziell unrentables Buch herauszubringen, nur weil es gut ist. Gruß Markus Edit: Tippfehler

Bearbeitet von Pogopuschel, 18 November 2004 - 21:08.


#25 ANUBIS

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Geschrieben 18 November 2004 - 20:56

Da ist es wohl nicht mehr möglich ein potenziel unrentables Buch herauszubringen, nur weil es gut ist.

So geschehen mit Charles Sheffilds " Sternenfeuer", seit 2002 mit ISBN angekündigt.niemals erschienen!! Greetz
" Der erste Trank aus dem Becher der Naturwissenschaften macht atheistisch; aber auf dem Grund des Bechers wartet Gott "

Werner Heisenberg,Atomphysiker
  • (Buch) gerade am lesen:Der Totenerwecker von Wrath James Wright
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#26 Lomax

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Geschrieben 18 November 2004 - 21:55

So geschehen mit Charles Sheffilds " Sternenfeuer", seit 2002 mit ISBN angekündigt.niemals erschienen

Hüstel, danke für den Hinweis. Das hatte ich mal zum Begutachten, und als ich gesehen habe, dass es bei Heyne erscheint, habe ich das Gutachten auch als Rezension eingestellt. Aber offenbar sollte man auch verbindlichen Ankündigungen mit ISBN niemals vertrauen. Ich habe tatsächlich geglaubt, es wäre schon längst draußen :-(
"Modern Economics differs mainly from old Political Economy in having produced no Adam Smith. The old 'Political Economy' made certain generalisations, and they were mostly wrong; new Economics evades generalisations, and seems to lack the intellectual power to make them." (H.G. Wells: Modern Utopia)

#27 ANUBIS

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Geschrieben 19 November 2004 - 19:29

Vielleicht eine Möglichkeit den Roman bei Bastei zu veröfentlichen ;) Greetz
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#28 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 21 November 2004 - 21:28

Ich kenne mich mit Aufteilungen und dt. Ausgaben kaum aus; mich wundert es aber, dass hier noch keineR auf den Gedanken gekommen ist, dass es noch eine andere Erklärung für zunehmende Dicke in der SF gibt: Es gibt immer weniger (gute) Lektoren in den Verlagen. Wenn doch (und wenn der Verlag sich das bei so einem Star trauen würde), wären z.B. sicherlich Neal Stephenson's letzte 3 Werke wesentlich dünner geworden. Der Lektorenschwund wurde schon ausführlich anderswo im Board besprochen - ich weiß jetzt allerdings nicht mehr in welchem Thread... P.S.: @Linda

So, bevor mich die SF-Fans nun wegen des langen Fantasy-Postings hauen (denn immerhin ist das hier ja ein SF-Board),

Bitte poste MEHR nicht weniger - ich finde deine Postings immer lesenswert. Ich denke wir sind ein relativ offenes PHANTASTIK-Board.

/KB

Yay! KI-generiertes SF-Zitat Ende November...
"In the sprawling city forums of the galaxy, where chaos reigns and time flows differently, true power is found not in dominance, but in moderation. The wise use their influence to temper ambition with reason, and chaos with order."

(auf Bing.de generierter Monolog von der Copilot-S/W - die ich hiermit NICHT bewerbe! - nach Aufforderung nach einem "s.f. quote" mit einem bestimmten Wort darin; ich ersetzte nur das 4. Wort mit "city forums")


#29 nachtstrom

nachtstrom

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Geschrieben 22 November 2004 - 07:06

von der fan/ sammler- seite aus: wenn ich auf einen autoren/ titel stehe, dann find ich *ziegelsteine* schon ziemlich sexy, z.b. alpers shadowrun- trilogie (1200 seiten) oder simmons' hyperion - diese trümmer trag ich dann freiwillig den ganzen tag in meiner tasche rum und hol mir rückenschmerzen..auf der anderen seite: ein bekannter schenkte mir vor kurzem die *otherland*- tetralogie (er wollte sie eigentlich wegwerfen) und im hardcover schaun diese bücher so furchterregend unzugänglich aus, das ich mich nicht überwinden kann, sie zu lesen (dafür stehlen sie mir jetzt wertvollen platz in meiner bibliothek) :lol: walter
lesen:
E.E.Smith: Die Planetenbasis


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#30 dyke

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Geschrieben 22 November 2004 - 09:22

im hardcover schaun diese bücher so furchterregend unzugänglich aus, das ich mich nicht überwinden kann, sie zu lesen (dafür stehlen sie mir jetzt wertvollen platz in meiner bibliothek )

Da kann ich gerne abhelfen, wenn du möchtest

LG Dyke


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