Zum Inhalt wechseln


Foto

John Brunner


  • Bitte melde dich an um zu Antworten
31 Antworten in diesem Thema

#31 derbenutzer

derbenutzer

    Phagonaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 4.769 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:47°04'00.0" Nord 15°26'00.0" Ost

Geschrieben 20 Juli 2013 - 15:55

"Morgenwelt" ist ein mit Gewinn lesbarer Roman. Was zeitgeschichtliche Verhaftetheiten angeht, spüre ich die nicht sooo massiv. Bewundert habe ich schon seinerzeit den Übersetzer (Horst Pukallus). Das war sicher kein Wochenend-Job.

Manche Autoren von Hard-SF hüpften zentral in die Alterungsfalle. James Hogan schrieb gescheite Romane. Nennt man aber Markennamen damals gängiger Hardware, werden IT-kundige Personen bei der Lektüre ab und zu schmunzeln. Das kann die Fiktion manchmal belasten.

Mich stört das aber nicht allzu sehr. Ich ertappe mich nur dabei, dass selbst beim Lesen von Meilensteinen des Cyberpunks (Neuromancer &Co z.B.) etwas an "Alterung" spürbar ist.

Wie darf das sein? Bin ich auch älter geworden?Eingefügtes Bild Eingefügtes Bild Eingefügtes Bild

LG

Jakob

Austriae Est Imperare Orbi Universo


#32 Amtranik

Amtranik

    Hordenführer

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 9.459 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:Harzheim/Eifel

Geschrieben 20 Juli 2013 - 17:35

"Morgenwelt" ist ein mit Gewinn lesbarer Roman. Was zeitgeschichtliche Verhaftetheiten angeht, spüre ich die nicht sooo massiv. Bewundert habe ich schon seinerzeit den Übersetzer (Horst Pukallus). Das war sicher kein Wochenend-Job.

Manche Autoren von Hard-SF hüpften zentral in die Alterungsfalle. James Hogan schrieb gescheite Romane. Nennt man aber Markennamen damals gängiger Hardware, werden IT-kundige Personen bei der Lektüre ab und zu schmunzeln. Das kann die Fiktion manchmal belasten.

Mich stört das aber nicht allzu sehr. Ich ertappe mich nur dabei, dass selbst beim Lesen von Meilensteinen des Cyberpunks (Neuromancer &Co z.B.) etwas an "Alterung" spürbar ist.

Wie darf das sein? Bin ich auch älter geworden?Eingefügtes Bild Eingefügtes Bild Eingefügtes Bild

LG

Jakob



Mit zeitgeschichtlichem verhaftet sein meine ich bezogen auf Morgenwelt, das diese Art Stil und diese Art Roman vermutlich für 1968 genau das richtige war um aufmerksamkeit vor allem bei der Kritik zu bekommen aber auch bei Fans. Ich bin mir sicher das man dies heute nicht mehr so schreiben würde. Vieles ist für mich jetzt auch nicht mehr besonders interessant gerade weil der Autor sich hier sehr ernst nimmt und eher als Soziologe denn als Erzähler profiliert. Natürlich wirkt dies daher aus unserer heutigen Sicht nicht mehr so besonders phänomenal. Der Umstand das Brunner sich hier in diesem Roman als vorzüglicher Visionär entpuppt ist ja ganz nett, aber für 800 Seiten Roman ein nicht ausreichender Anreiz für Beifallsstürme. Als jemand der auch gerne Klassiker liest, würde mir vermutlich ein Roman aus der früheren Zeit der total danebenhaut noch mehr unterhalungswert bieten als dieser Roman von Brunner, der gerade wegen seiner recht guten Extrapolation auf mich wenig spektakulär wirkt. Mir ist ja auch eine genaues erraten der Zukunft weniger wichtig als Geschichten mit Charme und Esprit, die auch gerne aus heutiger Sicht völlig absurdes wie klappernde Relais enthalten dürfen oder die von dir angesprochenen Markennamen eventuell längst vergessener Computerhersteller. Für manche disqualifizieren sich Romane ja dadurch.
Man könnte sagen, ich anerkenne die Leistung dieses Romans schon jetzt ohne mich recht dafür begeistern zu können. Dazu interessiert mich das Thema und vor allem die Art und Weise der Darreichungsform zu wenig. Ich würde eine stringente Erzählung diesem Schlaglichtgewitter vorziehn.


Besucher die dieses Thema lesen: 0

Mitglieder: 0, Gäste: 0, unsichtbare Mitglieder: 0