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Was kann man daraus noch machen?


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4 Antworten in diesem Thema

#1 Asarjas

Asarjas

    Ufonaut

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Geschrieben 02 Januar 2005 - 21:12

Hi,also ich habe hier eine Rohfassung einer Geschichte. Irgendwie gefällt sie mir vorn und hinten nicht. Kann man daraus noch was machen oder lieber gleich ins Feuer werfen?Etainias KinderEinst war es kalt, das All. Sie hatte es geschaffen, das Universum, um ihrer Einsamkeit zu entfliehen. Jeder Stern war ein Gedanke, der im Laufe ihrer Existenz entstanden war. Sie spielte mit den Sternen, ließ sie entstehen und vernichtete sie wieder. Millionen Jahre lang, bis ihre erneute Einsamkeit zur Qual wurde. Und so beschloss sie, dem Universum Leben zu geben. In jedem einzelnen Planeten den sie schuf, existierte sie weiter. Als sie den letzten Planeten schuf, war ihre Kraft erschöpft. Und so vertraute sie ihre letzte Energie den Winden und dem Schicksal an. Noch während ihr Todesschrei durch die Unendlichkeit hallte gebar ihre Liebe neues Leben. Die Winde gaben diesen Wesen Flügel und ihre Leidenschaft formte ihre Körper, grazil und weiß wie das Licht des Mondes. In jedem ihrer Kinder lebte sie weiter als Etainia, die Mutter allen Lebens.Tausend Jahre, nachdem Etainias Kinder zum ersten Mal das Licht der Sterne gesehen hatten, begann das Ende. Ihr Planet konnte nicht mehr alle ernähren und zu viele von ihnen bevölkerten Etainias Erbe. Schon lange war es nicht mehr erlaubt, mehr als einen Nachkommen zu haben und selbst die Gedanken an Liebe waren fast in Vergessenheit geraten. Schon im Kindesalter wurden Etainias Nachkommen einander versprochen, ein Bindungspartner für die Ewigkeit. Eines Morgens, als die letzten Sterne verblassten, schickten Etainias Kinder ihre letzte Hoffnung auf die Reise. Ailis und Darragh nahmen schmerzvoll Abschied von ihren Lieben und begaben sich auf das Sternenschiff, das sie, angetrieben von der Sonne, zu einem Planeten führen sollten, der eine neue Heimat werden würde. Etainias Atem würde Wind in die Sonnensegel hauchen und ihre alles umgebende Liebe sollte der Strom sein, auf dem dieses Schiff segelte. Mit einem lauten Krachen schlug das Raumschiff auf. Metall quietschte und das Schiff schleifte kilometerlang über die Oberfläche des Planeten bis es schließlich gegen einen Berg prallte. Funken sprühten, Rauchschwaden zogen durch das Innere. Als der Sonnensegler sich endlich nicht mehr bewegte, sprang die Notbeleuchtung an. Im Schein des roten Lichtes bewegten sich zwei Gestalten.„Alles in Ordnung?“, Darragh half Ailis vorsichtig auf. Ihre filigranen, silbernen Flügel bebten. „Ja“, ihre Stimme war leise und klang, als würden hunderte kleiner Glöckchen läuten. „Wir sind in einen Sonnensturm geraten und abgestützt. Ich weiß nicht, wo wir uns befinden.“Ailis strich sich eine Strähne ihres langen, blonden Haares aus dem Gesicht. Sie warf Darragh noch einen kurzen Blick zu, ehe sie sich in den hinteren Teil des Schiffes begab und das Außenschott öffnete. Grelles Tageslicht flutete ihr entgegen. Langsam setzte sie einen ihrer nackten Füße in das grüne Gras. Es fühlte sich seltsam an. So etwas kannte sie nicht. Ihre Heimat war im Laufe der Jahre steril geworden. Große Bäume umgaben sie und der Himmel war strahlend blau. Es war warm und irgendwo in der Nähe schien Wasser zu plätschern. Ohne an irgendeine Gefahr zu denken folgte Ailis dem Geräusch und erreichte nach wenigen Metern einen kristallklaren See. Das Wasser war türkis und süßer Blütenduft lag in der Luft. Vögel zwitscherten. Bedächtig streifte sie ihr Kleid ab und schneeweiße Haut kam zum Vorschein. Ihre Figur war so grazil wie die eines Rehs. Darragh lehnte sich an die Außenwand des Schiffes und beobachtete sie. Die gelockten Haare fielen ihr bis auf die Hüften, Wellen umspülten ihre Füße. Sie ging ein Stück weiter, kniete sich nieder und das warme Wasser reichte ihr nun bis zu ihren festen Brüsten. Darrags Flügel begannen vor Erregung zu beben. Sein Körper wünschte sich dort unten bei ihr zu sein, ihre Nähe zu spüren, ihre samtweiche Haut, sie zu berühren. Seine Hände über ihre schmalen Hüften gleiten zu lassen, ihre langen Beine hinunter und wieder zurück, bis zum geheimnisvollen Dreieck. Abrupt wandte Darragh sich ab. Seine Gedanken waren nicht nur unanständig und fehl am Platz, sondern auch verboten. Ailis war bereits einem Bindungspartner versprochen worden. Und dennoch, augenblicklich wünschte er nichts mehr, als sie in seinen Armen zu halten. Seine eigene Partnerin war bereits vor über 3 Jahren gestorben und seitdem hatte sich Einsamkeit in seinem Herzen breit gemacht. Es war ihm nicht erlaubt, sich eine neue Partnerin zu suchen. Das war einer der Gründe gewesen, weshalb er sich für diese Mission freiwillig gemeldet hatte. Außerdem war er einer der wenigen, die sich mit dem Sternenschiff auskannten und mehr oder weniger entbehrlich waren. Die zurückgebliebenen Wissenschaftler wollten weitere Sternenschiffe bauen und sie auf die Reise schicken. „Ist dieser Planet nicht wunderschön?“, Ailis legte Darragh eine Hand auf die Schulter.„Das ist er. Aber unsere Kommunikationseinheit wurde beim Aufprall beschädigt. Zur Zeit kann ich niemanden benachrichtigen, dass wir eine neue Heimat gefunden haben.“Ailis lachte: „Dann haben wir diesen ganzen Planeten für uns alleine! Soviel Platz! Und Bäume, grünes Gras! Das kenne ich nur aus Erzählungen!“ Sie breitete die Arme aus und drehte sich lachend im Kreis. „Es wird bestimmt bald dunkel. Komm bitte rein!“Zwei Tage später war Darragh mit der Reparatur der Kommunikationseinheit noch immer nicht weitergekommen. Verzweifelt stand er ein paar Meter jenseits des Schiffes und starrte hinaus auf den See. „Sie werden nie erfahren, dass wir eine neue Heimat gefunden haben, nicht wahr?“ Ailis lehnte ihren Kopf an seine Schulter und blickte ebenfalls auf die glänzende Oberfläche des Wassers. „Es tut mir leid, aber ich fürchte die Antwort lautet nein!“„Und wenn wir versuchen zurückzufliegen?“„Ailis, dieses Schiff ist nicht für einen Rückflug konstruiert worden! Und niemand wird uns suchen! Wir wussten doch beide auf was wir uns eingelassen hatten! Jahrhunderte lang haben wir Etainias Erde ausgebeutet und wollten es nicht wahrhaben. Als es bereits zu spät war bauten unsere Ingenieure in aller Eile diese Sternenschiffe um ein neues Zuhause zu finden!“„Aber Darragh, wenn wir nicht senden können, wird niemand erfahren, was wir gefunden haben. Wir können nicht senden, wir können nicht zurück! Warum hat Etainias Wille uns dann hierher geführt?“, sie war den Tränen nahe.Darragh schüttelte den Kopf: „Ich weiß es nicht!“Drei Monate später. Darragh hatte sich mit dem Gedanken, hier gestrandet zu sein, abgefunden. Als die Dunkelheit hereinbrach legte er zärtlich einen Arm um Ailis Schultern und zog sie zu sich heran.„Es wird kalt, Ailis!“„Es ist nicht fair!“„Ich weiß. Aber wir müssen die Wahrheit akzeptieren und das beste daraus machen!“Etwa zur selben Zeit nahm Etainia zurück, was sie einst gegeben hatte. Der ganze Planet erstrahlte in einem hellen Licht, dann folgte eine gewaltige Explosion und dann war er verschwunden. Ailis und Darragh waren die einzigen, die diese Katastrophe überlebt hatten. Sie waren die letzten von Etainias Kindern und gleichzeitig die Zukunft, denn der Planet auf dem sie gelandet waren, war nicht unbewohnt.12/2004 © Melanie Brosowski

#2 rockmysoul67

rockmysoul67

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Geschrieben 02 Januar 2005 - 23:46

Na ja, du versuchst auf kürzestem Raum das Ende einer Zivilisation zu beschreiben und fängst an mit deren Entstehung. Manchmal macht eine Personifizierung der Natur Sinn (wie z.B. bei einer Naturkatastrophe), aber brauchst du wirklich eine Gottheit, um die Existenz des Alls bzw. des betreffenden Planeten zu beschreiben? Und willst du tatsächlich eine Milliarden Jahre dauernde Geschichte erzählen?Es geht ja auch einfacher - du machst nur den zweiten Teil der Erzählung. Du beschreibst diese technisch hochstehende, aber geistig arme Zivilisation durch diese beiden Astronauten. Als sie nach einiger Zeit bemerken, dass sie auf dem anderen Planeten neu anfangen müssen, werden sie humaner. (Das Ganze muss natürlich schon noch ein wenig ausgebaut werden.) Vielleicht machst du noch eine Schlusspointe. Hier mal zwei Möglichkeiten: "Jetzt wir hier bleiben, müssen wir diesen Planeten auch einen Namen geben."Sie bückte sich, wühlte mit ihren Händen durch die Erde und sagte: "Erde. Wir nennen den Planeten Erde." [So sind diese Wesen unsere Vorfahren.]Oder"Wie willst du unsere neue Heimat benennen?""Ganz einfach", sagte sie. "Neu-Erde." [Dann sind diese gefühlsarmen Wesen unsere Nachfahren; die Menschheit erhält eine zweite Chance.]

#3 rockmysoul67

rockmysoul67

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Geschrieben 03 Januar 2005 - 11:40

Du kannst natürlich auch den anderen Weg "vom Anfang bis zum Ende" begehen. Das Problem mit der ersten Fassung ist dann, dass die Göttin früh stirbt. Sie müsste noch da sein.Statt eine Göttin könntest du aber auch ein Naturereignis nehmen. Ein Komet oder so etwas. Ein Komet bringt Leben und bringt Tod. Oder warum nicht gleich die Sonne? Ja, das tönt gut. Die Sonne gibt Wärme, kreiert die Planeten, usw. - sie steht für Geburt. Eines Tages löscht die Sonne (oder sie wird zum braunen Zwerg - mal nachlesen in der Astronomie). Dieses Ereignis steht für Tod. Die Menschen sind immer noch da, aber sie sind immer noch an dem eigenen Sonnensystem gebunden (sie können also nie zu den Sternen reisen). Sie sterben mit der Sonne. So etwas kann man schön ausbauen:- Geburt Sonne- Erschaffung Planetensystem- Leben auf Erde (dank der Sonne)- Menschen auf Erde- Menschen nutzen Sonnenenergie als unerschöpfliche und saubere Energiequelle- Menschen bevölkern das Sonnensystem, können aber nicht persönlich zu anderen Sternen reisen. Sie sind weiterhin abhängig von der Sonne. - Sonne bläht sich auf und Menschen können irgendwie (vielleicht auf Pluto) vorläufig überleben.- Sonne stirbt, die Menschheit stirbt.Oder alternativ: vielleicht machen die Menschen so etwas Blödes, dass die Sonne erlischt. Du kannst in so einem Fall die Sonne personifizieren.

#4 Asarjas

Asarjas

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Geschrieben 03 Januar 2005 - 11:44

Hi,Du sprühst ja richtig vor Ideen!Danke schön, ich werde mich mal hinsetzen und sehen was ich aus der Geschichte noch mache!Melanie

#5 rockmysoul67

rockmysoul67

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Geschrieben 03 Januar 2005 - 12:02

Ähem, es gibt natürlich auch noch die andere Möglichkeit ... Du kannst es lassen.

Noch hast du nicht viel Zeit verschwendet. Die Grundideen dieser Geschichte sind ja nicht so umwerfend. Die Fragen, die sich ein Autor bei jeder Storyidee irgendwann stellt, sind:

- Will ich (vorläufig) einen Übungstext schreiben? (So ja, dann kann der Autor ganz relaxt jede Idee ausarbeiten.)

- Will ich (schliesslich) einen 'literarischen' Text für Leser schreiben? (So ja, dann sollte der Autor bestenfalls jene Themen wählen, die ihm selbst am meisten ansprechen - und die unattraktiven fallen lassen.)

Gruss, RMS67


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