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Genre


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50 Antworten in diesem Thema

#31 Gast_Guest_*

Gast_Guest_*
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Geschrieben 23 Februar 2005 - 10:48

Ach, es gibt nichts schöneres als da zu sitzen, wo man sich heimisch fühlt - gut geschützt von den Mauern der Ignoranz (die von innen mit den wunderbaren Blümchentapeten des unerschütterlichen Vorurteils beklebt sind). Ja, ja ... :D

Dass meine Aussage eine Verallgemeinerung darstellt, versteht sich doch von selbst. Etwas anderes hast Du hast doch nicht im Ernst angenommen?! Oder bist Du etwa der Ignorant?

Wie käme ich dazu, eine für ein Genre absolute Definition in ein paar wenige Worte zu kleiden...

Ich habe einen Beitrag nur aufgegriffen, der noch gröber SF als zukunftsgerichtet, Fantasy als vergangenheitsgerichtet definiert.

#32 Helmuth W. Mommers

Helmuth W. Mommers

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Geschrieben 23 Februar 2005 - 10:49

Sorry, das war wieder mal ich mit meinem Einlogg-Problem.

#33 Ulrich

Ulrich

    Temponaut

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Geschrieben 23 Februar 2005 - 12:20

Wie viele Phantastik-Freunde bin ich z.B. ein Monster-Fan, oder ich schmeiß mich weg über so lustige Details wie in »Sky Captain and the World of Tomorrow«, wenn nicht schießende Strahlenwaffen durch simples Schütteln wieder ein paar Schuß hergeben.

Das ist z.B. wie bei einem Toner für Kopierer: etwas schütteln und ein paar Kopien können noch gemacht werden. Vielleicht besitzen Strahlwaffen so eine Art Pulver, das durch den Abschuss zu einem Plasma oder ähnliches wird? :D Was Helmuth Mommers gesagt hat, ist mir öfters begegnet. Wird die Zukunft als zu kompliziert und unerfreulich gesehen? Dabei ist es zu jeder Zeit notwendig, sich Gedanken zu machen, möchte man doch seine individuelle Zukunft nicht in andere Hände legen. Science Fiction sollte nicht nur ein pessimistisches Bild malen, sondern auch Chancen neuer Technologien oder Gesellschaftsstrukturen aufzeigen. Kann man hier nicht als Herausgeber auf die Autoren einwirken, indem diese nicht allzu dystopisch denken sollten? (andererseits kann bei Vorgaben die Kreativität verloren gehen). Wirtschaftsthemen kommen z.B. selten in der Literatur allgemein vor. Und um manche SF-Geschichte wäre es schade, wenn sie ausschließlich als SF gelesen würde. Andreas Eschbachs Frage in "Eine Trillion Euro", warum trotz Wirtschaftswachstums viele Staaten überschuldet sind, ist berechtigt (auch wenn es dafür Erklärungen gibt, entschuldigt kann das nicht werden). Insofern dachte ich beim Lesen der Anthologien "Eine Trillion Euro" und "Visionen 2004", dass es schade wäre, wenn diese ausschließlich als Genrebücher angesehen werden.

#34 molosovsky

molosovsky

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Geschrieben 23 Februar 2005 - 16:44

@Ulrich:

Das ist z.B. wie bei einem Toner für Kopierer:†¦

Oder wie bei den Kartuschen für s/W-Laserkopierer. Einmal schütteln und er druckt noch für ein paar hundert Blätter. †¢†¢†¢ Deinem Lob für Andreas Eschbachs Geschichte »Eine Trillion Euro« kann ich zustimmen. Gutes Beispiel auch, für die Stärke von Phantastik. Durch die Frage der Außerirdischen wird eine aktuelle finanz-politische Problematik angesprochen. Die Ernsthaftigkeit der Problematik bleibt trotz der satirischen Aspekte bestehen. Das könnte man freilich auch ohne Phantastik-Gewürze machen, doch meiner Einschätzung nach wäre es dann (für den Autoren) nicht so einfach, dieses hochkomplexe Thema im Rahmen einer Story derartig zu vereinfachen, ohne dabei als realistische Geschichte zu kippen (ins zu alberne, zu dröge). Grüße Alex / molosovsky

Bearbeitet von molosovsky, 23 Februar 2005 - 16:59.

MOLOSOVSKY IST DERZEIT IN DIESEM FORUM NICHT AKTIV: STAND 13. JANUAR 2013.

Ich weiß es im Moment schlicht nicht besser.

Mehr Gesabbel von mir gibts in der molochronik

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#35 yiyippeeyippeeyay

yiyippeeyippeeyay

    Interstellargestein

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Geschrieben 23 Februar 2005 - 22:46

Ohne ständige Erneuerung und ABWECHSLUNG vom gewohnten Trott, kann sich kein Genre einer längeren Beliebtheit erfreuen. Traditionelle Werke betonen solche Spannungen freilich weniger. Die KLASSIKER markieren die eindeutiger zu benamsenden Gebiete auf einer Genre-Karte. Tolkien findet sich im Kernland der Fantasy, so wie Asimov in dem SF oder King in dem des Horrors.

Hm, Alex, mit dem ersten zitierten Absatz gehe ich konform - deshalb halte ich ja auch nicht soviel von Genren. Beim 2. Absatz deklamiere ich aber, "das war eher schon immer so!" (wie im 1. Absatz behauptet). Also, Hin-und-Her-Wabbeln bzw. Festnageln je nach Marktlage. Beispiel: Gerade habe ich mir den alten Filmklassiker Angriff der 20m-Frau zum 1. Mal angesehen, und war erstaunt, dass dieses kleine Juwel (neben "SF"-Zeitgenossen) damals als ein Horrorfilm galt - heute gar nicht mehr nach zu vollziehen... P.S.: Lass dich nicht von kurzen rhetorisch prägnanten "Fragen" aus der Ruhe bringen! Ich lese deine Beiträge gerne, und kann mir vorstellen dass es dir alleine schon Spaß macht, die ganzen hervorstiebenden Konzepte schriftlich fest zu halten. Don't stop! :D

Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 23 Februar 2005 - 23:11.

/KB

Yay! SF-Dialog Ende März...
Senator: Und dies ist nun die Epoche der Laser?

Farmer: [..] Die Anzahl der Menschen auf der Erde, die voller Hass/Frustration/Gewalt sind, ist zuletzt furchterregend schnell gewachsen. Dazu kommt die riesige Gefahr, dass das hier in die Hände nur einer Gruppierung oder Nation fällt... (Schulterzucken.) Das hier ist zuviel Macht für eine Person oder Gruppe, in der Hoffnung dass sie vernünftig damit umgehen. Ich durfte nicht warten. Darum hab ich es jetzt in die Welt verstreut und kündige es so breit wie möglich an.

Senator: (erblasst, stockt) Wir werden das nicht überleben.

Farmer: Ich hoffe Sie irren sich, Senator! Ich hatte eben nur eine Sache sicher kapiert - dass wir weniger Chancen dazu morgen haben würden als heute.

(Leiter eines US-Congress-Kommittees vs. Erfinder des effektivsten Handlasers, den es je gab, grob übersetzt aus der 1. KG aus Best of Frank Herbert 1965-1970, im Sphere-Verlag, Sn. 38 & 39, by Herbert sr.)


#36 Gerd

Gerd

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Geschrieben 24 Februar 2005 - 02:41

Dass meine Aussage eine Verallgemeinerung darstellt, versteht sich doch von selbst. Etwas anderes hast Du hast doch nicht im Ernst angenommen?! Oder bist Du etwa der Ignorant? Wie käme ich dazu, eine für ein Genre absolute Definition in ein paar wenige Worte zu kleiden... Ich habe einen Beitrag nur aufgegriffen, der noch gröber SF als zukunftsgerichtet, Fantasy als vergangenheitsgerichtet definiert.

Ach, Helmuth, wir wissen doch beide, was du gemacht hast :jumpgrin: Und möglicherweise hattest du nur das Pech, dass ich gerade mal wieder Zeit & Lust zum posten hab, und dass mir nach der Übersetzung eines Fantasy-Romans, der eine Menge über die "conditio humana" aussagt, und der Redaktion eines SF-Romans, der einfach "Slam-Bam in Space" ist, Aussagen wie die deine ein bisschen mehr auf die cojones gehen als sonst. Generell fällt mir schon auf, dass hier häufig auf einem ganz schmalen Brett balancierend Aussagen gemacht werden - sei es bei der Diskussion über Fantasy vor ein paar Monaten, bei der über Miltary SF vor ein paar Tagen, oder jetzt eben hier -, die eigentlich nur eines verraten: Dass manche Leute gerne etwas zu Dingen sagen, von denen sie keine Ahnung haben. Und irgendwann müssen sie dann zurückrudern, weil sie feststellen, dass ihr Bild vom Genre oder Teilbereichen des Genres halt sehr fragmentarisch war/ist. Normalerweise nervt mich sowas nicht mehr sonderlich. Nur manchmal. So wie gestern. Ansonsten werde ich mich bemühen, in diesem Thread bei Gelegenheit auch mal ein paar annähernd so kluge Dinge wie Alex/molosovsky - warum will ich immer molotowski schreiben? - zu sagen. Wird allerdings schwierig werden ... ;) Grüße Gerd (der gut damit leben kann, gelegentlich ein Ignorant zu sein :D )
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#37 Jürgen

Jürgen

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Geschrieben 24 Februar 2005 - 09:41

Nun... ich stimme zwar nicht immer Helmuths Meinungen zu, aber diesmal kann ich mit seiner "allgemeinen" Einordnung der Genres ganz gut leben. Ich sehe da auch keine faktischen Fehler, solange man jetzt nicht anfängt, wie ein Bessesener nach Gegenargumenten zu suchen, die vielleicht auf eine Handvoll Romane zutreffen.

Generell fällt mir schon auf, dass hier häufig auf einem ganz schmalen Brett balancierend Aussagen gemacht werden - sei es bei der Diskussion über Fantasy vor ein paar Monaten, bei der über Miltary SF vor ein paar Tagen, oder jetzt eben hier -, die eigentlich nur eines verraten: Dass manche Leute gerne etwas zu Dingen sagen, von denen sie keine Ahnung haben. Und irgendwann müssen sie dann zurückrudern, weil sie feststellen, dass ihr Bild vom Genre oder Teilbereichen des Genres halt sehr fragmentarisch war/ist.

Das die Einordnung der SF in bestimmte Unterkathegorien manchmal an persönlichen Einschätzungen der Diskussionspartner scheitern ist doch vollkommen normal. Niemand wird von sich behaupten können, dass er den ultimativen Überblick und vor allem das Mandat hat, eine unumstößliche Eingliederung der Werke in Subgenres der SF zu bestimmen (AUCH ein gewisser Herr Clute NICHT). Also wird darüber diskutiert, gestritten, überdacht, wieder diskutiert usw. Sowas nennt man Meinungsfindungsprozess... eine tolle Sache und für ein Forum wie dieses passend. Gruss Jürgen
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#38 HarryW

HarryW

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Geschrieben 24 Februar 2005 - 09:56

Also wird darüber diskutiert, gestritten, überdacht, wieder diskutiert usw. Sowas nennt man Meinungsfindungsprozess... eine tolle Sache und für ein Forum wie dieses passend.

Dieser Prozess kann aber bei einem Thema wie den 'Genres' (zumal es dabei keine klar definierten Grenzen gibt) auch schnell in Spitzfindigkeit ausarten, was mir dann wieder ziemlich sauer aufstösst. Ansonsten bin ich ganz deiner Meinung.

#39 Jürgen

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Geschrieben 24 Februar 2005 - 10:19

QUOTE (Jürgen @ 24 Feb 2005, 08:41) Also wird darüber diskutiert, gestritten, überdacht, wieder diskutiert usw. Sowas nennt man Meinungsfindungsprozess... eine tolle Sache und für ein Forum wie dieses passend.  Dieser Prozess kann aber bei einem Thema wie den 'Genres' (zumal es dabei keine klar definierten Grenzen gibt) auch schnell in Spitzfindigkeit ausarten, was mir dann wieder ziemlich sauer aufstösst.

Das kann passieren (und passiert auch meistens) eben WEIL zur Unterstützung der eigenen Argumentation diese Spitzfindigkeiten herhalten müssen. Anderseits... wie oft haben genau diese Spitzfindigkeiten schon dazu angeregt, mit seiner eigenen Meinung in Klausur zu gehen und diese zu überdenken. Zumindest bei mir kam es einige Male vor ... ein Prozess, der keine nachteiligen Spuren hinterlassen hat ausser das schale Gefühl, doch nicht alles überdacht zu haben, was einer fundierten Meinung zu Gute kommen würde. Aber zurück zum Beitrag von Helmuth... Seine Argumentation hat auch nach dem dritten durchlesen immer noch genug Substanz, um dem zuzustimmen. Wie gesagt, eine sehr rudimentäre Darstellung der Unterschiede zwischen Fantasy und Science Fiction, aber eine durchaus brauchbare. Gruss Jürgen
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#40 Konrad

Konrad

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Geschrieben 24 Februar 2005 - 14:18

Hallo, ich bin immer wieder überrascht, mit welcher Emotionalität diese Genrefragen diskutiert werden. Kurz nachdem man einem "Glaubensgegner" den virtuellen Hals umgedreht hat, wird dann beteuert, wie wenig Bedeutung die Klassifikation für das eigene Leseverhalten hat. http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/rolleyes.gif Dabei wird völlig übersehen, daß letztlich die Genreklassifikation, wie auch die Rezension, ganz natürlich der Förderung des "Vorurteils" dient, nämlich des Vorurteils, das zur Kaufentscheidung führt. Daß dies immer ein Vorurteil bleiben wird, liegt einfach in der Natur der Dinge, denn ein "Urteil" über ein Buch sollte man erst dann haben, wenn man es gelesen hat. Daher habe ich auch keine Hemmungen, laut zu sagen, daß alle meine Bücherkaufentscheidungen auf Vorurteilen basieren. Und dies wird sicher auch in Zukunft so bleiben, es sei denn, es wird mal ein Leserestaurant geben, bei dem man nur die verspeiste Lektüre bezahlen muß, die einem geschmeckt hat. Gruß, Konrad Edit: Schreibfehler

Bearbeitet von Konrad, 24 Februar 2005 - 17:01.


#41 Jürgen

Jürgen

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Geschrieben 24 Februar 2005 - 14:21

Und dies wird sicher auch in Zukunft so bleiben, es sei denn, es wird mal ein Leserestaurant geben, bei dem man nur die verspeiste Lektüre bezahlen muß, die einem geschmeckt hat.

Was für eine phanstatische Idee ! http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/cool.png Das hätte ich gerne.... Gruss Jürgen
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#42 Gerd

Gerd

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Geschrieben 25 Februar 2005 - 01:49

Hallo Ines!

Hm, ich überlege gerade, ob ich damit gemeint sein könnte. Tatsächlich ich? War mein Beitrag so unpassend? Ehrlich gesagt hatte ich ihn noch nicht mal für so wichtig gehalten, und mir gedacht, dass wahrscheinlich niemand darauf eingeht.

Nein, nein, du warst nicht gemeint, ganz und gar nicht. Sorry, wenn da ein falscher Eindruck entstanden ist. Ich hatte auf zwei ganz bestimmte Äußerungen reagiert - und das, was dich verunsichert hat, bezog sich eben nicht nur auf diese beiden Äußerungen, sondern auch auf Postings in den Threads, in denen es irgendwann mal um die Frage "Fantasy-Unterforum - ja oder nein?" und Military-SF gegangen ist. Und natürlich darf sich jeder seine Genre-Definitionen selbst schnitzen - niemand hat hier eine Deutungshoheit, das hat Jürgen ja sehr schön gesagt. Nur darf dann halt auch jeder anderer Meinung sein :D Imho ist das wie früher in der Marktforschung mit den berühmt-berüchtigten "Cluster-Analysen" - man schüttelt so lange, bis ein Ergebnis rauskommt, das einem gefällt. Und irgendwie ist es ja noch nicht einmal falsch. :D Grüße Gerd P.S.: Wenn du auf der Suche nach Fantasy ohne Elfen, Drachen & Zwerge bist, kann ich dir - wenn du willst - gerne ein paar Tips geben.
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#43 dyke

dyke

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Geschrieben 25 Februar 2005 - 12:06

Mal mein allgemeines Wort zur Genre-Diskussion.Für mich dient die Einteilung von Büchern in Genre und Subgenre, um eine grobe Orientierung zu bekommen, was mich interessieren könnte und dient der Kommunikation.Die Einteilung in Genre sagt mir etwas über die grobe Richtung, wie (nach meiner persönlichen Definition)SF = befasst sich mit zukünftig möglichen Welten, Fantasy = stehen erdachte und reale mythologische Elemente im MittelpunktKrimi = befasst sich mit der Aufklärung eines VerbrechensThriller = eine Peson oder Gruppe versucht ein geplante Tat zu verhindernHorror = Einbruch des Übernatürlichen in die AlltagsweltAbenteuer = lässt die Handelnden Extremsituationen erlebenLiebesroman = beschreibt die romantisierte Beziehung zwischen zwei MenschenHistorischer Roman = spielt in Epochen der VergangenheitFamiliensaga = verfolgt die Geschichte von fiktiven Familien über Generationen uswDas Subgenre sagt mir etwas über die Hauptthematik des Romans.Zu keinem Genre gibt es nach meinem Wissen allgemeingültige Definitionen, sondern nur mit der Zeit durch Verlage, Feuilletons, Literaturinteressierte und Leser entstandene Umschreibungen.Die meisten Romane können letztendlich mehreren Genres zugeordnet werden, je nachdem welcher Aspekt in den Vordergrund gestellt wirdZum Beispiel wird Wilsons Darwinia als SF / Alternativweltroman definiert. Er beinhaltet aber jede Menge Elemente, die auch einen Fantasy- oder Abenteuer-Fan reizen können. Oder Morgans Unsterblichkeitsprogramm ist im Grunde ein Kriminalroman. Herberts Wüstenplanet ist mehr Fantasy als SF.Viele Romane des „Genres Thriller - Subgenre Wissenschaftsthriller“ wären vor ein paar Jahren noch als pure SF durchgegangen. Derzeit lese ich von „Gear & Gear: Der Schatten Gottes“. Dem Roman zugrunde liegt ein (noch) reines SF-Thema - das Klonen eines Neandertalers, der Handlungsaufbau ist jedoch der eines waschechten Thrillers. Genre/Subgenre sind also für mich nichts anderes als sehr grobe allgemeine Inhaltsbeschreibungen eines Romans.LG Dyke

#44 Konrad

Konrad

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Geschrieben 05 März 2005 - 03:03

Die Einteilung in Genre sagt mir etwas über die grobe Richtung, wie (nach meiner persönlichen Definition) SF = befasst sich mit zukünftig möglichen Welten,

Hmm, das hört sich für mich so an, wie die alte Definition von "Zukunftsroman". Ist SF nicht etwas "breiter" und deckt z.B. mit bestimmten Alternativ- oder Parallelweltromanen ein bißchen mehr ab ? Man denke nur an PKD's "Das Orakel vom Berge" oder Yulsman's "Elleander Morning". Ich frage mich, ob bei SF nicht tatsächlich nur das vorherrschende technisch bzw. wissenschaftlich geprägte Weltbild der gemeinsame Nenner ist. Gruß, Konrad

#45 Zeitreisender

Zeitreisender

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Geschrieben 17 Juni 2013 - 20:45

Horror = Einbruch des Übernatürlichen in die Alltagswelt


Horror muss auch nicht immer übernatürlichen Ursprung haben. Was ich leider öfters in der Zeitung unter der Rubrik "Politik" so lese ... ;)

Erschreckend musste ich in der Buchhandlung letztens wieder feststellen, dass die Horror-Literatur sogar schlechter bestellt ist als die SF. King, King, King und nochmals King. Dazwischen einen Dracula, was von Poe und/oder Lovecraft. Was ist denn mit klassischen Schauerromanen wie z.B. von William Hodgson, J.S. Le Fanu, M.R. James und die anderen? Die Möchtegern-Vampir-Romane, auch wenn sie nur der Twilight-Welle hinterher schwimmen, würde ich noch zweifels dazu zählen. Aber die kann man eigentlich nicht ernst nehmen.

#46 Mammut

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Geschrieben 17 Juni 2013 - 21:03

Die Kinglastigkeit in den Buchhandlungen besteht glaube ich seit 25 Jahren. Hier mal ein Beispiel was 2012 alles erschienen ist: http://vincent-preis...rwerk-2012.html Adam Nevill kann ich empfehlen. Ein moderne, aber auch traditionelle Geistergeschichte.
Jahresrückblick 2023
http://defms.blogspo...blick-2023.html

#47 Pogopuschel

Pogopuschel

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Geschrieben 17 Juni 2013 - 23:31

Die Kinglastigkeit in den Buchhandlungen besteht glaube ich seit 25 Jahren.
Adam Nevill kann ich empfehlen. Ein moderne, aber auch traditionelle Geistergeschichte.


Autoren wie Nevill findet man nicht in der Horrorabteilung (falls es die überhaupt gibt) sonder eher bei den Thrillern (wie King, Koontz und Konsorten übrigens auch). Da habe ich ihn zumindest bei diversen Buchhandelsketten entdeckt.

#48 Lucardus

Lucardus

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Geschrieben 18 Juni 2013 - 10:31

http://vincent-preis...rwerk-2012.html

Sagt mal beim Vincent Preis von2012:
Der Kai Meyer "Das zweite Gesicht" ist doch nicht von 2012? Ich hab hier ein Heyne Hardcover von 2002. Gilt beim Vincent Preis das Erscheinungsjahr der Ausgabe?
Goodreads: Ich lese gerade" (sorry, nur für "Mitglieder" sichtbar)
Wer mal reinschauen will: http://www.goodreads.com/

#49 Mammut

Mammut

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Geschrieben 18 Juni 2013 - 12:20

Sagt mal beim Vincent Preis von2012:
Der Kai Meyer "Das zweite Gesicht" ist doch nicht von 2012? Ich hab hier ein Heyne Hardcover von 2002. Gilt beim Vincent Preis das Erscheinungsjahr der Ausgabe?


Wir haben neben Neuerscheinungen überarbeitete Neuauflagen mit aufgenommen. Das Buch war eine vollständige Neuauflage des 2002 erschienen Romanes.
Der Gewinn von "Das zweite Gesicht" beim VP hat dann aber eher kritische Stimmen aufgebracht:
http://www.horror-forum.com/6223-neu-oder-neu-überarbeitet.html

Bearbeitet von Mammut, 18 Juni 2013 - 12:23.

Jahresrückblick 2023
http://defms.blogspo...blick-2023.html

#50 Zeitreisender

Zeitreisender

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Geschrieben 18 Juni 2013 - 15:06

Autoren wie Nevill findet man nicht in der Horrorabteilung (falls es die überhaupt gibt) sonder eher bei den Thrillern (wie King, Koontz und Konsorten übrigens auch). Da habe ich ihn zumindest bei diversen Buchhandelsketten entdeckt.


Der Hugendubel macht das nicht. Horror (darunten eben Stephen King usw.) steht bei ihm zwischen SF und Fantasy.

#51 Valerie J. Long

Valerie J. Long

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Geschrieben 19 Juni 2013 - 21:01

Der Hugendubel macht das nicht.

Der Hugendubel wo? Eingefügtes Bild


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