Dan Brown
#1
Geschrieben 19 Januar 2005 - 16:49
#2
Geschrieben 19 Januar 2005 - 17:13
†¦ ich halte ihn zudem für gefährlich.
Übertreibst Du da nicht ein wenig? Ich meine, klappern gehört zum Handwerk; auch für Autoren (die Deutschen sind da meistens besondern schlecht und wundern sich, wenn sich die Bücher nicht gut verkaufen). Beim Film hat sich zum Beispiel „Blair Witch Project“ alleine dadurch hervorgetan, dass der Film vorgibt ein Tatsachenbericht zu sein. Also denke ich mal: Keine Panik, immer mit der Ruhe.All dies wäre kein Problem - wenn da nicht die Tatsache wäre, dass Brown in seinem Roman die Dinge als FAKTEN und TATSACHEN darstellt.
Bis dennen,
Henrik
Gregory Benford, Larry Niven, "Himmelsjäger"
Gerade am Lesen
Gregory Benford, Larry Niven, "Sternenflüge"
Gerade gesehen
Serie "Mad Men"
#3
Geschrieben 19 Januar 2005 - 18:14
Bist Du zufällig mit einem gewissen "Historikus" verwandt, verschwägert, befreundet oder bekannt?? Wo bleibt das Flugzeug mit Wasserstoffantrieb, wo der unmögliche Fallschirmabsprung, die Fehler anläßlich Konzil und Vatikan?? Dich allein auf den CERN-Teil zu beschränken, den die meisten eh mehr oder minder mangels Interesse und Verständnis nur quergelesen haben, ist etwas lahm. Da gibt es feurigere Brown-Zerreißer. Und zu "Sakirleg" = was Dan Brown hier an Theorien ins Spiel bringt sind wirklich alte Hüte, er zitiert sie sogar im Text: Baigent / Lincoln / Leigh: Der Heilige Gral und seine Erben - Ursprung und Gegenwart eines geheimen Ordens. Sein Wissen und seine Macht Das Vermächtnis des Messias - Auftrag und geheimes Wissen der Bruderschaft vom Heiligen Gral und das wird wahrscheinlich das Thema seines nächsten Romans um Langdon Der Tempel und die Loge - Das geheime Erbe der Templer in der Freimaurerei wenn ich die Ankündigungen richtig deute. Es gibt jede Menge Thriller und Filme, die unglaubwüdiger und haarsträubender sind. Da regt sich keiner auf. Warum eigentlich bei Dan Brown?? Weil er Erfolg hat?? Er hat halt die Schreibe, die stilistisch zugegeben knapp Mittelmaß ist, die auch Nichtleser in ihren Bann ziehen kann. LG DykeNach meinem Dafürhalten ist Brown nicht nur ein sehr durchschnittlicher Autor, ich halte ihn zudem für gefährlich.
#4
Geschrieben 19 Januar 2005 - 18:25
#5
Geschrieben 19 Januar 2005 - 18:38
Bearbeitet von HarryW, 19 Januar 2005 - 18:41.
#6
Geschrieben 19 Januar 2005 - 18:40
Gute Frage! Ich bin ein enttäuschter ILLUMINATI-Leser. Meine Erwartungen in das Buch wurden leider nicht erfüllt. Aber Brown konnte mich mit der Mischung, die er im Angbot hat erfolgreich locken. Wie viele andere Autoren auch recycelt er die Inhalte verschiedener Romane und faßt diese in einer Art "Best Of"-Version zusammen. Wahrscheinlich ist es das, was den "Nichtleser" zum Brown-Kunden macht: hast Du Brown gelesen, hast Du fünf andere Romane gleich mitgelesen. Er schreibt sehr kurzweilig, aber (wie mlich richtig bemerkte) oberflächlich, schlecht recherchiert und gefällig. Wie unverschämt er seinen Helden in ILLUMINATI die zahlreichen Klippen umschiffen läßt ist schon ein wenig peinlich. Übrigens: Brown ist nicht der einzige Dünnbrettbohrer in diesem Bereich der erfolgreich schreibt. Eine weiteres unvergessliches Mißvergnügen ist z.B. James Rollins (IM DREIECK DES DRACHEN). Und es wird vermutlich jede Menge Preston/Child-, Crichton- und Reilly-Hasser geben.Eine andere Frage bleibt: Weshalb ist Brown so erfolgreich?
(Georg Christoph Lichtenberg)
#7
Geschrieben 19 Januar 2005 - 18:41
Moment mal, Dyke. Du findest, Brown ist Mittelmass, und deswegen schafft er es, dass Leute, die sonst gar nicht lesen, ausnahmsweise einen Roman durchackern? Falls nicht, woraus besteht denn diese besondere Schreibe? (Nachschub: Frage ist inzwischen recht gut von HarryW und Holger beantwortet worden)Er hat halt die Schreibe, die stilistisch zugegeben knapp Mittelmaß ist, die auch Nichtleser in ihren Bann ziehen kann.
Dass "Die Säulen der Erde" oder "Der Medicus" sehr populär waren im deutschen Sprachraum (und übrigens auch bei mir), verstehe ich u.A. dadurch, weil sie stilistisch gut geschrieben waren.
Aaaaaaaaaaaargh, ich muss wirklich ein Brown-Buch lesen, um dieses Rätsel der Popularität zu verstehen.
Genau! Mlich, streng dich mal ein bisschen an! So was vom fad, dein Posting.Da gibt es feurigere Brown-Zerreißer.
Bearbeitet von rockmysoul67, 19 Januar 2005 - 18:50.
#8
Geschrieben 19 Januar 2005 - 18:55
#9
Geschrieben 19 Januar 2005 - 19:29
Mein Blog: http://translateordie.wordpress.com/ Meine Buchbesprechungen: http://lesenswelt.de/
#10
Geschrieben 19 Januar 2005 - 20:07
Gregory Benford, Larry Niven, "Himmelsjäger"
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#11
Geschrieben 19 Januar 2005 - 21:00
GENAU - ich erinnere mich noch - Ende Februar 2003 - Flughafen Frankfurt - noch ein bisschen in der Buchhandlung gestöbert - da liegt ein Stapel schwarzer TB mit einem roten Mönch als Titelliiu und dem Titel Illuminati. Als Robert A. Wilson-Leser ist Illuminat eines meiner Schlüsselwörter - kurz Klappentext gelesen und gekauft. Und ich hatte keine Probleme mit 3 Stunden Verspätung des Fliegers - zwei Stunden Wartezeit im Fleiger - hätte alles noch länger dauern können. An ähnliche Leser"hiever" kann ich mich nur an meine Jugend und Karl May erinnern. Oder "Der Graf von Monte Christo", an Gerstäcker-Romane, an Stevensons Schatzinsel - an die klassische Abenteuer-Literatur, die es leider heutzutage so garnicht mehr gibt. Wer an Illuminati oder Sakrileg (den Rest kenne ich nicht) mit Verstand ran geht, sollte es lieber gleich lassen und das Geld sinnvoller ausgeben. Wer aber seinem kleinen Jungen oder Mädchen mal richtig Auslauf geben will, der wird hier prompt bedient. Oder hat schon einmal einer ein Kasperle-Theater auf hohem literarischem Niveau erlebt, dass wirklioch Spaß macht?? DykeYay, mein erster Beitrag, und gleich zu einem Autor dessen Gabe, eine Geschichte so spannend zu erzählen, mich sosehr begeistert hat, dass ich die faktischen Fehler glatt überlesen habe.
#12
Geschrieben 20 Januar 2005 - 01:22
Volle Zustimmung Wenn ich ein Sachbuch will greif ich nicht zu Brown, aber mich haben seine Romane bestens unterhalten!! GreetzWer an Illuminati oder Sakrileg (den Rest kenne ich nicht) mit Verstand ran geht, sollte es lieber gleich lassen und das Geld sinnvoller ausgeben. Wer aber seinem kleinen Jungen oder Mädchen mal richtig Auslauf geben will, der wird hier prompt bedient.
Werner Heisenberg,Atomphysiker
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• (Film) als nächstes geplant: ???
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• (Film) Neuerwerbung: EUREKA-Season 5
#13
Geschrieben 20 Januar 2005 - 08:48
Ihr seht also, das Buch hat mir auch nicht so gut gefallen. Brown schreibt sehr Medienwirksam und das macht seinen Humor aus. Den von Mlich ausgesprochenen Vorwurf, alle Fakten im Buch würden den Eindruck erwecken, es sei ausgiebig recherchiert, kann ich nur bestätigen. Mir fiel das an den Aussagen über die Kirche an sich auf. Das zeigt sich schnell, dass Brown wenig Ahnung von dem hat, was die katholische Kirche genau ist. Er bringt auf Bildniveau Fakten die zwar nie ganz falsch sind, aber den Leser bewust in eine falsche Richtung lenken. Die Beschreibung der Orte in Rom mag vielleicht stimmen, aber das ist eigentlich egal. Vom Handwerklichen ist der Roman vorhersehbar in der Grundstruktur und wir in der Rezi angesprochen sind Spoilersätze im Roman das alllerletzte. Dennoch. Illuminati ist spannend bis zum Schluss, auch wenn mache Wendung ein wenig an den Haaren herbei gezogen ist.In dem schweizerischen HighTech Unternehmen CERN wird ein grausamer Mord begangen. Ein führerender Wissenschaftler wird ermordet und mit dem Symbol eines alten Geheimbundes gebrandmarkt, zumindest behauptet dies Robert Langdon, der von Maximilian Kohler, dem Direktor von CERN hinzugerufen wurde. Der Grund für den Mord wird sehr bald offenbar: Er hat zusammen mit seiner Tochter Vittoria Vetra an Experimenten mit Antimaterie gearbeitet. Es ist Vater und Tochter gelungen, kleine Mengen von Antimatierie zu stabilisieren und zu lagern. Um zu beweisen, dass auch größere Mengen gehandhabt werden können, wurde eine Menge von einem halben Gramm gelagert. Diese Probe ist gestohlen worden und der Behälter in dem sich die hochkritische Masse befindet hat eine Batterie, die das Schutzfeld für 24 Stunden aufrecht erhält. Bricht das Feld zusammen kommt es unweigerlich zu einer Explosion, die alles vorher dagewesene in den Schatten stellt. Nicht lange und der Behälter taucht auf: Im Vatikan. Zusammen mit Vittoria Vetra macht sich Langdon nach Rom auf und kommt mehr und mehr hinter die ganze Tragweite des Verbrechens: Ein anonymer Anrufer, der sich als Illuminat ausgibt, kündigt an, dass um Mitternacht die Bombe, die im Vatikan verborgen ist, das Zentrum der katholischen Kirche auslöschen wird und dass er bis dahin vier Kardinäle, die entführt wurden, sterben werden und zwar in aller Öffentlichkeit. Doch es sind nicht irgend welche Würdenträger - nein, es sind die Favoriten der zu diesem Zeitpunkt stattfindenden Papstwahl. Nach dem Tod des alten Papstes beginnt gerade die Konklave der Kardinäle - ohne die vier besagten Geiseln. Robert Langdon und seine Begleiterin jagen nun auf einer makabren Schnitzeljagd durch Rom gegen die Zeit. Der Assassine der Illuminati scheint ihnen immer einen Schritt voraus zu sein. Das Buch ist der Stoff aus dem die Bestseller sind. Jedem Verleger wäre sofort klar geworden, dass dieses Buch Potential enthällt. Brown spielt mit einem Gigantismus, wie er größer nicht sein könnte und bedient sich an Mythen und baut ein Verschwörergeflecht auf, gegen das sein Protagonist Robert Langdon ankämpfen muss. Klar, so etwas kommt an. Aber man merkt auch die teilweise Naivität die in dem Werk steckt und die für viele vergleichbare Bestseller so typisch ist. Zwei Wissenschaftler binden, ohne das Wissen ihrer Kollegen und des Direktors ein halben Gramm Antimaterie? Das Ganze wird gelagert in einem eher primitiven System? Oder die Art des Behälters: Zunächst wird er als Schutzvorrichtung beschrieben, die 24 Stunden hält - d. h. mindestens 24 Stunden. Später geht die Bombe aber pünktlich hoch. Der Aufbau des Buches ist so klar, dass die Jagd nach den vier Kardinälen wenig Spannung bringt. Und dann macht Brown noch etwas, was fast schon als Entmündigung des Lesers verstanden werden muss. Immer wieder kommen Anmerkungen, die auf kommende Ereignisse hinweisen. Z. B. die Szene am Anfang, in der Lengdon mit Kohler an dem Schwebeschacht vorbeit kommt und Lengdon erfährt, dass ein Quadratmeter Stoff einen Fall um 10 % reduziert. Danach kam der Kommentar: "Er wusste noch nicht, dass ihm dieses Wissen im das Leben retten werde." Damit hat er natürlich die Spannung aus einer Schlussszene genommen. Aber gut: Das Buch richtet sich an die breite Masse und die braucht vielleicht solche Hinweise. Es hat auch seine guten Momente und auch wenn es klar ist, dass Lengdon kaum eine Chance hat, die Kardinäle zu retten ist doch die Schnitzeljagd sehr gelungen. Das etwas überraschende Ende jedoch war dann ziemlich aufgesetzt. Es waren ein paar Wendungen zu viel und dann geht alles zu glatt. Wie bei James Bond wird die Bombe in letzter Sekunde aus dem Vatikan gebracht. Alles was danach kommt - ich will jetzt nicht den Schluss verraten - ist schon ein wenig haarsträubend. Alles ist schnell als kniebrecherische Methode entlarvt, dem Buch am Ende einige Paukenschläge einzubauen. Es wäre lohnenswert gewesen, wenn Brown dieses Ende noch einmal überdacht hätte. Somit kann zusammenfassend gesagt werden: Illuminati ist ein spannendes Buch, dass den Leser durchaus fesselt. Andererseits bleibt die Logik teilweise auf der Strecke und das opulente Ende wirkt irgendwie schaal. 6 von 10 Punkten. Man kann ja geteilter Meinung über Hörbücher sein. Manch einer mag vielleicht eine zu emotionale Erzählweise nicht, da diese den Hörer beinflusst, aber was Ralph Herforth bietet ist an Emotionslosigkeit kaum noch zu unterbieten. Auch dem Spannungsbogen trägt er kaum Rechnung und nur selten steigert er seine Stimme um den Leser noch mehr zu fesseln. Schade, denn Ralph Herforth hat eine angenehme, klare Stimme. Aber er ist eben Schauspieler und kein professioneller Sprecher. Es ist keineswegs überraschend, dass der Bastei Lübbe Verlag demnächst eine alternative Fassung dieses Hörbuchs, gesprochen von Wolfgang Pampel, herausbringt. Es besteht Hoffnug, dass diese Version gelungener ist. Abstriche müssen auch bei der restlichen Ausstattung gemacht werden: Im Buch findet man Grafiken der Illuminati Symbole und auch wenn das Hörbuch in dieser Hinsicht an Grenzen stößt, hätte man doch im Booklet die Grafiken abdrucken können. Weitere Minuspunkte erhält dieses Hörbuch für die unsinnige Verpackung in einer 6 CD Hülle (man kenn diese ja von den alten Doppel CDs). Man kann das Ding kaum aufmachen, ohne dass eine CD unbeabsichtigt herausfällt. Das nervt nur noch. So bleiben letztendlich für die Hörspielproduktion nur 4 von 10 Punkten, da das Produkt fast in jeder Hinsicht verbesserungswürdig ist.
#14
Geschrieben 20 Januar 2005 - 11:02
Gregory Benford, Larry Niven, "Himmelsjäger"
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#15
Geschrieben 20 Januar 2005 - 12:18
Gruss AlexSkydiver: Mein Alptraum der letzten zwei Jahre war: Dan Brown „Illuminati“ Der Roman startet mit einem Haufen Klischees aus dem Baukasten für den "erfolgreichen" Thriller. Der super schlaue Held - natürlich Dozent, Held, Kind im Manne, gut gebaut und und und... Die super schlaue Heldin - Jung, Lana Croft Model, Doktortitel, Tochter des ersten Opfers... Der super böse, geheimnisvolle Professor der Forschungsanstalt, Rollstuhlfahrer, totkrank,... Die super moderne Technik des geheimnisvollen Cern im "alten" Europa Die super gefährliche Antimaterie im Kellerlabor entwickelt, Im Kugelschreiber transportabel.. Und dergleichen Schrott mehr. Ich hab es gelesen weil ich dazu genötigt wurde. Die Schnipseljagt in Rom war spannen. Der Rest s.O..
--------------------------------------------------------
It's all fun and game until someone loses an eye
- • (Buch) gerade am lesen:Robert B Parker
#16
Geschrieben 20 Januar 2005 - 13:35
#17
Geschrieben 20 Januar 2005 - 15:47
"Dein Wort ist meines Fusses Leuchte und ein Licht auf meinem Weg."
Psalm 119, 105
#18
Geschrieben 20 Januar 2005 - 16:24
@Skydiver:
Die von Dir angesprochene moderne Superfrau mit Indiana-Jones-Allüren heißt übrigens „Lara Croft“ und nicht „Lana Croft“.
Bis dennen,
Henrik
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#19
Geschrieben 20 Januar 2005 - 16:51
Den Metamorph habe ich jetzt durch. Hat mir nach dem chaotischen Anfang (Wie wechseln zu Beginn alle 8 Seiten zu einer anderen der 8 oder so Handlungsebenen) sehr gut gefallen. Streckenweise fühlte ich mich an den Armageddon Zyklus erinnert und wer mich kennt, weiss das dies ein hohes Lob ist.Offensichtlich scheint das Buch ja wohl zu polarisieren: Entweder die Leser mögen es oder sie träten es am liebsten mit Wucht in die Tonne. Etwas dazwischen scheint es nicht zu geben. Sehr schön. Vielleicht tatsächlich ein Kandidat für die Leserunde (obwohl ich eigentlich auf „Der Metamorph“ von Andreas Brandhorst viel mehr Lust hätte).
@Skydiver:
Die von Dir angesprochene moderne Superfrau mit Indiana-Jones-Allüren heißt übrigens „Lara Croft“ und nicht „Lana Croft“.
Bis dennen,
Henrik
Wegen dem Brown habe ich schon hitzige Diskussionen geführt. Ich Lesezirkel könnte ich das nicht auch noch brauchen. Außerdem war der Ruff schon nicht richtige SF. Der Wells wird auch weniger die SF Herzen höher schlagen und der Brown läßt sich auch nur im weitläufigsten Sinne als Phantastik bezeichnen.
#20
Geschrieben 20 Januar 2005 - 16:56
Sightseeing, die Stadtrundfahrt oder Landbesichtigung, ist eine mächtige Zutat in Büchern! Wer liest nicht gerne über einen Ort, wofür er sich (vielleicht im tiefsten Unterbewusstsein) interessiert? Viel Regionalliteratur ist überhaupt auf diese Zutat gegründet.
Jetzt wo das Stichwort gefallen ist, erinnere ich mich ...
Mit Weihnachten las ich in einer niederländischen Zeitung über eine "Da-Vinci"-Tour, eine Stadtrundfahrt durch Rom, basiert auf den "Da Vinci Code". Interessant, nicht wahr? Man kennt (und liebt) das Buch, dann folgt man die Spuren des Buches - und schon hat man Rom gesehen.
Ehrlich gesagt, habe ich - leider - den Artikel mehr überschlagen als gelesen. Aber es ging darum, dass die Touristen eher enttäuscht waren, weil es das Rom von Brown anscheind gar nicht gibt. Wie nicht, das weiss ich nicht ... (eben weil ich den Artikel nur so schnell überflog). Irgendwie so ein Mix zwischen: Orte gibt es nicht / Orte sind woanders als erwartet / Orte sehen ganz anders aus.
Lohnt sich als Anfangsbuch "Meteor", weil dies SF ist, oder sollte ich eher zum "Da Vinci Code" greifen, weil dieses Buch verfilmt wird? Oder sollte ich ein anderes Buch nehmen, vielleicht eins, das irgendwie besser ist?
#21
Geschrieben 20 Januar 2005 - 17:18
Ich habe mir auch schon so meine Gedanken gemacht, was denn an dem Buch so interessant sein könnte (wobei ich hier aus der hohlen Hand schreibe, weil ich den Autor nicht kenne). Ich meine nicht, dass es einfach nur Rom und Paris ist. Ich denke eher, dass die Leute in letzter Zeit eine gewisse „geile“ Gutgläubigkeit an den Tag legen. Die Menschen wollen an geheime Bünde und im Untergrund operierende allmächtige Orden glauben. Der Nährboden dafür wurde zum einen durch das Internet und dessen ausufernde Desinformation geschaffen und zum anderen auch durch den Mangel an echten Vorbildern in Politik und Ausbildung.Schnitzeljagd durch Rom oder Paris? Da hätten wir eine weitere Erklärung für den Erfolg von Brown †¦
Ich bin im Moment in wenig zu schlapp um das genauer auszuformulieren aber ich denke, Ihr habt mitbekommen, worauf ich hinaus will. Ich bin der felsenfesten Überzeugung, dass die Ursachen für den Erfolg eines solchen Romans in den jüngsten gesellschaftlichen Entwicklung liegen.
Bis dennen,
Henrik
Bearbeitet von Henrik Fisch, 20 Januar 2005 - 17:18.
Gregory Benford, Larry Niven, "Himmelsjäger"
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#22
Geschrieben 20 Januar 2005 - 17:34
Illuminati-Tour
P.S. Für alle, die das Buch nicht kennen. Achtet mal auf die sogenannten Ambigramme -Fire-, -Water-, -Earth- und -Air-. Der Witz dabei ist, das wenn man die Wörter um 180 Grad dreht, also quais auf den Kopf stellt, kann man sie immer noch genauso lesen. Eine sehr schicke Angelegenheit.
Bearbeitet von vallenton, 20 Januar 2005 - 17:39.
"Dein Wort ist meines Fusses Leuchte und ein Licht auf meinem Weg."
Psalm 119, 105
#23
Geschrieben 20 Januar 2005 - 18:29
Meteor ist sehr spannend. Ohne zuviel verraten zu wollen, würde ich es nicht als Science Fiction bezeichnen, es geht mehr in die Richtung Wissenschaftsthriller a la Douglas Preston/Lincoln Child. Wobei der Actionanteil bei "Meteor" um einiges höher ist.Lohnt sich als Anfangsbuch "Meteor", weil dies SF ist, oder sollte ich eher zum "Da Vinci Code" greifen, weil dieses Buch verfilmt wird? Oder sollte ich ein anderes Buch nehmen, vielleicht eins, das irgendwie besser ist?
Mein Blog: http://translateordie.wordpress.com/ Meine Buchbesprechungen: http://lesenswelt.de/
#24
Geschrieben 23 Januar 2005 - 15:40
#25 Gast_Gast Stefan W_*
Geschrieben 23 Januar 2005 - 17:30
#26
Geschrieben 24 Januar 2005 - 08:09
Ich habe mir bisher nur die ersten Kapitel der Illuminati gegeben und musste leider feststellen, dass die Charakterzeichnung ebenso wie die stilistische Ausarbeitung unter aller Kanone sind. Ich verstehe den Hype nicht, andererseits verstehe ich Hypes grundsätzlich nicht, das Problem wird also wohl bei mir liegen. Möglicherweise werde ich mir aber Sakrileg noch zulegen, denn der scheint ja etwas besser zu sein und ich gebe Autoren immer gerne eine zweite Chance. Aber überzeugt bin ich bisher nicht.Also, die "Warnung" vor Brown ist reichlöich übertrieben. Er hat mit Sakrileg einen Roman vorgelegt, der gut in den derzeitigen Boom der Mystery-Thriller passt. Ich habe das Buch in drei Tagen gelesen und fand es von der Idee gelungen, von der Umsetzung leidlich spannend: Übel nehme ich Brown wirklich den Hubschrauber-Absprung (der Tiefpunkt in der Geschichte des Thrillers!) und die für erfahrene Leser vorhersehbare Story. Gruß Stefan
"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, für Geld getan zu werden."
(13. Erwerbsregel)
"Anyone who doesn't fight for his own self-interest has volunteered to fight for someone else's."
(The Cynic's book of wisdom)
Mein Blog
#27
Geschrieben 24 Januar 2005 - 08:41
Ich gebe Autoren auch eine zweite Chance. Aber sie müssen sich halt hinten anstellen. Und Brown darf sich gaaanz weit hinten anstellen Gleich hinter Carver http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/cool.png.... und ich gebe Autoren immer gerne eine zweite Chance...
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#28
Geschrieben 24 Januar 2005 - 10:34
#29
Geschrieben 24 Januar 2005 - 10:44
Das möchte ich unterstreichen. Es ist ein wenig wie bei Harry Potter: Ich kann diesen Werken nicht allzu viel abgewinnen. Aber plötzliche sehe ich Kids, die sonst nur den Gameboy mit Cortikalstecker bedienen wollte, dicke Bücher in der Straßenbahn wälzen. Das finde ich gut, wenn auch nur 10 % dieser Kids nach Potter auch zu weiteren, anderen Büchern greifen werden. 10 % vor dem vollständigen geistigen Verfall gerettet - danke, Frau Rowling!!Für ihn spricht, dass er durch das Buch Illuminati einige "Saisonleser" wieder zum Lesen gebracht hat... auch eine Art von Erfolg.
"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, für Geld getan zu werden."
(13. Erwerbsregel)
"Anyone who doesn't fight for his own self-interest has volunteered to fight for someone else's."
(The Cynic's book of wisdom)
Mein Blog
#30
Geschrieben 24 Januar 2005 - 11:41
"Dein Wort ist meines Fusses Leuchte und ein Licht auf meinem Weg."
Psalm 119, 105
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