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Dan Brown


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133 Antworten in diesem Thema

#1 Matthias

Matthias

    Illuminaut

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Geschrieben 19 Januar 2005 - 16:49

Dan Brown ist in Deutschland sehr erfolgreich und an der Spitze der Bestsellerlisten. Insbesondere die Romane „Illuminati“ und „Sakrileg“ sind Verkaufsschlager. Der Autor versteht es sehr gut, die Interessen seiner Leser genau zu treffen.Nach meinem Dafürhalten ist Brown nicht nur ein sehr durchschnittlicher Autor, ich halte ihn zudem für gefährlich. Brown nimmt für sich in Anspruch, ein Top-Journalist und Wissenschaftler zu sein, der realistische und genaue Recherchen durchführt. Dies halte ich für eine Verballhornung.Seine "wissenschaftlichen" Themen bewegen sich auf Bildzeitungsniveau und strotzen teilweise vor Unkenntnis und auch Unsinn. "Illuminati" gibt vor, realistische Physik zu beinhalten. Diese ist jedoch lachhaft und fehlerhaft. Einige Beispiele: - Das Forschungszentrum CERN wird realitätsfremd wie eine geheimes Akte X Labor beschrieben. Einer der Wissenschaftler hat ein geheimes Labor in unterirdischen Kellern und arbeitet dort an Privatforschungen - vollkommener Unsinn, in der Teilchenphysik ist Gruppendynamik ein fundamentales Prinzip, die über Jahre geplanten Strahlzeiten machen ein "Geheimlabor" unmöglich- Die Physik selber ist im Buch fehlerhaft dargestellt. Der Autor hat die Prinzipien der Antimaterie nicht richtig verstanden. Im Buch wird exotische Materie aus dem Nichts hergestellt - von Vakuumfluktuationen hat der Autor noch nichts gehört. - Flair und Stimmung der physikalischen Forschung sind nicht "orginalgetreu" wiedergegeben. - Antimaterie wurde bereits im CERN hergestellt, kein Grund zur GeheimniskrämereiDer Autor will dem Leser in „Illuminati“ glatt vormachen, im Keller von CERN sitzt ein alter Mann im Rollstuhl, der an Antimaterie rumbastelt. Hat er für solche Weisheiten die "beratenden" Gespräche mit CERN Wissenschaftlern benötigt, wie er dies im Anhang vorgibt?In „Sakrileg (engl. Da Vinci Code)“ und „Diabolus (engl. Digital Fortress)“ thematisiert Brown die Kryptographie. Hier kennt er sich etwas besser aus als in der Physik bleibt mit seinem Wissen aber immer noch auf Amateur-Niveau. Die kryptographischen Zukunftsvisionen sind geradezu lächerlich.Seine kirchlichen Themen und Verschwörungstheorien sind nun wirklich uralt und in ähnlicher Form schon unzählige Male präsentiert worden. Am Schluss seiner Romane fehlt ihm zudem der Mut, seine Statements voll durchzuziehen. Nun könnte der Leser behaupten, seine wissenschaftliche Unkenntnis und Marketing-Geldmacherei spielen überhaupt keine Rolle – Hauptsache der Roman ist spannend und abenteuerlich – was in gewisser Weise auch zweifelsfrei zutreffend ist.All dies wäre kein Problem – wenn da nicht die Tatsache wäre, dass Brown in seinem Roman die Dinge als FAKTEN und TATSACHEN darstellt. Im Anhang hat er immer einen Kommentar vermerkt, dass alles korrekt recherchiert und dargestellt ist. Man hört immer wieder Meinungen von Lesern, die denken, es handelt sich bei Browns Darstellungen um Realität.Wenn ich mir eine Folge McGyver oder James Bond anschaue, fühle ich mich unterhalten - wenn aber behauptet würde, alles bei McGyver wäre real und der Herr ein echter Zeitgenosse - nunja - man würde sich veräppelt vorkommen.Dan Brown ist ein Blender, der gezielt seine Leser veräppelt, nur um die Verkaufszahlen seiner Bücher zu fördern. Zudem besteht die Gefahr einer falschen Vermittlung von Lehrinhalten.
Lieblingsautoren: Alastair Reynolds, R.C. Wilson, G. Benford

#2 Henrik Fisch

Henrik Fisch

    Soeinnaut

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Geschrieben 19 Januar 2005 - 17:13

@mlich:

†¦ ich halte ihn zudem für gefährlich.

All dies wäre kein Problem - wenn da nicht die Tatsache wäre, dass Brown in seinem Roman die Dinge als FAKTEN und TATSACHEN darstellt.

Übertreibst Du da nicht ein wenig? Ich meine, klappern gehört zum Handwerk; auch für Autoren (die Deutschen sind da meistens besondern schlecht und wundern sich, wenn sich die Bücher nicht gut verkaufen). Beim Film hat sich zum Beispiel „Blair Witch Project“ alleine dadurch hervorgetan, dass der Film vorgibt ein Tatsachenbericht zu sein. Also denke ich mal: Keine Panik, immer mit der Ruhe.

Bis dennen,
Henrik
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#3 dyke

dyke

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Geschrieben 19 Januar 2005 - 18:14

@mlch

Nach meinem Dafürhalten ist Brown nicht nur ein sehr durchschnittlicher Autor, ich halte ihn zudem für gefährlich.

Bist Du zufällig mit einem gewissen "Historikus" verwandt, verschwägert, befreundet oder bekannt?? Wo bleibt das Flugzeug mit Wasserstoffantrieb, wo der unmögliche Fallschirmabsprung, die Fehler anläßlich Konzil und Vatikan?? Dich allein auf den CERN-Teil zu beschränken, den die meisten eh mehr oder minder mangels Interesse und Verständnis nur quergelesen haben, ist etwas lahm. Da gibt es feurigere Brown-Zerreißer. Und zu "Sakirleg" = was Dan Brown hier an Theorien ins Spiel bringt sind wirklich alte Hüte, er zitiert sie sogar im Text: Baigent / Lincoln / Leigh: Der Heilige Gral und seine Erben - Ursprung und Gegenwart eines geheimen Ordens. Sein Wissen und seine Macht Das Vermächtnis des Messias - Auftrag und geheimes Wissen der Bruderschaft vom Heiligen Gral und das wird wahrscheinlich das Thema seines nächsten Romans um Langdon Der Tempel und die Loge - Das geheime Erbe der Templer in der Freimaurerei wenn ich die Ankündigungen richtig deute. Es gibt jede Menge Thriller und Filme, die unglaubwüdiger und haarsträubender sind. Da regt sich keiner auf. Warum eigentlich bei Dan Brown?? Weil er Erfolg hat?? Er hat halt die Schreibe, die stilistisch zugegeben knapp Mittelmaß ist, die auch Nichtleser in ihren Bann ziehen kann. LG Dyke

#4 rockmysoul67

rockmysoul67

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Geschrieben 19 Januar 2005 - 18:25

Danke für die Warnung. Mein Problem ist, dass Brown zur Zeit so populär ist (auch in meinem Bekannten- und Verwandtenkreis). Ich muss fast etwas von ihm lesen, damit auch ich eine gegründete Meinung von mir geben kann. Eine andere Frage bleibt: Weshalb ist Brown so erfolgreich? Schreibt der Typ denn so gut oder so spannend? Was hat er, das andere Schriftsteller nicht haben? Oder braucht es einfach einen Schriftsteller, den es zu vergöttern gilt - und füllt die Werbung diese Lücke?

#5 HarryW

HarryW

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Geschrieben 19 Januar 2005 - 18:38

Ich glaube, Dan Brown weiss einfach, wie er die grosse Masse da draussen ansprechen muss. Und das macht er ja sehr gut, ohne jedoch auf all zu hohem Niveau zu schreiben. Sind wir mal ehrlich, die meisten Mensch lesen, weil sie einfache Abenteuer wollen, wenn sie gute Sprache und fundiertes Wissen suchen, greifen sie zu Dostojewskji, einem Fachbuch oder heutzutage dem Internet.Mutig setzte ich jetzt mal einen Satz ins geheiligte WWW: Wo Erfolg ist, findet sich auch Neid und Missgunst.Seid mir nicht böse, ich gönne dem Mann seinen Erfolg (und ich mag seine Romane nicht sonderlich).(Edit: Rechtschreibefehler entdeckt)

Bearbeitet von HarryW, 19 Januar 2005 - 18:41.


#6 Holger

Holger

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Geschrieben 19 Januar 2005 - 18:40

Eine andere Frage bleibt: Weshalb ist Brown so erfolgreich?

Gute Frage! Ich bin ein enttäuschter ILLUMINATI-Leser. Meine Erwartungen in das Buch wurden leider nicht erfüllt. Aber Brown konnte mich mit der Mischung, die er im Angbot hat erfolgreich locken. Wie viele andere Autoren auch recycelt er die Inhalte verschiedener Romane und faßt diese in einer Art "Best Of"-Version zusammen. Wahrscheinlich ist es das, was den "Nichtleser" zum Brown-Kunden macht: hast Du Brown gelesen, hast Du fünf andere Romane gleich mitgelesen. Er schreibt sehr kurzweilig, aber (wie mlich richtig bemerkte) oberflächlich, schlecht recherchiert und gefällig. Wie unverschämt er seinen Helden in ILLUMINATI die zahlreichen Klippen umschiffen läßt ist schon ein wenig peinlich. Übrigens: Brown ist nicht der einzige Dünnbrettbohrer in diesem Bereich der erfolgreich schreibt. Eine weiteres unvergessliches Mißvergnügen ist z.B. James Rollins (IM DREIECK DES DRACHEN). Und es wird vermutlich jede Menge Preston/Child-, Crichton- und Reilly-Hasser geben.
"Rezensionen: eine Art von Kinderkrankheit, die die neugeborenen Bücher befällt."
(Georg Christoph Lichtenberg)

#7 rockmysoul67

rockmysoul67

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Geschrieben 19 Januar 2005 - 18:41

Er hat halt die Schreibe, die stilistisch zugegeben knapp Mittelmaß ist, die auch Nichtleser in ihren Bann ziehen kann.

Moment mal, Dyke. Du findest, Brown ist Mittelmass, und deswegen schafft er es, dass Leute, die sonst gar nicht lesen, ausnahmsweise einen Roman durchackern? Falls nicht, woraus besteht denn diese besondere Schreibe? (Nachschub: Frage ist inzwischen recht gut von HarryW und Holger beantwortet worden)

Dass "Die Säulen der Erde" oder "Der Medicus" sehr populär waren im deutschen Sprachraum (und übrigens auch bei mir), verstehe ich u.A. dadurch, weil sie stilistisch gut geschrieben waren.

Aaaaaaaaaaaargh, ich muss wirklich ein Brown-Buch lesen, um dieses Rätsel der Popularität zu verstehen.

Da gibt es feurigere Brown-Zerreißer.

Genau! Mlich, streng dich mal ein bisschen an! So was vom fad, dein Posting. ;) ;) :D

Bearbeitet von rockmysoul67, 19 Januar 2005 - 18:50.


#8 KonkeyDong

KonkeyDong

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Geschrieben 19 Januar 2005 - 18:55

Yay, mein erster Beitrag, und gleich zu einem Autor dessen Gabe, eine Geschichte so spannend zu erzählen, mich sosehr begeistert hat, dass ich die faktischen Fehler glatt überlesen habe. Damit ist schon fast alles gesagt was mich anbelangt. Vieles in Dan Browns Büchern ist natürlich stark übertrieben und dient oft dramaturgischen Zwecken. Ist halt irgendwie pur Mainstream. Wenn man sich die Rezensionen bei Amazon.de durchliest, wird man aber schnell feststellen Leserschaft zweigeteilt ist. Die einen Lieben Brown, die anderen hassen Ihn. Ich liebe Ihn (also seine Bücher). Illuminati und Co. sind ja auch keine Tatsachenberichte, obwohl das meiste der Wirklichkeit schon sehr nahe kommt. Zwar nicht immer ganz, aber ziemlich. Es sind halt phantastische Bücher (bitte beachtet das Wortspiel;). Und da in denen nie alles mit rechten Dingen zugeht, im Sinne von: nicht alles muss/soll faktisch korrekt sein, wie jeder hier im Board wohl wissen dürfte, lässt es mich ziemlich kalt, dass ein alter Herr im Rollstuhl unter der Erde an Antimaterie arbeitet. Bücher im allgemeinen sind halt nur eine Frage des Geschmacks, wie so vieles andere auch. Inhaltlich darf es so bunt zugehen wie der Autor es für nötig hält, ob´s einem gefällt oder nicht. Autoren dürfen in Ihren Geschichten ja (fast) alles.

#9 Pogopuschel

Pogopuschel

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Geschrieben 19 Januar 2005 - 19:29

Ich fand die Bücher von Dan Brown sehr spannend und thematisch sehr interessant. Damit haben sie meine Erwartungen voll und ganz erfüllt. Wenn ich einen Thriller lese erwarte ich nicht unbedingt knallharten Realismus. Den habe ich bei "Indiana Jones" auch nicht erwartet. Ich finde Dan Brown ist völlig zu recht erfolgreich. Ich freue mich schon auf sein nächstes Buch. Gruß Markus

#10 Henrik Fisch

Henrik Fisch

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Geschrieben 19 Januar 2005 - 20:07

Ich merke, ich muss „Illuminati“ dringend einmal lesen, um mir selber eine Meinung zu bilden. :DHm, vielleicht sollte ich das Buch sogar einmal für die nächste Leserunde vorschlagen? ;) ;) :DBis dennen,Henrik
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#11 dyke

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Geschrieben 19 Januar 2005 - 21:00

Yay, mein erster Beitrag, und gleich zu einem Autor dessen Gabe, eine Geschichte so spannend zu erzählen, mich sosehr begeistert hat, dass ich die faktischen Fehler glatt überlesen habe.

GENAU - ich erinnere mich noch - Ende Februar 2003 - Flughafen Frankfurt - noch ein bisschen in der Buchhandlung gestöbert - da liegt ein Stapel schwarzer TB mit einem roten Mönch als Titelliiu und dem Titel Illuminati. Als Robert A. Wilson-Leser ist Illuminat eines meiner Schlüsselwörter - kurz Klappentext gelesen und gekauft. Und ich hatte keine Probleme mit 3 Stunden Verspätung des Fliegers - zwei Stunden Wartezeit im Fleiger - hätte alles noch länger dauern können. An ähnliche Leser"hiever" kann ich mich nur an meine Jugend und Karl May erinnern. Oder "Der Graf von Monte Christo", an Gerstäcker-Romane, an Stevensons Schatzinsel - an die klassische Abenteuer-Literatur, die es leider heutzutage so garnicht mehr gibt. Wer an Illuminati oder Sakrileg (den Rest kenne ich nicht) mit Verstand ran geht, sollte es lieber gleich lassen und das Geld sinnvoller ausgeben. Wer aber seinem kleinen Jungen oder Mädchen mal richtig Auslauf geben will, der wird hier prompt bedient. Oder hat schon einmal einer ein Kasperle-Theater auf hohem literarischem Niveau erlebt, dass wirklioch Spaß macht?? Dyke

#12 ANUBIS

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Geschrieben 20 Januar 2005 - 01:22

Wer an Illuminati oder Sakrileg (den Rest kenne ich nicht) mit Verstand ran geht, sollte es lieber gleich lassen und das Geld sinnvoller ausgeben. Wer aber seinem kleinen Jungen oder Mädchen mal richtig Auslauf geben will, der wird hier prompt bedient.

Volle Zustimmung :D Wenn ich ein Sachbuch will greif ich nicht zu Brown, aber mich haben seine Romane bestens unterhalten!! Greetz
" Der erste Trank aus dem Becher der Naturwissenschaften macht atheistisch; aber auf dem Grund des Bechers wartet Gott "

Werner Heisenberg,Atomphysiker
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#13 Rusch

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Geschrieben 20 Januar 2005 - 08:48

Hey, ein guter Thread. Bevor ich einsteige hier noch meine Rezi zum Hörbuch (das echt Scheisse war - aber ich trenne immer Hörbuch und Printmedium)

In dem schweizerischen HighTech Unternehmen CERN wird ein grausamer Mord begangen. Ein führerender Wissenschaftler wird ermordet und mit dem Symbol eines alten Geheimbundes gebrandmarkt, zumindest behauptet dies Robert Langdon, der von Maximilian Kohler, dem Direktor von CERN hinzugerufen wurde. Der Grund für den Mord wird sehr bald offenbar: Er hat zusammen mit seiner Tochter Vittoria Vetra an Experimenten mit Antimaterie gearbeitet. Es ist Vater und Tochter gelungen, kleine Mengen von Antimatierie zu stabilisieren und zu lagern. Um zu beweisen, dass auch größere Mengen gehandhabt werden können, wurde eine Menge von einem halben Gramm gelagert. Diese Probe ist gestohlen worden und der Behälter in dem sich die hochkritische Masse befindet hat eine Batterie, die das Schutzfeld für 24 Stunden aufrecht erhält. Bricht das Feld zusammen kommt es unweigerlich zu einer Explosion, die alles vorher dagewesene in den Schatten stellt. Nicht lange und der Behälter taucht auf: Im Vatikan. Zusammen mit Vittoria Vetra macht sich Langdon nach Rom auf und kommt mehr und mehr hinter die ganze Tragweite des Verbrechens: Ein anonymer Anrufer, der sich als Illuminat ausgibt, kündigt an, dass um Mitternacht die Bombe, die im Vatikan verborgen ist, das Zentrum der katholischen Kirche auslöschen wird und dass er bis dahin vier Kardinäle, die entführt wurden, sterben werden und zwar in aller Öffentlichkeit. Doch es sind nicht irgend welche Würdenträger - nein, es sind die Favoriten der zu diesem Zeitpunkt stattfindenden Papstwahl. Nach dem Tod des alten Papstes beginnt gerade die Konklave der Kardinäle - ohne die vier besagten Geiseln. Robert Langdon und seine Begleiterin jagen nun auf einer makabren Schnitzeljagd durch Rom gegen die Zeit. Der Assassine der Illuminati scheint ihnen immer einen Schritt voraus zu sein. Das Buch ist der Stoff aus dem die Bestseller sind. Jedem Verleger wäre sofort klar geworden, dass dieses Buch Potential enthällt. Brown spielt mit einem Gigantismus, wie er größer nicht sein könnte und bedient sich an Mythen und baut ein Verschwörergeflecht auf, gegen das sein Protagonist Robert Langdon ankämpfen muss. Klar, so etwas kommt an. Aber man merkt auch die teilweise Naivität die in dem Werk steckt und die für viele vergleichbare Bestseller so typisch ist. Zwei Wissenschaftler binden, ohne das Wissen ihrer Kollegen und des Direktors ein halben Gramm Antimaterie? Das Ganze wird gelagert in einem eher primitiven System? Oder die Art des Behälters: Zunächst wird er als Schutzvorrichtung beschrieben, die 24 Stunden hält - d. h. mindestens 24 Stunden. Später geht die Bombe aber pünktlich hoch. Der Aufbau des Buches ist so klar, dass die Jagd nach den vier Kardinälen wenig Spannung bringt. Und dann macht Brown noch etwas, was fast schon als Entmündigung des Lesers verstanden werden muss. Immer wieder kommen Anmerkungen, die auf kommende Ereignisse hinweisen. Z. B. die Szene am Anfang, in der Lengdon mit Kohler an dem Schwebeschacht vorbeit kommt und Lengdon erfährt, dass ein Quadratmeter Stoff einen Fall um 10 % reduziert. Danach kam der Kommentar: "Er wusste noch nicht, dass ihm dieses Wissen im das Leben retten werde." Damit hat er natürlich die Spannung aus einer Schlussszene genommen. Aber gut: Das Buch richtet sich an die breite Masse und die braucht vielleicht solche Hinweise. Es hat auch seine guten Momente und auch wenn es klar ist, dass Lengdon kaum eine Chance hat, die Kardinäle zu retten ist doch die Schnitzeljagd sehr gelungen. Das etwas überraschende Ende jedoch war dann ziemlich aufgesetzt. Es waren ein paar Wendungen zu viel und dann geht alles zu glatt. Wie bei James Bond wird die Bombe in letzter Sekunde aus dem Vatikan gebracht. Alles was danach kommt - ich will jetzt nicht den Schluss verraten - ist schon ein wenig haarsträubend. Alles ist schnell als kniebrecherische Methode entlarvt, dem Buch am Ende einige Paukenschläge einzubauen. Es wäre lohnenswert gewesen, wenn Brown dieses Ende noch einmal überdacht hätte. Somit kann zusammenfassend gesagt werden: Illuminati ist ein spannendes Buch, dass den Leser durchaus fesselt. Andererseits bleibt die Logik teilweise auf der Strecke und das opulente Ende wirkt irgendwie schaal. 6 von 10 Punkten. Man kann ja geteilter Meinung über Hörbücher sein. Manch einer mag vielleicht eine zu emotionale Erzählweise nicht, da diese den Hörer beinflusst, aber was Ralph Herforth bietet ist an Emotionslosigkeit kaum noch zu unterbieten. Auch dem Spannungsbogen trägt er kaum Rechnung und nur selten steigert er seine Stimme um den Leser noch mehr zu fesseln. Schade, denn Ralph Herforth hat eine angenehme, klare Stimme. Aber er ist eben Schauspieler und kein professioneller Sprecher. Es ist keineswegs überraschend, dass der Bastei Lübbe Verlag demnächst eine alternative Fassung dieses Hörbuchs, gesprochen von Wolfgang Pampel, herausbringt. Es besteht Hoffnug, dass diese Version gelungener ist. Abstriche müssen auch bei der restlichen Ausstattung gemacht werden: Im Buch findet man Grafiken der Illuminati Symbole und auch wenn das Hörbuch in dieser Hinsicht an Grenzen stößt, hätte man doch im Booklet die Grafiken abdrucken können. Weitere Minuspunkte erhält dieses Hörbuch für die unsinnige Verpackung in einer 6 CD Hülle (man kenn diese ja von den alten Doppel CDs). Man kann das Ding kaum aufmachen, ohne dass eine CD unbeabsichtigt herausfällt. Das nervt nur noch. So bleiben letztendlich für die Hörspielproduktion nur 4 von 10 Punkten, da das Produkt fast in jeder Hinsicht verbesserungswürdig ist.

Ihr seht also, das Buch hat mir auch nicht so gut gefallen. Brown schreibt sehr Medienwirksam und das macht seinen Humor aus. Den von Mlich ausgesprochenen Vorwurf, alle Fakten im Buch würden den Eindruck erwecken, es sei ausgiebig recherchiert, kann ich nur bestätigen. Mir fiel das an den Aussagen über die Kirche an sich auf. Das zeigt sich schnell, dass Brown wenig Ahnung von dem hat, was die katholische Kirche genau ist. Er bringt auf Bildniveau Fakten die zwar nie ganz falsch sind, aber den Leser bewust in eine falsche Richtung lenken. Die Beschreibung der Orte in Rom mag vielleicht stimmen, aber das ist eigentlich egal. Vom Handwerklichen ist der Roman vorhersehbar in der Grundstruktur und wir in der Rezi angesprochen sind Spoilersätze im Roman das alllerletzte. Dennoch. Illuminati ist spannend bis zum Schluss, auch wenn mache Wendung ein wenig an den Haaren herbei gezogen ist.

#14 Henrik Fisch

Henrik Fisch

    Soeinnaut

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Geschrieben 20 Januar 2005 - 11:02

Ist ein wenig OT, aber an dieser Stelle möchte ich auch an den ganz hervorragenden Film „23“ mit einem ebenfalls ganz hervorragenden August Diehl und Fabian Busch - letzterer leider eher in Otto-Werbungen zu sehen. Immer wieder schön anzusehen.Das Buch habe ich jetzt übrigens einfach mal bestellt.Bis dennen,Henrik
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#15 Skydiver

Skydiver

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Geschrieben 20 Januar 2005 - 12:18

Aus einem anderen Beitrag:

Skydiver: Mein Alptraum der letzten zwei Jahre war: Dan Brown „Illuminati“ Der Roman startet mit einem Haufen Klischees aus dem Baukasten für den "erfolgreichen" Thriller. Der super schlaue Held - natürlich Dozent, Held, Kind im Manne, gut gebaut und und und... Die super schlaue Heldin - Jung, Lana Croft Model, Doktortitel, Tochter des ersten Opfers... Der super böse, geheimnisvolle Professor der Forschungsanstalt, Rollstuhlfahrer, totkrank,... Die super moderne Technik des geheimnisvollen Cern im "alten" Europa Die super gefährliche Antimaterie im Kellerlabor entwickelt, Im Kugelschreiber transportabel.. Und dergleichen Schrott mehr. Ich hab es gelesen weil ich dazu genötigt wurde. Die Schnipseljagt in Rom war spannen. Der Rest s.O..

Gruss Alex

--------------------------------------------------------
It's all fun and game until someone loses an eye

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#16 Rusch

Rusch

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Geschrieben 20 Januar 2005 - 13:35

Die Schnitzeljagd durch Rom war in der Tat der Punkt an dem Buch, der mich bei der Stange gehalten hat. Wäre das nicht so gewesen hätte ich wohl abgebrochen.

#17 deval

deval

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Geschrieben 20 Januar 2005 - 15:47

Mir hat -Illuminiati- so gut gefallen, das ich danach gleich -Sakrileg- gelesen habe, bzw. ich bin gerade dabei.Ich habe in einem anderen Forum schon geschrieben, das ich wohl das Glück hatte das Buch als einfachen Thriller gelesen zu haben und nicht als Tatsachenbericht. Auch finde ich es zu keiner Zeit vorhersehbar oder aber ich bin ganz einfach zu blöde. Wer am Ende wirklich hinter der Verschwörung steht hat mich sehr überrascht. Einige Passagen waren wirklich sehr phantastisch zu lesen, ich muß aber gestehen, das ich schon erheblich größeren und unwahrscheinlicheren Unfug gelesen habe.Die Schnitzeljagd durch Rom war sehr gut und sehr spannend geschrieben. Seit langen habe ich es nicht mehr geschafft in einer Nacht fast 300 Seiten zu lesen.Zu -Sakrileg- kann ich nur sagen, das es ebenfalls wieder um eine Schnitzeljagd quer durch Paris geht. Ab der Mitte jedoch bekommt das Buch für mich einen deutlichen Bruch. Was da Dan Brown dem Leser für einen Stuß um den Geheimbund auftischt geht auf keine Kuhhaut mehr. Das ist eine Spur zu viel. Ich kann nur hoffen, das er sich auf den letzten 200 Seiten wieder fängt, sonst ist das Buch ein Schuß in den Ofen.

"Dein Wort ist meines Fusses Leuchte und ein Licht auf meinem Weg."
Psalm 119, 105

 

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#18 Henrik Fisch

Henrik Fisch

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Geschrieben 20 Januar 2005 - 16:24

Offensichtlich scheint das Buch ja wohl zu polarisieren: Entweder die Leser mögen es oder sie träten es am liebsten mit Wucht in die Tonne. Etwas dazwischen scheint es nicht zu geben. Sehr schön. Vielleicht tatsächlich ein Kandidat für die Leserunde (obwohl ich eigentlich auf „Der Metamorph“ von Andreas Brandhorst viel mehr Lust hätte).


@Skydiver:

Die von Dir angesprochene moderne Superfrau mit Indiana-Jones-Allüren heißt übrigens „Lara Croft“ und nicht „Lana Croft“. ;) :confused:

Bis dennen,
Henrik
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#19 Rusch

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Geschrieben 20 Januar 2005 - 16:51

Offensichtlich scheint das Buch ja wohl zu polarisieren: Entweder die Leser mögen es oder sie träten es am liebsten mit Wucht in die Tonne. Etwas dazwischen scheint es nicht zu geben. Sehr schön. Vielleicht tatsächlich ein Kandidat für die Leserunde (obwohl ich eigentlich auf „Der Metamorph“ von Andreas Brandhorst viel mehr Lust hätte).


@Skydiver:

Die von Dir angesprochene moderne Superfrau mit Indiana-Jones-Allüren heißt übrigens „Lara Croft“ und nicht „Lana Croft“. ;) :confused:

Bis dennen,
Henrik

Den Metamorph habe ich jetzt durch. Hat mir nach dem chaotischen Anfang (Wie wechseln zu Beginn alle 8 Seiten zu einer anderen der 8 oder so Handlungsebenen) sehr gut gefallen. Streckenweise fühlte ich mich an den Armageddon Zyklus erinnert und wer mich kennt, weiss das dies ein hohes Lob ist.

Wegen dem Brown habe ich schon hitzige Diskussionen geführt. Ich Lesezirkel könnte ich das nicht auch noch brauchen. Außerdem war der Ruff schon nicht richtige SF. Der Wells wird auch weniger die SF Herzen höher schlagen und der Brown läßt sich auch nur im weitläufigsten Sinne als Phantastik bezeichnen.

#20 rockmysoul67

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Geschrieben 20 Januar 2005 - 16:56

Schnitzeljagd durch Rom oder Paris? Da hätten wir eine weitere Erklärung für den Erfolg von Brown (und auch von vielen anderen Büchern).
Sightseeing, die Stadtrundfahrt oder Landbesichtigung, ist eine mächtige Zutat in Büchern! Wer liest nicht gerne über einen Ort, wofür er sich (vielleicht im tiefsten Unterbewusstsein) interessiert? Viel Regionalliteratur ist überhaupt auf diese Zutat gegründet.

Jetzt wo das Stichwort gefallen ist, erinnere ich mich ...

Mit Weihnachten las ich in einer niederländischen Zeitung über eine "Da-Vinci"-Tour, eine Stadtrundfahrt durch Rom, basiert auf den "Da Vinci Code". Interessant, nicht wahr? Man kennt (und liebt) das Buch, dann folgt man die Spuren des Buches - und schon hat man Rom gesehen.

Ehrlich gesagt, habe ich - leider - den Artikel mehr überschlagen als gelesen. Aber es ging darum, dass die Touristen eher enttäuscht waren, weil es das Rom von Brown anscheind gar nicht gibt. Wie nicht, das weiss ich nicht ... (eben weil ich den Artikel nur so schnell überflog). Irgendwie so ein Mix zwischen: Orte gibt es nicht / Orte sind woanders als erwartet / Orte sehen ganz anders aus.


Lohnt sich als Anfangsbuch "Meteor", weil dies SF ist, oder sollte ich eher zum "Da Vinci Code" greifen, weil dieses Buch verfilmt wird? Oder sollte ich ein anderes Buch nehmen, vielleicht eins, das irgendwie besser ist?

#21 Henrik Fisch

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Geschrieben 20 Januar 2005 - 17:18

@rocky:

Schnitzeljagd durch Rom oder Paris? Da hätten wir eine weitere Erklärung für den Erfolg von Brown †¦

Ich habe mir auch schon so meine Gedanken gemacht, was denn an dem Buch so interessant sein könnte (wobei ich hier aus der hohlen Hand schreibe, weil ich den Autor nicht kenne). Ich meine nicht, dass es einfach nur Rom und Paris ist. Ich denke eher, dass die Leute in letzter Zeit eine gewisse „geile“ Gutgläubigkeit an den Tag legen. Die Menschen wollen an geheime Bünde und im Untergrund operierende allmächtige Orden glauben. Der Nährboden dafür wurde zum einen durch das Internet und dessen ausufernde Desinformation geschaffen und zum anderen auch durch den Mangel an echten Vorbildern in Politik und Ausbildung.

Ich bin im Moment in wenig zu schlapp um das genauer auszuformulieren aber ich denke, Ihr habt mitbekommen, worauf ich hinaus will. Ich bin der felsenfesten Überzeugung, dass die Ursachen für den Erfolg eines solchen Romans in den jüngsten gesellschaftlichen Entwicklung liegen.

Bis dennen,
Henrik

Bearbeitet von Henrik Fisch, 20 Januar 2005 - 17:18.

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#22 deval

deval

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Geschrieben 20 Januar 2005 - 17:34

Hier die Schnitzeljagd quer durch Rom, mit den markantesten Punkten.


Eingefügtes Bild Illuminati-Tour


P.S. Für alle, die das Buch nicht kennen. Achtet mal auf die sogenannten Ambigramme -Fire-, -Water-, -Earth- und -Air-. Der Witz dabei ist, das wenn man die Wörter um 180 Grad dreht, also quais auf den Kopf stellt, kann man sie immer noch genauso lesen. Eine sehr schicke Angelegenheit.

Bearbeitet von vallenton, 20 Januar 2005 - 17:39.

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#23 Pogopuschel

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Geschrieben 20 Januar 2005 - 18:29

Lohnt sich als Anfangsbuch "Meteor", weil dies SF ist, oder sollte ich eher zum "Da Vinci Code" greifen, weil dieses Buch verfilmt wird? Oder sollte ich ein anderes Buch nehmen, vielleicht eins, das irgendwie besser ist?

Meteor ist sehr spannend. Ohne zuviel verraten zu wollen, würde ich es nicht als Science Fiction bezeichnen, es geht mehr in die Richtung Wissenschaftsthriller a la Douglas Preston/Lincoln Child. Wobei der Actionanteil bei "Meteor" um einiges höher ist.

#24 Uwe Hermann

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Geschrieben 23 Januar 2005 - 15:40

Ich würde Dir Sakrileg empfehlen. Mir gefiel das Buch deutlich besser als Meteor oder Illuminati. Obwohl Brown auch in Sakrileg um jeden Preis Überraschungen einbauen musste. Außerdem ist das Ende nicht so abgehoben wie in Meteor oder gar in Illuminati (Ich sage nur Hubschrauber!) Aber das ist nur mein persönlicher Geschmack! Und wenn Du es noch nicht gelesen hast: Der Schwarm von Schätzing!!!Gruß Uwe

#25 Gast_Gast Stefan W_*

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Geschrieben 23 Januar 2005 - 17:30

Also, die "Warnung" vor Brown ist reichlöich übertrieben.Er hat mit Sakrileg einen Roman vorgelegt, der gut in den derzeitigen Boom der Mystery-Thriller passt. Ich habe das Buch in drei Tagen gelesen und fand es von der Idee gelungen, von der Umsetzung leidlich spannend: Übel nehme ich Brown wirklich den Hubschrauber-Absprung (der Tiefpunkt in der Geschichte des Thrillers!) und die für erfahrene Leser vorhersehbare Story.GrußStefan

#26 Diboo

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Geschrieben 24 Januar 2005 - 08:09

Also, die "Warnung" vor Brown ist reichlöich übertrieben. Er hat mit Sakrileg einen Roman vorgelegt, der gut in den derzeitigen Boom der Mystery-Thriller passt. Ich habe das Buch in drei Tagen gelesen und fand es von der Idee gelungen, von der Umsetzung leidlich spannend: Übel nehme ich Brown wirklich den Hubschrauber-Absprung (der Tiefpunkt in der Geschichte des Thrillers!) und die für erfahrene Leser vorhersehbare Story. Gruß Stefan

Ich habe mir bisher nur die ersten Kapitel der Illuminati gegeben und musste leider feststellen, dass die Charakterzeichnung ebenso wie die stilistische Ausarbeitung unter aller Kanone sind. Ich verstehe den Hype nicht, andererseits verstehe ich Hypes grundsätzlich nicht, das Problem wird also wohl bei mir liegen. Möglicherweise werde ich mir aber Sakrileg noch zulegen, denn der scheint ja etwas besser zu sein und ich gebe Autoren immer gerne eine zweite Chance. Aber überzeugt bin ich bisher nicht.

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#27 Skydiver

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Geschrieben 24 Januar 2005 - 08:41

.... und ich gebe Autoren immer gerne eine zweite Chance...

Ich gebe Autoren auch eine zweite Chance. Aber sie müssen sich halt hinten anstellen. Und Brown darf sich gaaanz weit hinten anstellen :D Gleich hinter Carver http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/cool.png

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#28 Jürgen

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Geschrieben 24 Januar 2005 - 10:34

Vielleicht hilft es, wenn man das "Phänomen" Dan Brown einfach nur in die Kathegorie Zeistgeist einordnet. Die älteren Leser werden sich bestimmt noch an den Hype um Harold Robbins in den Siebzigern, Sidney Sheldon in den Achtzigern, John Grisham und Ken Follet in den Neunzigern usw. usw. erinnern. Alle genannten Schriftsteller zeichnen sich nicht gerade durch einen eigenständigen oder ungewöhnlichen Stil aus. Sie hatten zum richtigen Zeitpunkt das richtige Thema.... und davon zehrten sie noch ein paar Jahre. Wie heisst es so treffend... Jede Zeit hatte ihre Epoche http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/biggrin.png illuminati ist spannend geschriebene Mainstrean-Literatur... nicht mehr und nicht weniger. Als Klo-Liteartur ein bischen zu gut, als konzentrationsverlangende Literatur ein bischen zu wenig. Aber es ist, und da bin ich bereit, manche Ungereimtheit einfach zu "überlesen", ein spannendes Vergnügen, der Geschichte zu folgen. Ein zweites Buch von Brown würde ich mir nicht mehr kaufen, weil ich befürchte, dass sich eine weitere Story im Aufbau und vom Handlungsfaden her von der ersten kaum unterscheidet. (was sich ja auch in einigen Postings hier bestätigt) Ich glaube nicht, dass Dan Brown tiefere Spuren in der Literaturgeschichte hinterlassen wird... aber das gelingt ohnehin nur wenigen Ausnahmeautoren. Für ihn spricht, dass er durch das Buch Illuminati einige "Saisonleser" wieder zum Lesen gebracht hat... auch eine Art von Erfolg. Gruss Jürgen
Aus dem Weg! Ich bin Sys-Admin...

#29 Diboo

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Geschrieben 24 Januar 2005 - 10:44

Für ihn spricht, dass er durch das Buch Illuminati einige "Saisonleser" wieder zum Lesen gebracht hat... auch eine Art von Erfolg.

Das möchte ich unterstreichen. Es ist ein wenig wie bei Harry Potter: Ich kann diesen Werken nicht allzu viel abgewinnen. Aber plötzliche sehe ich Kids, die sonst nur den Gameboy mit Cortikalstecker bedienen wollte, dicke Bücher in der Straßenbahn wälzen. Das finde ich gut, wenn auch nur 10 % dieser Kids nach Potter auch zu weiteren, anderen Büchern greifen werden. 10 % vor dem vollständigen geistigen Verfall gerettet - danke, Frau Rowling!!

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#30 deval

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Geschrieben 24 Januar 2005 - 11:41

-Sakrileg- bietet im Vergleich zu -Illuminati- wenig neues. Ich wage mal zu behaupten: Wer -Illuminati- kennt, kennt auch -Sakrileg-.Brown hat sich überhaupt nicht bemüht eine eigenständige Story zu bringen, sondern die vorherige Geschichte lediglich neu aufgebrüht. Robert Langdon wird mal wieder in eine Veschwörung reingezogen und muß sich den Weg zum Ziel mit dem Entziffern von ominösen Andeutungen und Rätselspielchen rumschlagen.Die neue Verschwörungstheorie ist so haarsträubend, das selbst ich in der Mitte des Buches fast mit dem Lesen aufgehört hätte. Das will schon was heißen. Glücklicherweise hat Brown dann doch noch etwas die Kurve bekommen und man konnte das ganze dann noch relativ gut zu Ende bringen. Alles in allem hat mir -Illuminati- besser gefallen. Den -Meteor- habe ich zwar auch noch hier, aber der liegt erstmal weiter unten auf meinem SUB. Zur Zeit ist Ralf Isau mit -Der Herr der Unruhe- dran.

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