Ich greife diesen alten Thread noch mal auf weil ich gerade
Sakrileg gelesen habe. Im Grunde ist bereits alles gesagt.
- Der Roman ist spannend geschrieben, stilistisch aber keine Offenbarung. Die Cliffhanger gingen noch, aber dass viele Sachen doppelt erzählt werden, hat mich gestört. Entweder man erzählt die Hintergründe in einer Rückblende oder im Dialog oder eins ergänzt das andere - aber nicht so, wie bei Dan Brown.
- Positiv überrascht hat mich, dass der ganze Roman gerade mal die Zeitspanne von einem Tag abdeckt. Interessant eingefädelt.
- Das Thema ist natürlich sehr interessant. Die Theorie hat etwas für sich und klingt plausibel, selbst wenn sie nur fiktiv ist. Oder die Rolle der Frau in der heutigen Gesellschaft.
- Der Name
Umberto Eco ist bereits gefallen. Ecos Roman geht tiefer, fordert mehr Aufmerksamkeit vom Leser und überrascht, indem am Ende die einzelnen Puzzleteile ein homogenes Ganzes ergeben. Es gibt eine Szene, die mir immer noch im Gedächtnis geblieben ist:
Eine Frau spielt an einem Flipper. Der Protagonist beobachtet sie und beschreibt, wie sie sich mit ihrer Hüfte gegen den Tisch lehnt und mit welcher Anmutigkeit sie sich bewegt. Man spürt das Knistern und das geheimnisvoll Weibliche, so lebendig und greifbar nahe.
Ich vergeben 4/7 oder, auf der nach oben nicht offenen BuchDB Skala, 7/10.
Sullivan