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„Kalt wie Eis“ von Charles Sheffield


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6 Antworten in diesem Thema

#1 Skydiver

Skydiver

    Schwebonaut

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Geschrieben 23 Januar 2005 - 15:50

Die erste Auffälligkeit ist der Klappentext. Wer den verfasst hat, der hat das Buch nicht gelesen. http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/dry.png Ein Handlungsstrang beschäftigt sich mit der Erforschung des Jupitermondes Europa. Durch den Nachweis einheimischen Lebens soll dieser Mond vor der Kolonisation geschützt werden. Ein anderer mit den Befürwortern einer Kolonisation. Verwoben wird die Story mit allerlei Intrigen, Familiengeschichten und technischen Spielereien. Zwei Meister der Interneträtsel (Pusselnetz) üben sich im Verschleiern und Aufklären von Geheimnissen und Intrigen. Doch finden sie die wahre Meisterin außerhalb des Pusselnetzes. Reichlich Stoff für eine spannende Story. Die Spannung wird über 80% des Buches aufgebaut um dann leider in einer elenden Quasselrunde abzuflachen. Im Verlauf der Handlung verlieren starke Charaktere einiges von ihrem Charisma. Und die Reise eines Handlungsträgers (Die Fledermaus) zum Mond Europa gibt der Story fast den Rest. Ein mehrere hundert Kilo schwerer Typ, nur an die minimale Schwerkraft eines Jupitermondes gewöhnt, macht eine Reise in einem „Hoch-G-Schiff“. :D Die Quasselrunde der letzten Seiten hätte besser in 50 Seiten „Action“ gelöst werden sollen. So macht es den Eindruck der Autor hätte keine Lust oder keine Ideen mehr gehabt und wollte das Buch nur schnell noch abschließen. :jumpgrin: 7 von 10 Gummipunkten

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  • • (Buch) gerade am lesen:Robert B Parker

#2 Dave

Dave

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Geschrieben 23 Januar 2005 - 18:01

Na ja, 7 Gummipunkte sind doch gar nicht einmal so schlecht, ich hätte sogar noch zwei mehr spendiert. Ich habe mich über das Buch sehr gefreut und die Stimmung genossen, die es vermittelt. Es ist sehr spannend, aber eben auch ein wenig kopflastig. Ein ‚vorstellbares’ Zukunftsszenario, denke ich.Auf den Klappentext musste ich während des Lesens auch noch ein paar Mal kopfschüttelnd einen Blick werfen. Da steckt der Wurm drin...Es kommt ja auch immer darauf an, ob einem die Szenarien liegen. Oftmals sind sie hier etwas beklemmend, wie die ausgiebigen Tauchmissionen, eine einsame Observationszentrale oder das seltsame Kabuff eines Eigenbrötlers tief in einer Höhle des Ganymed. (‚Speck-Bat’ hat mir schon wirklich gut gefallen.) Mit leisen Tönen kommt man den Geheimnissen auf die Spur, und das der wirklich große Paukenschlag am Ende fehlt, gereicht dem Buch womöglich eher zum Vorteil.Dafür gibt es ein Fülle ausgezeichneter Dialoge und nicht wenige Skurrilitäten. So kommt man in den Genuss einer außergewöhnlichen Konzertveranstaltung oder kann erleben, wie es möglich ist, eine Stunde lang zu urinieren...Wem die letzten Romane von Ben Bova etwas aufstoßen, und wer vielleicht wehmütig an den ausgezeichneten Jupiter-Roman zurückdenkt, der sollte sich dieses Buch vormerken.

#3 Skydiver

Skydiver

    Schwebonaut

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Geschrieben 24 Januar 2005 - 08:28

Na ja, 7 Gummipunkte sind doch gar nicht einmal so schlecht, ich hätte sogar noch zwei mehr spendiert. Ich habe mich über das Buch sehr gefreut und die Stimmung genossen, die es vermittelt. Es ist sehr spannend, aber eben auch ein wenig kopflastig. Ein †švorstellbares†™ Zukunftsszenario, denke ich.

Stimmt schon. Ich hätte die guten Seiten dieses Buches mehr hervorheben können. Die Stimmung, der Schreibstil, Spannung und Unterhaltungswert. Nur hat mich das Ende ziemlich verschreckt. Dieses als kopflastig zu bezeichnen ist mir eine zu nette Umschreibung. Es muß ja auch kein Finale mit Mord und Totschlag sein aber etwas mehr hätte dem Autor schon einfallen können. Zum Beispiel die besonderen Fähigkeiten der „Kinder“. So intelligent wie die beschrieben wurden hätten sie auch alleine auf verschiedene Tatsachen und Gemeinsamkeiten kommen können. Damit hat der Autor die gute Wertung verspielt die für den Anfang des Buches gerechtfertigt gewesen wäre.

Bearbeitet von Skydiver, 24 Januar 2005 - 08:29.

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#4 Dave

Dave

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Geschrieben 24 März 2005 - 18:38

Bei 'Alien Contact' gibt es nun eine schöne Rezension zum Roman: Kalt wie Eis Daraus:

Zum seinem Zyklus Cold as Ice gehören zwei weitere Romane: The Ganymede Club (1995) und Dark as Day (2002). Auf die deutschen Ausgaben kann man sich freuen.

Da schließe ich mich einmal an! :D

#5 Skydiver

Skydiver

    Schwebonaut

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Geschrieben 25 März 2005 - 00:01

Da mach ich mit ! :cheers: Ich habe ja immer die Hoffnung der Autor könne sich steigern. :D

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#6 Dave

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Geschrieben 25 März 2005 - 11:42

Da mach ich mit !  ;) Ich habe ja immer die Hoffnung der Autor könne sich steigern.  :cheers:

:D Ja, mal sehen, wie er bei den Nachfolgern den Hebel angesetzt hat. 'The Ganymede Club' klingt in meinen Ohren auch ein wenig kopflastig (Debatierclub?), aber wenn es mit 'Cold as Ice' mithalten kann, bin ich schon vollends zufrieden... :D

#7 Henrik Fisch

Henrik Fisch

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Geschrieben 18 August 2005 - 18:33

Meine Güte, ich bin durch! Endlich! Und ich freue mich auf gar nix mehr, wo „ Charles Sheffield“ draufsteht.

An diesem Buch ist alles falsch, was nur falsch sein kann; leider garniert durch einen sehr flüssigen und angenehmen Schreibstil. „Leider“ deshalb, weil ich sonst schon vorher das Handtuch geschmissen hätte. So denkt man aber, dass da noch etwas kommt, was leider nicht passiert. Schade.

Die zusammen gefassten Katastrophen aus meinen Gedächtnisnotizen:

    [*]Der Krieg
    Der Leser erfährt aus der Story von einem Krieg und dass dieser wohl ziemlich schrecklich gewesen sein muss. Nur beim Lesen hat man eher den Eindruck, eine Zivilisation auf dem Höhepunkt Ihrer Entwicklung vor sich zu haben. Dass vor 25 Jahren alles noch richtig und wirklich mies war, dieses Gefühl kommt beim Lesen überhaupt nicht auf.
    [*]Nebenhandlungen
    Eigentlich besteht die ganze Geschichte aus Nebenhandlungen, die für sich genommen alle ganz interessant sind, nur leider nirgendwo hin führen. In der ersten Hälfte des Buches wird alles mögliche aufgebaut und Spannung erzeugt nur um dann im Showdown am Ende der zweiten Hälfte mal eben kurz in ein bis zwei Sätzen abgehandelt zu werden. Sehr unbefriedigend.
    [*]Überleben in unmöglichen Situationen
    Das waren die Momente, wo ich wirklich kurz davor war das Buch für immer zu schließen. Mir kam nicht einmal ansatzweise in den Sinn, dass das mit der eigentlichen Geschichte zu tun hatte. 20 Gallonen Wasser trinken, einfrieren und dabei überleben? Ja, klar! Immer gerne genommen! Hier hätte der Autor durchaus einen kleinen Kunstgriff anwenden und dem Leser mehr Informationen als den Protagonisten geben mögen. Das hätte den Spaß beim Weiterlesen ungemein erhöht.
    [*]Hercule Poirot auf Europa
    Ging es Euch auch so oder habe nur ich in der Schluss-Szene einen überdimensional fetten Detektiv aus der Phantasie Agatha Christies vor mir gesehen? Noch dazu machen es die Geschichten der Engländerin vor, wie man es machen sollte. So wie in diesem Buch jedenfalls nicht. Die Auflösung war so spannend zu lesen wie das Backrezept für einen Pizzateig.
    [*]Der SF-Detektiv
    Wobei ich beim nächsten Kritikpunkt bin: Die „Fledermaus“. Der war ganz ok, wobei seine Originalität durchaus nachlässt, wenn man mal in den Kontakt mit echten Computerfreaks gekommen ist.
    [*]Journalistin und Musikerin im Tauchboot
    Ja klar! Völlig logisch, dass eine Journlistin auf eine doch recht geheime Tauchaktion auf Europa mitgenommen wird. Und noch logischer, dass diese dann doch nicht mit taucht, weil statt dessen eine durchgeknallte Musikern dem U-Boot-Fahrer schönere Augen gemacht hat. Klar, jedes Institut gibt für solche Eskapaden doch gerne Geld aus.
    [/list]Um es mit molosovskys Worten zu sagen: „Ich kann nicht mehr.“

    Was mir wirklich richtig gut gefallen hat war - neben dem Schreibstil - eindeutig der Anfang des Buches und die letzten beiden Seiten. Der Anfang mit dem Sucher und der Flucht vor eben jenem hat so eine richtig schön Stimmung erzeugt. Die war zwar traurig aber ziemlich klasse. Ja und die letzten beiden Seiten; da passierte dann in wenigen Sätzen doch tatsächlich ein wenig SF-Phantasie, wie ich sie von dem Roman eigentlich auf den voran gegangenen 490 erwartet hätte.

    Wertung: 5 von 10 Punkten

    Ich habe leider schon das neueste Werk von Herrn Sheffield im Regal stehen. Ich werde es wohl oder übel über mich ergehen lassen müssen. *seufz*

    Bis dennen,
    Henrik

    Bearbeitet von Henrik Fisch, 18 August 2005 - 18:38.

Gerade fertig gelesen
Gregory Benford, Larry Niven, "Himmelsjäger"
Gerade am Lesen
Gregory Benford, Larry Niven, "Sternenflüge"
Gerade gesehen
Serie "Mad Men"


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