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Asteroidensturm - Ben Bova


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4 Antworten in diesem Thema

#1 MrMiagi

MrMiagi

    Ufonaut

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Geschrieben 02 Februar 2005 - 12:42

Facts:Ben BovaAsteroidensturmBroschiert - Heyne Erscheinungsdatum: Februar 2005ISBN: 3453520130Preis: 8.95 EuroDie Handlung:Die Menschheit hat begonnen, im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter die Bodenschätze der Asteroiden auszubeuten. Es konkurrieren 2 große Firmen und viele unabhängige Prospektoren. Ein Firmenboss (ein echter Bösling) möchte die Alleinherrschaft über alle Bodenschätze, Produktionsanlagen, etc. Ein unabhängiger Prospektor (einer der "Rockrats") wehrt sich dagegen. Die "Rockrats" versuchen, ihre Geschicke in die eigene Hand zu nehmen und sich von der Kontrolle durch die Erde zu lösen. Besprechung:Was mag sich Herr Bova bei diesem Machwerk wohl gedacht haben? Möglicherweise: "Ich nehme mal mein Ideen-Notizbuch zur Hand und werfe alles unausgegorene, was drin steht, in einen Topf, mixe noch ein paar schwülstige Liebes-, Eifersuchts-, Sozial- und ähnliche Dramen herein und gieße das ganze in eine Form, von der ich annehmen, dass sie Spannung und Tempo generiert". Hat leider nicht zu einem guten Roman gereicht, Herr Bova. An diesem Roman ist so ziemlich alles schlecht, was man nur finden kann. Ich habe mich beim Lesen permament geärgert. Besonders enttäuscht war ich von der wissenschaftlichen Ungenauigkeit, etwas, dass man von Bova eigentlich nicht gewohnt ist. Alle technischen Dinge beschreibt Bova nur am Rande. Er konzentriert sich aber viel auf Wirtschaftsthemen. Und da ist Bova offensichtlich kein Fachmann. Ich auch überhaupt nicht, aber trotzdem war mir beim Lesen klar, dass die Dinge nicht so funktionieren, wie Bova sie darstellt. Schlecht ist auch das Story-Writing. Bova springt oft völlig unmotiviert von einem Handlungsstrang in einen anderen - teilweise Absatz für Absatz. Das führt zu viel Berwirrung, man lernt nie die Charaktere richtig kennen und deswegen bleiben sie auch völlig austauschbare "Archetyen". ("Der Böse", "Der Weise", "Die Verführerin"). Nicht zuletzt ist auch der Satz schlecht: Kapitel beginnen und enden völlig willkürlich, zwischen den Kapitel bleiben Seiten einfach weiss, gelegentlich taucht völlig unvermittelt am Kapitelanfang nochmal das Titelbild auf. Bewertung:Buch wegwerfen, stattdessen Heinleins "Revolte auf Luna" zur Hand nehmen. Habe ich aus lauter Frust getan und erfreue mich jetzt daran, wie man ein ähnliches Thema auf spannende, unterhaltsame und einfach bessere Art verarbeiten kann.Ich verbleibe mit freundliche Grüßen, MrMiagi

#2 rockmysoul67

rockmysoul67

    Temponaut

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Geschrieben 02 Februar 2005 - 13:12

Die Serie wird auch in diesem Thread besprochen: http://www.scifinet....wtopic=1510&hl=

#3 Henrik Fisch

Henrik Fisch

    Soeinnaut

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Geschrieben 02 Februar 2005 - 13:41

@MrMiagi:

Deine Beurteilung der Fortsetzung deckt sich ja ziemlich mit dem, was wir beim „Asteroidenkrieg“ herauskristallisierten: Oberflächliche Schreibe und man hat eigentlich den Eindruck, dass Herr Bova da irgendwie auf einer Katastrophen-Asteroiden-Welle mitschwimmt.

Mich wurmt das vor allem, weil ich in letztere Zeit gleich zwei Romane gelesen habe, die auf wesentliche intelligentere Weise das „Weg von der Erde“ thematisierten:

Stephen Baxter
Das Multiversum - Raum
Heyne 2002
ISBN: 3453213572
ca. 750 Seiten

und

Buzz Aldrin, John Barnes
Begegnung mit Tiber
Heyne 2001
ISBN: 3453179390
ca. 900 Seiten

Beide kann ich eigentlich jedem SF-Fan ans Herz legen.

Bis dennen,
Henrik

Bearbeitet von Henrik Fisch, 02 Februar 2005 - 13:42.

Gerade fertig gelesen
Gregory Benford, Larry Niven, "Himmelsjäger"
Gerade am Lesen
Gregory Benford, Larry Niven, "Sternenflüge"
Gerade gesehen
Serie "Mad Men"

#4 MartinHoyer

MartinHoyer

    Temponaut

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Geschrieben 02 Februar 2005 - 13:48

Nachdem ich bereits "Der Asteroidenkrieg" verreißen mußte, hat mich sowieso nichts gereizt, der Fortsetzung eine Chance zu geben. Trotzdem danke für die Rezi, da ich nun sicher bin, mit der Entscheidung nicht fehlgelegen zu haben.Meine Theorie: Wenn SF-Autoren älter werden, verkehren sich ihre vorherigen Stärken ins genaue Gegenteil. Oder das Urgestein der SF hat sich ihr Leben lang soviel mit einer möglichen Zukunft befaßt, daß sie mit der Zukunft, die sie im Alter als Gegenwart erleben müssen, nicht klarkommen. Erst hakte es bei Bradbury aus, jetzt bei Bova ...

Bearbeitet von MartinHoyer, 02 Februar 2005 - 13:50.

Though my soul may set in darkness, it will rise in perfect light;
I have loved the stars too fondly to be fearful of the night.
(Sarah Williams: The Old Astronomer To His Pupil)

#5 Dave

Dave

    Hamannaut

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Geschrieben 08 Februar 2005 - 11:08

Das kommt auch nicht oft vor. So versuche ich krampfhaft, zumindest irgendetwas positives aus diesem Buch herauszukitzeln, aber hier ist wohl Hopfen und Malz verloren.Das Buch ist unterirdisch, wobei ich zugeben muss, dass ich auf den letzten Seiten schlapp gemacht habe. Wenn jemand etwas lesen möchte, das oberhalb des Anspruchs einer Seifenoper liegt, sollte er das Buch meiden.Ich kann mir nicht helfen, aber hier demontiert sich ein renommierter Autor selbst. Übrigens scheint es bei dem Roman †šSaturn†™ eine lose Verbindung zu diesem Zyklus zu geben. Es spielt in einem riesigen Raum-Habitat und ist zumindest eine Idee besser als das vorliegende Buch. Aber auch eigentlich nicht wirklich der Rede wert.Einzig erfreulich ist für mich das erneut sehr schöne Titelbild von Thomas Thiemeyer.


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