Dennis E. Taylor - Ich bin viele
Bin zwar noch nicht mit "Die Grenze" fertig aber dann will ich mich mal schnell einreihen weils gerade gut paßt.
Da sagt man es gäbe keine neuen Ideen mehr .. wollte ich ursprünglich diese Kurzrezi beginnen. Ich weiß jetzt nicht inwieweit die von Jorge genannten Storys die gleiche Idee transportieren, kann man vermutlich nur wenn man alle 3 Sachen gelesen hätte. Da ich weder die Kurzgeschichte von Jennings noch die Story von Niven schon gelesen habe beeinflußt dies meine Einschätzung zu "Ich bin viele" natürlich gar nicht.
Der Computernerd Robert schliesst einen jener Verträge ab, nach denen man nach seinem Tod eingefroren und später wenn die Technik weiter entwickelt ist, wieder zum leben erweckt werden soll. Tatsächlich stirbt er relativ zeitig völlig unerwartet ( hüstel ) bei einem Autounfall und wacht erst weit über 100 Jahre später wieder auf, nur um festzustellen, das man zwar seinen Körper nicht retten konnte, dafür jedoch irgendwie sein Gehirn in eine KI übertragen konnte. Die auf der Erde in dieser Zeit ansässigen Machtblöcke sind auf dem Sprung mit von Neumann Sonden die Galaxis zu erkunden und Bob soll als Gehirn dieser Sonde für den Machtblock der ehemals die USA waren ins Rennen geschickt werden. Dies begeistert den fleißigen SF- Con Besucher von einst sehr. Während er unterwegs ist, tobt auf der Erde ein Weltkrieg der den Großteil der Menschheit auslöscht. Die Handlung verzweigt sich nun in viele Stränge, da Bob sich wie es artige Sonden dieser Art tun, vervielfältigt. So beobachten wir mit einer Inkarnation fremde Lebewesen, andere begleiten wir bei der Austragung der alten Erdkonflikte im Weltraum, hier im speziellen mit denen des untergegangenen Brasilianischen Reiches, wieder andere Sonden wollen den Resten der Menscheit zum Überleben verhelfen und noch andere entdecken ein geheimisvolles Sonnensystem, indem quasi jegliches Metall von Fremden abgeerntet wurde....
Kurzum. Die Idee fand ich ausgesprochen pfiffig. Der Erzählstil ist locker flappsig mit Nerdeinschlag. Der Roman beeinhaltet viele Facetten des SF/Weltraumromanes, Ausseridische Spezies zu beobachten, Postapokalypse, Sense of Wonder, Millitary. Ich fand es sehr Abwechslungs- und Temporeich und anders als Dyrnberg habe ich mich kein bißchen gelangweilt, sondern das Teil ziemlich schnell in ca 2 Tagen ausgelesen. Die Story der sich immer weiter replizierenden Sonden hat jede Menge Potential finde ich und ich freue mich schon riesig auf die Fortsetzung. Ein Roman der sicher eher zur lockeren Unterhaltung zu rechnen ist, aber einen hohen Nerdfaktor aufweist, viele Ideen beeinhaltet bzw diese miteinander verbindet und von daher ein hohes Entwicklungstempo aufweist.
Ich fand ihn ausgesprochen gut und würde ihn weiterempfehlen.
Bearbeitet von Amtranik, 24 August 2018 - 10:15.