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Der "Ich lese gerade..."-Thread


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5849 Antworten in diesem Thema

#4891 Amtranik

Amtranik

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Geschrieben 14 Februar 2021 - 08:41

Ich bin auch ein großer Anhänger von ihm. Ein bis heute einzigartiger Autor. Sehr gut gefallen hat mir auch vor einigen Jahren sein Roman "Dunkle Reflexionen", der nicht zum Phantastischen gehört. Ich hoffe ja immer noch auf eine Ãœbersetzung seines letzten Romans aus dem Jahre 2012 "Through the Valley of the Nest of Spiders". Ich kämpfe mich seit Wochen durch die Leseprobe und habe eigentlich mehr das Wörterbuch in der Hand als den Text an sich :confused:.  "Nova" steht bei mir aber noch aus. 

Ich bin jetzt kein glühender Delany Fan aber ich kann sagen das gegen "In meinen Taschen die Sterne wie Staub" ( weiß nicht wer von euch sich schon daran versucht hat ) Nova beinahe wie eine handelsübliche Space Opera daherkommt.



#4892 Susanne11

Susanne11

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Geschrieben 14 Februar 2021 - 08:59

Zu „In meinen Taschen die Sterne wie Staub“ gab es hier mal einen Lesezirkel. Das war eines der Bücher von Delany, das mir gefiel. 

 

 

 

 



#4893 Aramor

Aramor

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Geschrieben 14 Februar 2021 - 21:56

Gelesen: "The Martian among us" von Dexter Franklin, eine Art "was wäre wenn" Erzählung rund um die Prämisse dass eine seit Uhrzeiten auf dem Mars lebende Alienzivilisation Elon Musk als ihren Retter auserwählt hat und dies der Grund für seine SpaceX Bemühungen ist. Tatsächlich so abstrus wie es sich anhört, kann man sich schenken. "Infinite" von Brian Freeman - Zu Beginn mehr Psychothriller als SciFi, mutiert dann zu einer Parallelweltenerzählung inklusive dem Kampf des Protagonisten gegen seine eigenen Spiegelbilder aus anderen Universen. Insgesamt wenig Science, aber eine richtig gute Multiversumgeschichte. "Wehrweiß" von Gabriele Nolte - Eine dystopische Geschichte in ferner (?) Zukunft, rund um einen die alles verändernde Droge absondernden Baum, eine neu aufgesetzte römische katholische Kirche (naja, doch schon etwas anders) und eine Protagonistin, der die Flucht aus einem eigentlich vorgezeichneten Schicksal gelingt, zumindest anfangs. Wie alle Noltes sehr ungewöhnlich geschrieben, mit einigen formalen Schnitzern, aber auf jeden Fall abseits ausgetretener Pfade erzählt. Nicht schlecht, aber ich finde ihre mehr humorvollen Stories besser.



#4894 T. Lagemann

T. Lagemann

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Geschrieben 15 Februar 2021 - 13:30

Hallo zusammen,

 

nach dem arg enttäuschenden "Stadt unter Glas" (Douglas R. Mason) im Rahmen der 2021er Lesechallenge, gleich zum nächsten Delany gegriffen. Dieses Mal zu "Treibsand", einem Band mit Erzählungen. Bin fast durch. Und es bleibt bei beinah atemlosen Staunen.

 

Und da es ja einige Anbieter von Gebrauchtbüchern gibt, werden in den nächsten Tagen noch drei Delanys bei mir eintreffen, u.a. "In Meinen Taschen die Sterne wie Staub". Meine SF-Abstinenz wird also nicht vollständig sein ... ;-)

 

@wrong Da es Dhalgren momentan nicht mal Second Hand gibt, habe ich mal in die amerikanischsprachige Leseprobe geschaut. Ohne Wörterbuch würde da bei mir nichts gehen ... Da lohnt die Anschaffung nicht. Sprache lebt auch vom Rhythmus, den aber würde ich kaum wahrnehmen, wenn ich mich durch die Sätze stoppel.

 

Viele Grüße

Tobias


"Wir sind jetzt alle Verräter."
"Ha!", machte die alte Dame. "Nur wenn wir verlieren."

(James Corey, Calibans Krieg)

"Sentences are stumbling blocks to language."

(Jack Kerouac in einem Interview mit der New York Post, 1959)

"Na gut, dann nicht, dann bin ich eben raus
Ich unterschreib' hier nichts, was ich nicht glaub'
Na gut, dann nicht, nicht um jeden Preis
Ich gehöre nicht dazu, das ist alles was ich weiß"

(Madsen, Strophe 1 des Songs "Na gut dann nicht")
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#4895 Stefan9

Stefan9

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Geschrieben 16 Februar 2021 - 11:25

Gelesen:

"Wehrweiß" von Gabriele Nolte - Eine dystopische Geschichte in ferner (?) Zukunft, rund um einen die alles verändernde Droge absondernden Baum, eine neu aufgesetzte römische katholische Kirche (naja, doch schon etwas anders) und eine Protagonistin, der die Flucht aus einem eigentlich vorgezeichneten Schicksal gelingt, zumindest anfangs. Wie alle Noltes sehr ungewöhnlich geschrieben, mit einigen formalen Schnitzern, aber auf jeden Fall abseits ausgetretener Pfade erzählt. Nicht schlecht, aber ich finde ihre mehr humorvollen Stories besser.

 

Ich bin auch kurz vor dem Ende von "Unwillkommener Besuch"  von Gabriele Nolte. Ich kannte sie vorher noch nicht, obwohl sie offenbar nach den Amazon Rezis eine zwar kleine, aber wohlwollende, treue Anhängerschaft hat. Ist bislang an mir vorbei gegangen.

Und ja, sie verlässt die ausgetretenen Pfade. "Unwillkommener Besuch" ist zwar zunächst eine Kontaktgeschichte, aber der Focus liegt (ggf eher frauentypisch geprägt) überwiegend auf den handelnden Personen und deren Gefühlswelt und deren Beziehungen zueinander, gewürzt mit einem Schuss Sozialkritik. Und weiter kann ich Aramor beipflichten. Sie hinterlässt einen ambivalenten Eindruck. Es gibt sehr gute Szenen, Gedanken, Perpektiven, Handlungskonstruktionen usw.. Und es gibt ein gewöhnungsbedürftiges Seiten.- und Absatzlayout, das mitunter an Manuskriptseiten erinnert oder urplötzlich auftauchende Formulierungen umgangssprachlicher Natur. Alles in Allem habe ich Gabriele Nolte s Roman gerne gelesen. Vielleicht gerade deswegen. Weil es Ecken und Kanten hat.

 

Eingefügtes Bild

 

https://www.amazon.d...13469705&sr=8-5


------ ......ob Herr Rossi je das Glück gefunden hat?....------

 

In motivationstheoretischer Interpretation aus Managementsicht ist Hans im Glück ein „eigennütziger Hedomat und unlustmeidender Glücksökonom“. ---Rolf Wunderer

 

Niemand hat das Recht auf ein konstantes Klima. Auch Grönländer haben ein historisches Recht auf Ackerbau. Daran sollten unsere Weltenlenker denken, wenn sie sich daran machen, die globale Temperatur mit Hilfe des CO2 neu einzustellen. 

 

"Wir können nicht alle mit einem Mac Book und einem Chai Latte in Berlin in einem Coworking Space sitzen und die zehnte Dating App erfinden". Marco Scheel 3:50 min

https://www.youtube....h?v=3mnB5Q5Hay4

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#4896 heschu

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Geschrieben 19 Februar 2021 - 16:12

Mr. Shivers von Bennett ist eingetroffen. Mir fehlt jetzt nur noch die Zeit zum Lesen. 


Carpe diem!

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#4897 Amtranik

Amtranik

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Geschrieben 19 Februar 2021 - 16:17

Isaac Asimov - Der Aufbruch zu den Sternen

 

Eingefügtes Bild

 

 

Etwas sperriger als der Vorgängerband "Die nackte Sonne" wußte der Roman mir alles in allem dennoch zu gefallen. In Teilen ist es etwas deckungsgleich andererseits werden Handlungsaspekte weiter vertieft. Sowohl Titelbild als auch Titel sind irreführend und haben mit der Handlung nicht das geringste zu tun, daher mindestens ein fettes Minus in Richtung Heyne.

 

 

Stefan Burban - Im Angesicht der Niederlage

 

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Gewohnte Qualitäten lassen keine Wünsche offen. Gute Unterhaltung.

 

 

Dirk van den Boom - Traum aus Eis

 

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Enttäuschend!

 

Mir gefiel der erste Band ausserordentlich gut, gerade weil er viele Handlungsbögen und viel Exploration bot, die im übrigen niemals zuviel oder langweilig wurde. Der zweite Band lies mich ein wenig ratlos zurück, weil ich das Gefühl hatte die Story weiß nicht so recht wohin und dort habe ich auch schon so ein bißchen den Kontakt zur Story verloren. Jetzt in Band 3 gefühlt eine geradezu generalstabsmäßige Abarbeitung bestimmter Handlungpunkte einerseits,  bei gleichzeitiger völliger nichtbeachtung anderer vormals ausgearbeiteter Stränge andererseits. Das letzte drittel dann, obwohl Dirk es ja versteht Actionlastige Handlung sehr kurzweilig zu gestalten hat mich  irgendwie schon nicht mehr sonderlich interessiert. Es folgt ein Standardmäßiges Ende halt, klappe zu, Affe tot. War nicht meins.

 

 

Marc-Uwe Kling - Qualityland 2.0

 

Eingefügtes Bild

 

 

Liest sich wieder runter wie Öl. Der Mann versteht sein Handwerk. Und selbst wenn man sich mal über Teile eher Fantasyloser Handlung zu ärgern beginnt ertappt man sich im nächsten Moment wiederum dabei dann doch wieder beim ein oder anderen gelungenen Wahnwitz zu schmunzeln. Insgesamt kommt für mich Version 2.0 des Qualitylands nicht an den Vorgänger, den Preisträger des vorletzten Jahres heran. Zum Teil weil man Dinge in der Wiederholung meist kritischer sieht zum anderen weil Kling hier ebenso wie bei so vielen Werken derzeit vom ewig gleichen zehrt.



#4898 T. Lagemann

T. Lagemann

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Geschrieben 19 Februar 2021 - 17:26

Hallo zusammen,

 

durch: William Carlos Blake "Das Böse im Blut". 1846: Im Süden der USA geraten zwei Brüder in den Sog der allgegenwärtigen Gewalt. Düster, Brutal. Höllisch! Tarantino Filme sind dagegen Kindergeburtstag.

 

Aktuell: Catherine Merridale "Lenins Zug". Ein Sachbuch über Lenins Zugfahrt von der Schweiz nach Sankt Petersburg samt ausführlicher Vor- und (lt. Kapitelüberschriften) auch etwas Nachgeschichte. Merridale weiß Fakten mit leichter Hand zu vermitteln. Das Buch macht mir richtig viel Spaß.

 

Viele Grüße

Tobias


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#4899 Aramor

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Geschrieben 22 Februar 2021 - 10:52

 Alles in Allem habe ich Gabriele Nolte s Roman gerne gelesen. Vielleicht gerade deswegen. Weil es Ecken und Kanten hat.

Ja, es wirkt alles ein wenig ungeschliffen, aber gerade das macht den gewissen Charme aus. Liest sich teilweise ein wenig wie die ersten Ertlovs (minus Gewalt und Action) oder die Jugendsünden von Terry Pratchett in ihrer Originalfassung.

Fertig gelesen:

Eingefügtes Bild

"Himmelfahrt mit Hyperspeed" von Mikael Lundt.

Teilweise durchaus launige und flott erzählte Pseudo-SF-Posse rund um einen Provinzpfarrer auf einem intergalaktischen Abenteuer. Viele gute Ansätze, aber letztendlich scheitert es an zwei gravierenden Mängeln:
1. Keine Tiefe - Charaktere bleiben ebenso flach wie Weltenbeschreibungen, viel Sense of Wonder Potential wird leichtfertig verschenkt
2. Humor - Lundt will witzig sein, aber es sind leider mehr Rohrkrepierer als Volltreffer dabei. Im Bereich "Gelungene Phantastik mit Humor" ist die Luft dünn, dieses Buch macht sie nicht dicker. 
Das ist schade, denn Schreibstil und Grundidee wären eigentlich vielversprechend.

 


Eingefügtes Bild

 

"Mythos" von Stephen Fry

Daran hatte ich mich schon vor einem Jahr versucht - in der deutschen Fassung aus dem Aufbau Verlag. Und war bitter enttäuscht. Flachwitzig verbrämt, sprachlich teilweise ungeschickt und insgesamt wollte ich nicht glauben, dass der von mir hochverehrte Stephen Fry das geschrieben haben soll. Es wirkte irgendwie wie der Versuch, die griechische Mythologie spätpubertierenden Teenagern schmackhaft zu machen. Aus Neugierde lieh ich mir dann das englische Original - und siehe da, auf einmal ist alles anders.
Herrlich lakonisch erzählt und kommentiert dabei Fry die Entstehung des griechischen Pantheons, führt weiter durch die Verfehlungen und Heldentaten der hellenischen Götter.
Mit einer Mischung aus David Attenborough Beobachtung und dem trockenen Humor eines Neil Gaimans erwacht nicht nur die antike Welt aus dem Chaos, sondern auch die Begeisterung beim Leser.
Die Analysen am Rande sind treffend und spitzzüngig, verwässern aber nicht die tatsächlich wiedergegebenen Göttersagen. Der eine oder andere Wortwitz wirkt auch im Original etwas fehl am Platz, aber insgesamt ein großes Vergnügen.
Hat meine ausdrückliche Empfehlung.



#4900 Amtranik

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Geschrieben 25 Februar 2021 - 14:19

Und weiter gehts, weils gerade so gut im Fluß ist.

 

 

David Mack - Die beste Verteidigung (Star Trek Legacies 2)

 

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Gelungene Fortsetzung die Band 1 in nichts nachsteht.

 

 

Gabriele Behrend - Salzgras & Lavendel

 

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Sprache und Stil auf gewohnt hohem Niveau wußte ich mit dem Plot eher weniger anzufangen. Die ganze Geschichte/Weltenbau empfand ich als unplausibel, die Entwicklung der Geschichte und Art der Ausarbeitung haben mich gar nicht angesprochen und eher gelangweilt. Schade, denn ich bin ein großer Fan ihrer Kurzgeschichten. Aber diese Geschichte war irgendwie so überhaupt nicht meins.

 

 

Unsere Freunde von Eridani - Anthologie

 

 

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Insgesamt gefiel mir die Sammlung mittelprächtig ohne große Ausschläge nach oben oder unten.

Am besten fand ich die Story von Uwe Hermann, der denkwürdigste Satz kam von Uwe Post (letzter Satz erster Absatz), das mißlungenste Ende von Arno Behrend dessen Story ich vermutlich ansonsten weit besser bewertet hätte und die meisten Klischees verwurstete Thorsten Küper.


Bearbeitet von Amtranik, 02 August 2021 - 10:22.


#4901 T. Lagemann

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Geschrieben 25 Februar 2021 - 19:26

Hallo zusammen,

 

durch: "Die Hank-Thompson-Trilogie" von Charlie Huston. Mit "Die Plage" war Huston auch schon mal im Bereich der Science-Fiction unterwegs.

 

Zur Trilogie: Eigentlich soll Hank nur eine Katze hüten, am Ende sind dann sehr, sehr viele Menschen tot. Huston mixt teils den Witz und die verdrehten Typen eines Carl Hiaasen mit der Absurdität und Gewalt eines Quentin Tarantino. Viele der Dialoge sind wunderbar lakonisch.

 

Gestern abend gestartet: "Das große Aufräumen" von David Wish-Wilson. Band 3 der Trilogie um (Ex-)Cop Frank Swann. Perth in den 80ern. Korrupte Cops, korrupte Politiker, kompromisslose Gangster. Hardboiled Noir.

 

Viele Grüße

Tobias


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#4902 Stefan9

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Geschrieben 25 Februar 2021 - 20:51

, der denkwürdigste Satz kam von Uwe Post (letzter Satz erster Absatz), [/size][/color]

Der ganze erste Absatz zeugt von beneidenswerter, schöpferischer Kreativität:-)

------ ......ob Herr Rossi je das Glück gefunden hat?....------

 

In motivationstheoretischer Interpretation aus Managementsicht ist Hans im Glück ein „eigennütziger Hedomat und unlustmeidender Glücksökonom“. ---Rolf Wunderer

 

Niemand hat das Recht auf ein konstantes Klima. Auch Grönländer haben ein historisches Recht auf Ackerbau. Daran sollten unsere Weltenlenker denken, wenn sie sich daran machen, die globale Temperatur mit Hilfe des CO2 neu einzustellen. 

 

"Wir können nicht alle mit einem Mac Book und einem Chai Latte in Berlin in einem Coworking Space sitzen und die zehnte Dating App erfinden". Marco Scheel 3:50 min

https://www.youtube....h?v=3mnB5Q5Hay4

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#4903 Aramor

Aramor

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Geschrieben 25 Februar 2021 - 21:33

Heute begonnen (früher ginge ohne Zeitmaschine auch nicht):

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"Stargazer" von Ivan Ertlov. Kämpft gerade mit Perry Rhodan um die Nummer 1 der Kindle SF Charts - berechtigterweise? Absolut, zumindest bis jetzt.
Da sprüht der Wortwitz, da umschifft die Sprache jede holprige Formulierung wie Shiffrin die Slalomstangen. Beginnt gewohnt unkonventionell (diesmal mit einem Gesetzestext) und setzt den Leser dann direkt im Machtzentrum eines 14 Völker umfassenden Super-Sternenreichs ab. Menschen nicht mitgezählt, die gibt es nur mehr in homöopathischen Dosen und niemand mag sie, außer auf dem Teller. Bis jetzt ein Volltreffer, was Worldbuilding und geschickte Einführung betrifft. Muss weiterlesen!

 



#4904 Dadaistin

Dadaistin

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Geschrieben 26 Februar 2021 - 22:59

Heute begonnen (früher ginge ohne Zeitmaschine auch nicht):

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"Stargazer" von Ivan Ertlov. Kämpft gerade mit Perry Rhodan um die Nummer 1 der Kindle SF Charts - berechtigterweise? Absolut, zumindest bis jetzt.
Da sprüht der Wortwitz, da umschifft die Sprache jede holprige Formulierung wie Shiffrin die Slalomstangen. Beginnt gewohnt unkonventionell (diesmal mit einem Gesetzestext) und setzt den Leser dann direkt im Machtzentrum eines 14 Völker umfassenden Super-Sternenreichs ab. Menschen nicht mitgezählt, die gibt es nur mehr in homöopathischen Dosen und niemand mag sie, außer auf dem Teller. Bis jetzt ein Volltreffer, was Worldbuilding und geschickte Einführung betrifft. Muss weiterlesen!

 

Argghhh...

ich wollte ja eigentlich auf die Verlagsausgabe in Taschenbuchform warten, aber du machst das nicht gerade leichter. Ich bitte um weitere Einblicke / Einschätzungen, aber wenn irgendwie möglich, 100% spoilerfrei  :aliensmile:



#4905 Aramor

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Geschrieben 27 Februar 2021 - 12:39

@Dadaistin - ich kann dir sogar noch mehr anbieten, nämlich die (garantiert) spoilerfreie Kurzfassung meiner Rezension fürs GSPB. 
Habe es spätnachts beendet und das Finale zum Morgenkaffee noch einmal gelesen, weil ich mir nicht ganz sicher war, ob ich die Implikationen für den Nachfolger richtig verstanden hatte.
Hatte ich.  :happy: 
 

 

"Stargazer: Das letzte Artefakt"

 

- Ivan Ertlov, eBook (Selfpublishing), ca. 320 Seiten / Taschenbuch (Belle Époque, angekündigt), ? Seiten
 
...was für ein Buch! Was für eine Story! Worldbuilding vom Feinsten, Charaktere zum Niederknien und eine spannende Geschichte in zwei Strängen.
Klar, immer noch der eher einfachen Art, aber von Ertlov derart wortgewandt in die Seiten geklopft, dass "The Last Human" daneben wie eine Foren-Fanfiction wirkt.
 
Garniert mit Gesetzestexten entfaltet sich in der Haupthandlung eine Glücksritter-Entdeckungsgeschichte, während im gelegentlich beleuchteten Nebenstrang ein strategischer Schlagabtausch erfolgt. Wie das Ganze zusammenpasst, ist nur eine der durch die Bank gelungenen Wendungen. Das alles ist modern erzählt, die Szenerie jedoch erfrischend old-school. Raum-Raum-Raketen schwirren durchs All, Lasergeschütze und Plasmawerfer erleuchten die Dunkelheit, Freundschaften werden aufgebaut und noch tiefergehende Gefühle schüchtern oder betrunken offenbart. Mehr Abenteuer als Space Opera, viel mehr Freude an der Entdeckung als Militär & Kampfgeschehen.

Was mir gefällt:
Vor allem die komplex ausgearbeiteten Haupt- und Nebencharaktere. Besonders Frank Gazers Crew wächst einem schnell ans Herz. Man versteht, warum Frank, dieser Mensch, dieser Außenseiter unter Außenseitern, alles daran setzt, seine Freunde nicht zu enttäuschen. Warum er alle Strapazen auf sich nimmt, um ihnen zu zeigen, dass er trotz seiner Spezies das Herz am rechten Fleck hat. Und das hat er. Mitzuerleben, wie aus den unterschiedlichsten Persönlichkeiten vier verschiedener Spezies ein Team wird, mit allen Vorurteilen, manchmal witzig-frechen, manchmal richtig tiefsinnigen Dialogen, macht einfach nur Spaß.
Und - endlich wieder Space Opera! Richtig großes Theater! Die Bühne hätte noch etwas mehr Tiefe vertragen, aber die Kulissen darauf sind erstklassig. Viel Sense of Wonder, vor allem in der Hauptstadt des Sternenreiches. 
 
Was mich gestört hat:
Gesellschafts-, System- und Sozialkritik muss man diesmal subtil zwischen den Zeilen suchen, und selbst dann wird sie mit Augenzwinkern serviert. Keine flammenden Hassreden gegen den Kapitalismus, keine Rückbesinnung auf die Kolonialgeschichte, keine über Interspeziesverständigung hinausgehende Antirassismusbotschaft. Das ist vielleicht dem far-future Szenario geschuldet, mutet bei Ertlov aber fast seltsam an.


Fazit:
Egal ob Genre-Gatekeeper angesichts der Spongebob-Anspielung oder der Verbeugung vor Titan AE ihre hohe Nase rümpfen, egal ob pseudoelitäre Literaturkritiker ihr längst überholtes Mantra vom angeblich inferioren Selfpublishing rezitieren: "Stargazer" zeigt eindrucksvoll, warum Ertlov derzeit zu den besten Unterhaltungsautoren, zu den kreativsten und verschlagensten Märchenonkeln am Lagerfeuer der Genre-Literatur zählt. Pure Freude am Lesen!
Ich freue mich auf Band 2 jedenfalls fast noch mehr als auf "Leviathan Falls".


#4906 Ender

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Geschrieben 27 Februar 2021 - 13:31

@Dadaistin & Aramor Gibt's auch Einzelromane von Ivan Ertlov, die ihr zum Kennenlernen empfehlen würdet? Und was ist GSPB?

#4907 Aramor

Aramor

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Geschrieben 27 Februar 2021 - 14:02

GSPB = Gamestar Pinboard "Einzelromane" gibt es mWn nicht, aber komplett abgeschlossene. Falls du mit (diesmal ohnehin eher subtilem) Humor leben kannst, bist du jetzt wahrscheinlich mit Stargazer am besten beraten. Da ist jeder Handlungsstrang abgeschlossen. Fortsetzung ist zwar angekündigt, hat aber laut KT mit dieser Story hier bis auf die Charaktere nichts mehr gemein.

Falls es ernst sein soll, Generation 23. Spannenderweise bekommt die englische Ãœbersetzung bessere Kritiken als das deutsche Original. Es gibt zwar auch hier einen Nachfolger, aber der spielt Jahrhunderte früher mit einer anderen Protagonistin, ist also auch irrelevant.



#4908 Dadaistin

Dadaistin

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Geschrieben 27 Februar 2021 - 21:32

"Stargazer: Das letzte Artefakt"

 

(...)
 
Garniert mit Gesetzestexten entfaltet sich in der Haupthandlung eine Glücksritter-Entdeckungsgeschichte, während im gelegentlich beleuchteten Nebenstrang ein strategischer Schlagabtausch erfolgt. Wie das Ganze zusammenpasst, ist nur eine der durch die Bank gelungenen Wendungen. Das alles ist modern erzählt, die Szenerie jedoch erfrischend old-school. Raum-Raum-Raketen schwirren durchs All, Lasergeschütze und Plasmawerfer erleuchten die Dunkelheit, Freundschaften werden aufgebaut und noch tiefergehende Gefühle schüchtern oder betrunken offenbart. Mehr Abenteuer als Space Opera, viel mehr Freude an der Entdeckung als Militär & Kampfgeschehen.
(...)
 
Ich freue mich auf Band 2 jedenfalls fast noch mehr als auf "Leviathan Falls".

 

Das ist ja mal eine Ansage. Das eBook ist soeben bei mir gelandet.
 

Gibt's auch Einzelromane von Ivan Ertlov, die ihr zum Kennenlernen empfehlen würdet?

Was Aramor sagt. Generation 23 ist sozusagen die Universalwaffe, weil es keinen Ertlov-typischen Humor enthält und trotz einiger Experimente (Bullet-Time, psionische Traumsequenzen) eher konservativ (sprachlich meine ich, inhaltlich kratzt es an communist propaganda) geschrieben ist. Für Mutige hätte ich "Mutation" empfohlen, da es ja ursprünglich als Einzelwerk gedacht war. Da verschwimmen die Zeitebenen, da springt der Erzähler durch die vierte Wand auf den Leser zu und bindet diesen in die Entscheidungsfindung ein, da trieft das "ist mir doch egal, ob es jemand kauft oder nicht, ich schreibe was ich will" aus jeder Seite. 
Ich würde nur sagen "Finger weg vom Onurzyklus", der ist stark serialisiert und teilweise ohne österreichische Dialekt- und Ortskenntnisse schwer genießbar. Abgesehen davon, dass in den ersten drei Bänden die Rechtschreibfehler auch in der X. korrigierten Fassung noch einen Firmenausflug haben.
Nachdem Aramor aber schon "Stargazer" gelesen hat, würde ich im Zweifel eher seiner Empfehlung folgen.


Bearbeitet von Dadaistin, 27 Februar 2021 - 21:48.


#4909 Nadine

Nadine

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Geschrieben 27 Februar 2021 - 22:07

Kann jemand bitte diesen Thread für mich sperren? :happy:

 

Also notiert: Ertlov und Nolte (konkrete Empfehlungen? Kirche ist nicht so mein Interesse) und dazu noch ca. 40 andere Empfehlungen.

Schade, dass Elon Musk nicht mit dem roten Auto ins All geschossen hat - dann hätte ich ausreichend Zeit, um alles zu lesen und kein Internet, um neue Ideen zu bekommen.

 

Momentan schnecke ich mich durch "Gebrauchsanweisung für den Schwarzwald" (Das ist wirklich nicht schlecht) und "Der alte König in seinem Exil".

Mehr Rechenkapazität habe ich derzeit nicht frei.


Bearbeitet von Nadine, 27 Februar 2021 - 22:08.

Europa ist nicht nur ein Kontinent.

 


#4910 T. Lagemann

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Geschrieben 01 März 2021 - 08:43

Hallo zusammen,

 

lese: Raphaela Edelbauers "Dave" - großartig. Es geht von Dick bis Duck und quer durch Linguistik, Philosophie, KI- und Hirn-Forschung. Und: Leben wir in einer Simulation? Aber ich bin erst halb durch ...

 

Viele Grüße

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#4911 Trace

Trace

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Geschrieben 01 März 2021 - 17:45

Hallo zusammen,

 

lese: Raphaela Edelbauers "Dave" - großartig. Es geht von Dick bis Duck und quer durch Linguistik, Philosophie, KI- und Hirn-Forschung. Und: Leben wir in einer Simulation? Aber ich bin erst halb durch ...

 

Viele Grüße

Tobias

 

... uh das klingt gut. Den Roman hatte ich ja schon im Zusammenhang mit dem Lesezirkel ins Auge gefasst. Da werde ich wohl auch zu greifen. Mal was du sagst, wenn du durch bist.



#4912 T. Lagemann

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Geschrieben 02 März 2021 - 20:26

Hallo Trace,

... uh das klingt gut. Den Roman hatte ich ja schon im Zusammenhang mit dem Lesezirkel ins Auge gefasst. Da werde ich wohl auch zu greifen. Mal was du sagst, wenn du durch bist.

mir hat der Roman ausnehmend gut gefallen. Nach Dick und Duck gab es übrigens auch noch B-Hörnchen, Pokemons und Winona Ryder. Dick ist natürlich überaus passend, denn der Roman steht gewiss in der Tradition von Dick, aber eben nur in der Tradition. Schon klar, wenn es um eine KI geht (die ein eigenes Bewusstsein haben soll oder auch nicht), dann stellen sich Fragen nach Was-macht-uns-KI/Menschen-aus und auch Wie-nehmen-wir-Realität-wahr wie von selbst. Aber Raphaela Edelbauer dreht die Schraube ein gewaltiges Stück weiter (z.B. bis tief in die Philosophie hinein, ohne dabei verstaubt zu klingen). Das ist wirklich spannend (so man Linguistik, Philosophie etc. spannend findet).

 

Und die Sprache ist einfach nur hin- und mitreißend toll (vor allem korrespondiert sie mit Teilen der Handlung). Und es gibt Stellen, die einfach nur wunderbar witzig sind. Action übrigens weitestgehend Fehlanzeuge (und wenn es sie gibt, dann hat sie durchaus etwas slapstickhaftes). Ich halte den Roman für grandios. Ich bin mir jedoch sicher, andere werden von ihm entsetzlich gelangweilt sein ...

 

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Tobias


"Wir sind jetzt alle Verräter."
"Ha!", machte die alte Dame. "Nur wenn wir verlieren."

(James Corey, Calibans Krieg)

"Sentences are stumbling blocks to language."

(Jack Kerouac in einem Interview mit der New York Post, 1959)

"Na gut, dann nicht, dann bin ich eben raus
Ich unterschreib' hier nichts, was ich nicht glaub'
Na gut, dann nicht, nicht um jeden Preis
Ich gehöre nicht dazu, das ist alles was ich weiß"

(Madsen, Strophe 1 des Songs "Na gut dann nicht")
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#4913 Dadaistin

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Geschrieben 03 März 2021 - 21:35

Beendet:

 

"Stargazer - Das letzte Artefakt" (siehe Diskussion weiter oben)

Leider geil. Nicht, weil ich diesen inzwischen schon angegrauten Spruch einmal anbringen wollte, sondern weil es genau das ist. Wie @Aramor schon andeutet - politisch bleibt es trotz aller Seitenhiebe auf Religion, Ausbeutung und ehemalige Realpolitik so zahnlos wie mein Großonkel ohne seine Dritten. Und trotzdem hat es Tiefgang, hat es Reflektion, ist zu tiefschürfenden und weitreichenden Gedanken fähig, die noch lange im Kopf kreisen, nachdem man auf das fette ENDE am Ende gestarrt hat.
 

"Nein, nicht ha-ha, sondern Ha-Ho!"

 

Ein scheinbarer banaler aus dem Kontext gerissener Satz, und doch so viel mehr, wenn man das Buch gelesen hat. Ertlov schafft es immer wieder, einerseits mit Twists zu überraschen, andererseits in Passagen zuvor (was schonmal auch in einem Vorgängerbuch der Reihe sein kann), so subtil und schlau Hinweise und Andeutungen zu verstecken, dass mir nach dem Twist, oder auch Stunden oder Tage nach dem Auslesen, plötzlich das "Oh mein Gott, wie konnte ich das übersehen" ins Hirn schießt.
Story, Welt, Charaktere sind top, über alle Zweifel erhaben. Ein großartiges Buch, dem aber abseits der Bedeutung von Freundschaft, Loyalität und auch Liebe die große (politische) Message fehlt.

Abgebrochen:

"Honors Rache" von David Weber 

Eigentlich habe ich mich geistig irgendwann nach Band 20 (deutsch) vom Honorverse verabschiedet, aber wenn schon Weber seine eigene Reihe in die retcon Maschinerie wirft, um sie mit Honor am Ruder abzuschließen, dann muss man noch eine zweite (oder dritte, oder vierte) Chance geben.
Muss man?
Nein, nicht, wenn  lübbe immer noch fröhliches Splitting betreibt, was ich mir beim Taschenbuch vielleicht noch irgendwie erklären kann, aber bei einem 10 Euro ebook einfach nur lächerlich ist. nach ca. 100 Seiten (sanfte Verschwörung, ein wenig Diplomatie, viel Reflektion) wurde ich misstrauisch und warf zuerst einen Blick auf die Rezensionen (was ich mir normalerweise aus Spoilergründen verkneife), dann auf Goodreads. Die 10 Euro schreibe ich jetzt ab und warte, bis der Honor Arc tatsächlich und endgültig abgeschlossen ist, bevor ich mir die englischen Originale hole und einen letzten Anlauf starte.
Wenn man bedenkt, dass die englischen Originale 4-5 Euro pro ebook kosten, und man hier dafür insgesamt 20 zahlen sollen...
...nein, genug geärgert.



#4914 Trace

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Geschrieben 04 März 2021 - 18:39

Hallo Trace,

mir hat der Roman ausnehmend gut gefallen. Nach Dick und Duck gab es übrigens auch noch B-Hörnchen, Pokemons und Winona Ryder. Dick ist natürlich überaus passend, denn der Roman steht gewiss in der Tradition von Dick, aber eben nur in der Tradition. Schon klar, wenn es um eine KI geht (die ein eigenes Bewusstsein haben soll oder auch nicht), dann stellen sich Fragen nach Was-macht-uns-KI/Menschen-aus und auch Wie-nehmen-wir-Realität-wahr wie von selbst. Aber Raphaela Edelbauer dreht die Schraube ein gewaltiges Stück weiter (z.B. bis tief in die Philosophie hinein, ohne dabei verstaubt zu klingen). Das ist wirklich spannend (so man Linguistik, Philosophie etc. spannend findet).

...

Klingt wie für mich gemacht.



#4915 T. Lagemann

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Geschrieben 06 März 2021 - 07:32

Hallo zusammen,

 

nach Raphaela Edelbauer kam mit Franzobel erneut Österreich zum Zug. Franzobels Roman "Die Eroberung Amerikas" ist ein überbordender Spaß mit bitterem Kern. Sich an den als gesichert anzusehenden Fakten der de Soto Expedition (1538-42) entlanghangelnd (es gibt auch Nebenhandlungen), breitet Franzobel die Hybris europäischen Sendungsbewusstseins (hier in Form der Konquistadore) und die teils absurden Auswüchse der Moderne aus. Das hat Witz, das trifft. Ein Schelmenroman ohne Schelm.

 

Viele Grüße

Tobias


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#4916 T. Lagemann

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Geschrieben 08 März 2021 - 08:50

Hallo zusammen,

 

Gerhard Köpf "Palmengrenze"

 

Die Mafia im Allgäu? Was ein wenig nach Science Fiction klingt (ohne Science), ist bittere Tatsache. Gerhard Köpf hat daraus einen Roman gemacht, der einen Notar zum Handlanger der Mafia werden lässt (und nebenbei den Aufstieg einer Mafiagröße in der deutschen Provinz beschreibt). Obwohl, Roman ...? Damit tut man dem schmalen Band Unrecht, denn es ist mehr als ein Roman, es ist auch eine Art Reportage über die Subtilität, mit der sich die Mafia zu etablieren weiß.

 

Hat mir sehr gefallen, gerade auch wegen der süffisanten Ironie, mit der Köpf seinen Text schmückt.

 

Viele Grüße

Tobias


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#4917 Dadaistin

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Geschrieben 09 März 2021 - 21:51

 

Die Mafia im Allgäu? Was ein wenig nach Science Fiction klingt (ohne Science), ist bittere Tatsache. Gerhard Köpf hat daraus einen Roman gemacht, der einen Notar zum Handlanger der Mafia werden lässt (und nebenbei den Aufstieg einer Mafiagröße in der deutschen Provinz beschreibt).

Das klingt auf jeden Fall spannend. Spannender als der zehnte cosy Lokalermittler mit Happy End Garantie auf jeden Fall!



#4918 T. Lagemann

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Geschrieben 10 März 2021 - 18:46

Hallo zusammen,

 

uhps, schon wieder in mafiösen Strukturen gelandet, auch wenn die in "King Zeno" (von Nathaniel Rich) nur eine Randgeschichte sind. 1918/19 in New Orleans, aus Jass wird Jazz, ein Axtmörder treibt sein Unwesen, ein Polizist wird von Kriegserinnerungen heimgesucht, ach ja, die Spanische Grippe wütet, und mittendrin King Zeno, der anfangs noch kein King des Jazz ist, aber zu einem wird. Und dann ist da auch noch die Mafia (auch "Schwarze Hand" genannt) und das Milieu süditalienischer Einwanderer ("Ich kann mich nicht erinnern ..."). Krimi? Nein.Historischer Roman? Nein. Einfach nur ein tolles Buch, das zu lesen mir viel Spaß gemacht hat. Und mit welch eleganter Lässigkeit Rich (bzw. sein Übersetzer Henning Ahrens) Musik in Worte und Szenen zu fassen vermag, ja, das ist großartig.

 

Den Axtmörder hat es tatsächlich gegeben, die im Roman genannten Opfer und Tatumstände entsprechen den tatsächlichen Personen (Rich hat aber noch eine Tat beigegeben) etc. ..., auch den im Roman auftauchenden "Hottest Hell"-Brief gab es und die sich daraus ergebende Nacht des Jazz. Im Roman wird der Täter schließlich getötet (und das gleich 2x), der historische Täter ist nach wie vor nicht bekannt (auch wenn es Mutmaßungen gibt). Auch der Industrial Canal wurde seinerzeit gebaut, viele der im Roman genannten Musiker haben tatsächlich gelebt (und den Jazz "erfunden") ... Facts meets Fiction!

 

@Dadaistin Kein Happy End. Und das weiß man gleich zu Beginn ;-) Die m.E. große Stärke des Buches ist die Beiläufigkeit, mit der Köpf all das beschreibt. Damit dürfte er sehr nah an der Wirklichkeit sein. Ja, es hat auch im Allgäu Anschläge auf Lokale und Gastronomen gegeben, aber Schutzgelderpressung ist nur eines der Standbeine der Mafia (ich spoiler jetzt mal nicht, welche Standbeine im Buch noch genannt werden).

 

Und, huch, schon wieder geht es Richtung OK: Clemens Muraths "Der Libanese" hat zwar einen vor Klischees überquellenden Klappentext, aber oftmals trifft Heynes Imprint Hardcore meinen Geschmack. Daher fast blind gekauft (ohne Lesebrille brauche ich viel Abstand zu Büchern ...)

 

Viele Grüße

Tobias


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#4919 Selma die Sterbliche

Selma die Sterbliche

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Geschrieben 11 März 2021 - 10:13

Passiert nicht so oft, dass ich tatsächlich auf eine SF-Neuerscheinung stoße. Diese hier versteckte sich (das wird ja gerne mal der besseren Vermarktungschancen wegen gemacht) in der Belletristik-Sparte der E-Bibliothek. Aber was soll´s - ich bin dennoch schwer begeistert

 

Rob Hart - Der Store

 

Plot zwischen 1984 und Soylent Green, wenn auch nicht ganz so heftig. Ausgezeichnet gestaltete Charaktere, plausibles Setting. Eine Empfehlung!


Bearbeitet von Selma die Sterbliche, 11 März 2021 - 10:14.

Es lebe die Vielfalt, denn Gegensätze ziehen sich an!  jottfuchs.de

 

 

  • • (Buch) gerade am lesen:täglich ein anderes, sämtliche Sparten.
  • • (Buch) als nächstes geplant:Wieder etwas mit Ufos und Titten, nebst strammen Männerschenkeln

#4920 T. Lagemann

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Geschrieben 12 März 2021 - 12:20

Hallo zusammen,

 

ja, Clemens Muraths "Der Libanese" hielt die Klischees des Klappentextes durch, aber! Manches mal fühlte ich mich doch ein wenig (und mal auch mehr) an Elmore Leonard und Carl Hiaasen erinnert ... Die Klasse der genannten Aurtoren hat der Roman beileibe nicht, dafür aber findet er trotz all der überzeichneten Charaktere auch immer wieder zu einem großen Ernst (gerade in den stillen Momenten) zurück. Bei all der "Harte Kerle gegen harte Kerle"-Verengung des Romans ist das ein ungewohnter Mehrwert. Etwas schade ist, dass die Frauenfiguren des Romans nicht mal zur Sidekick taugen, da hat Leonard (Stichwort: Rum Punch aka Jackie Brown) allemal mehr drauf. Wie auch immer, so lange man den Roman als ins Schwarze abdriftende Parodie/Satire auffasst, macht er richtig viel Spaß. Und wie Clemens Murath die teils gegenläufigen Plots am Ende geschickt zusammenführt, ja, das ist toll!

 

Und jetzt: John le Carres "Das Russlandhaus". Habe ich mal vor Urzeiten gelesen, da war ein Wiederlesen angesagt.

 

Viele Grüße

Tobias


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