Hallo,
Deine Meinung zu dem Buch würde mich interessieren, Du bist nicht alleine
mhm, wird als "Hard SF" beworben, aber die "harten" Fragen (Mondschutt, Asteroidengürtel, fehlende Spuren der Lunaren/Minervischen Zivilisation auf der Erde) werden erst durch die weichen Wissenschaften (vor allem die Evolutionstheorie) geknackt. Ja, es kommt Technik zum Einsatz, um z.B. ein 50.000 Jahre altes Tagebuch zu lesen ...
Figuren: Habe ich als Stellvertreter für den Zugang zur bzw. dem Umgang mit der Wissenschaft (dogmatisch/undogmatisch) wahrgenommen, denn auf mich wirkten sie arg flach. Sie werden auch als Erklärbär genutzt (um mir als Leser z.B. die Details der Evolutionstheorie zu erklären) bzw. als Dummbär, denen die Erklärbären dann erklären können, wo sie falsch denken.
Ach ja, so ein bisschen fühlte ich mich an Miss Marple/Hercule Poirot erinnert ... Zuerst sind sie auf dem Holzweg, aber als ein paar im Tagebuch von Charlie (dem toten Raumfahrer) genannte Beschreibungen endlich, endlich richtig gedeutet werden, ist der Fall geklärt.
Das Lesen hat mir Spaß gemacht, auch weil der Roman eine gute Möglichkeit bietet, das Frauenbild aktueller(er) SF mit der von vor 44 Jahren zu vergleichen ... Immerhin, eine Frau darf intuitiv (also unwissenschaftlich) einen wichtigen Hinweis geben, den der Wissenschaftler kurz darauf auf einem Meeting ohne Verweis auf sie (aber es gibt ein "Augenzwinkern") unters Wissenschaftlervolk bringt. Es gibt auch dünne Röcke und entzückende Rückenansichten ... Da wundert es nicht, dass die SF im Ruf stand (steht?), ein Genre für Männer zu sein.
"Die Riesen von Ganymed" und "Stern der Riesen" liegen übrigens parat. Die habe ich vor Jahren auf dem Bücherflohmarkt gleich miterstehen können und werden bei Gelegenheit gelesen ...
Viele Grüße
Tobias