Momentan lese ich übrigens Die Hungrigen und die Satten von Timur Vermes. Laut Klappentext eigentlich SF und großartiges "Was wäre wenn ...?", nach 100 Seiten bislang eher ein paar hübsche Szenen und unendlich viel Geschwätz. Kann ich mir besser als TV-Serie vorstellen. Also, wenn das Drehbuch den Plot weiter überspitzt. So wabert das zwischen Ernsthaftigkeit und verschenktem Humor.
Habe Buch und Hörbuch nebeneinander her konsumiert und bin nach dem satirischen Anfang vom Ende beinahe traumatisiert. Grauenvoll. Einfach nur grauenvoll. Hätte mich an einigen Stellen am liebsten übergeben.
Es ist sehr schade, dass dieser Roman nur so kurz Bestseller war, er sollte mehr gelesen werden, auch wenn er hart ist.
Das Hörbuch als CD ist sehr gut gekürzt (Das erspart einem einige Mojo-Szenen, die kaum auszuhalten grausam sind - finde ich.) und Christoph Maria Herbst der perfekte Sprecher. Er hat kantige Figuren wie den Innenminister fantastisch interpretiert. Da mir bekanntlich lange Bücher mit viel Geschwafel immer etwas mühsam sind, finde ich die auf die Essenz eingedamfte Version sehr gut. Zu keinem Zeitpunkt hatte ich das Gefühl, der Roman wäre gekürzt worden. Immer, wenn ich im Buch weitergelesen habe, konnte ich sehen, wie Informationen aus gestrichenen Szenen an anderer Stelle eingearbeitet wurden.
Letztendlich habe ich den Roman doch nicht für den KLP nominiert. Der einzige SF-Aspekt ist die Behauptung, der Roman würde in der Zukunft spielen und Europa hätte sich total abgeschottet. Technisch und politisch ist aber alles auf dem derzeitigen Stand.
Jetzt bleibt natürlich die Frage, was ich zur Erholung lese. Elsberg oder Ishiguro sind mir gerade zu wenig entspannend. Sabine Bodes Kriegsenkel auch. Bleiben der neue Cormoran Strike als Hörbuch und Sarah Lark als plätscherleichtes Printbuch.