Jasper Fforde - Eiswelt
Bin ca. bei Seite 100, und bislang liest es sich fĂŒr mich wie ein "Instant Classic". Ich liebe das Setting, ich liebe die Art und Weise des ErzĂ€hlens. Mal schauen, ob der Roman den guten Beginn aufrechterhalten kann.
Geschrieben 06 April 2019 - 07:07
Jasper Fforde - Eiswelt
Bin ca. bei Seite 100, und bislang liest es sich fĂŒr mich wie ein "Instant Classic". Ich liebe das Setting, ich liebe die Art und Weise des ErzĂ€hlens. Mal schauen, ob der Roman den guten Beginn aufrechterhalten kann.
Geschrieben 07 April 2019 - 11:43
Dennis E. Taylor: Ich bin viele (Band 1)
Inhalt: Bob wird nach seinem Tod eingefroren. Ein Unternehmen sollte sichestellen, dass sein Tod rĂŒckgĂ€ngig gemacht wird, sobald dies möglich ist. Als er wieder "erwacht", ist er allerdings eine KI und soll zu dem Verstand/der Steuerungseinheit einer Von-Neumann-Sonde werden...
In dem Roman wird die Entwicklung des digitalten Bobs nach und nach dargestellt. Die Entwicklung neuer FĂ€higkeiten bei einem Normalo zu lesen, ist interessant und auch hin und wieder amĂŒsant. Da auf den ersten Seiten viel erklĂ€rt wird, ist der Anfang stellenweise langweilig. Nach und nach wird es interessanter. Ab ca. S. 100 wird es spannend. Mich hat der Roman letztendlich so gepackt, dass ich direkt Band 2 im Anschluss lese.
Ein Mensch als Raumschiff ist mir aus den Kultur-Romanen von Banks bekannt. Talors Roman geht aber in eine ganz andere Richtung: Durch die lockere Art des Protagonisten ist die Geschichte auch von einer gewissen Lockerheit geprÀgt.
Ich empfehle das Buch weiter.
Geschrieben 08 April 2019 - 13:04
Ich verkleinere meinen SuB und lese
"Das Haus an der Grenze" von William Hope Hodgson.
Ein Kurzroman von 168 Seiten enthalten in der gleichnamigen ErzÀhlungssammlung aus der Phantastischen Bibliothek suhrkamp.
GefĂ€llt mir bis jetzt sehr gut. Die Sprache, die Stimmung, die Beschreibungen ... alles sehr stimmungsvoll und voller altertĂŒmlichem Grusel.
Geschrieben 11 April 2019 - 13:12
Dennis E. Taylor: Wir sind Götter (Bd. 2 des Bobiverse)
Der zweite Band der Trilogie setzt nahtlos an Band 1 an. Um nicht bezĂŒglich Band 1 zu spoilern, werde ich nichts ĂŒber den Inhalt verraten.
Band zwei ist Àhnlich interessant wie der erste. Langeweile kommt nicht auf.
Sobald meine StadtbĂŒcherei auf den Trichter kommt, dass es durchaus sinnvoll ist, alle BĂ€nde einer Trilogie bereitzustellen anstatt den letzten Band auszusparen, werde ich die Geschichte zu Ende lesen. : )
Geschrieben 11 April 2019 - 20:22
Gib deiner Stadtbib einen Wink! Vielleicht haben die auch Zettel fĂŒr AnschaffungsvorschlĂ€ge.
Ab und an verpennt man leider, den Abschlussband zu kaufen. Kollegin hat gewechselt, Ausleihzahlen zu schlecht, noch kein Etat freigegeben und dann einfach durchgegangen.
Zumindest in unserer Bib freuen wir uns immer ĂŒber Tipps. :-)
Bei mir liegt einfache Kost auf dem Tisch, brauche gerade weniger komplexe Romane zur Entspannung: Helix als Hörbuch, Die Optimierer und Roma Nova. Falls es zwischendurch ein wenig mehr sein darf, lese ich die Richelieu-Biografie weiter.
Europa ist nicht nur ein Kontinent.
Geschrieben 11 April 2019 - 20:48
Da musst Du noch etwas warten, Band 3 kommt erst im Juli. Ich lese gerade "Lagune" von Nnedi Okarafor und finde es besser als befĂŒrchtet.Dennis E. Taylor: Wir sind Götter (Bd. 2 des Bobiverse) Der zweite Band der Trilogie setzt nahtlos an Band 1 an. Um nicht bezĂŒglich Band 1 zu spoilern, werde ich nichts ĂŒber den Inhalt verraten. Band zwei ist Ă€hnlich interessant wie der erste. Langeweile kommt nicht auf. Sobald meine StadtbĂŒcherei auf den Trichter kommt, dass es durchaus sinnvoll ist, alle BĂ€nde einer Trilogie bereitzustellen anstatt den letzten Band auszusparen, werde ich die Geschichte zu Ende lesen. : )
Geschrieben 11 April 2019 - 21:14
Ich lese gerade "Lagune" von Nnedi Okarafor und finde es besser als befĂŒrchtet.
Ja das war ok.
Ich fands auf jeden Fall besser als "Das Buch des Phoenix"
Geschrieben 13 April 2019 - 12:07
Gib deiner Stadtbib einen Wink! Vielleicht haben die auch Zettel fĂŒr AnschaffungsvorschlĂ€ge.
(...)
Ja, das werde ich dann bei Zeiten machen. TatsÀchlich ist mir die Bib da schon sehr entgegen gekommen. So hat sie auf meiner Bitte hin die letzen 10 BÀnde von Das Rad der Zeit (Fantasy) angeschafft. : )
Da musst Du noch etwas warten, Band 3 kommt erst im Juli.
Danke, ich habe nur grob gegoogelt und die drei Cover der Trilogie gesehen und nicht nach dem Veröffentlichungsdatum geschaut. Ich werde dann ab Juli bei der Bib nachfragen.
Gehört zwar nicht zu Science-Fiction, möchte ich aber zumindest kurz abhandlen:
Howard Phillips Lovecraft: Dagon (1917 veröffentlicht), Der Ruf des Cthulhu (1926). Beide Kurzgeschichten aus H. P. Lovecrafts Bibliothek des Schreckens (Band 11, Hrsg.: F. Festa).
Durch einen Thread in diesem Forum angeregt habe ich beide Kurzgeschichten gelesen. Obwohl beide Geschichten vor ca. 100 Jahren verfasst wurden, kann man sie von der Sprache her gut lesen (Da ich die deutsche Ăbersetzung gelesen habe, kann das aber auch am Ăbersetzer liegen.). Mich erinnern die ĂŒberwiegend in Form von Berichten verfassten Kurzgeschichten an Abenteuerromane. Das liegt sowohl an Jahr und Setting der Geschichten als auch am Schreibstil.
Der Abenteuercharakter und die aus heutiger Sicht ungewöhnliche Art zu Schreiben gefiel mir. Grusel oder deutliche Spannung wurde bei mir nicht hervorgerufen. Obwohl ich den Mitforisten ebenfalls einen Einblick in die beiden Kurzgeschichten empfehle, werde ich keine weiteren Werke Lovecrafts lesen, da mein Leserherz woanders schlÀgt.
Ăbrigens: Aus heutiger Perspektive ist sehr auffallend, dass die Ich-ErzĂ€hler rassistische Begriffe und Denkweisen "denken"/erzĂ€hlen.
Hier ein Auszug aus "Ruf des Cthulhu": "(...) wobei sie sich alle als Menschen eines sehr minderwertigen, gemischtrassigen und geistig niedrigen Typus' herausstellten." (S. 33, aus dem o.g. Buch).
Bearbeitet von Weltraumschrott, 13 April 2019 - 13:13.
Geschrieben 14 April 2019 - 08:52
Thomas Carl Sweterlitsch - Am Ende der Zeit
Dieser Roman ist ein wilder Mix aus Krimi, Zeitreise/Paralleluniversum, Quantentechnobabble und Weltuntergang. Ich kann nicht behaupten alle ErklĂ€rungen dazu durchdrungen zu haben und hab auch meine Zweifel ob der PlausibilitĂ€t kollabierender ZukĂŒnfte in der hier vorgegebenen PrĂ€misse, das habe ich aber als nicht relevant fĂŒr den Unterhaltungswert und die Beurteilung von "Am Ende der Zeit" als guten Roman empfunden. In jedem Falle noch mal ein SF Roman der so einiges an interessanten Gedankenspielen und Ideen enthĂ€lt, rund um Zeitreise und Parallelwelten, eingebettet in eine spannende Krimi Geschichte. Mir hat der Roman ganz gut gefallen. Kein absolutes Highlight und Meisterwerk aber ein guter SF-Roman.
Becky Chambers - Unter uns die Nacht
Unter uns die Nacht spielt zwar abermals im Wayfarer Universum und laut Buch schliessen die Ereignisse im Roman unmittelbar an das Ende von Roman 1 an, aber Ihre Romane, so auch dieser dritte, sind eigentlich alle eigenstĂ€ndig und haben nicht wirklich etwas in direkter Weise mit den jeweils anderen Werken zu tun und sind auch keine Fortsetzungen. Becky Chambers interessiert sich nicht fĂŒr Technik und Sie interessiert sich auch nicht fĂŒr kriegerische Konflikte. Sie hat es fĂŒr mich jedenfalls, irgendwie geschafft Ihre ganz eigene Stimme in der SF zu kreieren. Der Roman ist schwer zu beschreiben. Er ist sicherlich kein Spannungs und Actionfeuerwerk, er beschĂ€ftigt sich aber auch nicht mit tiefgreifenden philosophischen Betrachtungen ala Social-Fiction. Im Grunde beschreibt Sie in Ihrem Roman Alltagsgeschehnisse aus der Sicht verschiedener menschlicher Protagonisten und eines Ausserirdischen Wesens und schafft es damit ein schönes Bild ĂŒber eine Generationenflotte zu entwerfen die irgendwann an einem Ziel angekommen ist und wie sich das Leben von deren Bewohnern nun Ă€ndert, teilweise Ă€ndern muss, manchmal auch exakt gleich bleibt. Das klingt nicht sehr spannend, ist es aber irgendwie doch. Mir jedenfalls hat der neueste Roman von Becky Chambers abermals sehr gut gefallen.
Marcus Hammerschmitt - Target
In seinem Kurzroman Target beschreibt Marcus Hammerschmitt eine miĂlungene Expedition zum Planeten Target im RĂŒckblick aus der Sicht eines Androiden. Highlights fĂŒr mich sind hierbei ganz klar die Fauna und Flora des Ausserirdischen Planeten die ein Sow Flair verbreiten das mir sehr viel SpaĂ bereitet hat. Die Protagonisten und Ihre Handlungsweisen empfand ich als nicht durchgehend gut gelungen, hier hĂ€tte man noch etwas mehr Raum fĂŒr die Motivation und Handlungsantrieb der ein oder anderen Person verwenden dĂŒrfen. Die Sprache ist wie immer bei Hammerschmitt, aufgerĂ€umt und prĂ€zise. Ich mag seinen Stil und selten seine Plots ( in der Kurzgeschichte ). Hier im ersten Roman den ich von ihm las, da stimmt beides. Hat mir sehr gut gefallen.
Bearbeitet von Amtranik, 14 April 2019 - 10:06.
Geschrieben 14 April 2019 - 09:09
Geschrieben 14 April 2019 - 09:13
Klingt so, als mĂŒsse ich doch endlich mal bei Chambers einsteigen.
Geschrieben 17 April 2019 - 07:59
Nachdem ich weiter oben und im Blog noch einiges fĂŒr MĂ€rz nachgetragen habe, arbeite ich mal langsam aktuellere RĂŒckstĂ€nde ab:
Alastair Reynolds - Permafrost (Tor.com, 2019)
Zur Abwechslung mal kein Ziegelstein von Alastair Reynolds, sondern was Handlicheres, eine Novelle, die allerdings gut noch ein paar Seiten mehr vertragen hĂ€tte. Inhaltlich geht es um zeitreisende Wissenschaftler, die in der Vergangenheit (ihrer Vergangenheit, unserer Zukunft) eine Klimakatastrophe verhindern möchten. Liest sich gut, wenn man nicht zu lange ĂŒber die (Zeitreise-typischen) Logikfallen nachdenkt.
Bearbeitet von Armin, 17 April 2019 - 07:59.
Neu: Armin RöĂler - Die Nadir-Variante
Armin RöĂler - Entheete (Neuauflage) +++ Armin RöĂler - Cantals TrĂ€nen +++ Hebben/Skora/RöĂler (Hrsg.) - Elvis hat das GebĂ€ude verlassen
Das Argona-Universum
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Geschrieben 18 April 2019 - 20:48
Ein Thriller, der - da die Hauptfiguren alle so um die 17 Jahre alt sind - wohl als Jugendbuch gelten dĂŒrfte und dessen SF-Anteil erst spĂ€t offensichtlich wird ... dann aber eindeutig ist.
Die Geschichte ist temporeich und effektvoll erzÀhlt, die Spannung wird durchgehend hochgehalten. Dabei wird allerdings mit allerlei schriftstellerischen Taschenspielertricks gearbeitet: Der Protagonist ist nach einer schweren Hirnverletzung relativ schnell wieder fit - nur ausgerechnet sprechen, schreiben oder auf einer Tastatur tippen kann er nicht. Somit kann er seine mysteriösen Erlebnisse dummerweise mit niemandem teilen und ist weitgehend auf sich allein gestellt.
Auch der Klassiker "einsames Anwesen ist nach einem Unwetter von der AuĂenwelt abgeschnitten" wird bemĂŒht, um zusĂ€tzliche Dramatik zu erzeugen.
Der wissenschaftliche (Science Fiction-) Aspekt ist ... nun ja ... ziemlich fragwĂŒrdig und nicht besonders grĂŒndlich ausgearbeitet - auch hier geht es eher um den bloĂen Effekt.
Alles in allem ein klassischer Pageturner ohne allzu viel Substanz oder Tiefgang, wenngleich er durchaus spannend und unterhaltsam ist.
Geschrieben 19 April 2019 - 07:33
Da mein Eintrag von gestern wohl verschwunden bleibt, versuche ich es noch mal ...
Veronika Bicker/Stefan Cernohuby/Alessandra ReĂ: D9E - Der Loganische Krieg - Sammelband 2: Episoden 4-6 (Wurdack, 2018)
ZunĂ€chst einmal habe ich mich gefreut, nach lĂ€ngerer Zeit mal wieder etwas von Veronika Bicker zu lesen. Ist âTabula rasaâ (mit ihrer Story âRegenmacherâ) wirklich schon 13 Jahre her? Du meine GĂŒte â Š Nicht nur Veronika Bicker (ihr vierter Teil der D9E-Ablegergeschichte um den âLoganischen Kriegâ trĂ€gt den Titel âFalsches Spielâ), sondern auch Stefan Cernohuby (âBlutige Mondeâ) und Alessandra ReĂ (âEine Ahnung von Freiheitâ) treiben den Konflikt zwischen Loganern und den einst von ihnen gezĂŒchteten Kreaturen flott und fĂŒr den Leser unterhaltsam voran. Jetzt sind das auch nicht mehr nur Einzelgeschichten wie im ersten Band, es gibt mehr und mehr verbindende Elemente und Figuren, der rote Faden wird sichtbar - das weckt die Vorfreude auf das finale Buch. Das liegt glĂŒcklicherweise schon hier und ist demnĂ€chst an der Reihe.
Neu: Armin RöĂler - Die Nadir-Variante
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Geschrieben 20 April 2019 - 07:51
Charles Sheffield - Gezeitensturm (Bastei-LĂŒbbe, 2007)
Im Original als âSummertideâ schon 1990 erschienen, wurde der Auftaktband von Charles Sheffields (1935-2002) fĂŒnfteiligem âHeritageâ-Zyklus auf Deutsch erst nach seinem Tod veröffentlicht. Der Hard-SF-Weltenentwurf mit teils planetengroĂen Relikten einer lĂ€ngst untergegangenen auĂerirdischen Zivilisation ist klasse, Sheffield kann und will da seinen wissenschaftlichen Hintergrund als Mathematiker und Physiker nicht verleugnen. Seine Figuren wirken nicht immer Ă€hnlich ausgefeilt, trotzdem ist der Roman unterm Strich eine spannende Angelegenheit und macht Lust, mit âDie ReliktjĂ€gerâ bald den nĂ€chsten Teil folgen zu lassen.
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Geschrieben 20 April 2019 - 10:18
Bearbeitet von Naut, 20 April 2019 - 10:23.
Geschrieben 20 April 2019 - 14:24
Oh ja. Aus dem Heritage-Zyklus habe ich auch ein Buch gelesen (Der kalte Tod), das war sehr unterhaltsam!
Ich habe die Dinger seit einer kleinen Ewigkeit hier rumstehen, aber erst vor Kurzem den einen, noch fehlenden Band aufgetrieben. Jetzt wird's mal Zeit, das gibt Platz im Regal.
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Geschrieben 20 April 2019 - 14:42
Ich habe die Dinger seit einer kleinen Ewigkeit hier rumstehen, .
Geht mir auch so. Aber nachdem ich endlich mal Barrayar und Pip&Flinx angefangen habe bei denen es sich Ă€hnlich verhĂ€lt wird der liebe Charles wohl noch was auf mich warten mĂŒssen. Einfach zuviele BĂŒcher und zu kurz das Leben...
Geschrieben 20 April 2019 - 15:15
Andreas Eschbach - NSA
Mit 800 Seiten ein wahrer Ziegelstein den ich eben beendet habe.
Wie bekannt ist Eschbach ja ein richtig guter GeschichtenerzĂ€hler. Bei ihm scheinen manchmal 100 Seiten schneller vorbei zu gehn als bei anderen 50. Das zentrale Element ist natĂŒrlich das aufzeigen der Gefahren ĂŒbermĂ€Ăigen vertrauens in Computer und den Staat und das sammeln von Daten aller Art. Das Problem ist halt immer was mache ich mit diesen vielen nĂŒtzlichen Informationen? Was heute noch unverfĂ€nglich ist könnte mir morgen bereits das Genick brechen denn die digitale Datenerfassung vergiĂt nichts. Eschbach zeichnet eine Welt in der das Deutsche Reich fĂŒhrend in Computer und Internet Technologie ist. Es gibt Smartphones die geortet und verfolgt werden können. Die ersten Computer gab es bereits im Kaisserreich und wĂ€hrend zu Zeiten der Weimarer Republik die Menschen unbedacht Ihre Daten und privaten Infos ins Netz stellten, werden diese Daten im Reich Adolf Hitlers zum Alptraum jeden BĂŒrgers. Ein Roman der ziemlich aktuelles mit dem gröĂten Trauma Deutschlands verbindet und vermutlich gerade deswegen so eindringlich daherkommt. Als das Deutsche Reich auch die Abschaffung des Bargeldes umsetzt ( Nachtigall ick hör dir tappsen ) gibt es quasi keinerlei Geheimnisse des BĂŒrgers vor dem Staat mehr. Mit ausgeklĂŒgelten Programmen kann man nun bspw jeden versteckten Juden aufgrund des Nahrungsmittelverbrauches aufspĂŒren, denn jeder Einkauf wird registriert. Lediglich Selbstversorger wie Bauern sind dadurch nicht erfaĂbar, doch man ist erfinderich und es gibt nichts das nicht aufzuspĂŒren wĂ€re. Auch in der Spionage ergeben sich durch den technologischen Vorsprung des Reiches in Sachen Computer und Internet ungeahnte Möglichkeiten und als man eines Tages eher durch Zufall auf Arbeiten eines gewissen Physikers Dr. Oppenheimer aufmerksam wird, nimmt das Unheil seinen Lauf. Ich will mal nicht alles Verraten, nur soviel. Es wird kein Happy End geben. Auch aufgrund dieses wie ich finde mutigen und gelungenen Endes des Romanes ist NSA von Andreas Eschbach ein guter weil sehr eindringlicher Roman. Er ist ein Pageturner, er ist intelligent, er macht es sich nicht leicht und vermeidet weitestgehend allzu groĂe Klischees das beim Thema Deutsche Vergangenheit hoch anzurechnen ist. Ein Schwergewicht des Jahrganges und zurecht auf der Shortlist des KLP.
Geschrieben 21 April 2019 - 11:39
Nachdem ich die LektĂŒre von Sonnentaucher (1. Teil der Uplift-Trilogie) von David Brin fĂŒr einige Monate unterbrochen hatte, habe ich nun das Buch durch.
Brin schreibt einfallsreich und erlĂ€utert plausibel und im Einklang mit wissenschaftlichen Erkenntnissen HintergrĂŒnde. Insbesondere die Konstruktion der AuĂerirdischen ist ihm sehr gut gelungen und trĂ€gt zum Unterhaltungswert bei. Der Entwurf der Charaktere und ihre Interaktionen sind variantenreich und dennoch realistische erscheinend. Dennoch empfand ich in den ersten 70 % des Buchs immer wieder Langeweile. Die ErlĂ€uterungen sind zum Teil zu weitschweifig und haben dann zu wenig substanziellen Gehalt. Die Haupthandlung bietet in diesem Teil aus meiner Sicht zu wenig Spannung. Brin hĂ€tte meines Erachtens die ersten 2/3 des Buchs um mindestens 50 % kĂŒrzen sollen.
Das letzte Drittel des Buches konzentriert sich wieder auf die Haupthandlung und bietet sowohl Spannung als auch interessante Auflösungen und einen vielversprechenden Ausblick, wie sich die Geschichte möglicherweise in den nÀchsten BÀnden weiterentwickeln könnte. Falls Band zwei qualitativ dort weitermacht, wo die Geschichte in Band eins aufgehört hat, werde ich die Trilogie weiterlesen.
Geschrieben 21 April 2019 - 12:10
Geschrieben 21 April 2019 - 22:14
Wird gemacht. : )
Am Dienstag werde ich voraussichtlich starten. - Danke fĂŒr die Empfehlung.
Geschrieben 24 April 2019 - 09:44
Annika Scheffel - Hier ist es schön
Annika Scheffel ist ehemalige PreistrÀgerin des Phantastikpreises der Stadt Wetzlar. "Hier ist es Schön" hat den "Robert-Gernhardt-Preis" gewonnen.
Nach dem erzĂ€hlerisch starken Eschbach war dieser Roman hier das totale Kontrastprogramm. In Scheffels Werk steht eindeutig nicht das erzĂ€hlen einer unterhaltsamen Geschichte im Vordergrund. Sie ist fĂŒr mich der typische Fall eines Autors der wirkt als schriebe er eher fĂŒr die Literaturkritik um den einschlĂ€gigen Literaturzirkeln und Ihren Preisen etwas originelles zu liefern ( oder was die darunter verstehen ) als einem Publikum zerstreuung und unterhaltung bieten zu wollen. Der erste Teil des Romanes besteht ausschliesslich aus Briefen verschiedener Personen aus deren Essenz sich der Leser mĂŒhsam einen groben Ăberblick ĂŒber die Welt und die Handlung des Romanes erschliessen muss. Dieser bleibt naturgemÀà ÀuĂerst Fragmentarisch. SpĂ€ter wechselt Sie zu einer direkten erzĂ€hlweise ohne jedoch signifikant besser in der Lage zu sein den Leser etwas nĂ€her an die Handlung Ihres Werkes zu bringen, zu binden, in das Geschehn einzubinden. Als Leser steht man daneben wie ein ArchĂ€ologe der mĂŒhsam versucht aus den Schnippseln die Fakten herauszudeuten. Es ist einer jener Romane der insgesamt in zu vielem unscharf, fragmentarisch und unklar bleibt und dem Leser eine enorm groĂe Interpretationsbreite ermöglicht. Es ist einer von den Romanen wo ich das GefĂŒhl habe beim Lesen von positiven Rezensionen zum Werk, einen gĂ€nzlich anderen Roman gelesen zu haben. Es mag so einige Leser geben die genau diese Art von Literatur mögen und es als herausfordernd bezeichnen. Ich gestehe, ich mochte diesen Stil noch nie und werde wohl auch kein Freund mehr davon werden. Wer den Roman lesen möchte möge das tun, ich wĂŒrde jedoch davon abraten.
Geschrieben 24 April 2019 - 16:53
Sie ist fĂŒr mich der typische Fall eines Autors der wirkt als schriebe er eher fĂŒr die Literaturkritik um den einschlĂ€gigen Literaturzirkeln und Ihren Preisen etwas originelles zu liefern ( oder was die darunter verstehen )
Klingt wie die andere Seite von "Romance/Genre schreiben, um das Brot unter der Butter zu verdienen". Nix fĂŒr mich. ;-)
Puh, ich bin gerade durch das Hörbuch von Helix durch und durch Die lange Reise zu einem zornigen kleinen Planeten. In beidem habe ich inhaltlich interessante Dinge gefunden, aber irgendwie ... mal schauen, ob ich zumindest zu letztem Roman demnĂ€chst noch etwas in den Thread schreibe. Ich kann mich einfach nicht entscheiden, wie ich den finde. Diese Nettigkeit war einfach anstrengend, obwohl sich der Roman flĂŒssig las.
Naja, dafĂŒr habe ich selbst jetzt jede Menge Ideen.
Die Optimierer muss ich noch fertig lesen und Roma Nova zumindest noch ein StĂŒck weiter. "Muss", weil die BĂŒcherei die bald wieder haben will.
Bearbeitet von Nadine, 24 April 2019 - 16:54.
Europa ist nicht nur ein Kontinent.
Geschrieben 24 April 2019 - 17:10
Annika Scheffel - Hier ist es schön
Annika Scheffel ist ehemalige PreistrÀgerin des Phantastikpreises der Stadt Wetzlar. "Hier ist es Schön" hat den "Robert-Gernhardt-Preis" gewonnen.
Nach dem erzĂ€hlerisch starken Eschbach war dieser Roman hier das totale Kontrastprogramm. In Scheffels Werk steht eindeutig nicht das erzĂ€hlen einer unterhaltsamen Geschichte im Vordergrund. Sie ist fĂŒr mich der typische Fall eines Autors der wirkt als schriebe er eher fĂŒr die Literaturkritik um den einschlĂ€gigen Literaturzirkeln und Ihren Preisen etwas originelles zu liefern ( oder was die darunter verstehen ) als einem Publikum zerstreuung und unterhaltung bieten zu wollen. Der erste Teil des Romanes besteht ausschliesslich aus Briefen verschiedener Personen aus deren Essenz sich der Leser mĂŒhsam einen groben Ăberblick ĂŒber die Welt und die Handlung des Romanes erschliessen muss. Dieser bleibt naturgemÀà ÀuĂerst Fragmentarisch. SpĂ€ter wechselt Sie zu einer direkten erzĂ€hlweise ohne jedoch signifikant besser in der Lage zu sein den Leser etwas nĂ€her an die Handlung Ihres Werkes zu bringen, zu binden, in das Geschehn einzubinden. Als Leser steht man daneben wie ein ArchĂ€ologe der mĂŒhsam versucht aus den Schnippseln die Fakten herauszudeuten. Es ist einer jener Romane der insgesamt in zu vielem unscharf, fragmentarisch und unklar bleibt und dem Leser eine enorm groĂe Interpretationsbreite ermöglicht. Es ist einer von den Romanen wo ich das GefĂŒhl habe beim Lesen von positiven Rezensionen zum Werk, einen gĂ€nzlich anderen Roman gelesen zu haben. Es mag so einige Leser geben die genau diese Art von Literatur mögen und es als herausfordernd bezeichnen. Ich gestehe, ich mochte diesen Stil noch nie und werde wohl auch kein Freund mehr davon werden. Wer den Roman lesen möchte möge das tun, ich wĂŒrde jedoch davon abraten.
... also sehr gewollt, wie mir scheint.
Wenn es eine Krisensituation gibt, sucht der intelligente Mensch nach einer Lösung,
der dumme Mensch nach Schuldigen.
(Verfasser unbekannt)
Geschrieben 30 April 2019 - 06:46
Sind hier wieder EintrÀge verschwunden?
Ich bin mir ziemlich sicher, am Sonntag einen lĂ€ngeren Sermon zu BĂŒchern der Herren Eschbach, Brandhorst und van den Boom gepostet zu haben. WĂ€re nett, wenn ich mir das nicht nur eingebildet habe ...
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Geschrieben 30 April 2019 - 07:12
Ja, es sind EintrÀge der letzten ca. 24 Stunden weg.
Ich erinnere also daran, dass Armin "Canopus" toll fand :-)
"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, fĂŒr Geld getan zu werden."
(13. Erwerbsregel)
"Anyone who doesn't fight for his own self-interest has volunteered to fight for someone else's."
(The Cynic's book of wisdom)
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Geschrieben 30 April 2019 - 07:18
Aha. Das fand dann nicht nur in diesem Faden statt. Ich hatte schon von Intrigen fantasiert ...
Geschrieben 30 April 2019 - 07:27
Ja, es sind EintrÀge der letzten ca. 24 Stunden weg.
Ich erinnere also daran, dass Armin "Canopus" toll fand :-)
Ich find's immer noch toll.
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Geschrieben 30 April 2019 - 08:09
Der Beweis (plus Alpers' Kopernikus 2):
Andreas Brandhorst - Ewiges Leben (Piper, 2018)
Vor Kurzem habe ich in meinem Kommentar zu âDie Tiefe der Zeitâ noch erwĂ€hnt, dass ich mit Andreas Brandhorsts Thrillern (konkret mit âErwachenâ in diesem Fall) nicht so recht warm werde. Prompt widerlegt mich der Autor, was mich dann doch ehrlich freut. âEwiges Lebenâ hat mir deutlich besser gefallen als âErwachenâ, sprachlich und inhaltlich. Die Figuren wirken lebendiger und âechterâ, die Handlung spannender - ein Roman, der mich ausgesprochen positiv ĂŒberrascht hat. Gerne mehr davon.
Dirk van den Boom - Canopus - Der Kalte Krieg 1 (Atlantis, 2018)
Auftakt zu einem Dreiteiler, bei dem ich mich nicht gedulden konnte, bis zum Erscheinen des dritten Bands zu warten. Vermutlich werde ich das bereuen, denn angesichts der Vielzahl an Figuren werde ich mich vermutlich schwer tun, den Ăberblick zu behalten, wenn der Abschlussroman nĂ€chstes Jahr (?) erscheint. Denn: Teil zwei werde ich definitiv nicht so lange liegen lassen, dafĂŒr ist âCanopusâ zu spannend gewesen und es wird am Ende auch vieles schön zusammengefĂŒhrt, sodass ich einfach weiterlesen muss ...
Andreas Eschbach - Perry Rhodan - Das gröĂte Abenteuer (Fischer Tor, 2019)
Noch ein Buch, das mir richtig SpaĂ gemacht hat. Nicht, weil es furchtbar innovativ wĂ€re, das ist es nicht. Sondern weil Andreas Eschbach das einfach gut gemacht hat. Er verknĂŒpft Teile der realen neueren amerikanischen Geschichte, vor allem aber der Raumfahrtgeschichte mit dem fiktiven Leben Perry Rhodans - und es ist dann doch irgendwie ĂŒberraschend, wie wenig er die Wahrheit manipulieren muss, um sie der 1961 (acht Jahre vor Apollo 11, zehn vor der Stardust) von K.H. Scheer und Clark Darlton ersonnenen Serienhandlung anzupassen. Zwar kein mega-spannender Roman, aber definitiv auch kein trockenes Geschichtsbuch: wie gesagt, richtig gut gemacht, schön geschrieben, gut zu lesen. Am Ende weckt das tatsĂ€chlich Lust, die frĂŒhe Geschichte der âDritten Machtâ noch mal in den Originalen von Scheer, Darlton, Mahr & Co. nachzulesen.
H.J. Alpers - Kopernikus 2 (Moewig, 1981)
[font="arial, helvetica, sans-serif;"]GrundsĂ€tzlich gilt: Ich liebe diese alten Anthologien aus den siebziger und achtziger Jahren und entdecke darin immer wieder viele, viele lesenswerte Storys und ErzĂ€hlungen. Im konkreten Fall entpuppt sich âKopernikus 2â (die Reihe hat es zwischen 1980 und 1986 auf 15 BĂ€nde gebracht, die ich lĂ€ngst nicht alle gelesen habe) allerdings als eher unterdurchschnittliche Sammlung. Höhepunkt ist âDie Expedition der Nachtfeeâ (Nightflyers) von George R.R. Martin in der kĂŒrzeren Fassung von 1980. Vor Ewigkeiten mal auf Englisch, jetzt erstmals auf Deutsch macht die Kurznovelle Lust, auch die lĂ€ngere Version mal noch nachzuziehen. Schade, dass die TV-Version (SyFy, 2019) der Story nicht annĂ€hernd das Wasser reichen kann - die Zutaten sind da, man hĂ€tte sie vernĂŒnftig zusammenrĂŒhren mĂŒssen, vielleicht auch nicht in zehn, sondern eher nur in vier oder fĂŒnf Folgen. âNightflyersâ reiĂt diese Anthologie also heraus, daneben sind auch âDie Gebote des Hagakureâ (Time and Hagakure) von Steven Utley und âDie Brille des Jorge Luis Borgesâ (The Spectacles of Jorge Luis Borges) von Arthur Jean Cox gut zu lesen. Der Rest schwankt zwischen albern - âDer Mann, der nicht fernsehen durfteâ (Invisible Stripes) von Ron Goulart - schwerfĂ€llig - âDrachenzĂ€hneâ (Dragon's Teeth) von Karl Hansen - und dĂ€mlich - âDickschĂ€delâ (Stubborn) von Stephen Goldin. Völlig aus der Zeit gefallen kommt dann ein Interview daher, dass Darrell Schweitzer mit Clifford D. Simak (1904-1988) gefĂŒhrt hat. Der wusste es damals natĂŒrlich [/font]
nicht besser, sinniert aber unter anderem darĂŒber, dass es heutzutage (also 1980, als das Interview fĂŒr die Februar-Ausgabe von Amazing gefĂŒhrt wurde) âkeine zwei groĂen Religionenâ mehr gebe, âdie sich gegenseitig zerfleischenâ und dass wir âmittlerweile vielleicht den Mitgliedern unserer eigenen Rasse gegenĂŒber etwas zivilisierter gewordenâ seien. Tja â Š Der Grund dafĂŒr, so Mr. Simak, âliegt im Zeitalter hochentwickelter Technologienâ. Hm â Š Was er und der Interviewer dann zum Thema SF-Filme loslassen (âStar Warsâ!) ist aus heutiger Sicht geradezu köstlich.
Wenn jetzt wieder alles verschwindet, liegt's an mir ...
Neu: Armin RöĂler - Die Nadir-Variante
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