Hallo zusammen,
vor und im Urlaub sehr viel gelesen (das Wetter!). Hervorzuheben ist vor allem vor allem Michael Weissers "SynCode7". Habe es damals gelesen und nun nach Jahrzehnten wieder und der Roman hat mir wieder sehr gefallen. Ein dickes Dank geht an den Herausgeber wg. der Anhänge.
Der Knaller des Urlaubs war dann Juan S. Guses "Miami Punk". Uhps, war nicht nur der Knaller des Urlaubs, Guses Roman ist für mich bislang Highlight des Jahres. Mindestens so clever wie Daths Romane, aber viel lesbarer. Viel, viel lesbarer und auch witziger. Guse ist für mich der Pynchon der Science-Fiction. Mit seinem gerade mal zweitem Roman ist da ein Stern über dem Himmel der Phantastik aufgegangen, der sehr hell leuchtet. Okay, ich befürchte, das ich da einer der wenigen bin, die das so sehen bzw. sehen werden. Es fehlt eben ach so vieles genreytpisches (z.B. der normierte Satzbau). Egal. Ich hatte so viel Spaß mit "Miami Punk", dass ich mir Guses Erstling bestellt habe.
Gegen Guse kam auch Stephensons "Amalthea" nicht an. Ein wirklich großartiger Roman, den ich mit viel Vergnügen gelesen habe. Aber er reicht nicht an "Miami Punk" heran.
Etwas gemischt kam Attica Lockes "Bluebird, Bluebird" herüber, denn weder war der Roman Krimi (dafür handelte der Texas Ranger oft zu unprofessionell), noch war er eine Southern Noir Novel (dafür war er etwas zu viel Krimi). Aber atmosphärisch war "Bluebird, Bluebird" sehr, sehr dicht.
Von Andreas Pflügler "Operation Rubikon" gelesen. Ein Thriller aus der Welt der Geheimdienste, der für mich an seiner Überambitioniertheit gescheitert ist. Ein John le Carre hätte daraus drei Romane gemacht und die hätten es in sich gehabt, nämlich Freundschaft & Verrat und was das Leben Undercover aus Menschen macht. Bei Pflügler geriet das ganze dann zur Parforce Jagd durch Deutschland und Osteuropa mit jeder Menge Schießereien. Schade. Immerhin waren die Dialoge sehr, sehr gut.
Reinfall des Urlaubs war "Ich bin viele" von Dennis E. Taylor. Nix Kultbuch, wie der Verlag behauptet. Gähnend langweilig. Den Rest der Triologie werde ich mir nicht anschaffen und ich würde die Bände auch nicht lesen, wenn ich sie geschenkt bekäme.
Aktuell lese ich mich durch den Erzählungsband "Die wandernde Erde" von Cixin Liu. Manches ist nett, aber mich stört dann der auf mich naiv rüberkommende Fortschrittsglauben. Bislang gehobenes Mittelmaß.
Huch, fast vergessen. Im Ramsch kam mir vor dem Urlaub noch "Black and Blue. Literatur aus dem Jazz-Zeitalter" aus dem Suhrkamp Verlag in die Finger. Boah!
Heute kann ich mir auch Marraks "Der Garten des Uroboros" abholen. Der eine Großhändler hat es noch immer nicht, aber ein anderer. In die Leserunde werde ich nicht mehr einsteigen.
Viele Grüße
Tobias