Aufgrund der Empfehlung hier habe ich "Das Ende der Sterne wie Big Hig sie kannte" von Peter Heller gehört.
Durchaus eine angenehme Abwechslung zu den sonstigen Weltuntergangs-Dystopien. Keine Zombies, keine reißerische Ich-Figur-Abenteuergeschichte voller unrealistischer Actionfilm-Elemente. Eher eine einsame Welt und ein Mann und seine Gedanken. Mehr nicht. Das kann teilweise etwas langatmig sein, aber war dann doch die Zeit wert.
Welche Version hattest du denn gehört?
Ich habe ja leider erst durch diesen Thread festgestellt, dass es zwei Vertonungen gibt (Hatte die CDs auf dem Trödelmarkt in der Stadtbücherei gefunden). Die, die mich begeistert hat, wurde von Olaf Pessler eingesprochen und ist um 3-4 Stunden kürzer, als die lange Version. Da sind sicherlich Längen weggefallen und ich hatte nur an wenigen Stellen das Gefühl, dass ein wenig Hintergrundinfo fehlte.
Ob mich das Buch in voller Länge und gelesen überzeugt hätte, kann ich nicht sagen. Ein guter Sprecher reißt für mich viel heraus. Sonst hätte ich auch "Bios" von Suarez nicht durchgehalten, obwohl ich den Zukunftsentwurf fantastisch finde. Aber mit dem genialen Uve Teschner als Sprecher und der Möglichkeit, aber der Hälfte die Geschwindigkeit zu erhöhen, habe ich den mageren, platten Actionplot durchgestanden.
Big Hig konnte mich einfach überraschen, weil mich persönlich diese absolut perfekte Schablone und die starren Genrekonventionen nerven, die über vielen Romanen liegen. Für mich ist es einfach nicht entspannend, wenn manche Szenen nach Pflichtprogramm klingen. Beispielsweise höre ich gerade "Das Haupt der Welt" von Rebecca Gablé, den ersten Roman über Otto I. Klar müssen Figuren da auch moderner agieren und sprechen, sonst wäre der Roman nicht unterhaltsam. Aber mich quälen diese Standards, die im Mittelalter-Roman sein müssen, will man nicht riskieren, dass die Verkaufszahlen einbrechen: Der richtig böse Böse, die schönen und talentierten Guten, die reinen Herzen, die wahre Liebe ... man merkt richtig, wie die Autorin sich bemüht, Grautöne in dieser blitzsauberen Kulisse unterzubringen, aber ich schätze mal, das Zeitalter ist schwierig genug zu verkaufen, da muss ich es als Hörerin irgendwie schaffen, diesen Riesenballast zu überhören.
Allerdings noch nicht sofort, denn ich habe zuletzt erst mit "Der Wal und das Ende der Welt" (John Ironmonger) und "Blackout Island" (Sigridur Hagalin Björnsdottir) zwei Weltuntergangs-Romane gelesen, und bevor ich noch depressiv werde ...
Obwohl zumindest einer dieser beiden eine durchaus positive Weltsicht vermittelt. Ich verrate aber nicht, welcher - will ja schließlich nicht spoilern
Auf jeden Fall haben mir beide sprachlich, inhaltlich und atmosphärisch sehr gut gefallen. "Blackout Island" noch ein bisschen mehr.
Mit oder ohne Zombies?
Das klingt nämlich sehr interessant für mich. :-)