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Der "Ich lese gerade..."-Thread


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5849 Antworten in diesem Thema

#4981 Selma die Sterbliche

Selma die Sterbliche

    Nautilia sempervirens

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Geschrieben 20 Mai 2021 - 12:38

Ich lese gerade Loons Gerringer (Forlorner).. die ersten beiden Bände gab es als TB. Die restlichen 4 nur als Kindle ... und ich habe doch einen Tolino! Ohne Sch... - Salkurning ist so gutes Zeug, ich bin von der Geschichte angefixt wie selten. Nun heißt es wohl warten, bis der Rest auch noch als TB herauskommt!


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#4982 Susanne11

Susanne11

    Temponaut

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Geschrieben 20 Mai 2021 - 13:44

Montecrypto von Tom Hillenbrand

 

Der Titel erregte meine Aufmerksamkeit. Als ich dann las, dass der Protagonist Ed Dante heißt wurde ich neugierig und kaufte das Hörbuch. Ich habe es nicht bereut.

 

Es geht um Kryptowährungen. Greg Hollister, ein schwerreicher Unternehmer, der sein Vermögen mit Kryptunternehmungen gemacht hat, kommt bei einem Unfall ums Leben. Seine Schwester vermutet, dass es außerhalb des offiziellen Erbes einen sehr großen Betrag in Kryptowährungen gibt. Sie beauftragt Ed Dante, einen Privatdetektiv mit fragwürdiger Vergangenheit, diesen Schatz zu suchen. Und um Schatzsuche geht es in dem Roman. Kurz nach dem Tod von Sir Holly taucht ein Video auf, welches dieser vor seinem Tod gemacht hat um die Schatzsuche in Gang zu bringen. Auf der ganzen Welt machen sich Schatzsucher auf die Jagd nach den Coins. Es gibt weitere Videos des verunfallten Krypto-Nerds. Weitere Tote, abgedrehte Computernerds, Hacker, Blogger, Geheimdienste, Bot-Netze und Click-Farmen und am Ende einen überraschenden Showdown.

 

Ich wusste vorher nichts über Kryptowährungen, aber im Verlauf der Handlung bekommt der Leser ausführliche Informationen darüber so nebenbei mit. Die Geschichte ist rasant, mit immer neuen Enthüllungen und neuen Wendungen, bunt und dramatisch. Stilistische super, sehr gut um Anhören geeignet. Ein Riesen-Lesespaß.



#4983 Waffeleisen

Waffeleisen

    Pyronaut

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Geschrieben 20 Mai 2021 - 14:57

Montecrypto von Tom Hillenbrand

Der Titel erregte meine Aufmerksamkeit. ...

Stilistische super, sehr gut um Anhören geeignet. Ein Riesen-Lesespaß.


Danke für deine Meinung! Der stand auch auf meiner Liste und ist jetzt weiter hoch gerutscht:)

#4984 Susanne11

Susanne11

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Geschrieben 20 Mai 2021 - 15:09

Danke für deine Meinung! Der stand auch auf meiner Liste und ist jetzt weiter hoch gerutscht:)

 

Ich will auf jeden Fall noch mehr von Tom Hillenbrand lesen. Gibt es Empfehlungen?


Bearbeitet von Susanne11, 20 Mai 2021 - 15:10.


#4985 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 20 Mai 2021 - 16:10

Ich will auf jeden Fall noch mehr von Tom Hillenbrand lesen. Gibt es Empfehlungen?


Drohnenland und Hologrammatica fand ich sehr empfehlenswert.
Jahresrückblick 2023
http://defms.blogspo...blick-2023.html

#4986 Nadine

Nadine

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Geschrieben 20 Mai 2021 - 18:26

Drohnenland habe ich gelesen und fand es sehr gut. Hologrammatica hat mir als Hörbuch sehr gut gefallen - der Protagonist ist noch besser als Dante. Leider kommt er dann im zweiten Teil, Qube, nicht mehr wirklich vor (Qube ist okay, wenn du dich ein wenig in der Fantasy-Game- und Rollenspielszene auskennst. Die Welt finde ich immer noch spannend, der Plot ist ganz okay.).

Seine kulinarischen Krimis scheinen ganz nett zu sein. Man erfährt viel über Luxemburg und das regionale Essen. Gerade höre ich den ersten Teil "Teufelsfrucht". Gut für nebenher, aber die Aussprache des Sprechers empfinde ich als sehr bemüht und etwas anstrengend.


Europa ist nicht nur ein Kontinent.

 


#4987 Susanne11

Susanne11

    Temponaut

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Geschrieben 20 Mai 2021 - 19:19

Drohnenland und Hologrammatica fand ich sehr empfehlenswert.

 

 

Drohnenland habe ich gelesen und fand es sehr gut. Hologrammatica hat mir als Hörbuch sehr gut gefallen - der Protagonist ist noch besser als Dante. Leider kommt er dann im zweiten Teil, Qube, nicht mehr wirklich vor (Qube ist okay, wenn du dich ein wenig in der Fantasy-Game- und Rollenspielszene auskennst. Die Welt finde ich immer noch spannend, der Plot ist ganz okay.).

Seine kulinarischen Krimis scheinen ganz nett zu sein. Man erfährt viel über Luxemburg und das regionale Essen. Gerade höre ich den ersten Teil "Teufelsfrucht". Gut für nebenher, aber die Aussprache des Sprechers empfinde ich als sehr bemüht und etwas anstrengend.

Danke für die Tips. Ich werde Hologrammatica hören. Der Vorleser gefällt mir auch. Oliver Siebeck.



#4988 Nadine

Nadine

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Geschrieben 22 Mai 2021 - 14:12

Den ersten kulinarischen Krimi Teufelsfrucht habe ich jetzt durch.

Abgesehen davon, dass ich am Anfang nicht ganz flüssig reingekommen bin, gefällt mir wieder das, was in meinen Augen Hillenbrand ebenso auszeichnet, wie beispielsweise Suarez: Allgemeinwissen und Zeitfragen werden auf sehr unterhaltsame Weise vermittelt und von vielen Seiten diskutiert.

Hier geht es beispielsweise um Sterneküche und das System dahinter. Und darum, ob es überhaupt möglich ist, alle Menschen mit hochwertiger und schmackhafter Nahrung zu versorgen - oder ob es nicht notwendig ist, gute, aber bodenständig-langweilige Nahrung mit künstlichen Aromen und Co. aufzuwerten, wenn bestimmte Ressourcen einfach nicht in ausreichender Menge vorhanden sind (Vanille).

Für mich hätte da die Überlegung, wie sich ein Gleichgewicht finde ließe, gut gefallen, aber das Beleuchten von Hintergründen und Aufwerfen von Fragen finde ich schon ziemlich gut.

 

Die weiteren Bände habe ich schon in der Onleihe ausgeliehen und bin gespannt. Sie scheinen gekürzt zu sein.

 

Edit:

Zufällig habe ich fast zeitgleich mit Dreck von Bill Bufford angefangen, worin es ebenfalls um Sterneküche und den Wahnsinn in Restaurantküchen geht. Das Buch habe ich allerdings nach 100 Seiten abgebrochen. Denn abgesehen davon, dass es ziemlich unstrukturiert ist und ein Glossar fehlt, in dem Unwissende wie ich Informationen zu wichtigen Köchen, Restaurants oder Küchenwissen erhalten könnten, empfinde ich den Autor als sehr nervtötend. Er kommt rüber wie ein narzisstisches, impulsgesteuertes, quengelndes Kleinkind. Keine Ahnung, weshalb seine viel jüngere, wesentlich begabtere und in Lebensdingen geschicktere Frau ihm nicht längst eine Pfanne über den Schädel gezogen hat, so oft wie er sie mit den Kindern alleine lässt und sich von ihr den Rücken decken lässt, wo immer er gerade meint, sich kreativ ausleben oder die Familie in die Scheiße reiten zu müssen. Alles, was sie ihm aufträgt oder er ihr verspricht, versemmelt er und sie muss es ausbügeln. Und das kann man dann auf 600 Seiten nachlesen. Geht zurück in die Bibliothek.


Bearbeitet von Nadine, 22 Mai 2021 - 14:19.

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#4989 Selma die Sterbliche

Selma die Sterbliche

    Nautilia sempervirens

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Geschrieben 23 Mai 2021 - 09:06

Tom Hillenbrand ist auf meiner Liste auch nach oben gerutscht. Nachdem ich mich lange gar nicht um ihn gekümmert hatte, gefielen mir Hologrammatica und Qube ausgezeichnet.


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#4990 T. Lagemann

T. Lagemann

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Geschrieben 25 Mai 2021 - 14:46

Hallo zusammen,

 

"Das Lied der Kämpferin" von Lidia Yuknavitch ist großartig. 

 

Wuchtige Bilder, eine mitreißende Sprache und eine Geschichte, die ganz anders ist als all die "Muss mal eben die Menschheit retten" Geschichten. Es sei Science Fiction für Feministinnen, hat Matthias Hofmann auf fantasyguide geschrieben. Nö. Es ist Science Fiction. Ja, die handelnden Figuren sind weiblich, männliche Figuren führen nur Randexistenzen. Und, ja, es wird auch die Machtfrage thematisiert und die Frage von Körperlichkeit und damit auch der Wertigkeit von Geschlechtern bzw. die Auflösung der Diversität durch Geschlechtslosigkeit. Aber deshalb ist es doch kein Roman für Feministinnen, es ist ein Roman für all die, die sich für derlei Themen interessieren. Und ich mag mich auch nicht dem Urteil anschließen, dass es ein Roman "für literarisch Fortgeschrittene, die gerne Fragen stellen wie: »Was möchte uns die Autorin damit sagen?«" sei. Herrje, etwas Neugierde auf einen Stil, der eben nicht das Muster Hauptsatz, Hauptsatz, Hauptsatz-Nebensatz, Hauptsatz bedient reicht. Und, bitte, wir sind doch nicht mehr in der achten Klasse und heillos von Goethe überfordert. Wir lesen. Und gerade als Science Fiction Leser*innen sollten wir offen sein für Anderes. Aliens, wow, ja, die finden wir doll, Weltuntergang auch, aber wehe die Sprache ist fordernd ..., das geht dann doch zu weit. Ja, man muss sich auf Yuknavitch Stil einlassen wollen. Was vielleicht der Grund dafür ist, dass der Roman bei btb Selection (also fernab der für SF enschlägig bekannten Verlage) erschienen ist. Möglicherweise lassen stolze Träger von Perry-Rhodan T-Shirts die Finger von solchen Roman. Was vielleicht gut ist, sonst würde nicht nur auf Die Zukunft stehen, dass es sich um den "schwierigsten und verkopftesten SF-Titel des Frühjahrs" handelt, und die eher negativen Bewertungen auf amazon wären noch zahlreicher. Immerhin, Die Zukunft schließt die Rezension übrigens dankenswerterweise mit "Wer seine Science-Fiction aktuell, herausfordernd, rasiermesserscharf, unbequem, mit intellektuellem Ansatz und weit weg vom Szene- und Genre-Standard mag, muss sich daher dem Lied der Kämpferin stellen." - einem Urteil, dem ich mich gerne anschließe.

 

Mehr davon, viel mehr!

 

Aber ach, schon VanderMeer hat sich letztlich nicht in Deutschland durchsetzen können, da wird es Yuknavitch auch nicht schaffen. Schade, wirklich schade.

 

Viele Grüße

Tobias


"Wir sind jetzt alle Verräter."
"Ha!", machte die alte Dame. "Nur wenn wir verlieren."

(James Corey, Calibans Krieg)

"Sentences are stumbling blocks to language."

(Jack Kerouac in einem Interview mit der New York Post, 1959)

"Na gut, dann nicht, dann bin ich eben raus
Ich unterschreib' hier nichts, was ich nicht glaub'
Na gut, dann nicht, nicht um jeden Preis
Ich gehöre nicht dazu, das ist alles was ich weiß"

(Madsen, Strophe 1 des Songs "Na gut dann nicht")
  • • (Buch) gerade am lesen:Ich lese zu schnell, um das hier aktuell zu halten.
  • • (Film) gerade gesehen: Umbrella Academy (finale Staffel)

#4991 Galax

Galax

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Geschrieben 29 Mai 2021 - 12:27

Habe den Roman zwar nicht gerade eben beendet, aber er regt mich noch immer auf, daher mein Verriss an dieser Stelle.

 

"Star Trek - The Next Generation: Herz und Verstand" von Dayton Ward

Es handelt sich dabei übrigens nur um einen halben StarTrek-roman.
 

Die andere Hälfte dieser erheblich dünnen Handlungsidee spielt auf der Erde, in einem merkwürdigen Poliththriller und glorifiziert dort ein wenig die Amerikaner, die wie immer tun und lassen können, was sie wollen. Der Autor stellt in Aussicht, dass Mord, Sabotage, Terrorismus und Massenmord durch die USA okay ist, solange es dienlich ist. Auf biegen und brechen schafft er es sogar eine Träne für 9/11 reinzupügeln. Man bringt eine Figur aus "Enterprise" mit ein, und die wurde durchaus geschickt eingeflochten.

Im übrigen Teil ist da irgendwie noch Picard und die Enterprise in der TNG-Gegenwart.
Der Autor beschriebt das Interior der Enterprise konsequent wie das der D, obwohl er davon spricht, dass die Crew mit der E unterwegs sein soll.
Jede Figur bleibt statisch und scheint vom der Geschichte genauso gelangweilt wie der Leser. Es gibt also kein "Wiedersehen" mit bekannten Charaktere oder lernt etwas über deren Entwicklung.

Spoiler:
Picard wird nach Ankunft am Planeten, dessen Namen ich schon wieder vergessen habe festgenommen, und ihm soll der Prozess gemacht werden, weil vor 300 Jahren drei Amerikaner dort bereits angekommen sind und mit einigen Atombomben den Planeten zerlegt haben.
Parallel wird uns ja im oben genannten Politthriller erklärt, wieso und warum die Amerikaner das denn tun wollen/getan haben.
(Dem Leser wird erklärt, dass die Amis ein wenig überreagieren, aber seit wann halten gegenteilige Fakten sie schon davon ab, Bomben zu werfen. Das weiß auch der Autor.)

Am Ende wird Picard von einer Gruppe Rebellen befreit, die die Historie der eigenen Welt einfach nicht glauben wollen, weil darum.
Belege oder Indizien für ihren Glauben haben sie nicht, aber sie wollen nicht wahrhaben, dass die Menschen den Krieg herbeigeführt haben. Auch darum ...

Picard ist sehr dankbar, bekommt mal eben zugriff auf den 300 Jahre alten Computer der Astronauten, der stand nämlich in der typischen Styroporhöhle herum :) (Immerhin ein bissel StarTrek feeling) Tjo, siehe da: Die Menschen haben den Krieg wirklich nicht herbeigeführt - uff, noch mal Glück gehabt.
Amis sind nämlich voll toll.

Dann kommt noch n seitenlange zusammenfassung anderer Romane und irgendwas mit sektion 31, und fertig.

Zurück bleibt ein gewaltiges WTF... Ja, was sollte denn das bitte?
Ich würde das Buch zurückgeben, wenn ich es beim Lesen nicht ständig frustriert in die Ecke gefeuert hätte .....

Persönliches Fazit:

Dayton Ward war neben David Mack immer einer meiner Lieblinge, wenn es um StarTrek ging, hatte aber damals mitten in Vanguard mit beiden gebrochen, weil diese Reihe einfach nur unheimlich dämlich war. Inhaltlich wie auch von der Idee her.
Dachte mir nun aber, einige Jahre später: Och, schau mal rein ... Tja, dumm gelaufen :(

 


"Das Urteil folgt dem Vorurteil."

***
Warum auf alte Katastrophen zurückblicken? Es liegen noch unzählige vor einem!


#4992 rostig

rostig

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Geschrieben 09 Juni 2021 - 09:45

Adam Hülseweh: Klunga und die Ghule von Köln

Erwartet hatte ich eine halbwegs witzige Anekdotengeschichte. Bekommen habe ich einen sehr spannenden Roman, mit liebevoll gestalteten Charakteren (ja, auch Ghule können sympatisch sein und Trolle und Troglodyten, nur Vampire gar nicht), hunderten Details aus 2000 Jahre Kölner Geschichte eingebaut ohne belehrend zu sein, einer wendungsreichen Story und viel Humor. Hinter dem Pseudonym Hülseweh steht ein Team aus der Autorin Ina Elbracht und dem Historiker Alexander Schmalz. Fazit: Extrem unterhaltsam und lesenswert



#4993 Mammut

Mammut

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Geschrieben 09 Juni 2021 - 09:48

Adam Hülseweh: Klunga und die Ghule von Köln

Erwartet hatte ich eine halbwegs witzige Anekdotengeschichte. Bekommen habe ich einen sehr spannenden Roman, mit liebevoll gestalteten Charakteren (ja, auch Ghule können sympatisch sein und Trolle und Troglodyten, nur Vampire gar nicht), hunderten Details aus 2000 Jahre Kölner Geschichte eingebaut ohne belehrend zu sein, einer wendungsreichen Story und viel Humor. Hinter dem Pseudonym Hülseweh steht ein Team aus der Autorin Ina Elbracht und dem Historiker Alexander Schmalz. Fazit: Extrem unterhaltsam und lesenswert

 

Der hat mir auch gefallen:

https://defms.blogsp...-ghule-von.html

 

Die Autorin habe ich dann sogar interviewt:

https://defms.blogsp...-interview.html

 

Das erinnert mich daran, den Nachfolger mal auszupacken und zu lesen, den gbit es hier:

https://blitz-verlag...on=buch&id=2666


Jahresrückblick 2023
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#4994 simifilm

simifilm

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Geschrieben 15 Juni 2021 - 16:21

Mal was, das kaum jemand auf dem Radar haben dürfte: Der frühere griechische Finanzminister Yanis Varoufakis hat vergangenes Jahr einen utopischen Roman mit dem Titel Another Now: Dispatches from an Alternative Present veröffentlicht. Via Wurmloch nimmt einer der Protagonisten Kontakt zu einer Parallelwelt auf, in der der Kapitalismus, wie wir ihn kennen überwunden bzw. demokratisiert wurde, und folglich zahlreiche Probleme, die uns plagen, gelöst sind.

 

Ein Roman, bei dem es in klassischer utopischer Manier nicht um eine packende Handlung geht, sondern primär darum, eine Alternative zum Status quo zu entwerfen. Für mich aus wissenschaftlicher Sicht natürlich interessant, aber literarisch nicht weiter bemerkenswert, und wohl nur Leuten zu empfehlen, die entweder ein besonderes Interesse an Utopien oder an zeitgenössischen Varianten von Marxismus haben.

 

Sehr später Nachtrag hierzu: Ich habe Varoufakis und zu diversen anderen Dingen interviewt. Das Interview ist nun in der Zeitschrift für Fantastikforschung erschienen.


Signatures sagen nie die Wahrheit.

Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.

Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.

Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
 

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#4995 Nadine

Nadine

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Geschrieben 19 Juni 2021 - 16:47

Sehr später Nachtrag hierzu: Ich habe Varoufakis und zu diversen anderen Dingen interviewt. Das Interview ist nun in der Zeitschrift für Fantastikforschung erschienen.


Habe es zur Hälfte gelesen und bin etwas unschlüssig, ob ich den Rest durchhalte. Er ist ja eine interessante Persönlichkeit, aber diese Teflon-Angewohnheit vieler Menschen, die Fragen gar nicht zu beantworten, sondern sich unverwundbar und ins Rechte Licht zu reden, ärgert mich persönlich (Auch wenn es mir vollkommen klar ist, dass ihr da nicht privat auf dem Sofa sitzt und es sehr dumm von ihm wäre, sich verwundbar zu machen.)
 
Momentan profitiert mein Pensum von meinem neuen Job, weil ich weit fahren muss und wieder viele Hörbücher hören kann. Habe die ersten 4 Xavier Kieffer-Krimis von Hillenbrand durch und Nr. 5 als Buch, weil es das in der Onleihe nicht gibt. Warte jetzt auf Band 6, der noch ausgeliehen ist und dann auf Band 7, der im Herbst erscheint.
Allmählich kann ich "Grumperekichelchen" einigermaßen unfallfrei denken und aussprechen. ^^
Zwischendurch habe ich den Wanderer von Luca D'Andrea fertig gehört, den mir eine Freundin ausgeliehen hatte - endlich mal ein wenig klassicher Psychothriller, ohne unglaubliche Grausamkeiten und Horror. Gutes Hörfutter für die tägliche Pendelei, angenehmer Sprecher, reich an Wendungen, gefällige Figuren.
Jetzt erhole ich mich mit Nudel im Wind von Jürgen von der Lippe. Das zieht sich gelegentlich und nervt ab und an etwas, auch, weil von der Lippe so viele Nuschler mit Dialekten rund um Köln dabei hat, aber die Wortspiele und seine große Allgemeinbildung blitzen überall durch und man merkt, mit wie viel Genuss er sich selbst und sein Werk auf die Schippe nimmt - und wie sehr er seine Figuren liebt.
 
Davor hatte ich Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid, das liest sich flüssig, hat viele Themen und ist unterhaltsam, ohne seicht zu sein. Sicherlich kein Bestseller für die Ewigkeit, aber am Zeitgeist und schnell durch. Ganz im Gegensatz zu Anke Stellings Schäfchen im Trockenen. Das ist wieder so ein Roman, der in meinen Augen sein Potential verschenkt und dem man sofort anmerkt, dass die Autorin in Leipzig studiert hat. Fängt stark an und ist dann vermutlich Satire auf sich selbst und seine Protagonistin. Da ich weder im Prenzlauer Berg lebe, noch in diesen literarischen Sphären schwebe, kann ich zwar durchaus verstehen, was daran köstlich-amüsant sein könnte, hätte das aber lieber als längere Kurzgeschichte gehabt, statt als 240-Seiten Jammertour einer absolut überforderten, selbstgerechten und jammernden Protagonistin (Vermutlich ist das der Clou, dass sie genauso ist, wie ihre bekloppten nicht-Freunde, nur eben in selbstgewähltem, unhippem, armem, weinerlichen Selbstmitleid.). Ein Roman, der in mir die Lust weckt, ihn neu zu schreiben - wäre dann evtl. unterhaltsam und witzig, aber niemals einen Literaturpreis wert. :closedeyes:

Und stilistisch natürlich total langweilig einheitlich, ohne ständige Brüche und Formwechsel (Das Herausgehen aus der Rolle macht bei Nudel im Wind definitiv mehr Spaß, finde ich).


Europa ist nicht nur ein Kontinent.

 


#4996 simifilm

simifilm

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Geschrieben 19 Juni 2021 - 17:15

Habe es zur Hälfte gelesen und bin etwas unschlüssig, ob ich den Rest durchhalte. Er ist ja eine interessante Persönlichkeit, aber diese Teflon-Angewohnheit vieler Menschen, die Fragen gar nicht zu beantworten, sondern sich unverwundbar und ins Rechte Licht zu reden, ärgert mich persönlich (Auch wenn es mir vollkommen klar ist, dass ihr da nicht privat auf dem Sofa sitzt und es sehr dumm von ihm wäre, sich verwundbar zu machen.)

 

Das finde ich einen interessanten, aber auch etwas überraschenden Kommentar, denn er verkennt, wie Presse-Interviews üblicherweise zustande kommen (zumindest in meiner Erfahrung. Ich habe zwar nie "gelernt", wie man ein Interview führt, mittlerweile aber doch einiges an Erfahrung darin). Ein schriftliches Interview ist nie die exakte Wiedergabe des Gesprächs, wie es tatsächlich stattgefunden hat. Dieses dient lediglich als Grundlage, die massiv bearbeitet, gekürzt, verdichtet etc. wird. Das geht auch gar nicht anders, weil ein echtes Gespräch voller abgebrochener Sätze, Abschweifungen, Unterbrüche etc. ist. Kommt hinzu, dass man meist nur begrenzt Platz hat und entsprechend die zentralen Punkte rausschälen muss (diese Einschränkung hatte ich hier nicht. Dennoch wäre es ein viel zu langer Text geworden, wenn ich das einstündige Gespräch ungekürzt wiedergegeben hätte). Dieser meist sehr bearbeitete Text wird dann dem Interviewten vorgelegt, der ihn absegnet und bei Bedarf Änderungen vornimmt (vorauf Varoufakis verzichtete)

 

Das hat unter anderem zur Folge, dass die Fragen in einem gedruckten Interview oft nicht identisch mit denen sind, die im Gespräch tatsächlich gestellt wurden. Will sagen: Wenn der Eindruck entsteht, dass Varoufakis nicht auf meine Fragen antwortet, dann ist das mindestens so sehr mir wie ihm anzulasten, denn meine Fragen dienen primär dazu, gewisse Blöcke aus dem Gespräch einzuleiten.

 

(Ganz abgesehen davon gilt, wenn man interviewt wird, ohnehin die Regel: Antworte nicht auf die Frage, die dir gestellt wurde, sondern auf die, die du beantworten willst).


Bearbeitet von simifilm, 19 Juni 2021 - 19:11.

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#4997 Nadine

Nadine

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Geschrieben 19 Juni 2021 - 18:54

(Ganz abgesehen davon gilt, wenn man interviewt wird, ohnehin die Regel: Antworte nicht auf die Frage, die dir gestellt wurde, sondern auf die, die du beantworten willst).

Ja, das ist eine Kunst, die man beherrschen sollte, ehe man sich auf glattes Parkett begibt. :-)

 

Danke für deine Aufklärung. In Sachen Interviews bin ich zu sehr Konsumentin und zu wenig hinter den Kulissen unterwegs, um das Prozedere zu kennen.


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#4998 Birgit

Birgit

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Geschrieben 20 Juni 2021 - 08:30

Gerade zu Ende gelesen:

"Die Medusa Chroniken" von Stephen Baxter und Alastair Reynolds.

Das Buch wurde von den beiden Autoren als eine Fortsetzung der Story "Begegnung mit Medusa" von Arthur C. Clarke geschrieben, die auch am Ende des Buches enthalten ist.

Das Buch könnte wirklich als Werk von Arthur C. Clarke durchgehen. Der Stil ist praktisch identisch und sehr angenehm zu lesen. Leider hat es auch die klassische Clarke-Schwäche: die Figuren sind etwas farblos und nicht wirklich sympathisch. Auch einige Elemente aus 2001 wurden übernommen.

Das Buch hat meiner Meinung nach nicht das Zeug zum Klassiker zu werden, trotzdem hat es Spaß gemacht, das Buch zu lesen.



#4999 T. Lagemann

T. Lagemann

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Geschrieben 01 Juli 2021 - 09:54

Hallo zusammen,

 

"Damnificados" von JJ Amaworo Wilson ist ein Musterbeispiel dafür, was Literatur kann, die sich phantastische Elementen nicht verweigert. Irgendwo in einer in Lateinamerika verhafteten Region besetzen Obdachlose ein leerstehendes Hochhaus und richten sich dort eine eigene Welt ein. Es gibt zweiköpfige Wölfe, Ratten, die sich durch Beton fressen, einen Krüppel (huch, ein Unwort!), dem ein Wunder geschieht, Krokodile, die ein noch größeres Wunder bewirken. Und einen Geist, der ein Massaker verhindert. Staub wird gestohlen, um Edelmetall zu gewinnen. Es gibt einen wüstenartigen Kandstrich, in die sich Einsiedler zurückziehen. Und die Müllkriege, ja, die gibt es auch, Kriege, die so absurd sind, dass man sich vor dem Einfallsreichtum, mit der davon erzählt wird, nur ehrfurchtsvoll verneigen kann. Und dann sind da auch noch jede Menge absurd anmutender Gleichzeitigkeiten der globalisierten Welt - Ach ja, und eine Art Sinnflut überschwemmt die Region ...

 

Aber zurück zum Anfang: Die Damnificados haben also das Hochhaus besetzt, was die ursprünglichen Besitzer des Gebäudes auf den Plan ruft - die tief in Politik und Korruptiobn verstrickte Familie Torres.

 

Klingt konfus, ist es aber nicht. Denn der Autor weiß von all dem auf eine Weise zu erzählen, dass sich der Roman wie ein Comic liest. Die Bilder sind bunt, die Sprechblasen kommen auf den Punkt, die Figuren prägnant. Und vielleicht ist das der Fehler des Autors, er hätte keinen Roman schreiben sollen, er hätte sich mit einem Comiczeichner zusammentun und aus seinem Stoff einen Comic machen sollen. Dann wäre dem schnell ein Hollywoodfilm gefolgt und vielleicht auch noch ein Computerspiel. Denn die starken, die beeindrucken, die mitreißenden Bilder sind alle da. Aber als Roman? Wer liest denn einen Roman, in dem es a) um Obdachlose geht, b) um eine sonderbar verdichtete globalisierte Welt, c) um Wunder und wunderliche Wesen und noch wunderlichere Typen? Und man ahnt ja schon, solcherart Literatur kommt ja immer mit Sätzen daher, die nur Germansitikstudenten verstehen.

 

Nee, dieses Mal nicht. Amaworo Wilson schreibt kurz und knackig. Sogar stolze Perry-Rhodan T-Shirt Träger könnten ihren Spaß haben, wenn sie sich über die Seitenzahl eines PR-Heftes hinauswagen würden. Okay, es gibt keine Kugelraumer, aber es gibt ferngesteuerte Verteidigungsanlagen. Und einen Waffenbauer, der mehr Einfälle hat, als sie Archimedes hätte jemals haben können, wenn er die Erstürmung Syracus' überlebt hätte.

 

Und! Ich kann mit dem Begriff "Hope Punk" nix anfangen, aber wahrscheinlich beschreibt dieser Begriff "Damnificados" treffend. Denn in einer Welt, die voller Müll ist, voller Korruption, voller Ungerechtigkeiten, gibt es Menschen, die nicht nur Hoffnung haben, sie tun auch vieles (alles?), damit das Erhoffte Realität wird. Never give up!

 

Großartig. Gerne mehr von dieser Qualität. Vielleicht ja auch mal von einem/einer SF-Szeneautor/in.

 

In den USA erscheint am 14.September der zweite Roman ("Nazare") Amaworo Wilsons. Wäre Englisch nicht mein schlechtestes Schulfach gewesen, ich würde vorbestellen. So muss ich darauf hoffen, dass es zu einer deutschsprachigen Ausgabe kommt ...

 

Gelesen habe ich auch: Jeff VanderMeer "Stadt der Heiligen und Verrückten". Wow.

 

Viele Grüße

Tobias

 

 

Viele Grüße


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(James Corey, Calibans Krieg)

"Sentences are stumbling blocks to language."

(Jack Kerouac in einem Interview mit der New York Post, 1959)

"Na gut, dann nicht, dann bin ich eben raus
Ich unterschreib' hier nichts, was ich nicht glaub'
Na gut, dann nicht, nicht um jeden Preis
Ich gehöre nicht dazu, das ist alles was ich weiß"

(Madsen, Strophe 1 des Songs "Na gut dann nicht")
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#5000 heschu

heschu

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Geschrieben 01 Juli 2021 - 18:07

Wer kennt Der Maler der fließenden Welt? von Kazuo Ishiguro? Das ausgeliehene E-Book ist eine Neuausgabe von 3/2021 aus dem Karl Blessing Verlag München. Es ist auch nicht sooo lang, nur 182 Seiten. Kann ich ganz gut  zwischendurch einschieben.


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#5001 Dadaistin

Dadaistin

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Geschrieben 08 Juli 2021 - 22:52

Zuletzt gelesen, die Kurzfassung:

"Exit this City" von Lisa-Maria Reuter: Dystopische Endzeit, mal wieder, wenn auch mit einem spannenden Setting. Einige interessante und mutige Ideen, aber ein gewöhnungsbedürftiger Erzählstil und die Spannung hält sich in Grenzen. Empfehlung: In die Leseprobe hineinschmökern, wenn es gefällt, dranbleiben.

"Singularity" von Joshua Tree: die große AI Apokalypse, die Singularität, im Mittelpunkt eines Romanes, der große Themen anpacken will und es teilweise auch schafft. Die Grenzen zwischen Vergangenheit und Erzählgegenwart, Virtualität und Realität verschwimmen. Durchaus empfehlenswert.

"New York Ghost" von Ling Ma: Es ist schräg. Ich mag schräg. Also sollte ich dieses Buch auch mögen - und ja, irgendwie schon, andererseits hat man oft das Gefühl, "da wäre noch mehr gegangen", und dass hier in Punkto "Bizarr" das eine oder andere Mal die Handbremse angezogen wurde, um Leser nicht abzuschrecken. Das finde ich immer wieder schade, egal welches Werk oder Genre. Vielleicht aber auch ein übervorsichtiges Lektorat? Gut, aber nicht überragend.

"Stargazer: Neue Heimat - Alte Feinde" von Ivan Ertlov: Erstaunlich philosophisch. Der Goldstandard der leichtfüßigen Unterhaltungsliteratur taucht diesmal in tiefsinnigere Gewässer ab und mischt die abgefahren bunt-frivole Space Opera mit Reflektionen über Freundschaft, Heimat und Zugehörigkeitsgefühl. Ich persönlich hätte mir zwei oder drei zusätzliche Raumschlachten und einen Schuss Erotik mehr erhofft, aber insgesamt eine eindeutige Empfehlung. Es knallt immer noch, aber mit Tiefgang.

"Der Raketenadmiral" von Johannes Siemers: Der insgesamt vierte Band der Reihe zeigt vor allem eines: Schön langsam geht die Luft aus, und Honor Harrington Fans, die sich tapfer durch die letzten Erscheinungen gequält haben, erleben ein Deja Vu im Zeitraffer. Ganz so weit ist der gute Curtis aber noch nicht abgesackt: Siemers schreibt immer noch gut, die Welt ist immer noch stimmig, aber es fehlt einfach das Befruchten mit neuen Ideen, Konzepten. Man wünscht sich einen Ausbruch aus dem "ah, das Murmeltier sieht jetzt anders aus, aber es kommt immer noch täglich." Unterm Strich eine Empfehlung mit vorsichtiger Skepsis gegenüber Band 5 im Dezember.



#5002 heschu

heschu

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Geschrieben 11 Juli 2021 - 20:01

Ich denke, Der Maler der fließenden Welt ist doch nichts für mich. Mit den Charakteren werde ich irgendwie nicht warm. Was genau mich an ihnen stört, könnte ich gar nicht so sagen. Mir fehlt aber jetzt auch die Lust, um mich weiter mit dem E-Book zu beschäftigen.


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#5003 heschu

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Geschrieben 16 Juli 2021 - 18:36

Demnächst ist Alkatar von Anja Fahrner an der Reihe. Von der Autorin kenne ich (vermutlich) noch nichts. Sie hat übrigens eine recht interessante Website.


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#5004 Nadine

Nadine

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Geschrieben 16 Juli 2021 - 19:07

"Stargazer: Neue Heimat - Alte Feinde" von Ivan Ertlov: Erstaunlich philosophisch. Der Goldstandard der leichtfüßigen Unterhaltungsliteratur taucht diesmal in tiefsinnigere Gewässer ab und mischt die abgefahren bunt-frivole Space Opera mit Reflektionen über Freundschaft, Heimat und Zugehörigkeitsgefühl. Ich persönlich hätte mir zwei oder drei zusätzliche Raumschlachten und einen Schuss Erotik mehr erhofft, aber insgesamt eine eindeutige Empfehlung. Es knallt immer noch, aber mit Tiefgang.

 

Ihr macht einem den Mund ganz schön wässrig! Noch drei Bücher vom Stapel, dann werde ich mir wohl auch einen Ertlov zu Gemüte führen. ;-)

 

Von Isabel Bogdan habe ich Der Pfau und Laufen gelesen. Während sich der Pfau munter und unterhaltsam liest (Das Versprechen der Innenklappe, es wäre ähnlich wie Fawlty Towers wird nicht eingelöst - schöne Worte, die auf einer Literaturpreis-Ansprache fielen), aber längst nicht so großartig, wie überall angepriesen, habe ich für Laufen enorm lange gebraucht. Das Buch ist nicht schlecht, aber ich fand es anstrengend, dem Gedankenstrom der Protagonistin zu folgen. Als würde jemand ununterbrochen über Stunden mit mir reden und ich müsste mich auf jedes Wort konzentrieren.

Ich kann schon empfehlen, beide Romane zu lesen. Den einen halt mit einer Erwartungshaltung netter Unterhaltung, den anderen in Häppchen.
 

Ganz grauenvoll fand ich Die Flutwelle von Mikael Niemi. Eine einzige, groteske Zurschaustellung von Ekelhaftigkeiten und Gewalt. Vielleicht wäre eine dieser widerwärtigen Figuren und deren absurd-übersteigerte Handlung noch glaubwürdig, aber die Menge hat doch etwas von einem niveaulosen, trashigen C-Film voller untalentierter Schauspieler, die sonst in Scripted Reality mitspielen. Da hilft auch die teils übertrieben selbstverliebt-poetische Sprache nichts. Selbst beim schnellen Durchblättern nervt der Roman irgendwann nur noch.

Oder ich bin eine Schnöselin, deren Bildungsniveau nicht ausreicht, um diese Genialität zu erfassen.

 

Meine Pendel-CD, auf die ich mich beim Fahren nicht zu sehr konzentrieren muss, war bis Anfang der Woche Wo Geschichten neu beginnen von Jenny Colgan. Dass es der dritte Teil der Happy-Ever-After-Reihe ist, merkt man nur daran, dass einige Figuren mit von der Party sind, die fehl am Platz wirken, die man als Leserin aber nach den ersten Bänden erwartet. Blendet man das und die leicht unglaubwürdige Zuckersüße aus, ist das ein netter Zwischendurch-Roman mit einem gewissen Maß Lebensklugheit und erträglichem Kitsch.

Hätte ich aufgrund des schottischen Akzents gerne im Original gehört. Aber so gut fand ich das Buch nicht, dass ich es ein zweites Mal hören möchte.

 

Bis der nächste Hillenbrand-Roman in der Bib zurück ist, wähle ich mal mit geschlossenen Augen ein anderes Buch aus. Mal schauen.


Europa ist nicht nur ein Kontinent.

 


#5005 rostig

rostig

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Geschrieben 17 Juli 2021 - 11:20

Vor einiger Zeit lobte ich hier Adam Hülsewehs  "Klunga und die Ghule von Köln". Hinter dem Pseudonym Hülseweh stecken die Autorin Ina Elbracht und der Historiker Alexander Schmalz. Von Ina erschien im Wurdack-Verlag "Pentimenti". Auf 100 Exemplare limitierte, nummerierte und von Ina Elbracht (Autorin) und Daniel Bechthold (Illustrator) signierte Hardcoverausgabe. Da diese nur über den Verlag erhältlich ist und weder auf Amazon noch hier bislang aufgetaucht ist möchte ich ein wenig Reklame machen. Klappentext:  Ein aus der Zeit gefallener Kunstmaler wird in der Abgeschiedenheit des Waldes zum unfreiwilligen Geburtshelfer für gefährliche Daseinsformen, ein Hippie strandet als Opfer seiner Sensationsgier in einer Westernstadt ohne Ausgang, eine Kunststudentin erbt ein maliziöses Anwesen, das sie als Spukhaus vermarkten will. Und alle drei steuern mit albtraumwandlerischer Sicherheit in die gemeinsame Katastrophe. In einer Welt, in der der Pinsel der Unvernunft Ungeheuer gebiert, kommt Hybris vor dem Fall. Und nach dem Fall †¦ das Grauen.

Die Illustrationen sind nicht mein Fall, aber der Text hat wundervoll surreale Momente, sprachlich sehr ansprechend (manchmal fast altmodisch) mit interessanten Protagonisten in einer den Leser mitziehenden Geschichte. Grundstimmung irgendwo zwischen mystisch, phantastisch, düster mit humorvollen Einsprengseln.  Lesenswert.



#5006 Mammut

Mammut

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Geschrieben 17 Juli 2021 - 12:51

Hier finden sich noch ein paar Details zum Buch:
https://phantastik-l...cht-pentimenti/

Gefiel mir auch sehr gut. Ich fand die Illustrationen sehr schön und passend. Ein wunderbares Buch. Und ich finde auch, Inas Schreibe entführt einen ein wenig in die Vergangenheit.
Zu Klunga gibt es eine Fortsetzung im Blitz Verlag sowie eine Kurzgeschichte in Cthulhu Libria Neo Eisenbahn.
Jahresrückblick 2023
http://defms.blogspo...blick-2023.html

#5007 Narrania

Narrania

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Geschrieben 19 Juli 2021 - 08:58

Ich lese gerade Loons Gerringer (Forlorner).. die ersten beiden Bände gab es als TB. Die restlichen 4 nur als Kindle ... und ich habe doch einen Tolino! Ohne Sch... - Salkurning ist so gutes Zeug, ich bin von der Geschichte angefixt wie selten. Nun heißt es wohl warten, bis der Rest auch noch als TB herauskommt!

 

Freut mich, dass es dir auch gefällt, ich war sofort begeistert von dieser Geschichte.

Es gibt zwei Ausgaben. Die dreibändige ist nur als ebook zu haben, die sechsbändige gibt es auch als Taschenbuch. Aber du kannst auf jedem gerät die Kindle- App laden und dann auch Kindle Bücher lesen. Ich habe schon lange keinen Kindle mehr, lese auf dem Computer, auf dem Handy und dem IPAD mit der App. Geht sehr gut.



#5008 T. Lagemann

T. Lagemann

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Geschrieben 19 Juli 2021 - 10:39

Hallo zusammen,

 

eigentlich wollte ich ja hier nur noch SF-Bücher vorstellen, die mir sehr gut gefallen haben. Und das führt nun zu dem Dilemma, dass es sich bei Sinclair Lewis' Roman "Das ist bei uns nicht möglich" nur mit sehr, sehr, sehr viel Wohlwollen um einen Roman handelt, der eventuell und nur vielleicht und gerade noch so in die Schublade mit den Alternativweltromanen gelegt werden kann, dabei jedoch der Gefahr ausgesetzt wird, dass weniger großzügiger Personen ihn dort sofort wieder herauszerren und mir um die Ohren knallen (weil der Roman ja nicht wirklich ein Alternativweltroman ist und auch sonst ja nicht mal SF-Versatzstücke enthält).

 

Worum geht es?

 

Lewis extrapoliert in dem Roman die Beobachtungen, die er aus der Ferne über die Sowjetunion, Italien und Deutschland (und aus der Nähe hinsichtlich Huey Long in den USA) machen konnte und überträgt sie auf eine zukünftige USA.. Beginnend mit den Vorwahlkämpfen 1936 zeichnet er den Aufstieg des Demagogen Berzelius „Buzz“ Windrip nach, der die USA (Dank vieler, vieler williger Helfer und Verführter) in eine Diktatur führt. Hauptfigur ist der Journalist Doremus Jessup, der aus der Idylle einer amerikanischen Kleinstadt heraus mehr und mehr in den Widerstand geht.

 

Ja, kennt man alles, neu ist daran nichts. Aber der Roman ist 1935 erschienen und ein Beweis dafür, wie dicht am Puls der Zeit Schriftsteller sein können und wie sehr sie in der Lage sind, Mechanismen der Macht zu verstehen und zu beschreiben. Vor allem weiß Sinclair Lewis mit dem satirisch anmutendem Ton des Romans all den Widerwärtigen und dem Terror einer Diktatur noch mehr Wucht zu verleihen. Okay, ich habe nur die Übersetzung gelesen

 

Ja, das kann man plakativ nennen, aber es braucht eben manchmal einen Zaunpfahl, damit ein Winken erkannt wird. Der Wink war so deutlich, dass die deutschsprachige Übersetzung bereits 1936 erschien - in einem Amsterdamer Exilverlag. Denn in Deutschland, nein, konnte das Buch natürlich nicht erscheinen. Und weil eben auch an deutlicher Kritik an der Sowjetunion und dem Kommunismus (sowjetischer Prägung) nicht verzichtet wurde, konnte der Roman wohl auch erst 1984 in der DDR erscheinen.

 

Auch auf die Gefahr hin, dass jetzt Verehrern der großen Namen der deutschsprachigen SF-Literatur die Hutschnur platzt (weil ich nach Auffassung der Verehrer einem dieser Namen in die Beine grätsche), Sinclairs Roman halte ich für um vieles besser als Eschbachs NSA. Wer mag, darf mir jetzt vorwerfen, dass ich Äpfel mit Birnen vergleiche, zumal ich ja schon selbst zugegeben habe, dass "Das ist bei uns nicht möglich" ja nicht mal ein Alternativweltroman ist. Aber, pöh, das interessiert mich nicht. Denn bei NSA wurde ja gerne betont, wie wichtig und richtig der Roman ist. Ich halte "Das ist bei uns nicht möglich" für wichtiger und richtiger. Vor allem aber hat mich Lewis' Roman nicht gelangweilt - das war bei Eschbach gaaaaaanz anders. Öhm, meinen NSA Band habe ich natürlich an einen Gebrauchtbuchverhökerer verhökert. Es gibt eben Bücher, die möchte ich nicht mal als Wandisolierung behalten.

 

Viele Grüße

Tobias


"Wir sind jetzt alle Verräter."
"Ha!", machte die alte Dame. "Nur wenn wir verlieren."

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"Na gut, dann nicht, dann bin ich eben raus
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#5009 Powerschnute

Powerschnute

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Geschrieben 26 Juli 2021 - 12:40

Ich habe auch mal wieder gelesen, immerhin hatte ich Urlaub. 

 

Zwei Nicht-SF-Bücher mussten dran glauben "Elektro Krause" von (Patricia) Eckermann und "Allerseele" von (Stefan) Müller. Beide haben mich wirklich begeistert. 

 

Dann hab ich endlich den neuen Andy Weir gelesen (ehrlich mal Leute, hat den von Euch noch keiner gelesen???) "Der Astronaut". Hat mir persönlich sogar noch besser gefallen als "Der Marsianer", zumal das Buch vom ersten Eindruck her bla klingt und beim Lesen sich dann zu einer genialen Erst-Kontakt-Geschichte entfaltet, die mich restlos begeistert hat. Alles gewürzt in typischer Weir-Manier mit extrem und ich meine wirklich EXTREM viel Wissenschaftsgebabbel. Es war einfach ein rundum befriedigendes Leseerlebnis. 

 

Aktuell ist mir mal wieder der Hamilton mit seiner Commonwealth Saga dazwischen gegrätscht, weil....das geht halt einfach immer! Aber theopraktisch müsste ich endlich mal die Salvationreihe beenden. Unfassbar, dass der letzte Band noch ungelesen auf meinem Stapel liegt. Kenne ich so gar nicht von mir, wenns um PFH geht. 



#5010 heschu

heschu

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Geschrieben 27 Juli 2021 - 16:11

Ausgelesen:

Alkatar von Anja Fahrner. Das ist SF oder eher Fantasy? Oder beides? Aber auf alle Fälle einmal anders. Es gibt da auch mehrere Folgeromane.

 

Eiszeit von U.C. Ringuer ist der 7. Band aus der Buchserie um Professor Cariello.

In meiner Umgebung gibt es Flachland, kaum mal ein größeres Hügelchen, schon gar nicht einen Gletscher. Umso spannender fand ich diesen Krimi, der in den Alpen spielt, mit Bergsteigern, Lawinen und allem, was dazu gehört.

 

Angefangen:

Im Schatten des Feigenbaums von Michael Pearce ist auch ein Krimi, er spielt in Ägypten, Anfang des 20. Jahrhunderts. Der englische Autor wurde 1933 in Ägypten geboren. Er kennt das Land, weiß also, wovon er schreibt. Bei Amazon ist der Roman nicht ganz so gut weggekommen, doch nach einem Viertel des Inhalts steht für mich fest, dass ich sicher weiterlese. 

 

Nachtrag: Ich überlege, ob ich nochmal Schuld und Sühne von Dostojewski zur Hand nehme. 


Bearbeitet von heschu, 27 Juli 2021 - 21:11.

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