
Eure Meinung zu "Herr der Ringe"
#1
Geschrieben 21 April 2005 - 22:39
#2
Geschrieben 21 April 2005 - 22:50
#3
Geschrieben 21 April 2005 - 22:51
Man kann mir aber nicht vorwerfen, ich hätte nicht versucht, Tolkiens Trilogie zu mögen!
Es ging schon mit Startschwierigkeiten los, und trotzdem habe ich immerhin bis Seite 271 durchgehalten...
Ich glaube, mein Problem war einfach, dass mir die Welt der Hobbitse damals (ich war 13) zu groß und komplex war - zwar ist es an sich löblich, wenn ein mit enormer Phantasie ausstaffierter Autor einen solch pompös umfangreichen Rahmen für seine Geschichte schaffen kann, aber irgendwie konnte mich das Ganze von Anfang an nicht mitreißen, ich wollte mehr Erlebnisse, und wünschte mir permanent, die vermaledeite Reise ginge nur etwas schneller voran.
Dass ich die Filme großartig fand, ist nun nicht so erstaunlich.
Junger Konsument.
Lässt sich gerne visuell beeindrucken.
Und Peter Jacksons Werke waren einfach superbe ADNZB-Filme ("Alles drin, nichts zu beanstanden"): Epische Geschichte (nur statt auf 1200 quälende Seiten in gute 9 Stunden Edelfilm gebannt, sagt der faule Teenie), Romantik, malerische Kulissen und Effekte, mitreißende Kampfelemente, überragende Schauspieler, was zum Weinen - die Liste ist lang.
Außerdem können mich gut erzählte Odyssee-Geschichten an sich leicht mitreißen, weswegen ich zum Beispiel auch die Final Fantasy-Spiele liebe.
Auch die Reise der Gefährten bis hin zum Schicksalsberg fesselte mich schnell, aber
eben nur in Jacksons Form, da er sie für mich interessanter gestaltete als der gute, alte Schreiberling...
Das alles soll jetzt nicht heißen, dass ich Filme sofort Büchern vorziehe oder Probleme mit komplexen Geschichten habe. "Die Säulen der Erde" zum Beispiel, auch gute 1400 Seiten 'dünn', verschlang ich wider gemächlichen Tempos binnen weniger Lesesessions.
Tolkien fuhr mir eben einen Gang zu langsam, ruhte sich in meinen Augen zu sehr auf der (zugegebenermaßen wirklich) großen Schöpfungskraft aus...
Bearbeitet von Jueps, 21 April 2005 - 23:03.
»Ich bin nicht besonders helle, und es dauert ein bißchen, bis ich etwas kapiere. Aber wenn du mir Zeit läßt, dann werde ich lernen, dich besser zu verstehen als irgend jemand sonst auf der Welt.«
#4
Geschrieben 22 April 2005 - 07:12
Kenn ich, das Gefühl. Ich habe es auf Englisch gelesen, aber nur bis kurz nach Gandalfs Kampf mit dem Balrog ausgehalten. Bei der Tom-Bombadil-Szene hatte ich zum ersten Mal einen Durchhänger und hätte das Buch fast in die Ecke gefeuert. Mir sagt dieser "Märchenonkel-Stil" von Opa Tolkien irgendwie überhaupt nicht zu. Daß bei jedem zweiten Nebencharakter erst mal die Familiengeschichte bis zurück zur Urgroßschwippschwägerin mütterlicherseits ausgerollt wird - und am besten auch noch auf elbisch und gesungen! - hat's mir dann vollends verleidet. Wobei ich anerkennen muß, daß die von ihm geschaffene Welt wirklich beneidenswelt komplex aufgebaut und phantasievoll ausgeschmückt ist. Lustig finde ich immer, wenn heutige Kritiker versuchen, "Technikfeindlichkeit" oder "Faschismus" etc. dort hinein zu interpretieren. Der Mann war halt ein Kind seiner Zeit...Ich bin schon oft mit irritierten Blicken gestraft worden, wenn ich gestanden habe, dass mich das Buch fast ins Koma gelangweilt hätte.
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#5
Geschrieben 22 April 2005 - 07:59
Zum »Herrn der Ringe«, Mittelerde und Papa Tolkien habe ich in meinem Blog bereits viele Worte verlohren. Ich link Euch also mal rüber zu meinem »Tolkien schrieb: †˜Selbstverständlich ist Der Herr der Ringe ein durch und durch religiöses und katholisches Werk.†™«
Nur soviel noch: richtig *cool* find ich es, die SF von Tolkien zu lesen, die sich als »The Notion Club Papers« in der History of Middle-Earth Band 9 »Sauron Defeated« findet.
Grüße
molosovsky / alex
MOLOSOVSKY IST DERZEIT IN DIESEM FORUM NICHT AKTIV: STAND 13. JANUAR 2013.
Ich weiß es im Moment schlicht nicht besser.
#6
Geschrieben 22 April 2005 - 08:58
1. Das ist sicherlich so. Nur: Ja, und? Man darf auch ein Werk gut finden, welches nicht als demokratisches Lehrstück daher kommt, oder, aus deutscher Sicht gesprochen, sich an die Buchstaben des Grundgesetzes hält. Warum sollte der Roman schlechter sein, nur weil Aragorn am Ende nicht in allgemeiner, unabhängiger, freier, gleicher und geheimer Wahl von allen Wahlberechtigten gewählt wurde?1. Verherrlichung vormoderner, feudalistischer Gesellschaftsformen.
2. Dürftige Handlung. Es geht nur darum, einen Ring wegzuwerfen und um diese doch recht magere Handlung wird alles viel zu sehr aufgebläht.
Selbstverständlich ist ein ideologischer Kritikansatz nicht völlig illegitim; ich persönlich, wiederhole: persönlich, finde ihn aber verstockt und irgendwie lächerlich.
2. Wen eine "dürftige Handlung" stört und wer das alles "aufgebläht" findet, ist bei dem Buch sicherlich falsch. Man könnte da viel zu schreiben, kann es aber in einen kurzen Satz fassen: Der Weg ist das Ziel.
Das Ziel (der Ring) ist nicht so wichtig, wichtig ist der Weg. Man (zumindest ich) erinnert sich nach der Lektüre an die wundervollen Beschreibungen einer lebenden, atmenden Welt, nicht unbedingt an die Ring-Geschichte, die in der Tat nur ein Aufhänger ist. Das hat Peter Jackson natürlich auch begriffen: Sonst hätte er ja alle unwichtigen Nebenhandlungen streichen und einen 90-Minuten Film drehen können. Es hat ja seinen Grund, dass er die Nebenhandlungen und vielen Einzelepisoden so schön filmisch ausschmückt und deswegen 11 Stunden brauchte.
Deshalb: Wer unbedingt einen Plot braucht, wird in LOTR wenig finden, dies ist ein Buch für Leute, die in eine andere Welt abtauchen wollen, in welcher der Plot nur dafür da ist (deswegen reisen die Charaktere auch ständig), die verschiedenen Orte dieser Welt vor dem Leser auszubreiten.
Das gefällt halt nicht jedem, deshalb hat das Buch auch nicht nur Befürworter.
Wem diese Art der Lektüre aber liegt, der wird bis heute kaum was Besseres finden.
Bearbeitet von Oliver, 22 April 2005 - 10:44.
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#7
Geschrieben 22 April 2005 - 10:33
#8
Geschrieben 22 April 2005 - 10:57

#9
Geschrieben 22 April 2005 - 11:19
Dem wiederum kann ich mich nur anschließen. Gut, daß Tom Bombadil nicht dabei ist...Vom Film habe ich nur die einzig wahre Edition zu Hause: Die Special Extended Edition. Die Kinofassungen sind für meinen Geschmack zu kurz geraten.

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#10
Geschrieben 22 April 2005 - 12:15
Bearbeitet von Linda Budinger, 22 April 2005 - 15:59.
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#11
Geschrieben 22 April 2005 - 12:19
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#12
Geschrieben 22 April 2005 - 14:17
Wobei ich den Vergleich gar nicht so fernliegend finde. Dies war Tolkien ausdrückliche Intention, ein Epos bzw. einen Mythos für unsere Zeit zu schaffen. Ob es im Range vergleichbar ist mit Homers Werken, das müssen nachfolgende Generationen entscheiden. Vielleicht liest man das Buch in Jahrhunderten noch, vielleicht stirbt das Interesse aber auch in den nächsten Jahrzehnten ab und aus. Und es gibt ja durchaus Präzedenzfälle: Milton wollte bei "Paradise Lost" etwas im Ansehen vergleichbares zu den antiken Epen schaffen und man kann wohl nicht leugnen, dass ihm dieses gelungen ist, da sein Werk inzwischen längst ähnlich hoch geschätzt wird und auch heute noch, nach fast 350 Jahren, immer noch gelesen und bewundert wird.Ich würde es durchaus mit einer "Illias" oder einer "Odysee" einer Homers vergleichen, obwohl diese natürlich in der Literatur noch einen weitaus höheren Stellenwert besitzen
Da kann ich Dir, auch als glühender Fan der Verfilmung, nicht widersprechen. Das geht halt nicht anders. Selbst Shelob hat im Buch eine komplette Hintergrundgeschichte, im Film ist sie halt nur ein (schwer beeindruckender!) CGI-Effekt.Der/die Film(e) sind für mich nur der Auswuchs und die Unvermeidlichkeit der Zeit. Sie sind und können dem Werk auch gar nicht gerecht werden. Sie sind wunderschön anzusehen und ich habe alle sowohl gesehen und die DVD's zu Hause, aber gegen das Buch verhalten sie sich wie eine Nacherzählung der Odysse eines Hauptschülers.
Das empfinde ich auch so.Alleine der Aufbau der Handlung läßt mich ins Träumen kommen. Die Entwicklung aus einer ruhigen, beschaulichen Welt in der alles in Ordnung ist in eine immer drängendere Handlung die zwingend auf einen Punkt hinausläuft an dem es nicht offensichtlich ist ob die Abwendung des Unabänderlichen gelingt oder nicht. Das Ende in einer für immer veränderten Welt hat schon etwas Magisches.
Das hast Du schön gesagt.Bei mir steht die rote Sonderausgabe mit dem Goldschnitt an gut sichtbarer Stelle im zentralen Buchregal, fast jeden Tag fällt ein Blick drauf und ich hab' immer ein gutes Gefühl dabei.

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#13
Geschrieben 22 April 2005 - 17:22
Och nö, ganz so brutal würde ich es nicht ausdrücken. Buch und Verfilmung klaffen irgendwie ja immer auseinander, und eine wortwörtliche Umsetzung der kompletten Romanvorlage ist einfach bei keinem Stoff machbar. Dazu sind die beiden Medien Buch und Film in ihrer Erzählweise etc. zu unterschiedlich.Der/die Film(e) (...) sind und können dem Werk auch gar nicht gerecht werden. Sie sind wunderschön anzusehen und ich habe alle sowohl gesehen und die DVD's zu Hause, aber gegen das Buch verhalten sie sich wie eine Nacherzählung der Odysse eines Hauptschülers.
Natürlich ist die Jackson-Verfilmung von LotR nur eine mögliche Interpretation des Stoffes (Bakshi hat's ja auch schon mal versucht), und jeder andere Regisseur hätte es vielleicht anders gemacht bzw. jeder Leser ist mit einer anderen Erwartungshaltung in den Film hineingegangen.
Ich jedenfalls bin bei der Verfilmung glänzend unterhalten worden. Für mich sind Film und Buch durchaus Meilensteine des Genres in ihren jeweiligen Medien - wobei ich nach wie vor Tolkiens Phantasie bewundere, aber seinen Schreibstil nicht so toll fand. Aber das ist ja bekanntlich Geschmacksache.
In diesem Sinne,
Achim
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#14
Geschrieben 22 April 2005 - 18:37
Ich will keinesfalls den Eindruck erwecken, dass mich der Film nicht unterhalten hätte - im Gegenteil er hat mir sehr gut gefallen, aber er hat für mich nur einen Teil der Grundgeschichte mit dem Buch gemeinsam. Ich halte es aber grundsätzlich auch so, dass ich fast keinen Film ansehe dessen Buch ich schon gelesen habe und umgekehrt - ich bin immer von einem enttäuscht - aber das gehört wohl in einen anderen Thread. Gruß Thomas...Ich jedenfalls bin bei der Verfilmung glänzend unterhalten worden. Für mich sind Film und Buch durchaus Meilensteine des Genres in ihren jeweiligen Medien...
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#15
Geschrieben 22 April 2005 - 19:40
Dem kann ich nur zustimmen. Am meisten hat mich Jacksons Interpretation von Gimli enttäuscht. Vor allem im 2. und 3. Teil machen Gimlis Slapstick-Einlagen den Charakter zu einer Witzfigur.[...] Die Filme sind gelungene Umsetzungen, wenn auch nicht immer meine persönlichen Bilder oder Aussagen. Die Tendenz des Filmes, die Figuren zuzuspitzen, wird einigen nicht gerecht :-) Aber es ist eben eine Interpretation! [...]
Pirx
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#16
Geschrieben 22 April 2005 - 20:04
#17
Geschrieben 22 April 2005 - 20:45
... und aus Sprüchen wie "die Ents ziehen in den Krieg" könnte man schlussfolgern, dass die Verfilmung militaristisch ist.Übrigens hatten wir auf dem Board vor längerer Zeit eine interessante Diskussion ob der Herr der Ringe rassistisch ist. Sullivan

#18
Geschrieben 22 April 2005 - 20:45
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#19
Geschrieben 22 April 2005 - 20:54
Bearbeitet von molosovsky, 22 April 2005 - 20:59.
MOLOSOVSKY IST DERZEIT IN DIESEM FORUM NICHT AKTIV: STAND 13. JANUAR 2013.
Ich weiß es im Moment schlicht nicht besser.
#20
Geschrieben 22 April 2005 - 21:33
Ja, über den 'comichaften' Gimli des Films haben sich seinerzeit so einige aufgeregt. Das erinnert schon mehr an Rollenspielfrozzeleien als an die Vorlage. Im Buch allerdings musste er auch einige subtile Witze einstecken. Man denke an die Szene, wo die Gefährten die Elbenboote tragen, Gimli noch laut tönt, wie zäh die Zwerge sind usw. Und hinterher ist er der erste, der erschöpft einschläft :-)) Ansonsten sind die "Opfer" des Filmes für mich in erster Linie: * Frodo, dem nicht einmal zugestanden wird, mit seinem Schwert auch nur zu kämpfen, nein, er lässt es im Film fallen, sobald ein Gegner kommt. Dann stürzt er mal eben so in den Sumpf, um ausgerechnet von Gollum gerettet zu werden, bietet in Osgiliath (dieser Schlenker entgegen dem Buch ist mehr als ärgerlich) freimütig dem Nazgul den Ring an usw. Im Buch war seine mentale und charakterliche Stärke besser dargestellt und es war m. E. glaubwürdiger, wieso ausgerechnet er dem Ring so lange stand hielt. *Denethor also der ist nun wirklich ziemlich widerlich dargestellt worden *Faramir erhält erst durch die erweiterte Fassung seinen wahren Charakter zurück (zumindest teilweise) *der "besessene" Theoden ist wirklich besessen und nicht nur verblendet und beeinflusst. Ergo agiert Gandalf als Exorzist, nicht als weiser Ratgeber und somit wird die Eigenleistung des Königs der Mark deutlich geschmälert, sich selbst zu befreien. Nun ja, ich finde die Filme sehr eindrucksvoll und freue mich auch immer wieder darauf. Aber, es sind eben die Interpretationen eines gewissen Herrn Jackson, der seine Sicht des Werkes natürlich auch den Filmen aufdrückt. Gruß, Linda (edit: dies und das)Dem kann ich nur zustimmen. Am meisten hat mich Jacksons Interpretation von Gimli enttäuscht. Vor allem im 2. und 3. Teil machen Gimlis Slapstick-Einlagen den Charakter zu einer Witzfigur.[...] Die Filme sind gelungene Umsetzungen, wenn auch nicht immer meine persönlichen Bilder oder Aussagen. Die Tendenz des Filmes, die Figuren zuzuspitzen, wird einigen nicht gerecht :-) Aber es ist eben eine Interpretation! [...]
Bearbeitet von Linda Budinger, 22 April 2005 - 21:35.
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#21
Geschrieben 23 April 2005 - 14:31
Bearbeitet von Rusch, 23 April 2005 - 14:33.
#22
Geschrieben 23 April 2005 - 15:40
Wie bitte? (Es gibt viel zu HdR zu sagen, und da ich kein Fantasy-Experte, und auch kein großer Tolkien-Fan, bin, lasse ich's lieber an dieser Stelle.)Naja, bis auf Tom Bombadil.
Zu Tom Bombadil: Er war für mich einer der RETTENDEN Charaktere in einem Epos, wo es mir zu oft um Ehre und Blut ging. Ich finde ihn einfach meinem persönlichen Geschmack entsprechend - ewig guter Dinge, ein Lied auf den Lippen. Steht nicht irgendwo bei Tolkien, dass er schon ganz alt ist? Also evtl. ähnlich "erhaben" wie die großen Zauberer, um die es die ganze Zeit anderswo in den Büchern geht? Dabei steht er viel mehr als diese für das einfache Leben, in familiärer Harmonie. Gandalf (den ich übrigens seit den Filmen viel sympathischer finde, als vorher) kann ich mir kaum vorstellen mit einer Ehefrau an seiner Seite...
Auch kann man argumentieren, dass der Naturalismus in den Büchern, den Bombadil und die Ents, und gewissermaßen auch die Elben und Streicher, repräsentieren, einer alten britischen Tradition entspricht, die Tolkien noch mal aufkochte, und der m.E. auch zur extremen Popularität der Bücher bei den US-Graswurzlern (Hippies und anderen Rebellen) der Sechziger und Siebziger führte. Und von dort dann herüberschwappend bei uns, oder? Vor kurzem hab ich mal in einer EMail eine Bekannte frech gefragt, ob hinter jedem bekennenden Alt-Grünen evtl. auch eine gewisse Trilogie im Bücherschrank steht?
P.S.: Dass HdR dann etwas verspätet Kult wurde, und damit, ab dann, auch eine gewisse Bevölkerung von zukünftigen Fantasywerken festlegte, die Fantasy-AutorInnen kaum erweitern dürfen, sollte evtl. auch mal hier thematisiert werden. Würde mich mal interessieren wie ihr das seht.
Edit-P.S. an Sullivan:
Auf dieser Geschichte basiert meines Wissens der letzte gewohnt grandiose Hellboy-Comic-Band Siegerwurm. Muss ich mir gelegentlich mal vornehmen...Kennt jemand "The Worm Ouroborous" von E.R.R. Eddison aus dem Jahr 1929?
Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 23 April 2005 - 15:55.
/KB
Yay! KI-generiertes SF-Zitat Ende November...
"In the sprawling city forums of the galaxy, where chaos reigns and time flows differently, true power is found not in dominance, but in moderation. The wise use their influence to temper ambition with reason, and chaos with order."
(auf Bing.de generierter Monolog von der Copilot-S/W - die ich hiermit NICHT bewerbe! - nach Aufforderung nach einem "s.f. quote" mit einem bestimmten Wort darin; ich ersetzte nur das 4. Wort mit "city forums")
#23 Gast_g. b. corner_*
Geschrieben 23 April 2005 - 19:21
#24
Geschrieben 24 April 2005 - 17:08
Hi, natürlich ist die Wahrnehmung einer Gestalt immer sehr subjektiv, aber Gimli wurde im Film definitiv als eine Art "Krieger-Parodie" dargestellt. Im Buch hingegen gibt es durchaus Momente, wo er (bzw. die Zwerge) mürrisch, dickköpfig und zum Schmuzeln veranlassend erscheinen, aber dennoch ernstzunehmende Persönlichkeiten und Gegner im Kampf waren.[...] Gimli war schon so, wie ich ihn aus dem Buch in erinnerung hatte. Wahrscheinlich ist es in der Tat so, dass Du das ein wenig verklärt hattest. [...]
Pirx
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#25
Geschrieben 25 April 2005 - 17:05
Ich zitiere aus Sekundärliteratur (dickes, buntes Buch, bisher einmal angesehen):Steht nicht irgendwo bei Tolkien, dass er schon ganz alt ist?
Tom Bombadil - Herr des Alten Waldes. Von den Elben Iarwain Ben-adar genannt, was sowohl "alt" als auch "vaterlos" bedeutet, war Tom Bombadil vermutlich ein Maia-Geist, der in den Zeitaltern der Sterne nach Mittelerde kam. Die Zwerge nannten ihn Forn, während die Menschen ihn als Orald kannten. Er war ein kleingewachsener, untersetzter Mann mit blauen Augen, einem roten Gesicht und einem braunen Bart. Er trug einen hohen zerbeulten Hut mit blauer Feder und gelbe Stiefel. Stets singend oder in Reimen sprechend, schien er etwas sonderlich zu sein, aber seine Macht im Alten Wald war unbestritten, und kein böses Wesen war stark genug, ihm etwas anzuhaben. Seine Gattin war Goldbeere, die Flusstochter. Zur Zeit des Ringkrieges rettete Tom Bombadil zweimal das Leben des Ringträgers Frodo Beutlin - einmal vor den tödlichen Umschlingungen des Alten Weidenmannes und das zweite Mal vor den Nachstellungen der Grabunholde in den Hügelgräberhöhlen.
Pfuh, jetzt kann das Buch wieder verschwinden.

PS: WOW! Das 1000. Posting! Und dann auch noch solch geballte Information! Hoffen wir, dass es so weitergeht...SF-Net, ick bleib dir treu!
Bearbeitet von Jueps, 25 April 2005 - 17:08.
»Ich bin nicht besonders helle, und es dauert ein bißchen, bis ich etwas kapiere. Aber wenn du mir Zeit läßt, dann werde ich lernen, dich besser zu verstehen als irgend jemand sonst auf der Welt.«
#26
Geschrieben 25 April 2005 - 17:23

Bearbeitet von Lomax, 25 April 2005 - 17:58.
#27
Geschrieben 25 April 2005 - 17:28
KREISCH!!! Sofort anzeigen, den Lump. Und das Buch aus dem Verkehr ziehen, bevor unsere Kinder so was lesen. Pfui.Ich habe zum Beispiel letztens erst einen Krimi gelesen, wo der Protagonist ganz gedankenlos morgens Kaffee trinkt, ohne dass er sich über dessen Herkunft oder über die Ausbeutung von Kaffeebauern Gedanken macht. Eine verantwortungslose Verherrlichung moderner, imperialistischer Gesellschaftsformen.

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#28
Geschrieben 25 April 2005 - 18:36
#29 Gast_Jorge_*
Geschrieben 25 April 2005 - 18:38
Warum so gnädig mit so einem Schwerverbrecher? Auf den Scheiterhaufen mit Buch und Autor! Das Verlagshaus niederbrennen bis auf den Grund, und die Asche mit Salz bestreuen... Möge dies ein abschreckendes Beispiel für all jene sein, die ähnlich bedenkenlos kostbares Papier mit ihren Kritzeleien besudeln.KREISCH!!! Sofort anzeigen, den Lump. Und das Buch aus dem Verkehr ziehen, bevor unsere Kinder so was lesen. Pfui.Ich habe zum Beispiel letztens erst einen Krimi gelesen, wo der Protagonist ganz gedankenlos morgens Kaffee trinkt, ohne dass er sich über dessen Herkunft oder über die Ausbeutung von Kaffeebauern Gedanken macht. Eine verantwortungslose Verherrlichung moderner, imperialistischer Gesellschaftsformen.
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#30
Geschrieben 26 April 2005 - 21:12
Bearbeitet von Beverly, 26 April 2005 - 21:14.
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