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Wer schreibt SF?


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12 Antworten in diesem Thema

#1 Beverly

Beverly

    Temponaut

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Geschrieben 27 April 2005 - 21:44

Mich interessiert, wer hier alles schriftstellerische Ambitionen hat. Wie lange schreibt ihr schon Science Fiction (auch Sekundärliteratur wie Rezis und Biografien), warum schreibt, ihr, was ist euch daran wichtig? Welche Richtung in der SF bevorzugt ihr, welche Erfahrungen habt ihr gemacht?Auch Antworten von Autoren und Autorinnen, die sich nicht erst groß vorstellen müssen, wären mir wichtig.

#2 Beverly

Beverly

    Temponaut

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Geschrieben 27 April 2005 - 22:11

Ich selbst habe mit dem Schreiben Anfang der 1990er begonnen. Ein Weltentwurf kristaalisierte sich recht schnell heraus: ein Universum, in dem die Menschheit zuerst das Sonnensystem und dan andere Planetensysteme besiedelt. Es gibt keine Kriege mehr (schon weil "richtige" Kriege unweigerlich mit der Vernichtung aller Beteiligten enden würden), alte Kulturen erleben eine neue Blüte (so ist der Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern vorbei und vergessen) und neue Kulturen mit zum Teil sehr radikalen Vorstellungen vom Leben und der menschlichen Evolution entstehen.Trotz dieses Weltentwurfes, zu dem mich positive Utopien wie die "Kultur" von Banks und "Aristoi" von Williamson inspiriert haben, hat es Jahre gedauert, bis aus Schreibversuchen richtige Geschichen und Romane wurden.Dabei habe ich immer wieder festgestellt, dass Schriftstellerei im Kern harte Arbeit ist. Ideen zu haben und erste Skizzen nieder zu schreiben ist kein Problem. Dooch eine "runde" und spannende Handlung zu konzipieren ist schon schwieriger und die eigentliche Arbeit fängt beim Überarbeiten und immer wieder korrigieren und Fehler raussuchen an.Allerletze und schwerste Hürde ist das Veröffentlichen. Ich bin da mittlerweile auf dem Standpunkt, dass man a. bei den Großen eh keine Chance hat, weil die erst danach schauen, was bei den Kleinverlagen gut läuft und b. man ggfs. selbst sein eigener Kleinverlag sein kann, wie es bei mir der Fall ist.Bisherige Veröffentlichungen:DIE ULTIMATE ERFAHRUNGund EIN VERANTWORTUNGSLOSER STREICHbei ALIEN CONTACTDIE ZEIT VON AISST bei SOLAR XAlles drei sind recht kurze Geschichten; für gewöhnlich werden meine Texte länger und sprengen deshalb das Format z. B. von AC.1999 habe ich VÖLKER DER SONNE als ALIEN-CONTACT-Buch veröffentlicht, demnächst erscheint der Roman in einer erweiterten und überarbeiteten Neuausgabe. Darüber hinaus habe ist der Roman IN FERNER ZUKUNFT fertig. Beide Romane spielen in der oben skizzierten Zukunftswelt, die ich als "positive Utopie" angelegt habe, aber ohne eine Einheitskultur und einen Einheitsstaat wie er de facto bei der KULTUR von Banks besteht. Ich glaube, die klassischen Utopien sind diesbezüglich zu stark auf Vereinheitlichung aus. Der Reiz besteht für mich stattdessen darin, verschiedene und oft konträre Lebensweisen zu schildern. Diesbezüglich gefällt mir Jack Vance besser oder auch Poul Andersons Romane um die Polesotechnische Liga und Dominic Flandry, weil er da zumindest andeutete, dass auf verschiedenen Planeten unterschiedliche Völker leben werden.Ein Schreibvorhaben, was nicht als postive Utopie angelegt ist, ist DIE RÜCKKEHR DES RATTENFÄNGERS, die für die Bürger der Stadt Hameln zu einem beunruhigendem Erlebnis wird :devil:

#3 Gallagher

Gallagher

    TI 29501

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Geschrieben 28 April 2005 - 07:20

Ich schreibe, seit ich lesen kann. Meine SF-Machwerke aus Kindertagen waren meistens stark an solche Sachen wie "Captain Future" und "Kampfstern Galactica" angelehnt (ohne Fan Fiction zu sein). Heutzutage schreibe ich noch immer hauptsächlich Space Operas mit leichter Tendenz zur MilSF. Mir geht es weniger darum, utopische Gesellschaften oder postmoderne Technik zu beschreiben, als eine spannende Geschichte zu erzählen. Veröffentlicht habe ich bisher ausschließlich in Kleinverlagen der Phantastik-Szene, und zwar Romane im MG-Verlag und dem Basilisk-Verlag sowie auch eine Kurzgeschichte in einer Anthologie des Atlantis-Verlags. Vorbilder: Timothy Zahn, Edgar Rice Burroughs, Douglas Adams, Michael Stackpole, Robert Heinlein, Brian Daley...
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#4 Atlan67

Atlan67

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Geschrieben 28 April 2005 - 07:25

Zum Schreiben brachte mich Walter Ernstings Der Tag, an dem die Götter starben, den ich 1983 zum ersten Mal gelesen habe. 1984 hatte ich dann in einem Fanzine namens ComFan meine erste Veröffentlichung. Seitdem hat es mich gepackt und ich habe bisher einiges an Kurzgeschichten und Artikeln geschrieben. Das brachte auch eine Reihe von Arbeiten für diverse Fanzines und sonstige SF-Publikationen, wie beispielsweise die Andromeda Nachrichten des SFCD oder dem Magazin Sol der PRFZ. Hinzu kamen noch die Herausgabe von ein paar Fanzines. Da ich eine zeitlang beruflich sehr eingespannt war, konnte ich die Schreiberei nicht ganz so verwirklichen, wie ich es mir vorgestellt habe. So schrieb ich eine zeitlang eigentlich nur für meine eigene Homepage und veröffentliche seit ein oder zwei Jahren auch wieder Sachen anderswo. Im Moment meistes bei Fictionfantasy.

Was bevorzuge ich für SF? Nun, da setze ich mir keine Grenze. Ich haben schon Sachen zu Star Trek geschrieben (habe ich nicht veröffentlicht), zu Perry Rhodan (u.a. eine Gucky-Geschichte mit dem Namen Mahlzeit!) und habe mich schon mal an einer Captain Future-Geschichte versucht, die ich aber ganz schnell wieder beendet habe. Auch wenn es manchmal Vorzüge hat, in einem bestehenden Universum hat, bevorzuge ich doch mehr die eigenen Sachen. Da reicht die Bandbreite bei mit von Horror bis SF. Vor zwei Wochen habe ich eine Vampir-Story fertiggestellt, die ich allerdings nochmal in die Mangel nehmen muss.

Meine Erfahrungen waren meist positiv. Ich erinnere mich aber noch an einen Artikel über einen Besuch bei K. H. Scheer, der bei ein paar Lesern des Fanzines Eternity für einigen Wirbel gesorgt hat und einige unschöne Briefwechsel verursacht hat.

Meine Autorenvorbilder sind Walter Ernsting, William Voltz, Arthur C. Clarke und Philip K. Dick. Außerdem schätze ich noch Andreas Eschbach, den frühen James P. Hogan, Isaac Asimov und Edgar Rice Burroughs sehr.

In den letzten Jahren kam ich fast ausschließlich nur noch zum Schreiben von Artikeln und Rezensionen. Da ich jetzt etwas mehr Zeit habe, kann ich mich auch anderen Sachen wieder mehr widmen (wie beispielsweise die oben erwähnte Vampir-Story).

Bearbeitet von Atlan67, 28 April 2005 - 07:49.


#5 Gast_Guest_*

Gast_Guest_*
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Geschrieben 28 April 2005 - 09:59

Ich schreibe, seit ich lesen kann.

Same here. :devil:

SF schreibe ich allerdings erst seit ca. 1-2 Jahren. Sicher, hier und da habe ich schon mal ´ne SF-Kurzgeschichte in Anthologien veröffentlicht. Aber im April 2004 ist meine SF-Serie "DRIMAXID" beim Kleinbuch-Verlag gestartet. "Band 2 - Welt der Mutanten" ist im Januar 2005 erschienen. Und bald geht es weiter ...

Mir geht es weniger darum, utopische Gesellschaften oder postmoderne Technik zu beschreiben, als eine spannende Geschichte zu erzählen.

Same here :rolleyes: , wobei ich die Entwicklung von außerirdischen Völkern, menschlichem Leben in der Zukunft und technischen Errungenschaften sehr, sehr interessant finde und zumindest ansatzweise versuche, diese Aspekte in meine Geschichten einzuweben.

Vorbilder wurden schon zu Genüge genannt, zu denen ich nur schreiben kann: Same here! ^_^

#6 Gast_Gast_Timo_*

Gast_Gast_Timo_*
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Geschrieben 28 April 2005 - 10:00

Oh, ich war nicht eingeloggt. Der Beitrag war von TIMO. :devil:

#7 Gallagher

Gallagher

    TI 29501

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Geschrieben 28 April 2005 - 15:26

Und schon wieder hab ich ein déjà-vu... dabei hätte ich viel lieber mal 'ne Dejah Thoris :devil: Kennst du den Thread hier, Beverly? Da hat Rocky schon mal Wortmeldungen der hier vertretenden Schreiberlinge gesammelt.

Bearbeitet von Gallagher, 28 April 2005 - 15:28.

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#8 Jueps

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    Klabauternaut

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Geschrieben 28 April 2005 - 15:45

Bin zwar noch jung, schreibe aber auch schon ein Jahrzehnt (Der ultimative Klassiker: "Dornenhans", mit 5).Allerdings schreibe ich liber Fantasy, nur manchmal zieht es mich in die SF.

»Ich bin nicht besonders helle, und es dauert ein bißchen, bis ich etwas kapiere. Aber wenn du mir Zeit läßt, dann werde ich lernen, dich besser zu verstehen als irgend jemand sonst auf der Welt.«


#9 DarkWriter

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Geschrieben 28 April 2005 - 16:02

Hallo, ich schreibe im Moment gerade an einem Zukunftsroman, von dem ich nicht unbedingt weiß, ob er als "SF" durchgehen kann. Mein Ziel ist es nicht, irgendwelche Sternenschiffe, Raumfahrer und Aliens zu beschreiben, denn dies ist eine Form der SF, die zum einen hinlänglich geschrieben wurde und zum anderen in meinen Augen ohnehin wenig Chance hat, in absehbarer Zeit Realität zu werden. Stattdessen spielt mein SF in einer Zeit, die durchaus real werden könnte, allerdings nicht post-apokalyptisch daher kommt. Denn noch mehr Mad-Max-Ableger braucht es wohl auch nicht unbedingt. Öde Wüste, feindliche Umwelt ... bla ... So wird es in meinen Augen auch nicht unbedingt kommen. Hoffe ich zumindest. Hauptsächlich bin ich ja eher im Mythologie- und Horror-Sektor unterwegs, darum wird dieses Manuskript auch mal ein Versuch, was völlig anderes zu schreiben. :lookaround: Jo ... Grüße
Quod Me Nutrit, Me Destruit
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#10 Beverly

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Geschrieben 28 April 2005 - 18:16

Hauptsächlich bin ich ja eher im Mythologie- und Horror-Sektor unterwegs, darum wird dieses Manuskript auch mal ein Versuch, was völlig anderes zu schreiben. :lookaround:

"was völlig anderes" klingt interessant. Obwohl ich derzeit die ferne Zukunft abhandele und auch "Die Rückkehr des Rattenfängers" mit vielen futurstischen Aspekten versehen sein wird, habe ich mich schon mit dem Gedanken getragen, "SF" zu schreiben, die völlig auf neue Erfindungen verzichtet. Einerseits ist IMHO dank Internet, Entwicklungen in der Medizin und der Astronomie (Babys aus der Retorte, extrasolare Planeten) schon ein Grundstock an futuristischer Technologie gegeben. Aber hauptsächlich ginge es mir darum, gesellschaftliche Entwicklungen, Gesellschaftsformen zu schildern, die sehr anders sind als die altbackene bürgerlich-kapitalistische Gesellschaft und ihre geschieiterten Gegenmodelle ("real existierender Sozialismus"), aber die jederzeit möglich wären. Am besten angelehnt an bereits existierende "Gegengesellschaften" und so aufgebaut, dass sie keines "neuen Menschen" bedürfen, sondern auch mit normalen, durch Sozialisation nur zu oft verkorksten, Menschen funktionieren.

#11 Beverly

Beverly

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Geschrieben 28 April 2005 - 18:18

Kennst du den Thread hier, Beverly? Da hat Rocky schon mal Wortmeldungen der hier vertretenden Schreiberlinge gesammelt.

ooops, den habe ich übersehen, weil ich nur in "Autorenwerkstatt" nach einem bereits bestehendem Strang mit Autor-Vorstellungen gesucht habe und da nichts gefunden habe

#12 rockmysoul67

rockmysoul67

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Geschrieben 29 April 2005 - 11:33

Bei einer so grossen Ansammlung von Erfahrung und Talent, würde man doch erwarten, dass es für die "Textvorstellungen" sehr viel Feedback gibt ... (Sorry, ich konnte es nicht lassen.)In den letzten fünf Jahren habe ich an etwa ein dutzend Kurzgeschichten herumgebastelt. Die meisten haben irgendwie mit SF zu tun. All diese Geschichten haben so ihre Schwächen und wären nur mit viel neuem Umschreiben publikationsreif. Ich plane in den nächsten zehn Jahren drei Romane zu schreiben, zwei davon sind auf die betreffenden Kurzgeschichten basiert, aber nur eins ist wirklich SF. Ich bin zynisch; für mich heisst es: Keine Publikation - kein Resultat. Aber mit den Jahren bin ich auch etwas lockerer geworden und würde eine Eigenpublikation auch als 'Erfolg' ansehen, weil diese drei Romane für mich wichtig sind. Sonst wird es im Herbst ein längeres Vorwort über SF von mir geben (in einem Roman von jemand anderem, das ich wohl im Herbst selbst ausgeben werde; sorry, ich möchte jetzt darüber keine weiteren Infos mitteilen). Im Übrigen arbeite ich an populärwissenschaftlichen Texten über evolutionäre Fragen - wie sich das entwickeln wird, kann ich jetzt noch nicht einschätzen. Grosse Worte, jetzt noch die Taten.

#13 Beverly

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Geschrieben 29 April 2005 - 18:53

Bei einer so grossen Ansammlung von Erfahrung und Talent, würde man doch erwarten, dass es für die "Textvorstellungen" sehr viel Feedback gibt ... (Sorry, ich konnte es nicht lassen.)

In der ZEIT stand mal zu dem Thema "Autoren als Leser" der Satz "Isst ein Ober?" Nein, er serviert das Essen und Autoren schreiben eigene Texte und bewerten nicht die von anderen Autoren.

Ich bin zynisch; für mich heisst es: Keine Publikation - kein Resultat. Aber mit den Jahren bin ich auch etwas lockerer geworden und würde eine Eigenpublikation auch als 'Erfolg' ansehen, weil diese drei Romane für mich wichtig sind.

Als unbekannter Autor bleibt einem eh nichts anderes übrig als die Texte selbst heraus zu bringen. Das hat nichts mit ihrem Wert oder Unwert zu tun, es ist einfach so.


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