Hallo,
und hier noch eine Runde Re-Aktionen auf Eure Beiträge.
†¢†¢†¢
@Rowlf:
»Druuna« ist ein sehr seltsamer Mix aus SF, Erotik und Softcore-Fetischismus. Sicherlich eine herausragende Reihe in Sachen »Sex und SF«, immerhin eine Tradition, die für mich z.B. durch Klassiker wie »Barbarella«,
»Zara« (von Fernando Fernandez, eigentlich ziemlich wischiwaschi-SF, aber ganz nett laszive Stimmung) und in seiner komischen Variante mit
»Der große Ständer« von MÅ“bius skizziert ist. Ärgerlich bei »Druuna«: wie bei so einigen Comics weiß der Autor nicht so recht, wann und wie mit der Story aufhören, und bleibt man am Ende aller bisherigen Alben bisher blöd mit einem Bündel unaufgelöster Fragen zurück. Überragend aber sind nicht nur die knackigen Aktzeichnungen, sondern (für mich) auch der ganze Raumschiff-Schnickschnack und vor allem die seltsame Mutantenkrankheit, und die äußerst fiesen Monster (ob menschlich oder nicht).
†¢†¢†¢
@Georg, Rusch, Dave, Phileas, yippee:
Danke für die neuen Links und Nennungen!
†¢†¢†¢
@yippee:
Hör auf Onkel Rusch und les »Watchmen« und am besten »V for Vendetta« auch gleich. Immerhin kommen bald die Verfilmungen ins Kino!
Zudem hast Du geschrieben:
@molo: Wollen wir wirklich auch in diesem Thread die genaue Einteilung in SF und "Rest" praktizieren? †¦ Außerdem will ich Den nicht missen!
Will Dir jemand »Den« klauen? - Im Ernst, ich habe die ersten beiden »Den«-Alben, und kann nur sehr wenig SF-Elemente darin entdecken (Meteor und Dimensionsreisen als Expositions-Gimmeck und fliegende Kutter, der Rest besteht - sorry - aus puren Fantasy- und Abenteuer-Elementen.)
Zum Praktizieren: ich kann nicht für ALLE Thread-Beiträger sprechen, aber ICH versuche die Genre-Taxonomie in all ihrer Vergeblichkeit und Lächerlichkeit durchzuziehen.
Warum?
Zum einen wegen dem Umfeld (siehe SF-Netzwerk) und weil ich den Denksport bei dieser Abwägungsaufgabe reizvoller finde. Du hast vielleicht gemerkt, daß ich bei meinen bisherigen Tips versuche, in knappen Worten zu umreißen, was das sf-oge für mich an diesen Serien ist.
Wenn Du mich nach großartigen Comics allgemein fragst, müßt ich aktuell z.B. solche historischen Dinge wie »Lone Wolf & Cub« oder auch »From Hell« nennen; ginge es um Phantastik allgemein, zählte ich auch »Bone« und »Sandman« und »Cages« auf, usw ect pp ff.
Man könnte glauben, daß ich ein Gegener von Genre-Einteilungen bin, und der Eindruck täuscht nicht völlig. Ich glaube, daß zu wenig begründet wird, wenn es um Einschluß/Ausschluß-Kriterien für Genre-Zugehörigkeit geht, und daß oft schlampig und gedankenlos nachgeplappert wird. --- Heikel wird es eben, wenn man beginnt sich zu erinnern, daß ganze SF-Strömungen eigentlich wenig mit SF zu tun, sondern mehr mit klassichen Abenteuerer- und Entdecker-Stoffen gemein haben, bzw. aus deren Tradition stammen. Vor allem bei den älteren Sachen kullern SF, Fantasy, Horror und Reiseabenteuer lustig durcheinander. So hat
»Flash Gordon«, oder auch mehr mit »Tarzan« gemein, als mit SF-Stoffen seiner Zeit. Corben hat mit »Den« in den Siebzigern schon Retro-Adeventure-SF betrieben, und heutzutage kann man
»Sky Captain« oder
»Steamboy« als solchartige Retro-Kullissen-SF bewundern.
Aber ich will jetzt mal nicht so sein, und aus der entgegengesetzten Richtung ein Beispiel für ein sehr sf-iges Nicht-SF-Comic anführen:
Aus dem Jahre 1983 stammt das großartige Comic
»Signale aus dem All« vom Meister Will Eisner. In diesem Graphik Novel empfängt ein Wissenschaftler Funksignale einer außerirdischen Zivilisation, und damit beginnen Probleme in der Politik, den Geheimdienst- und Unterweltkreisen, bis hin zu hysterischen Reaktionen der Öffentlichkeit. So gut wie kein Geballer und auch keine Raumschiffe, Aliens oder sonstiger phantastischer Pomp, sondern eine sehr *down to earth* erzählte Geschichte über Hoffnungen und Ängste. - Eigentlich keine SF in dem Sinne, aber ein Album, daß wie wenige die ich kenne, in Comicform die an der SF hängenden Emotionen faßt. So eine Art »Contact« ohne großen Zauber, und wieder nur Menschen und ihre verzweifelten bzw. schmutzigen Machenschaften.
†¢†¢†¢
Die anderen SF-Titel die seit meinen letzten Beitrag genannt wurden, kenne ich kaum oder gar nicht. Wiegesagt, ich habe seit einigen Jahren wegen Geldknappheit nicht den Willen, mich auf dem Laufenden zu halten, und bei den älteren Titeln kann man freilich auch kaum alles kennen. Meine Stärken liegen wohl bei den Titeln, die in den späteren Achtzigern und die Neunziger durch zu haben waren, wobei ich heute noch ein Auge auf alte Ausgaben habe (ich sag nur: Volksverlag und der *echte* s/w-MÅ“bius).
Komme heute wieder nicht zu meinen Silbertreppchen-Titeln.
Ich hoffe, Ihr könnt die Spannung noch ertragen:-)
Grüße
Alex / molosovsky
Bearbeitet von molosovsky, 05 Mai 2005 - 21:22.