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Justina Robson - Die Verschmelzung


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42 Antworten in diesem Thema

#31 Jakob

Jakob

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Geschrieben 19 Mai 2005 - 15:29

Ich bastle mir ein Raumschiff mit einem menschlichen Verstand. Was könnte ich an dieser Kreatur Mensch nennen? Doch eigentlich nur seine Menschlichkeit, seine Ethik. Das aber kann ich nicht definieren, nicht festlegen

Genau das ist ja der Punkt: "das Menschliche" lässt sich nicht als ein positiver Katalog von Eigenschaften bestimmen, es wird eher durch das verhältnis bestimmt, das Menschen zueinander einnehmen - also, ob sie einander Menschlichkeit zuerkennen. Historisch ist es nun erfahrungsgemäß so, dass die Aberkennung von Menschlichkeit meistens gleichzeitig den Punkt äußerster Diskriminierung darstellt. Sobald "Menschlichkeit" an positiv feststellbaren Merkmalen (Sprache, Reflektionsfähigkeit, Willensäußerung, geschlechtliche Zugehörigkeit) festgemacht wird, besteht natürlich die Gefahr, dass Menschen diesen Merkmalen, wenn sie in bestimmter Weise interpretiert werden, nicht entsprechen, womit ihre Zugehörigkeit zur Kategorie "Mensch" in Frage gestellt wäre ... und das wäre wahrscheinlich eine ziemlich schlimme Sache für die betreffenden Personen. Wenn wir "Menschen" definieren wollen, können wir das also im Zirkelschluss nur Anhand einer unbestimmten Eigenschaft wie "Menschlichkeit" - zumindest, wenn wir am bürgerlichen Ideal der kategorialen Gleichheit aller Menschen festhalten wollen. Robson thematisiert genau diese politische Brisanz des Begriffs "Mensch" - es ist nun mal, in unserer Welt wie in Robsons so, dass die einzigen Wesen, mit denen wir in gesellschaftliche Aushandlungsprozesse treten können, die Rechte haben und auch artikulieren können, andere Menschen sind. Das ist einer der zentralen Ankerpunkte für "Menschlichkeit" in unserer gesellschaft, und dem entsprechen die Abgestimmten. Andersrum gefragt: an welchem Punkt in der Geschichte ihrer Veränderung hätte man den Abgestimmten das Menschsein aberkennen sollen? Und warum? Hätte eine solche "Aberkennung" nicht automatisch eine für die eine oder andere seite diskrimierende Aussage transportiert (Entweder die Angestimmten sind "keine Menschen mehr", oder aber "Übermenschen")? Eine mehr oder weniger demokratische Gesellschaft muss für alle Rechtssubjekte am Status der Menschlichkeit festhalten, sonst kommt sie ziemlich in die Bredoullie ... Gerade dieses hin und her zwischen Abgrenzung und Gemeinsamkeit ist das Problem zwischen Unabgestimmten und Abgestimmten: gibt es nun einen kategorialen Unterschied zwischen ihnen oder nicht? und genau um dieses hin und her überhaupt noch vermitteln zu können, muss eben auf der "Menschlichkeit" aller an ihm Beteiligten bestanden werden. Aber das ist natürlich niemals eine sichere oder eindeutige Sache ... Eigentlich ist das genau der Aspekt, den ich an Robsons Romanen so sehr schätze: die politischen Konsequenzen technologischer Entwicklungen, die in der SF oft einfach abgekanzelt werden, sind bei ihr das zentrale Thema. Vielleicht ist Robson auch deshalb für viele so verwirrend, weil sie als Hard-SF daherkommt, aber ihr Schreiben mindestens ebenso stark in den Gesellschaftswissenschaften verankert ist wie in Physik und Biologie.
"If the ideology you read is invisible to you, it usually means that it’s your ideology, by and large."

R. Scott Bakker

"We have failed to uphold Brannigan's Law. However I did make it with a hot alien babe. And in the end, is that not what man has dreamt of since first he looked up at the stars?" - Zapp Brannigan in Futurama

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#32 Jakob

Jakob

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Geschrieben 19 Mai 2005 - 15:32

P.S.: Was den Originaltitel angeht: mit ist gerade aufgefallen, dass das Zitat in meiner Signatur ihn eigentlich erklärt.
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#33 Sullivan

Sullivan

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Geschrieben 19 Mai 2005 - 16:22

Hallo Jakob,du wirfst zwar einen interessanten Punkt auf ABER, und das meine ich nicht böse, du interpretierst ihn beim Lesen zum größten Teil selber hinein. Hier sind wir wieder beim Thema "guter Leser - schlechter Leser". Für mich oder für lapismont ist kein Konflikt aus der Handlung ersichtbar und deswegen bewerten wir das Buch schlechter als z.B. Alex und du.Als spontanes Gegenbeispiel fällt mir NEOKROPOLIS von Maureen F. McHugh ein, dort wird ein gezüchteter Mensch offen wie ein Mensch zweiter Klasse behandelt (wobei sich unsere Heldin damit kurze Zeit später in einem Konflikt befindet).In "VERSCHMELZUNG" ergibt sich der Konflikt nicht aus der Handlung - oder habt ihr Gegenbeispiele?Sullivan

Bearbeitet von Sullivan, 19 Mai 2005 - 16:24.


#34 Jakob

Jakob

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Geschrieben 19 Mai 2005 - 17:42

Spontan würde ich sage, dass der Konflikt durchaus in der Handlung steckt. Mindestens an folgenden Punkten:1. Isol: Sie ist daraufhin "gebaut" worden, in Einsamkeit zu leben, gleichzeitig fordern aber verschiedene Gruppen ihre Loyalität ein. Damit steckt Isol in einem Dilemma, denn zum einen ist sie ein Mensch und damit ein soziales Wesen (als Individuum kann sie sich überhaupt nur in Relation zu anderen Individuen definieren), zum anderen besteht ihre "Funktion" in etwas, das sie von allen anderen menschen trennt. Kein Wunder, dass sie beinahe psychotisch auf den Stoff reagiert: einerseits beinhaltet er das Angebot, die Bande zur Menschheit zu kappen, was für Isols Dilemma scheinbar eine Lösung darstellt. Andererseits stellt er aber auch Isols Selbstverständnis in Frage, weil sie sich nur in ihrer Abgrenzung und als Individuum selbst definieren kann. Die "Verschmelzung", die mit dem Stoff einhergeht, widerspricht aber Isols Selbstverständnis als Einzelgängerin. Daraus wird m.E. schon das Dilemma deutlich, Menschlichkeit eben nicht definieren zu können.2. Form und Funktion: Das ist ein Thema, das neben Isol auch für Corvax wichtig ist. Unter freien menschlichen Individuen stellen wir uns welche vor, die selbst entscheiden, was sie tun und lassen wollen. Aber Abgestimmte kommen offenbar meistens mit einer "Aufgabe", mit einer "Funktion" zur Welt, was sie in gewisser Weise in ihrer Entscheidungsfreiheit einschränkt. Sie können sich natürlich entscheiden, dieser Funktion nicht nachzukommen oder sie (auch physisch) zu modifizieren, aber es macht den Eindruck, als hätten sie dann mit gesellschaftlicher Ächtung zu rechnen (siehe Corvax). Und die "Fehlschläge", die ihre "Funktion" nicht erfüllen können, sind offenbar sowieso sozial deklassiert (siehe Gritter). Es gibt also ein Problem: einerseits sind diese beiden Figuren Menschen und sollten die gleiche Entscheidungsfreiheit haben wie alle Menschen, andererseits werden sie missachtet, weil sie nicht etwas ganz bestimmtes tun/sind. Noch viel problematischer wirds dann bei den Terraformern, die auch noch extreme körperliche bedürfnisse haben, die die Gesellschaft nicht befriedigen kann - dabei würden wir es doch bei "normalen Menschen" für selbstverständlich erachten, dass ihnen in einer funktionierenden Gesellschaft zumindest die Möglichkeit des halbwegs guten Überlebens verschafft wird, auch, wenn sie nicht irgendeine "Funktion" für die Gesellschaft ausüben (können).Wenn die Abgestimmten in dem Roman offen wie Menschen zweiter Klasse behandelt würden, dann würde der Roman schlicht und einfach ein anderes Problem behandeln: das offener Diskriminierung. In die "Verschmelzung" scheint es mir dagegen mehr darum zu gehen, mit welchen schwierigkeiten wir bei unserem Menschenbild konfrontiert wären, wenn die Menschheit beginnt, sich stark zu verändern. das ist sicher etwas abstrakter, aber ich glaube nicht, dass ich es nur hineininterpretiere. Schließlich gibt Robson mit ihrer Betonung der Kategorie "Mensch", mit ihrem Gewicht auf der politischen Auseinandersetzung. Da ist der Konflikt ja explizit sichtbar - die Frage ist nur, ob man ihn für relevant/interessant/nachvollziehbar hält. So gesehen kann man ihr vielleicht vorwerfen, dass sie zu "hermetisch" ist und man nur Zugang zu ihren Themen findet, wenn man eh schon danach sucht, oder dass es ihr nicht gelingt, ihr Anliegen für Leute interessant zu machen, die nicht eh schon das entsprechende Interesse mitbringen. Das fände ich nicht so schlimm, wenn der Vorwurf trifft - schließlich haben Autoren keine Mission, Botschaften zu vermitteln, und dürfen auch gern für ein kleines, interessiertes Klientel schreiben. Schade ist das natürlich für die, die sich anderes erhofft haben ... Schlussfolgerung: Taschenbücher müssen wieder billiger werden, damit man sich nicht so ärgert, wenn man nen Fehlkauf begeht! :D
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R. Scott Bakker

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#35 rockmysoul67

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Geschrieben 19 Mai 2005 - 17:54

Evolution ... Evolution ... Evolution ... Evolution ... Evolution ... Evolution.

Da habe ich es doch mal wieder geschafft, das Thema auf Evolution zurecht zu biegen. :D ;) :devil: Ich muss euch, Jakob und Lapismont, nach Überlegung Recht geben. Robson trennt die Menschen trotz vieler körperlichen Veränderungen nicht. Mein Gedanke war - als ich den alternativen Titel dahin stellte - dass a ) alles in der Zukunft abspielt und b ) eine Vorstufe zur Speziestrennung stattfindet. Unter unterschiedlichen Spezies wird unter anderem verstanden, dass zwei getrennten Gruppen sich nicht mehr untereinander vermehren können. Dies geschieht im Buch. Dann geschieht diese Trennung auf einer recht unnatürlichen Art - die Menschen werden "fertig gestellt" (Robsons Wortwahl), nicht geboren. Übrigens würde es bei einer Speziestrennung zwei Menschenspezies, zwei "Homos" geben (statt Menschen und Nicht-Menschen), sowie es Homo Sapiens Sapiens und Homo Neanderthalensis gibt (he, ich habe wieder meine Neanderthaler reingemogelt :devil:)

#36 Sullivan

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Geschrieben 19 Mai 2005 - 18:32

Hallo Jakob, bei Punkt 2 kann ich dir folgen, bei Punkt 1 nicht so recht, allerdings kann man da jetzt ewig weiterdiskutieren. Dass sich jemand gegen die "Verschmelzung" wehrt ist doch nichts besonderes, oder? Für mich beweist das gar nichts, ganz davon abgesehen, dass das Thema erst zum Schluss aktuell wird und davor eine eher untergeordnete Rolle spielt.

So gesehen kann man ihr vielleicht vorwerfen, dass sie zu "hermetisch" ist und man nur Zugang zu ihren Themen findet, wenn man eh schon danach sucht, oder dass es ihr nicht gelingt, ihr Anliegen für Leute interessant zu machen, die nicht eh schon das entsprechende Interesse mitbringen.

Du triffst es auf den Punkt. Sullivan

#37 molosovsky

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Geschrieben 20 Mai 2005 - 08:18

Zum Originaltitel:*Naturgeschichte*. Habe ich ganz wörtlich genommen, so wie in »Geschichte von Blümchen und Bienchen«.A lockt mit nahrhaftem Pollen (Möglichkeiten), dafür brummelt B damit herum und bestäubt (neue Intelligenz).Robson erzählt in meinen Augen eine »Naturgeschichte«, wie sie sich ereignen könnte, wenn Bewußtsein(e) die Umwelt bzw. Grundlage für Lebensformen sind.Deshalb auch die ungewohnte *Draufsicht* auf die Story, in der es längere Zeit keine richtige Hauptfigur gibt, alles ein wenig zerfasert herumfliegt.Übrigens ist der Mensch Teil der Naturgeschichte, und damit ist die Kultur- & Zivilisationsgeschichte Teil der Naturgeschichte, und damit ist also auch die Handwerks- und Technikgeschichte Teil der Naturgeschichte. Ich verstehe immer nicht, wie man sagen kann: »Müll ist unnatürlich«, oder »Klonen ist unnatürlich«.Worte wie »Ethisch bzw. Un-Ethisch« oder »Moralisch bzw. Unmoralisch« oder »Menschlich bzw. Un-Menschlich« kann ich im in solchen Zusammenhängen gut akzeptieren. --- Aber wie soll eine *Skala* aussehen, die eingeteilt ist nach »Vom absolut Natürlichsten« (sozusagen Null) bis zum »Unnatürlichsten«? Was ist DAS Natürlichste?GrüßeAlex / molosovsky

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#38 rockmysoul67

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Geschrieben 20 Mai 2005 - 09:35

Ich bin durch. Lesepflicht = Erledigt. 1. Teil = Unkonzentriertes Gehüpfe2. Teil = Eigentliches BuchEnde = Befriedigend, weila ) vieles erklärt wirdb ) Verschmelzung stattfindetIch mochte die Themen dieses Buches, auch deren Verknüpfung.Die Grundlage ist ganz toll: In der Zukunft gibt es Menschen, die sich mit ihrer Technik (inkl. Virtualität) verschmolzen haben. Dann wird eine ausserirdische Kultur gefunden, die schwer zu fassen und zu verstehen ist. Die Kommunikation mit dieser Kultur gelingt schliesslich und zwar durch (einer weitereren) Verschmelzung.Wow! Ich bin beeindruckt. Leider bin ich nur ein Menschlein des 21. Jahrhunderts und kenne ich mich nicht so gut aus mit der Zukunft und ausserirdischen Rätsel (auch wenn ich mir das als SF-Leser manchmal einbilde). Ich bin eher ein unkonzentrierter Leser, der wie die meisten Leser geführt und unterhalten werden mag. Für mich müsste diese tiefgründige Thematik in einem gut leserlichen Roman dargestellt werden.Der Roman liegt vor, aber gut leserlich ist er nicht. Nicht nur fehlt ein moderner, lesefreundlicher Stil; der Roman ist zusätzlich schwer zu folgen, weil viel um den heissen Brei herum geredet wird. Nur weil ich mich sehr anstrenge und dieses Buch in einer Leserunde bespreche, kann ich die betreffenden zur Sache tuenden Stellen herausfiltern. Es gibt jedoch viele Leute, die eine "Zukunftssprache" und ein "Zukunftsverhalten" schätzen. (Stichwort: Neuromancer) Aber auch in einem Roman, der wie für das "Publikum der Zukunftswelt" geschrieben ist, muss es einen Hauptplot geben. Es gibt einen Plot, aber er ist wegen den vielen (unwichtigen) Nebenereignissen kaum zu folgen, weshalb dieser Roman sogar vielen Fans solcher "Zukunfts"-Lektüre abschrecken mag.Fazit: Robson hat Ideen, kann oder will aber nicht in einem mitreissenden und allgemein verständlichen Schreibstil schreiben. Falls Robson an einer grösseren Fangemeinde und Rezensionslob à la "tolles, intelligentes Buch" interessiert wäre, würde ich ihr einen Stapel "How-To-Write"-Sachbücher und mehrere "Creative-Writing"-Kurse empfehlen.

#39 molosovsky

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Geschrieben 20 Mai 2005 - 18:36

Nee, nee.Ich finds gut, daß (immer) noch Bücher erscheinen, die sich nicht vollends nach in Schreibhandwerk-Ratgebern verbreiteten Rezepten und Routinen richten.Ich will nicht nur verschiedenfarbige Kekse, sondern auch mit verschiedenen Formen, verschiedenen Belägen und überhaupt: manchmal mag ich auch Salat oder einen Brocken rohes Fleisch.GrüßeAlex / molosovksy

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#40 lapismont

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Geschrieben 20 Mai 2005 - 23:48

Nee, nee. Ich finds gut, daß (immer) noch Bücher erscheinen, die sich nicht vollends nach in Schreibhandwerk-Ratgebern verbreiteten Rezepten und Routinen richten. Ich will nicht nur verschiedenfarbige Kekse, sondern auch mit verschiedenen Formen, verschiedenen Belägen und überhaupt: manchmal mag ich auch Salat oder einen Brocken rohes Fleisch. Grüße Alex / molosovksy

deshalb mach ich beim Lesezirkel mit. Mein fieses Unterbewußtsein würde doch glatt immer nur dasselbe fordern. Und Ol'Lem will keine SF mehr rüberreichen.... ;)
Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
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#41 Rusch

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Geschrieben 21 Mai 2005 - 12:45

Auch meine Zustimmung. Ohne den Lesezirkel würde ich so manches Buch nicht lesen und das wäre in manchen Fällen schon ein Verlust gewesen.

#42 Henrik Fisch

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Geschrieben 24 Mai 2005 - 13:36

@molosovsky:

†¦ und überhaupt: manchmal mag ich auch Salat oder einen Brocken rohes Fleisch.

Ich auch. Aber wenn ich den Salat erst selber anbauen und die Kuh schlachten muss, hört es bei mir auf. Und bei diesem Roman hatte ich - um bei Deinem Bild zu bleiben - das Gefühl, mich durch einen Saatgutkatalog zu arbeiten und nebenbei noch die besten Tipps für die beste künstliche Befruchtung von Kühen zu erhalten. Um Fleisch und Salat zu haben. ;)

Bis dennen,
Henrik Fisch
Gerade fertig gelesen
Gregory Benford, Larry Niven, "Himmelsjäger"
Gerade am Lesen
Gregory Benford, Larry Niven, "Sternenflüge"
Gerade gesehen
Serie "Mad Men"

#43 Sullivan

Sullivan

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Geschrieben 24 Mai 2005 - 13:55

Zum Abschluss noch eine kleine Bitte: könnt ihr das Buch in der Buchdatenbank bewerten? Sullivan


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