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Iain Banks - Das Spiel Azad


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43 Antworten in diesem Thema

#1 Rusch

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Geschrieben 31 Mai 2005 - 22:00

Und weiter geht es:

#2 Henrik Fisch

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Geschrieben 03 Juni 2005 - 07:49

So, ich bin jetzt auf Seite 170 und Gurgeh hat gerade den ersten Kontakt mit den Azadanern hinter sich. Es scheint mir, dass das Buch bis hierher ein wenig an Fahrt verliert. Vielleicht liegt das auch an meiner Politik-Phobie, denn ein ganz klein wenig davon strahlt jetzt in das Geschriebene hinein. Ich hätte mir vor allem ein klein wenig mehr an Informationen über das Spiel Azad gewünscht. Oder zumindest, welche Gefühle Gurgeh beim Erlernen hat. Aber vielleicht kommt das noch.Bis dennen,Henrik
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#3 Darnok

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Geschrieben 03 Juni 2005 - 08:29

Über das Spiel Azad selbst erfährt man im Ganzen Buch nur sehr wenig. Es wird auf versch. Brettern gespielt mit versch. Figuren und Karten und es gibt Vorspiele.Aber darauf kommt es ja auch nicht an, man kann kaum erwarten, dass ein Autor ein spielbares Spiel entwickelt das ein Imperium zusammenhält und es dann seinem Roman beilegt. :D

#4 Henrik Fisch

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Geschrieben 03 Juni 2005 - 12:13

@Darnok:

... man kann kaum erwarten, dass ein Autor ein spielbares Spiel entwickelt das ein Imperium zusammenhält und es dann seinem Roman beilegt. :blink:

Wieso nicht? :huh:

:o

Bis dennen,
Henrik
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#5 Cloud

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Geschrieben 03 Juni 2005 - 14:03

Es scheint mir, dass das Buch bis hierher ein wenig an Fahrt verliert. Vielleicht liegt das auch an meiner Politik-Phobie, denn ein ganz klein wenig davon strahlt jetzt in das Geschriebene hinein.

Und mir gefällt der zweite (und noch mehr der dritte) Teil aus genau diesem Grund besser als der erste :blink:

Ich hätte mir vor allem ein klein wenig mehr an Informationen über das Spiel Azad gewünscht.

Das wäre imho ziemlich kontraproduktiv gewesen. Schließlich geht das Spiel Azad über alles hinaus, was in der Kultur existiert. Und deren Spiele stehen schon weit über dem, was primitive Kulturen (wie die unsrige) zustande bringen. Jegliche nähere Beschreibung des Spiels hätte dementsprechend eigentlich nur enttäuschend sein können.

#6 Pogopuschel

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Geschrieben 04 Juni 2005 - 15:15

Ich habe jetzt den zweiten Teil durch, und fand ihn sehr interessant. Vor allem Gurgehs Begegnungen mit Zah, und Gurgehs Reaktionen auf die Einblicke in das Imperium die ihm der "Roboter" gewährt. Im Gegenzug würde es mich sehr interessieren, wie ein Azadier reagieren würde, der der Kultur einen Besuch abstattet.

#7 Rusch

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Geschrieben 05 Juni 2005 - 00:04

Der zweite Teil legt deutlich zu. Man erfährt (endlich) mehr von der Kultur und sei es nur durch die Abgrenzung zu der Azad Gesellschaft. Interessant war die Sache mit dem Gefängnis Labyrinth. Das könnte in der Tat funktionieren. Jetzt fängt es an richtig Spass zu machen.

#8 Rusch

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Geschrieben 06 Juni 2005 - 07:43

Es ist interessant, wie die Situation immer bedrohlicher wird. Zuerst nur kleiner Beschiss, dann Intriege und die Sache mit der unfeinen Wette und zuguter Letzt die offenen Worte am Ende des II. Teils. Es ist zu erwarten, dass dies noch eine ganz andere Qualität im III. Teil erlangen wird. Na mal sehen.

#9 Henrik Fisch

Henrik Fisch

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Geschrieben 06 Juni 2005 - 08:57

Ich bin jetzt auf Seite 250 und da ist eigentlich noch gar nichts bedrohlich. Ganz im Gegenteil: Gorgeh meistert nicht nur das Spiel der Azadier mit Bravour, sondern auch den Erpressungs-Versuch - die Videokamera im Spiegelraum mit den beiden Huren - sowie das Gespräch mit dem Regierungs-Vertreter. Im Moment lese ich da durchaus noch ein Augenzwinkern heraus. Wobei mir schon klar ist, dass das nicht so bleiben kann.Ich bin weiterhin sehr motiviert weiterzulesen. :DBis dennen,Henrik
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#10 Rusch

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Geschrieben 06 Juni 2005 - 10:51

Hehe, Henrik, das kommt alles noch. Ich habe mich nur so unkonkret ausgedrückt, weil ich nicht Spoilern wollte.

#11 Dave

Dave

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Geschrieben 06 Juni 2005 - 11:27

Ich habe ganz übersehen, dass wir diesmal drei Threads haben...Als Gurgeh das erste Mal auf die Azadier trifft, war es bei mir beim ersten Lesen Anlass genug, das Buch zur Seite zu legen. Und wieder stockte es bei mir, Donnerwetter, das ist schon wirklich schwach. Die Azadier selbst, wie auch das erste Spiel, sind Langeweile pur. Interessant dann die Einladung von Sho-Za in den Transitstollen, die Ablenkung ist wirklich mehr als erfrischend.Aber dann. Ich muss ja gestehen, dass mir meine Nörgeleien selbst merkwürdig vorkommen, fast so merkwürdig wie die Tatsache, dass ich auf weiter Flur meist alleine dastehe.Ich sage nur eins: Schlammcatchen mit Zwergen-Aliens und einer Atemtechnik der besonderen Art!Ernst kann man diesen Autor wirklich nicht nehmen.In meinen Augen besitzt der Autor eine Art Narrenfreiheit, um Geschichten hinzuschludern, bei denen noch genügend Leser bereit sind, sie ehrfurchtsvoll zu konsumieren.Meine Güte, das ist ja fast so schlimm wie Fett und Filz von Joseph Boys.(He, das ist kein Mist, das ist Banks!)

Bearbeitet von Dave, 06 Juni 2005 - 13:27.


#12 Rusch

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Geschrieben 06 Juni 2005 - 11:51

In meinen Augen besitzt der Autor eine Art Narrenfreiheit, um Geschichten hinzuschludern, bei denen noch genügend Leser bereit sind, sie ehrfurchtsvoll zu konsumieren. Meine Güte, das ist ja fast so schlimm wie Fett und Filz von Joseph Boys. (He, das ist kein Mist, das ist Banks!)

Dave, das würde ich so unterschreiben. Banks scheint eine Art Messias Aura zu haben und jeder Kritiker wirft sich vor ihm nieder. Jeder Kritiker? Nein, nicht jeder. Ich habe Bedenke Phlebas verrissen. Mit "Das Spiel Azad" komme ich besser klar. Mir liegt der Inhalt und so verfolge ich die Geschichte mit großem Interesse, aber wie schon geschrieben: Es kann nicht von einer genialen Schreibe gesprochen werden. Dies verdienen eher Bücher wie Hyperion oder Die Denkbrücke von Haldeman.

#13 Skydiver

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Geschrieben 06 Juni 2005 - 12:20

Ernst kann man diesen Autor wirklich nicht nehmen. In meinen Augen besitzt der Autor eine Art Narrenfreiheit, um Geschichten hinzuschludern, bei denen noch genügend Leser bereit sind, sie ehrfurchtsvoll zu konsumieren. Meine Güte, das ist ja fast so schlimm wie Fett und Filz von Joseph Boys. (He, das ist kein Mist, das ist Banks!)

So alleine stehst Du nicht da. Beim ersten Lesen habe ich mich auch gefragt warum die Kultur der Azadier, fast zwangsläufig ihre „Schattenseiten“ aufweist? Wieso muß Banks solche Exzesse als Teil dieser Kultur einbauen? Das sah für mich zuerst nach schlechtem Stil und dem Bemühen von Klischees aus. Aber dann†¦ Banks stellt die Trennung in Privilegierte und Ausgebeutete als Konsequenz der Machtverteilung dar. Und die „Privilegierten“ nehmen sich jede Freiheit heraus die sie wollen. Das verstehe ich als nicht anderes als ein Spiegelbild der Zustände auf unserem schönen Planeten. Interessant ist die Auseinandersetzung mit der „Kultur“. Einer Gesellschaft frei von solchen Zuständen. Da jeder sich nach belieben ausleben kann ist das größte Problem doch Langeweile. Nur besonders engagierte oder neugierige Personen engagieren sich im „Kontakt“ oder den „Besonderen Umständen“. Vergleichbar mit der Situation verschiedener Hilfsorganisationen oder politisch- / religiös motivierter stattlicher Eingreiftruppen. Diese Wechselwirkung zwischen fiktiven Kulturen und den realen Zuständen hier und heute machen das Buch für mich interessant. Nicht das Pseudoleben von irgendwelchen Mechanismen oder beknackte Schiffsnamen. @ Rusch Ein Buch zu verreissen oder an ein Denkmal zu pinkeln ist wirklich keine Kunst. Das kriege ich auch mit Hyperion hin. Ob man Stolz darauf ist gegen den Strom zu schwimmen eine ganz andere Sache. Wenn dir die Bücher von Banks nicht liegen ist das durchaus akzeptabel. Du solltest es aber auch akzeptieren, dass andere Personen zu einem ganz anderen Ergebnis kommen (siehe oben).

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#14 Rusch

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Geschrieben 06 Juni 2005 - 12:51

Ich habe das Buch nicht verrissen, weil ich Banks eins auswischen wollte, sondern, weil ich mit dem Buch unzufrieden war (und ich bin weissgott mit eine positiven Einstellung an das Buch herangegangen). Ich schreibe halt, was ich denke und und ich habe auch begründet, warum der Roman nur 4 von 10 Punkten verdient. Hier was ich geschrieben habe:

Eine Raumwerft "gebirt" ein Raumschiff, bevor es von der Flotte einer feindlichen Raumflotte vernichtet wird. Auch das Raumschiff wird von den Feinden aufgebracht und bevor die neu entstandene KI es verhindern kann, wird das Schiff vernichtet. Mit einer letzten Kraftanstrengung kann sich das Kunstwesen auf eine Welt retten und verstecken. Doch eine solch waghalsige KI, die einen Überlichtsprung in die Hemisphäre eines Planten wagt, ist für beide Kriegsparteien ein begehrtes Objekt. Beide Seiten, die Kultur und die Idiraner senden Jäger aus, die die KI bergen sollen. Einer von ihnen ist Bora Horza Gobuchul, den es nach einer misslungenen Kampfaktion auf das glücklose Freibeuterrauschiff Clear Air Turbulence verschlägt. Die Suche wird für ihn zu einer Obsession. Bis zum letzten ist er bereit zu gehen um sein Ziel zu erreichen. Phlebas the Phoenician, a fortnight dead, Forgot the cry of gulls, and the deep sea swell And the profit and loss. A current under sea Picked his bones in whispers. As he rose and fell He passed the stages of his age and youth Entering the whirlpool. Gentile or Jew O you who turn the wheel and look to windward, Consider Phlebas, who was once handsome and tall as you. T. S. Eliott, The Waste Land, Part 4: Death by the Sea Bedenke Phlebas, so der Titel dieses Buchs erschließt sich nicht aus der Lektüre. Vielmehr muss man Kenner der englischen Literatur sein, um zu begreifen, was Iain Banks damit sagen wollte. Die gängigsten Interpretationen besagen, dass T. S. Eliott den Leser mit "Consider Phlebas" aufforderte, sich selbst aufzuopfern wie Phlebas, dem phönizischen Fischerkönig, der Christ war. Man kann es auch so deuten, dass man Christus folgen soll. Doch was hat dies nun mit dem Buch zu tun? Ja, die Frage stelle ich mir auch immer noch. Vielleicht meinte er das Leid des Lesers, als er merkt, dass erst am Ende des Buchs, in den Anhängen (!) endlich mehr über Kriegsparteien, der Kultur und den Idiranern, erfährt? Wäre es nicht 10, ja 100 Mal besser gewesen, diese Information in den Romans einfließen zu lassen? Und warum ist der Epilog ein Teil des Appendix? Oder nahm er mit Bedenke Phlebas Bezug auf das stoische verweigern, seinen Protagonisten Tiefe zu geben? Klar, Horza hasst die Kultur, aber warum? Die Kultur Agentin Balveda hingegen liebt und verteidigt die Kultur, aber warum? Iain Banks Hang zum Minimalismus macht es nicht leichter das Buch zu lesen. Oder geht es generell um Selbstaufopferung? Immerhin schickt Banks die Besatzung des Freibeuterschiffs gleich den 10 kleinen Negerlein gnadenlos in den Tod. Dem Leser ist dies allerdings einerlei, denn so wie Banks seine Protagonisten aufbaut, sind sie dem Leser vollkommen egal. Vielleicht meinte Iain Banks damit den Leser, der sich durch 700 Seiten mit wenig Inhalt nebst sinnlosen Kapiteln (Das Fresser Kapitel war eine Zumutung) quälen muss und im Laufe des Werks immer mehr das Ende herbei sehnt? Bedenke Phlebas? Bedenke Phlebas! Ernsthaft ausgedrückt: Der angebliche Meilenstein der SF konnte mich nur mäßig überzeugen. Schwache Charakterisierungen und eine dünne Story mit, vom Verfasser bewusst minimalistischen, Handlungshintergrund ausgestattet und ein unbefriedigendes Ende sind nicht so das, was ich mir unter einem guten Roman verstelle. Eigentlich ist es eher das Gegenteil und mir ist es unverständlich, wie dieser Roman so empor gehoben wurde. Aber vielleicht muss ich mich mehr mit T. S. Eliott beschäftigen und mir so den intelektuellen Zugang zu verschaffen. Für Blicke Windwärts wieder es wohl wieder nötig sein, denn auch dieser Romantitel stammte aus jenem Gedicht von T. S. Eliott. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass ich keine weiteren Roman von Banks lesen werde. 4 von 10 Punkten.



#15 Henrik Fisch

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Geschrieben 06 Juni 2005 - 14:47

@Dave:

Ich sage nur eins: Schlammcatchen mit Zwergen-Aliens und einer Atemtechnik der besonderen Art!
Ernst kann man diesen Autor wirklich nicht nehmen.

Das wäre jetzt die Frage, wie man Ernsthaftigkeit in der SF definiert. ;)

Ich fand diese kurzen Einschläge - und wir sprechen hier glaube ich von maximal zwei Seiten, auf denen dieser winzige Exkurs stattfindet - einfach nur köstlich. Auf diesen Seiten habe ich wirklich und ehrenhaft rein gefühlsmäßig den Eindruck, dass Gorgeh eine für ihn völlig fremde Welt betritt. In der Kultur habe ich mich dagegen so richtig kuschelig zu Hause gefühlt. Aus diesem Grund fand ich diese kurzen Ausschweifungen auch für die Geschichte wichtig.

Nebenbei fand ich die Beschreibung der bisherigen Kämpfe genau gut so, und zwar dass es zum einen nicht langweilig wird aber zum anderen auch nicht zu sehr in die Tiefe geht.

@Rusch:

†¦ Banks scheint eine Art Messias Aura zu haben und jeder Kritiker wirft sich vor ihm nieder †¦

Nö. Ich fand „Blicke windwärts“ fürchterlich. Und zwar so dermaßen, dass ich nur die Sequenzen mit dem Luftplaneten im Kopf behalten habe: Der Sturz in die bodenlose Tiefe, um den Schreibgriffel wieder einzufangen. Wobei: War das überhaupt DIESER Roman? :D

Und eigentlich hätte sich Banks für mich damit auch erledigt, wenn Ihr bei diesem Werk nicht so „Hurra“ geschrien hättet. http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/rolleyes.gif

Bis dennen,
Henrik

Bearbeitet von Henrik Fisch, 06 Juni 2005 - 14:48.

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#16 Skydiver

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Geschrieben 06 Juni 2005 - 15:20

Ich habe das Buch nicht verrissen, weil ich Banks eins auswischen wollte, sondern, weil ich mit dem Buch unzufrieden war (und ich bin weissgott mit eine positiven Einstellung an das Buch herangegangen). Ich schreibe halt, was ich denke und und ich habe auch begründet, warum der Roman nur 4 von 10 Punkten verdient.

Da sind wir nun zur Diskussion eines anderen Buches abgeschweift. Deshalb bewusst kurz: Die Verpackung ist eine Abendteuergeschichte. Der Rahmen ist der Konflikt zwischen Kultur und Idiranern. Der Kern ist die Auseinandersetzung mit den Motiven, Verpflichtungen und den inneren Dämonen einer Figur wie Horza. Die Tiefe der Beschreibungen lässt Raum für eigene Überlegungen ohne den Leser zu reinen Konsumenten der Meinungen des Autors zu machen. „Blicke Windwärts“ oder „Exsession“ geben in dieser Hinsicht eher ein Negativbeispiel. Die negative Einstellung von Horza gegenüber der Kultur wurde auch erläutert (Hast Du vielleicht überlesen??). Die Statistik des Konflikts ist nur eine Frage des Maßstabes. Für sich genommen gigantisch aber in Bezug zur Geschichte des Universums nur eine Randnotiz. Für die Liebhaber von Militär-SF, Raumschlachten usw. ist das natürlich relativ uninteressant (Das war jetzt nicht auf dich bezogen!). Und als Space Opera fehlen mindestens 2 Kapitel, die den geheimnisvollen Bewahrern des Planeten gewidmet sind. Wie gesagt: so unterschiedlich können Meinungen sein. http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/wink.png

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#17 Pogopuschel

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Geschrieben 06 Juni 2005 - 20:47

Mir hat sowohl "Bedenke Phlebas" als auch "Das Spiel Azad" gefallen. Trotzdem würde ich jetzt nicht von genialer Schreibe sprechen und Banks in den Himmel loben. Ich habe bisher zwei Bücher von ihm gelesen, und beide haben mir gefallen, also kann ich Iain Banks nur als positiv bewerten. Sein volles Potenzial entfaltet "Das Spiel Azad" erst im dritten Kapitel. Mehr dazu aber im passenden Thread.

#18 Rusch

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Geschrieben 06 Juni 2005 - 21:17

Die negative Einstellung von Horza gegenüber der Kultur wurde auch erläutert (Hast Du vielleicht überlesen??).

Sehr wahrscheinlich. Kann sein, dass ich das ob einem Nickerchen der Langweile und der Frustration überlesen habe...

#19 Sullivan

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Geschrieben 07 Juni 2005 - 08:51

Hallo, ich bin jetzt auf Seite 240, die Geschichte liest sich immer noch gut, wenn auch etwas linear. Dave meinte:

Ich sage nur eins: Schlammcatchen mit Zwergen-Aliens und einer Atemtechnik der besonderen Art!

Damit konnte ich auch nicht viel anfangen. Mal sehen, wie es weitergeht. Der Diplomatie-Roboter ist ebenfalls komisch, er ist eitel und beobachtet Vögel?! Interessant ist, dass die Roboter ihre "Gefühle" bzw. Stimmungen mit Farben ausdrücken können. Auf der anderen Seite können die Menschen ihre Drüsentätigkeit steuern und bewusst Stimmungen hervorrufen und Erlebnisse in ihrer Wirkung verstärken. Bis auf in der Denkgeschwindigkeit gibt es fast keinen Unterschied mehr zwischen Mensch und Maschine, oder? Sullivan

#20 Rusch

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Geschrieben 07 Juni 2005 - 09:22

Ich sage nur eins: Schlammcatchen mit Zwergen-Aliens und einer Atemtechnik der besonderen Art!

Damit konnte ich auch nicht viel anfangen. Mal sehen, wie es weitergeht. Der Diplomatie-Roboter ist ebenfalls komisch, er ist eitel und beobachtet Vögel?!

Die Szene war auch nicht so das meine. Aber wie gesagt, das ist Geschmacksache. Allerdings habe ich solche Szenen in Perdido Street Station von Miéville und in Donaldsons Amnion Zyklus in Donaldson in phantastischerer und extremerer Form gelesen.

#21 Sullivan

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Geschrieben 08 Juni 2005 - 10:26

So, der zweite Teil ist vorbei. Schon recht heftig, wie Gurgeh mit der anderen, abründigen Seite des Imperiums konfrontiert wird. Die Wahrheit wird sicherlich irgendwo in der Mitte liegen, der Rundgang mit dem Roboter wirkt zu berechnend und manipulativ. Ich war überrascht, dass sich Gurgeh so leicht beeinflussen lässt und jetzt völlig im Spiel aufgeht. Der Meta-Erzähler am Anfang des dritten Teils zählt zwar einige mögliche Gründe auf, aber ich bin noch nicht überzeugt. Außerdem habe ich den Eindruck, dass Gurgeh immer unnahbarer wird. Das ist schade, ich hätte mir gewünscht dass man mehr über ihn erfährt und stärker am Geschehen teilnimmt. Als bloßer Beobachter macht es nicht ganz so viel Spaß.Vielleicht wird es im dritten Teil besser. Im Moment sammle ich meine Eindrücke und warte, was für ein Gesamtbild im Kopf entsteht über die Kultur und über das Imperium. Far-Future Zivilisationen wie die "Kultur" sind genau mein Ding. :ph34r:Sullivan

#22 Rusch

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Geschrieben 08 Juni 2005 - 13:27

Für mich hat sich das Buch zu stark um das Spiel gedreht. Zwar sind die Beschreibung immer interessant, aber ich hätte mir mehr gewünscht, dass noch mehr auf die Azad und deren Lebensweise eingegangen wird. Banks schreibt allerdings so, dass die Hälte des Buchs mit Beschreibungen der Spiele (Matches) ausmacht.Ich fühlte mich mehrfach an "Das große Spiel" von Orson Scott Card erinnert. Auch der Schluss ist ähnlich.

#23 Henrik Fisch

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Geschrieben 08 Juni 2005 - 14:20

Ich habe den zweiten Teil jetzt auch beendet und bin ein wenig verwirrt.

Zunächst aber:

Für mich hat sich das Buch zu stark um das Spiel gedreht. Zwar sind die Beschreibung immer interessant, aber ich hätte mir mehr gewünscht, dass noch mehr auf die Azad und deren Lebensweise eingegangen wird. Banks schreibt allerdings so, dass die Hälfte des Buchs mit Beschreibungen der Spiele (Matches) ausmacht. †¦

Naja, das Buch beschreibt auf der einen Seite einen Berufsspieler und nebenbei mal eben so eine ganz neue Denkweise einer Gesellschaft, nämlich die Kultur. Die befreit seine Bewohner weitgehend von der Notwendigkeit der Lebensunterhalt-Sicherung und deswegen können sich deren Bürger weitgehend frei um ihre eigenen Angelegenheiten kümmern. Auf der anderen Seite gibt es eine Rasse, die das Spielen zum Staatsprinzip erhoben hat. Diese beiden prallen aufeinander. Du wirst mir zustimmen, dass das Spielen einen nicht ganz unerheblichen Stellenwert in dem Buch einnimmt. Weiterhin ist die Anzahl der Spiel beschreibenden Seiten doch nun wirklich im erträglichen Rahmen; der erste Abschnitt ist sogar fast spielefrei. Und obendrein geht es bei den Wettkämpfen nicht um das „Wie“, sondern eher um die Psychologie dahinter. Eine sehr elegante Lösung, um sich als Autor nicht mit einem fiktiven System zu befassen, und trotzdem das Spielgefühl rüberbringen. Im Thread zum ersten Abschnitt des Buches hatte ich mir so etwas gewünscht und ich bin sehr froh, dass es genau so kam. :ph34r:

@alle:
Mich hat die Beschreibung der Unterklasse verwirrt. Beim Lesen war ich natürlich abgestoßen, habe mich aber auch gleichzeitig nach der Intention des Autors gefragt. Was soll das an dieser Stelle? Vor allem in dieser Heftigkeit. Soll es dazu dienen, die weitere Vorgehensweise der Hauptfigur zu erklären? Das kann ich mir gut vorstellen, ging aber in der Ausführung nach hinten los. Gurgeh war vor diesem Abschnitt nicht sonderlich charismatisch, und danach auch nicht. Ich bemerke keine große Wandlung an ihm. Das wiederum macht seine weitere Handlungsweise unlogisch, da man als Leser den Beweggründen des Helden nicht recht folgen kann. Banks hat der bei der Beschreibung des Spiels einen eleganten gefühlsmäßigen Weg gefunden, kann hier beim Menschen aber keine Gefühle ins Spiel bringen. Merkwürdig.

Bisher bleibt ein flüssig und trotzdem komplex geschriebener Roman, der ausgezeichnet in diese hier geschaffene Welt einführt aber leider ohne Höhen und Tiefen bleibt. Es plätschert ein wenig dahin.

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#24 Darnok

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Geschrieben 08 Juni 2005 - 14:56

Ich sehe Gurgeh als einen manishc vom Gewinnen (nicht vom Spielen) bessesenen Charakter. Er nimmt den ganzen Dreck und Abschaum auf Azad zwar wahr, aber es berührt ihn nicht weiter. Etwas worüber ja auch der Roboter erstaunt ist nachdem er ihm die geheimen Fenrsehkanäle gezeigt hat.Gurgeh will gewinnen, für sich selbst. Es ist ihm völlig egal wie andere Menschen leiden. Er nimmt eher seine Gegner auf dem Spielbrett als "Menschen" wahr, als diejenigen mit denen er außerhalb des Spiels zu tun hat.Achtung SPOILER den Schluss betreffend:Er spielt am Ende als Kultur, aber eigentlich ist die Kultur in der Wahl ihrer Mittel nicht zimperlich. Imho zeigt das Buch eher, dass auch eine nach außen so überlegen moralische Zivilisation wie die Kultur nicht vor der Sünde gefeit ist. Gurgeh betrügt beim Spiel auf der Platte (was ich für die wichtigste Szene im ersten Kapitel halte) und der Kontakt benutzt einen seiner Mitbürger um ein fremdes Imperium zu übernehmen. Handelt Gurgeh denn moralisch als er weiterspielt, obwohl er weiß, dass sein Gegner mit Verstümmlung rechnen kann, während bei ihm alles nachwachsen kann?

#25 Henrik Fisch

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Geschrieben 08 Juni 2005 - 15:14

@Darnok:

... Er nimmt den ganzen Dreck und Abschaum auf Azad zwar wahr, aber es berührt ihn nicht weiter. Etwas worüber ja auch der Roboter erstaunt ist nachdem er ihm die geheimen Fenrsehkanäle gezeigt hat.
Gurgeh will gewinnen, für sich selbst. Es ist ihm völlig egal wie andere Menschen leiden. ...

Habe ich da etwas falsch gelesen? Ich nahm durchaus eine Reaktion von Gurgeh beim Anblick der Bilder wahr; vor allem bei denen auf der dritten Ebene. Genau deswegen erscheint mir die weitere Reaktion von ihm ja so unlogisch. Oder habe ich da etwas falsch verstanden? :ph34r:

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#26 Pogopuschel

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Geschrieben 08 Juni 2005 - 15:23

Ich habe es auch so gelesen, dass Gurgeh auf die gezeigten Brutalitäten reagiert. Und zwar indem er seine Spielweise ändert. Er spielt danach sehr viel härter und brutalter. Vorsicht SpoilerBezeichnent ist dafür die Szenen in der der Richter am Ende vom Spiel in Gurgehs Augen sieht, und dort erkennt, was die Verurteilten über die Jahre hinweg in seinen Augen gesehen haben.

#27 Rusch

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Geschrieben 08 Juni 2005 - 16:06

Ich finde auch, dass Gurgeh sich dem Spiel anpasst und offensiver spielt. Es wird ja sogar gesagt, dass er zunächst nur defensiv spielte, aber später gezwungen wurde, offensiver zu aggieren.

#28 Sullivan

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Geschrieben 08 Juni 2005 - 16:57

Ich sehe Gurgeh als einen manisch vom Gewinnen (nicht vom Spielen) bessesenen Charakter.

Finde ich nicht, sein Leben ist das Spielen und nicht das Gewinnen. Was er genau durchmacht nachdem er die Bilder gesehen hat, ist unklar. @Rusch: Spielt er jetzt wirklich offensiver? Glaube ich nicht, als Spieler weiß er dass Angriff die beste Verteidigung ist. Wie so oft ist es nur so, dass der psychische Stress in der Praxis einen ganz anders fordert als die Trainingsspiele mit Computer oder Partner. Gurgeh hat erst jetzt die Feinheiten verinnerlicht und handelt danach. Sullivan

#29 Darnok

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Geschrieben 08 Juni 2005 - 17:29

Nun, zumindest scheint er nicht mehr daran zu denken, das Spiel abzubrechen. Er lässt sich allerdings ohne weiteres darauf ein, dass die Spielergebnisse gefälscht werden, solange er nur spielen darf.Ich hatte bei den Beschreibungen von ihm (gerade auch schon am Anfang) das Gefühl, dass er das Siegen als eine Droge braucht die er nicht drüsen kann.Die Niederlage im Zug (obwohl nun wirklich reiner Zufall) kann er nicht verkraften.

Bearbeitet von Darnok, 08 Juni 2005 - 17:30.


#30 Skydiver

Skydiver

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Geschrieben 08 Juni 2005 - 20:39

Kein Spieler spielt um zu verlieren. Und er hätte nicht betrogen wenn es ihm egal währe. Interessant ist doch die Tatsache dass die Kultur einen Menschen als Spieler bringt. Sicher mit allen Hilfen ausgestattet aber trotzdem ein Mensch. Dieser Mensch hat sein Leben (jedenfalls bis jetzt) dem Spielen geweiht. Aber eben nicht diesem Spiel speziell. Eine Schiffs-KI, mit der Spielstärke von Millionen von Spielern hätte doch viel bessere Chancen.

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It's all fun and game until someone loses an eye

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