Dieser Thread zeigt wieder einmal die verschiedenen Sichtweisen auf ein und dasselbe Thema. Ich möchte gerne darauf antworten als Mutter eines 13jährigen:Ich bin der Meinung, dass die meisten Veranstalter von Cons an der Jugend vorbeiplanen und die meisten Eltern ihren Kindern dies nicht antun. Vor der letzten Con, die ich besuchte, habe ich mich wieder gefragt, ob ich meinen Sohn mitnehmen soll. Ich war froh, dass ich es nicht tat. Die bevorzugte Altersgruppe auf dem Con waren 30-50jährigen, Tendenz beruhrte eher auf den Alterstufen nach oben hin. Ich sah mich um, ob es irgendwo Anghörige seiner Altersgruppe gab. Fehlanzeige. Manche brachten ihre Kinder mit. Würde ich auch, wenn er erst im Kleinkindalter wäre. Dann das Programm - kein Punkt, der Kinder wirklich interessieren würde. Also ließ ich ihn zu Hause und hoffe nun, ihn mit der Stargate-Con für solche Veranstaltungen zu interessieren. Dabei bete ich heute schon, dass die Leute ihre Kinder mitnehmen - nur ist dort das Thema für ihn so interessant, dass ich denke, er hat ein paar vergnügliche Stunden.Diese Überlegen resultieren nicht daraus, dass mein Sohn nicht liest. Das tut er. Allerdings habe ich ihn dahingehend neugierig gemacht. In unserer Medienwelt ist es schwieriger, Kinder, die auch Playstation, Internet, Fernsehen etc. haben, zu einem Buch zu verführen. Da denke ich, sind vor allen Dingen die Eltern gefordert. Veranstalter können das nicht. Lehrer begrenzt. Ich vertrete auch nach wie vor die Auffassung (auch aus Erfahrung heraus) das in einem Elternhaus, wo das letzte Buch vor zwanzig Jahren gekauft wurde und Abends immer der Fernseher als Familienunterhaltung läuft kaum ein Kind zu überzeugen ist, sich mit Literatur (egal welches Genre) anzufreunden.Ich glaube auch nicht - um auf Veranstaltungen zurückzukommen - dass man nun unbedingt dort Spiele oder Filme anbieten sollte (so etwas hat die Jugend in ihren Kinderzimmer, da müssen sie nirgendwohin fahren), sondern ich denke da eher an die Verbindung zwischen Heute und Morgen. Ein Beispiel: Vor Jahren ging ich mit meinem Sohn ins Planetarium, um sein Interesse für Astronomie zu wecken. Ihm gefiel es. Wir besuchten dann noch andere Vorstellungen dieser Art. Eine davon war ein 3-D-Film über den Alltag in einer Raumstation. Er sprach noch tagelang davon. Heute ist es so, dass er z.B. das Magazin des MPI vor mir lesen möchte oder versessen auf Dokumentationen ist, die Astrophysik, Physik etc. beinhalten.Fazit: Man kann Kinder begeistern - mit den Mitteln der heutigen Medien.Warum also nicht einmal Interessantes aus den Naturwissenschaften bringen und das verbinden mit der SF? Allerdings sind staubtrockene Vorträge dazu nicht geeignet. Und auch noch auf einen letzten Punkt einzugehen: Manche Veranstaltungsorte sind so schwer erreichbar, dass schon im Vorfeld die Begeisterung sinkt. Und wenn das bei mir schon der Fall ist, möchte ich nicht wissen, wie mein Sohn sich dabei fühlen würde ...Lg, Sarah
Bearbeitet von sarah may, 12 Juni 2005 - 09:45.