Bearbeitet von Guido Latz, 25 Juni 2005 - 17:03.
"Krieg der Welten" Zensur
#61 Gast_Guido Latz_*
Geschrieben 25 Juni 2005 - 17:01
#62
Geschrieben 25 Juni 2005 - 17:05
Es ist ein Film, der vor und hinter der Kamera mit Superlativen aufwartet. Als Filmkenner ist man da zwar vorsichtig, aber die breite Besuchermasse geht auf jeden Fall in den Film, wenn sie denn nicht total uninteressiert an der Thematik ist. Selbst dann, wenn er mehrheitlich vor dem Kinostart verissen werden sollte --- dann gehen die Leute nämlich hin, um zu sehen, wie Spielberg Scheiße gebaut hat.
Aus Sicht der Macher ist es so: Entweder sind sie von ihrem Film überzeugt und brauchen keine negativen Kritiken vor Kinostart befürchten. Oder sie sind zu recht nicht überzeugt von ihrer Arbeit, aber dann müssen sie befürchten, daß die vereinte Zorn der maulbekorbten Fachpresse und enttäuschter Kinobesucher zusammenwirkt und sich dann eine tatsächliche Rufschädigung ergibt.
Meine These ist ja, daß sie das Ganze damit nur noch interessanter machen wollen. So eine zünftige Debatte ist schließlich die beste Werbung. Und weil ich nicht für Andere werben will, klinke ich mich hiermit aus, bis ich den Film gesehen habe.
I have loved the stars too fondly to be fearful of the night.
(Sarah Williams: The Old Astronomer To His Pupil)
#63
Geschrieben 25 Juni 2005 - 17:10
#64
Geschrieben 25 Juni 2005 - 17:36
Eine Sperrfrist ist die Bitte an die berichtenden Journalisten, vor einem bestimmten Zeitpunkt das Material nicht zu verwerten. Dies ist absolut üblich und jeder Journalist, der auch nur einen Funken Berufsethos hat, wird sich daran halten. Der Hauptgrund, warum die schreibende Zunft sich über diese verhärtete Form der Sperrfrist aufregt ist wohl der, daß der Verleih damit unterschwellig ausdrückt "Liebe Journalisten, wir trauen euch nicht zu, daß ihr euch an die ungeschriebenen Regeln der Branche haltet". Auf der anderen Seite hätten sich die Profis mit großer Wahrscheinlichkeit im Rahmen der Redaktionsschlußtermine an die Sperrfrist gehalten, während so manches Ein-Mann-Internetportal überhaupt nicht wüßte, was Sperrfrist überhaupt bedeutet. Gruß RonniWas ist eine Sperrfrist anderes als ein Verbot, vor einem bestimmten Termin etwas tun zu duerfen?
#65
Geschrieben 25 Juni 2005 - 20:15
#66 Gast_Guest_*
Geschrieben 26 Juni 2005 - 00:36
ich weiß. Schande über ihn... das Remake war unter seinem Niveau.Btw, Charlton Heston spielt in beiden Filmen mit.
Wobei natürlich auch der gute alte 50er-Jahre-Schinken etwas eigen vor, zumindest insofern es auch eine Versetzung in die Moderne war... Und die Handlung unterscheidet sich natürlich auch extrem vom Roman, war natürlich auch nicht so ausführlich.Spielbergs KdW ist als Neuinterpreation von Wells Roman angelegt und nicht als Neuinterpretation des alten KdW-Films. Spielbergs KdW hat damit gegenüber dem alten KdW z.B. nicht zu beweisen, wie viel toller man ihn mit modernen Spezialeffekten hätte machen können. Spielberg hat erklärt: "We didn't think of it as a remake." Das ist ziemlich eindeutig. Dagegen hat PdA sich eindeutig als Remake verkauft (sie haben sogar den Schrifttyp vom alten PdA-Film für die Kinoplakate übernommen).
Aber ich habe inzwischen verstanden, worauf du hinauswillst.
#68
Geschrieben 26 Juni 2005 - 11:59
R. Scott Bakker
"We have failed to uphold Brannigan's Law. However I did make it with a hot alien babe. And in the end, is that not what man has dreamt of since first he looked up at the stars?" - Zapp Brannigan in Futurama
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- • (Buch) gerade am lesen:Zachary Jernigan, No Return/James Tiptree Jr., Zu einem Preis
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#69
Geschrieben 26 Juni 2005 - 16:39
Da war wahrscheinlich eher was mit meinen Hirnwindungen nicht in Ordnung.@Tobi: Das beruhigt mich. Ich habe mich kurzzeitig schon gefragt, ob bei all dem Nachsinnen über Adaptionen irgendwas in meinen Hirnwindungen udrhceinander gekommen ist, so dass niemand mehr versteht, was ich schreibe.
#70 Gast_Smiley_*
Geschrieben 26 Juni 2005 - 18:11
#72
Geschrieben 28 Juni 2005 - 11:15
Das wäre vielleicht ganz wünschenswert. Ich glaube, dass die etwas angespannten Diskussionen im Vorfeld etwas damit zu tun haben, H.G. Wells nicht in einem Atemzug mit Popcorn-Kino nennen zu wollen. Es ist etwas anderes, wenn sich z.B. Dean Devlin die Story zu †šIndependence Day†™ zusammenschustert, dann ordnet man das Ergebnis einfach in eine Schublade ein (vielleicht etwas weiter unten). Durch den Namen Wells steht sozusagen ein ganzes Genre zur Diskussion, und vermutlich sind nicht wenige der Ansicht, Spielberg war einfach der falsche Mann für eine (Neu)Verfilmung. Es wird also sehr interessant sein, die ersten Kritiken zu verfolgen.Ne . . . das ist nämlich - jetzt festhalten! - ein "psychologisch, soziologischer Film".
Bearbeitet von Dave, 28 Juni 2005 - 11:15.
#73
Geschrieben 28 Juni 2005 - 11:38
Wie gesagt, die gibt es schon.Es wird also sehr interessant sein, die ersten Kritiken zu verfolgen.
Der in der Regel geschmackssichere und vertrauenswürdige film-dienst urteilt:
Freie Adaption von H.G. Wells' Roman über die Invasion aggressiver Außerirdischer. Steven Spielberg kreist einmal mehr um das Ideal amerikanischer "Familienwerte", indem er einen geplagten Vater ins Zentrum stellt, der seine Familie retten will.
Der über weite Strecken sehr düstere Film teilt die kulturpessimistische Haltung des Romans, nimmt wie dieser jedoch eine positive Wendung. Von der Toleranz gegenüber dem Fremden, die frühere Filme Spielbergs prägte, ist dabei nichts mehr zu spüren. Ein disparates Katastrophenspektakel, in dem beeindruckende Bilder und fesselnde Momente mit deutlichen Längen wechseln.
Das Wort "Längen" im Zusammenhang mit Spielbergs kürzestem Film seit gut zwei Jahrzehnten will mir dabei nicht so richtig munden.
Bearbeitet von Oliver, 28 Juni 2005 - 11:40.
- • (Buch) gerade am lesen:"Tales of the Shadowmen 1", J.-M. Lofficier (ed.)
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#74
Geschrieben 28 Juni 2005 - 12:18
Ich bin aber auch leicht zu manipulieren...Wie gesagt, die gibt es schon.Es wird also sehr interessant sein, die ersten Kritiken zu verfolgen.
Also ein Hinweis auf einen eher untypischen Spielberg. Auch ein Ansatz zu Meinungsverschiedenheiten. Ehrlich gesagt würde mich in erster Linie die Tricktechnik ins Kino locken.Freie Adaption von H.G. Wells' Roman über die Invasion aggressiver Außerirdischer. Steven Spielberg kreist einmal mehr um das Ideal amerikanischer "Familienwerte", indem er einen geplagten Vater ins Zentrum stellt, der seine Familie retten will. Der über weite Strecken sehr düstere Film teilt die kulturpessimistische Haltung des Romans, nimmt wie dieser jedoch eine positive Wendung. Von der Toleranz gegenüber dem Fremden, die frühere Filme Spielbergs prägte, ist dabei nichts mehr zu spüren. Ein disparates Katastrophenspektakel, in dem beeindruckende Bilder und fesselnde Momente mit deutlichen Längen wechseln.
#75
Geschrieben 28 Juni 2005 - 12:41
#76
Geschrieben 28 Juni 2005 - 13:03
Ja, Dankeschön. Der Autor hat sich wohl auch gedacht: Der Schluss fällt unter Allgemeinwissen, da kann man nichts spoilern... Hoffentlich verzichtet man auf das 'Heilewelt-Familienschmalz-welches-bald-keines-mehr-ist' Szenario. Igitt...Wenn Du die Kritik ganz lesen willst, dann kannst Du sie zur Zeit noch hier nachlesen.
#78
Geschrieben 29 Juni 2005 - 09:45
Der Schluss, der danach kommt ist allerdings tatsächlich eher schaurig, aber sehr kurz gefasst, von daher lässt er sich gut verkraften.
R. Scott Bakker
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#79
Geschrieben 29 Juni 2005 - 09:49
Bearbeitet von Oliver, 29 Juni 2005 - 10:57.
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#80
Geschrieben 29 Juni 2005 - 10:19
R. Scott Bakker
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#81
Geschrieben 29 Juni 2005 - 10:35
#82
Geschrieben 29 Juni 2005 - 13:27
#84
Geschrieben 30 Juni 2005 - 10:00
#85
Geschrieben 30 Juni 2005 - 10:51
#86
Geschrieben 30 Juni 2005 - 14:13
Irgendwie klingt der Film wie eine Rückkehr für Spielberg zu seinen Wurzeln: Angstfilme wie Jaws und dieser TV-Film mit dem Monstertruck (hoffe ich irre mich da nicht, weiß aber den Titel nicht mehr). Ich glaub es macht ihm einfach Spaß Leute zu erschrecken, und das kann er inzwischen ganz super-ausgeklügelt gut...
Bin gespannt auf den Film!
/KB
Yay! Fantasy-Reimerei Mitte August...
[..] Verzweiflung beschlich sie im Stillen.
Da ergriff eins der kleinsten das Wort:
"Wenn sich all unsere Wünsche erfüllen,
dann wünschen wir einfach mit Willen
die Wünsche-Erfüllung fort!"
Sie befolgten den Rat und von Stund an war
wieder spannend das Leben und heiter.
Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr
und vielleicht gar ein wenig gescheiter.
(BewohnerInnen der Stadt der Kinder, aus der "Geschichte vom Wunsch aller Wünsche", aus Die Zauberschule & andere Geschichten, Neuauflage im Thienemann-Verlag, S. 93, von Ende)
#87
Geschrieben 30 Juni 2005 - 14:26
#88
Geschrieben 30 Juni 2005 - 16:08
Wie fandet ihr denn die Dialoge? Ich nehme an, die sind nicht dem Buch entnommen?
P.S. @Phileas: Ja, genau - Duel. Das war er... Danke!
Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 30 Juni 2005 - 16:09.
/KB
Yay! Fantasy-Reimerei Mitte August...
[..] Verzweiflung beschlich sie im Stillen.
Da ergriff eins der kleinsten das Wort:
"Wenn sich all unsere Wünsche erfüllen,
dann wünschen wir einfach mit Willen
die Wünsche-Erfüllung fort!"
Sie befolgten den Rat und von Stund an war
wieder spannend das Leben und heiter.
Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr
und vielleicht gar ein wenig gescheiter.
(BewohnerInnen der Stadt der Kinder, aus der "Geschichte vom Wunsch aller Wünsche", aus Die Zauberschule & andere Geschichten, Neuauflage im Thienemann-Verlag, S. 93, von Ende)
#89 Gast_zu-faul-zum-Einloggen-Tobi_*
Geschrieben 30 Juni 2005 - 18:51
#90
Geschrieben 01 Juli 2005 - 15:20
Ich war von dem Film enttäuscht . Von der technischen Seite kann man nicht viel bemängeln. Die Special Effects von ILM sind sehr gut. Kamera, Schnitt, Musik etc. sind auf gutem Niveau. Bei Spielberg-Filmen ist man das ja gewohnt (auch wenn das alles schonmal besser war). Tom Cruise hat mir in der Rolle nicht gefallen. Er spielt nicht schlecht, aber irgendwie sehe ich in ihm immer den Hollywood-Star. Vielleicht schlägt sich hier die Dauerbombardierung über sein Privatleben in den Medien nieder. Die Story ist auch nicht wirklich schlecht. Auch wenn mir nicht ganz klar ist, was der Film eigentlich sein will. Er schwankt zwischen Familiendrama, Thriller und Eventfilm. Die Idee die "Invasion" aus der Sicht eines normalen Dockarbeiters zu zeigen und wie er über die Katastrophe seinen Kindern näher kommt, ist gut und interessant. Nur hat mich der Film und das Schicksal der Protagonisten (und der ganzen Welt) nicht berührt. Die ganze depressive Stimmung hat mich kalt gelassen und fast schon gelangweilt. Es entstand keine Beziehung zwischen Zuschauer und den Charakteren. Wir waren mit elt Leuten im Kino und den meisten ging es wie mir. Meine Kritik soll aber keinen zu sehr davon abschrecken, den Film zu sehen. Er hat auch einige wenige starke Momente. Die meisten Zeitungskritiken nehmen den Film auch wohlwollend auf und im Netz gibt es viele positive Stimmen. "Krieg der Welten" ist wieder so ein Film, an dem sich die Geister scheiden.
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