Ein Mann erbt einen Zeitgürtel. Er macht Zeitreisen, sieht die Zukunft, geniesst Beethoven- und Beatleskonzerte und ändert viele Geschichtsereignisse und damit die Welt. So weit alles eine hersehbare Grundhandlung. Wenn man viel liest, rät man oft die Handlung zuvor. Ganz gewiss bei Zeitreisegeschichten. Dieses Buch allerdings hat mich total überrascht. Die Abenteuer im Bezug auf der Welt werden zwar immer kurz (und sehr originell) angerissen, aber Gerrold lässt seinen Zeitreisenden mehr Probleme mit sich selbst erleben. Kein Wunder, wenn man stets von sich selbst mit einer eigenen Agenda besucht wird ...
Ich fiel von einer Überraschung in die nächste. Ein sehr origineller Zeitreiseroman. Empfehlung!
Das Buch ist kurz, in einem sehr lebendigen Stil und leider nur auf Englisch. Ich habe eine Version von 2003 (der Roman startet in 2005), ein zeitliches Update zur 1972er Version.
Eine Leseprobe, die auch gut als Kurzgeschichte funktioniert, gibt es hier.
The Man Who Folded Himself
Erstellt von
rockmysoul67
, Jul 16 2005 12:05
6 Antworten in diesem Thema
#1
Geschrieben 16 Juli 2005 - 12:05
#2
Geschrieben 16 Juli 2005 - 13:55
Kleine Anmerkung:Zumindest die (imho) '73er-Version ist auch in einer deutschen Übersetzung erschienen - als »Zeitmaschinen gehen anders« in Heynes SF-Reihe (1976).Gibt's bei der Neuauflage irgendwelche Hinweise, inwieweit sie gegenüber der alten Version verändert wurde?GrüßeGerd
Sudden moroseness. One hop too far.
#3
Geschrieben 17 Juli 2005 - 15:02
Das Buch gibt es also doch auf Deutsch. Sorry, ich hatte dies nicht auf dem Internet gefunden. Bei den Unterschieden kann ich nur tippen, aber ich habe da so eine Ahnung:Vorwort von Robert J. Sawyer (über David Gerrold)Nachwort (Author's note) von David Gerrold (über Homosexualität)Nachwort von Geoffrey Klempner (über Zeitreisen)Änderungen über neue Geschichtsereignisse (z.B. den Elftenelften)Änderungen über Technik und Lebensumstände im Jahr 2005 (z.B. Kreditkarten)Ich vermute, dass es nur wenige Änderungen beim Inhalt gab und der Stil prinzipiell gleich geblieben ist.
#4
Geschrieben 18 Juli 2005 - 11:13
Copyright 1972 by David Gerrold; im Nachwort spricht Gerrold übers Schreiben in 1971; Revisions Copyright 2003 by David Gerrold(imho) '73er-Version
#5
Geschrieben 18 Juli 2005 - 11:24
Lust auf Sex? Es gibt im Buch ein paar sehr besondere Sexszenen. Sex, wie noch nie zuvor. So etwas habe ich noch nie zuvor gelesen oder auch nur gedacht. Im Nachwort spricht Gerrold über Homosexualität auf verschiedene Ebenen, was mich ehrlich erstaunt hat, weil im Buch keine Homosexualität vorkommt. Der Protagonist schläft immerhin nie mit einem anderen Mann (bitte meine Wortwahl wörtlich nehmen). Klar, Gerrold ist der Autor, und er soll ja wohl am Besten wissen, worüber sein Buch geht.
#6
Geschrieben 20 Juli 2005 - 22:05
Hi, ein Unterschied ist mir aufgefallen. Vor der Szene, wo der Protagonist mit sich selbst "herumspielt", nimmt er in der alten Version Marihuana zu sich, in der neuen Fassung gibt's diese Drogen plötzlich nicht mehr. In der Heyne-Ausgabe (Seite 75): "Wir waren beide high von dem Marihuana in der Pfeife. Die Musik war herrlich. ..."Ich kenne die ganz neue Ausgabe nicht, lediglich die Bantam Spectra von 1991. Da steht die gleich Szene auf Seite 79, aber ohne Marihuana. Vermutlich ist noch mehr geändert worden. Dass er über Homosexualität schreibt, ist nicht verwunderlich. Immerhin soll er längere Zeit dafür gekämpft haben, eine schwule Folge für STAR TREK schreiben zu dürften. Ging aber wohl bei dem homophoben Haufen von Paramount nicht durch. Grüße Hardy
#7
Geschrieben 21 Juli 2005 - 06:35
1991? Schon damals Änderungen? Wie's scheint, gab's mehrere Versionen, alle Jährchen leicht umgeschrieben. Ich glaube, in meinem Exemplar gibt es irgendwo eine Szene mit einem Joint.die Bantam Spectra von 1991. Da steht die gleich Szene auf Seite 79, aber ohne Marihuana.
Ich selbst war nicht verwundert, dass er dieses Thema annahm, sondern es hat mich beim (späterem) Lesen seines Nachworts erstaunt, dass es im Buch homosexuelle Szenen geben sollte, denn ich hatte beim Lesen des Romans nichts davon gemerkt.Dass er über Homosexualität schreibt, ist nicht verwunderlich.
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