39 Antworten in diesem Thema

[Matthias]

Hier gibt es eine erste deutsche Leseprobe für die Übersetzung des Romans "Absolution Gap", unmittelbarer Nachfolger von "Die Arche". http://www.randomhou..._52055_3372.pdf

[Dave]

Ja, nun liegt der Ziegelstein mit seinen annähernd tausend Seiten endlich vor, von mir zumindest mit Spannung erwartet.

Nachdem Die Arche mit einem Paukenschlag endete, beginnt dieser Roman nun auf dem Schieberplaneten Ararat, einer Wasserwelt, auf der eine Gruppe Heimatloser vor einiger Zeit gestrandet war.
Der charismatische Synthetiker Clavain betritt das Parkett.
Ein zweiter Ort der Geschehnisse ist der Haldora umkreisende Mond Hela, jenen Planeten, der wundersame Eigenschaften zu haben scheint, Grund genug für eine religiöse Verehrung.
Der jungen Rachmita scheint das beschauliche Leben Helas wenig zuzusagen, und so begibt sie sich mit ein paar Weggefährten in einem Jammer über die eisige Mondoberfläche auf die Reise.
Parallel dazu wird die Geschichte des religiösen Gründers Quaiche erzählt, die sich ca. hundert Jahre zuvor ereignete, sozusagen von Beginn an.

Dies also kurz zu den ersten zweihundert Seiten, und muss sagen es macht jede Menge Spaß, wieder etwas von Alastair Reynolds zu lesen. Spannend, interessant, und runter wie Öl geht es auch noch, hoffentlich bleibt das so.

Eines entwickelt sich bei mir allerdings zu einer festen Instanz, auf die ich bei jedem seiner Bücher zu sprechen komme:
Womit könnte der Roman also anders beginnen, als mit einem Schwein?

[Sullivan]

Ich habe vor einiger Zeit auf englisch angefangen, aber im Moment kann ich mich nicht überwinden, weiterzulesen. Der Funke will einfach nicht überspringen obwohl es einige interessante Sachen gibt. Sullivan

[Dave]

Mir gefällt es ganz gut, dass das Buch nicht gleich mit einem Knalleffekt und Action beginnt, man kommt sehr gut rein in die Geschichte. Könnte sogar für jemanden interessant sein, der die anderen Romane nicht kennt. Es gibt da ein paar sehr geschickt in den Text einfließende Rückblenden.Aber das ist bestimmt auch wieder so eine Sache des Settings, ich hatte mir schon überlegt, dass so manch einer mit dem Anfang nicht viel anfangen kann.Die Kritik, die man zum Roman liest, bezieht sich ja fast nur auf das Ende des Zyklus, das so enttäuschend sein soll, und da bin ich wirklich mal gespannt.

[Jürgen]

Ich warte jetzt mal geschickterweise Dave´s Gesamturteil ab. Einige Rezensionen haben mir den Spaß ein wenig verdorben, aber schau mer mal.Danach kann man immer noch zuschlagen GrußJürgen

[Dave]

Einige Rezensionen? Wenn man einmal amazon.com und .de betrachtet, dann sind diese samt und sonders tendenziell negativ.
Hoffentlich ist es also nicht wirklich 'unquestionably his worst'. Und wenn es auf den letzten Metern enttäuscht, könnte man ja vielleicht ein Auge zudrücken.

Aber den Zyklus muss man doch irgendwie komplett haben, Jürgen.
Ich habe sogar Ben Bova†™s abschließendes Asteroidenfeuer hier liegen, und der Vorgänger war wirklich entsetzlich...

[rector-scanner]

Ist die "Offenbarung" nun bereits im Laden erhältlich? Ich dachte bislang, das Buch kommt erst im Oktober!? Ich bin jedenfalls sehr gespannt!

[Dave]

Ja, regulär im Oktober, aber Heyne bringt die Romane immer schon im Vormonat auf den Markt.Dann geht die Spekulation los, meistens ist es gegen Mitte des Monats soweit.

Bearbeitet von Dave, 20 September 2005 - 21:48.

[Scotty]

Ich hab das Buch schon zuhause stehen.Ich gebe auch nichts um die Kritik bei Amazon. Die ist schon vor Erscheinen der deutschen Version geschrieben worden.Auch "Die Arche" wurde durchwachsen beurteilt, gefiel mir aber ausgesprochen gut. Alastair Reynolds ist einer wenigen Autoren, die "lesbare Erwachsenen-SF-Romane" schreiben. Leider treffe ich viel zu oft auf Romane mit Jugendbuch-Niveau (z.B. Jeffrey A Carver) oder sie sind extrem vergeistigt (ihr kennt eure Pappenheimer, oder?) oder extrem technisch (Benford und Co.). Reynolds bereitet seine Romane dagagen genau nach meinem Geschmack: Intelligent und spannend!

[Matthias]

Reynolds bereitet seine Romane dagagen genau nach meinem Geschmack: Intelligent und spannend!

Schön, dass der Kreis von Reynolds Fans stetig zunimmt

[Dave]

Genau.

Also, vergeistigt ist Reynolds sicher nicht, er ist eben angenehm zu lesen und dennoch anspruchsvoll, vielleicht so ähnlich wie Crichton bei den Thrillern.
Und immer mal wieder kommt er mit Absätzen, die sich etwas abheben und im Anspruch ein wenig anziehen. Ich denke, das ist schon fast charakteristisch für seine Schreibe.

Ich bin jetzt in der Mitte des Buches und kann keinen Einbruch feststellen.
Es wird dann doch etwas komplexer und einiges an Vorgeschichte wird aufgewühlt. So kommen noch weitere bekannte Gesichter dazu, im Orbit von Ararat braut sich etwas zusammen und die Unterdrücker dürfen natürlich nicht fehlen.
Immer noch sehr viel Spannung, vielleicht würden manche einiges als dramaturgisch etwas zu überzogen ansehen (Leben gegen Leben).
Eine überraschende Wende im Personal gibt es auch zu bestaunen.

Klasse.

[Holger]

Eine Frage: kann man OFFENBARUNG lesen, ohne DIE ARCHE gelesen zu haben?GrüßeHolger

[Dave]

Eine Frage: kann man OFFENBARUNG lesen, ohne DIE ARCHE gelesen zu haben?

Ich denke, man kann diesen Roman völlig eigenständig lesen, die Ereignisse auf Hela sind völlig neu und auch sonst gab es einen drastischen Schnitt nach Die Arche.
Ich habe den Eindruck, Reynolds verkneift sich einen großen Spoiler bezüglich Die Arche, als würde er einkalkulieren, dass einige den Roman vielleicht später lesen.

Ich muss auch gestehen, dass einiges aus meiner Erinnerung entfleucht ist, schließlich liegen die Vorgängerromane schon eine Weile zurück, aber das macht sich beim Lesen nicht negativ bemerkbar.

[Matthias]

Eine Frage: kann man OFFENBARUNG lesen, ohne DIE ARCHE gelesen zu haben?

Grüße

Holger

Ich würde behaupten, dass dies nicht sehr empfehlenswert ist. Reynolds hat zwar alle seine Bücher so konzipiert, dass sie grundsätzlich auch einzeln lesbar sind. Es gibt im wesentlichen neue Handlungsstränge, er greift allerdings auch auf bekannte Personen und Ereignisse zurück.

Daher nur eine eingeschränkte Empfehlung, zumindest die "Arche" sollte man vielleicht gelesen haben, um das volle Leseerlebnis zu erlangen.

Bearbeitet von mlich, 27 September 2005 - 09:58.

[Dave]

Daher nur eine eingeschränkte Empfehlung, zumindest die "Arche" sollte man vielleicht gelesen haben, um das volle Leseerlebnis zu erlangen.

Darüber hatte ich noch einmal nachgedacht, und womöglich kann das nur jemand beurteilen, der die Vorgängerromane tatsächlich nicht gelesen hat.

Ich bin übrigens davon ausgegangen, dass Du den Roman noch nicht am Wickel hattest, mlich.
Mich würde Deine Einschätzung interessieren...

[Dave]

So, ausgeschmökert.
Nun hocke ich hier an meinem Notrechner, nachdem mir binnen der Lektüre dieses dicken Wälzers zwei (!) Festplatten abgeraucht sind. Ja, wenn erst einmal der Wurm drin ist!
Wie schön doch da ein Buch ist, kann man sich doch darauf verlassen, es am nächsten Tag noch im ordnungsgemäßen Zustand wiederzufinden. Wenn nicht gerade die Bude abraucht...

Längen gab es für mich eigentlich nicht, da kann ich mich nicht wie bei Chasm City und Die Arche beschweren. An die Dynamik des Auftaktromans reicht er nicht heran, aber vieles gab es eben zu erklären damals zu Beginn der ganzen Geschichte.
Der Titel Offenbarung kommt nicht von ungefähr, ein religiöser Gedanke bildet das Fundament des Romans, auch wenn hier die Bezeichnung Scheinheiligkeit sehr treffend wäre. Oder 'Die Absurdität einer Götzenanbetung' als Untertitel. Allerdings spielt Gott im Grunde keine wesentliche Rolle, eher ein ominöser Virus, der angedacht ist, den Infizierten in einen religiösen Wahn zu treiben. Nicht ganz uninteressant, wen man bedenkt, dass das menschliche Gehirn eine Disposition für das Religiöse zu haben scheint, zumindest wenn man einigen Fachleuten Glauben schenkt.

Wie auch immer, das Buch bleibt stets spannend und rückt sogar zu Begin des letzten Drittels ein erstes Geheimnis raus, ohne dabei an Schwung zu verlieren.
Allerdings ist dies ein Buch der Finten, und es ist wohl nahezu unmöglich, das Ende vorherzusehen.
Womit wir beim Thema wären: Wie ist es nach ca. 3500 Seiten verteilt auf vier Büchern (zuzüglich zweier Novellen), mit dem Ende bestellt?
Wie zu Beginn erwähnt, scheinen diejenigen, die sich zu diesem Buch äußerten, dies mit Unmut oder auch Empörung getan zu haben.
Und ich schließe mich an, dass es ganz und gar fragwürdig ist. Nicht, dass es keinen Abschluss gefunden hätte, nein, diesen gibt es durchaus, nur die Art und Weise ist äußerst unelegant.
Jemand meinte, der Autor hätte am Schluss die Lust verloren, und ich konnte das nicht nachvollziehen. Zumindest bis jetzt, denn der kleine Skandal bei der Angelegenheit ist nämlich der Epilog, der eigentlich das fünfte Buch hätte sein müssen. Dies wird einem bei den wenigen Seiten eindringlich bewusst.
Meiner Ansicht nach liegt das Problem darin, das A. Reynolds einen unvorhersehbaren und überraschend abschließenden Band schreiben wollte.
Der Preis dafür ist ein sehr, sehr fragwürdiger Abschluss.

[Scotty]

Nach dem, was ich hier und bei Amazon über das Ende lese, wird mir ganz mulmig. Ich fand den Zyklus bisher einfach nur erstklassig.Dave, würdest du mit dem Wissen von heute den Zyklus nochmal anfangen?

[Dave]

Hallo Scotty,

ich habe mich einfach nur auf einen Abschluss der Reihe eingestellt und bin jetzt auch nicht irgendwie ungehalten, von wegen ein Autor demontiert hier sein eigenes Werk und muss nun geächtet werden.
Auf jeden Fall hat er ja ein absolut diskussionswürdiges Ende hingelegt, nur der Geniestreich ist ausgeblieben.
Ich würde aber auf alle Fälle diesen Zyklus lesen, besonders den Auftakt sollte niemand verpassen, finde ich.
Irgendwie war auch Unendlichkeit schon eine runde Sache und ein Füllhorn an interessanten Ideen. Bei den vielen Verzweigungen muss man fast schon seine eigenen Gedanken spinnen.
Irgendwie geht es ja immer weiter...
Wäre jedenfalls schade, wenn jetzt jemand gar nicht erst mit dem ersten Teil anfangen würde, weil es hier jetzt so einen negativen Touch bekommen hat.

Mir fällt übrigens gerade der ebenfalls vierbändige Sternengeist-Zyklus von Poul Anderson ein. Dort gab es eine Koexistenz zwischen Mensch und (intelligenter) Maschine, bis am Ende eine vergleichbare Zivilisation entdeckt wurde, nur das sich anscheinend der organische Hälfte entledigt wurde...
Also ein Ende im spannendsten Moment, weil durch den Tod des Autors die Geschichte nicht mehr fortgesetzt werden konnte.
Tolle Bücher, und gerade dieses abrupte Ende hat einen besonderen Reiz, ich habe öfters einmal darüber nachgedacht.

[Scotty]

Ich habe bisher alles was auf deutsch von Reynolds erschienen ist gelesen. Alle Bände hatten ihren eigenen Reiz und standen aus meiner Sicht eigenständig für sich selber und waren nur lose miteinander verbunden. Nach "Unendlichkeit" hatte ich nicht das Gefühl, unbedingt eine Fortsetzung zu brauchen. Will sagen: Ich bin gar nicht auf der Suche nach der finalen Auflösung, sondern geniesse auch einen weiteren Band, der für sich eine gute Story erzählt.

Das einzige was mich stören könnte ist, dass eine aufgesetzte Auflösung die Story von "Offenbarung" zerstören würde. da hätte ich lieber ein offenes Ende!

[rector-scanner]

Super spannend.. bislang! die Offenbarung liest sich weg wie warme Semmeln gegessen werden. Verratet hier ja nicht das Ende!

[Beverly]

Ich habe die Offenbarung auch schon im Buchladen gesehen, konnte mich aber noch nicht dazu überwinden, sie zu kaufen. Ich habe noch so viel anderes zu lesen und so interessant Reynolds auch schreibt, so ist er leider Vorreiter beim Abliefern immer dickerer Wälzer.

Bearbeitet von Beverly, 21 November 2005 - 16:57.

[Scotty]

...aber er hat sich gebessert: Die nächsten beiden SChmöker werden dünner.

[Beverly]

Ich habe mir heute sozusagen als Weihnachtsgeschenk an mich selbst OFFENBARUNG geholt und auch schon kurz darin gelesen.

[Scotty]

Da bin ich aber gespannt auf deine Meinung! Kennst du denn die anderen Teile? Bei mir ist "Offenbarung" dran, sobald ich mit Ambroses "Ex" durch bin. Bei den Büchern von Reynolds habe ich immer wieder das gleiche Problem: Das Thema klingt nicht ganz so spannend: Space Opera, Raumschiffe, die durch die Gegend fliegen und sich bekriegen etc. Das ganze verpackt in einem dicken (abschreckenden) Wälzer. Irgendwie zieht mich das nicht so richtig an. Ich weiss jedoch genau, wenn ich ein Buch von Reynolds erst einmal angefangen habe, lässt es mich nicht mehr los, wogegen so manches Werk, dass eine zündende, interessante, anziehende Idee hatte, am Ende eher fad war (z.B. "Die Chronolithen").Es fällt so schwer, wenn die Vernunft entscheidet, was als nächstes gelesen wird....

[Beverly]

Kennst du denn die anderen Teile?

Ja, ich kenne alle anderen Teile und will deshalb nicht ausgerechnet das Ende verpassen, obwohl mich die Länge eher abgeschreckt hat.

[rector-scanner]

Klasse Buch... hab es endlich fertig. 8 von 10 Punkten auf meiner Skala. ..obwohl mich das Ende ziemlich irritierte. Da hätte man ganz sicher einen kompletten Roman draus machen können. Schade eigentlich.

[Scotty]

Ich habs gestern angefangen. Die ersten 70 Seiten machen gleich Lust auf mehr!

[Scotty]

AUf seiner Homepage hat Alastair Reynolds 2 Storysammlungen für 2006 angekündigt. Darunter auch ganz neue Stories aus dem RS Universum! Vielleicht genau das richtige für "In-der-Kürze-liegt-die-Würze-Berverly"

[Beverly]

Vielleicht genau das richtige für "In-der-Kürze-liegt-die-Würze-Berverly"

Bevor ich zu Kurzgeschichten von Reynolds komme, muss ich erst einmal OFFENBARUNG und ein habes Dutzend anderer Bücher gelesen haben.

[Scotty]

Ist ja erst angekündigt....dauert also noch etwas!