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Kosmischer Grübelanfall


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#1 Columbus

Columbus

    Nochkeinnaut

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Geschrieben 26 September 2005 - 11:47

Ich muss mal meinen Senf zugeben zu einem Thema, das mich schon seeeehr lange drückt.
Und zwar habe ich vor einigen Wochen im Telepolis diesen Beitrag gelesen: http://www.heise.de/tp/r4/artikel/20/20875/1.html
Harry Lesch finde ich persönlich sehr sympatisch, nur als Freidenker geht er sicher nicht in die Geschichte ein.
Erst mal seine gebetsmühlenartige Beschwörungen, es gibt keine Möglichkeit schneller als das Licht zu fliegen. Sicher nach der Relativitätstheorie ist das auf jeden Fall ausgeschlossen, aber es gibt ja noch einige Quanteneffekte, die das nicht so eindeutig bestätigen. Und auch wenn man von der Stringtheorie nichts hält, sollte man diese Phänomene nicht ignorrieren!

Dann das ewige Rhodan-Bashing... Sicher Perry Rhodan ist keine wirklich anspruchsvolle Literatur. Aber im vergleich zu Star Trek schon brauchbarer. Bei PR gibt es keine Rassen, die immer nur logisch, immer nur kriegerisch, immer nur raffgierig usw. sind. Es gibt mit Sicherheit expansionistische Völker, die eine kriegerische Phase durchmachen, aber dann nur zeitweiße. Es ist keine amerikanische Serie ( wie Star Trek ), in der andere Völker immer nur eine Eigenschaft haben und die dann auch nich völlig überzogen. Das soll jetzt aber natürlich nicht heisen, das amerikanische SF sich immer so verhält, nein sicher nicht ( Es gibt sogar eine Fernsehserie die nicht diesen Fehler begeht ). Aber PR ist schon besser als sein Ruf. Aber man sollte es sicher nicht aus ideologischen Gesichtspunkten lesen. Politisch und gesellschaftlich gesehen ist die Serie völlig naiv!

Aber was mich am meisten bewegt, ist seine Bemerkung, daß es in der SF zuwenige "friedliche" Aliens gibt.
Was ich in der SF am meisten vermisse, ist die Berücksichtigung daß diese Aliens ( die ich für sehr wahrscheinlich halte ) nicht nur räumlich von uns getrennt sind, sondern vor allem zeitlich! Also eine ausserirdische Rasse, die eine Millionen Jahre uns vorraus ist, ist uns mehr als nur technologisch überlegen. Und ich denke mal, daß sie weder gut noch böse sind, sondern an uns "Terranern" nur so weit interessiert sind, wie wir an Lemuren oder Bonobos. Oder eine Rasse, die eine Milliarden Jahre älter ist als wir, sieht in uns das, was wir in Termiten sehen. Und wir können uns ganz sicher nicht in sie reinversetzen!!!

Wenn wir Menschen es eines Tages schaffen, in den Kosmos vorzudringen, einen Weg finden ( durch die Hintertür oder wie auch immer ) schneller als das Licht zu fliegen, werden wir sicher feststellen, daß wir nichts als irgend ein Geschmeiß sind, das versucht zu überleben. Vielleicht wird man sich in unsere Zeit zurücksehen als man noch wie in Abrahms Schoß von alle dem nichts wusste. Denn die Tatsache daß man die eigene Spezies nicht mehr als Krone der Schöpfung betrachten kann, hat sicher auch gesellschaftliche Auswirkungen. http://www.heise.de/...ml&words=Fremde.

Daher finde ich die Frage, ob die Ausserirdichen gut oder böse sind ziemlich naiv und engstirnig! Sicher ist es eine schöne Vorstellung daß da drausen eine galaktische Völkergemeinschaft auf uns wartet. Und uns aufnimmt, wenn wir endlich friedlich und vernünftig geworden sind. Aber ich kann es mir nicht vorstellen. Bevor ich jetzt aber böse Mails und Flames erhalte, möchte ich noch bemerken, daß ich mich selbst eher als Linken sehe und grüner Stammwähler bin ;-)
In der SF gibt es nur wenige Werke, die diesen Aspekt berücksichtigen. Benfords Kontakt-Zyklus und Clarkes Overlords sind da nur zwei, die mir einfallen. Ich hoffe auf Empehlungen von Euch ;-)

Gruss Christian


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