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Reicht ein Quadratkilometer?


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27 Antworten in diesem Thema

#1 yiyippeeyippeeyay

yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 19 Oktober 2005 - 10:44

Wir setzen heuer fort mit dem Gewinner des Themen-Wettbewerbs WELTENARCHIV des Corona Magazine, Partner des Boards: Reicht ein Quadratkilometer? von Edgar Güttge Es gibt auch auf dem Board bereits einen Kritik-/Lob-Thread des Magazins dazu, in dem es eine kurze (positive) Rückmeldung gab. Ich hoffe wir schaffen ein paar weitere Kommentare! Nur zu!

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#2 Thomas Sebesta

Thomas Sebesta

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Geschrieben 19 Oktober 2005 - 16:06

eitere Kommentare ist gut - gibt's da überhaupt einen zum Thema?Mal eine Frage vorweg - was ist ein HiWi?GrußThomas

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#3 Armin

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Geschrieben 19 Oktober 2005 - 16:17

Mal eine Frage vorweg - was ist ein HiWi?

Eine studentische Hilfskraft an der Uni. Gibt's das in Österreich nicht?

#4 Thomas Sebesta

Thomas Sebesta

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Geschrieben 19 Oktober 2005 - 16:28

Sagen wir so - in studentischen Kreisen mag er vielleicht bekannt sein, in meinem Umfeld ist er unbekannt (Kollegenbefragung)Was bedeutet er genau?Hilfs(Tafel)Wischer?Hilfs(Boden)Wiener (Bodenschrupper)? :) GrußThomas

Bearbeitet von t.sebesta, 19 Oktober 2005 - 16:32.

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#5 Morn

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Geschrieben 19 Oktober 2005 - 16:35

HiWi=Hilfswissenschaftler

#6 Thomas Sebesta

Thomas Sebesta

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Geschrieben 19 Oktober 2005 - 16:47

Ups - meine untertänigste Entschuldigung und Hochachtung allen HiWi's - sollten sie sich durch meine ungebührlichen Verdächtigungen düpiert fühlen.Spass bei Seite - Kritik zum Thema kommt in Kürze.GrußThomas

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#7 Thomas Sebesta

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Geschrieben 19 Oktober 2005 - 20:37

Also zur Kritik:Vorausgeschickt, die Story hat mir sehr gut gefallen. Leicht zu lesen, flüssig, die Idee ist grandios (besonders die Globen als Speichermedium). Übrigens die Namensgebung hab' ich witzig gefunden (Professor Globen, Haßdenteufel)Allerdings ist es eine Onway-Geschichte - lesen, sich unterhalten und weglegen - nicht nochmals lesen und nachdenken. Warum?Güttge findet keinen geradlinigen Weg durch die Geschichte. Sie ist mit einigen Ungereimtheiten bestückt die Verwirren können.Er ist sich nicht klar darüber, ob und wie er das "Geheimnissvolle" verarbeiten soll. Einerseits ist der Professor bekannt, über seine Arbeit gibt's auch zumindest greifbare Anhaltspunkte.Der Fortschritt der Story wirk erzwungen - wie sonst könnte die Frage "Was hast du die letzten Abende so gemacht" sofort eine Enthüllung von diesem Ausmaß zur Folge haben.Wobei die Geschichte mit der Wohnungsfindung unerheblich ist und damit Füllmaterial.Der Autor findet auch kein Mittel um die Größenverhältnisse im Keller ins rechte Licht zu rücken."Sie betraten eine Lagerhalle, die ebenfalls viel zu groß für den Keller war" - lässt einen durchaus endlichen Raum vorstellen, zwar nicht in den Keller passend, aber endlich. Dann die Größe des Speichermediums (apfelsinengroß) und die Lagerung auf Paletten (Größe wohl allgemein bekannt). Die Menge der Speichermedien wird 1-1 1/2 Meter hoch gestapelt und die Anzahl wird mit "Millionen, Milliarden" angegeben. Das gibt aber im Gesamten einen ziemlich "unednlichen" Raum. Insbesondere, da eine JEDE Entscheidung eine Teilung und somit Verdoppelung des Speichermediums führt. Es ist einfach nicht stimmig.Die mystischen Komponenten der Story wollen auch nicht so recht passen. Da wäre mal die Öffnung der Geheimtüre durch "Gedanken an Schönes". Netter Einfall, aber hier fehl am Platz - durch nichts in der Geschichte gerechtfertigt. Auch das untersschiedlich Verstreichen der Zeit währen der Recherchen fällt wohl in diese Kategorie.Es gibt noch mehr, aber für die hoffentlich einsetzende Diskussion ist's für's Erste mal genug.GrußThomas

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#8 Morn

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Geschrieben 20 Oktober 2005 - 11:15

Ich kann mich Thomas nur anschliessen. Eine sehr gute Idee, wobei die Umsetzung fuer meinen Geschmack nicht ganz gelungen ist. Die Geschichte war letztlich unbefriedigend fuer mich. Es gibt zu viele offene Fragen. Achtung SPOILER! Woher stammt das Weltenarchiv? Ist es eine Erfindung oder eine Entdeckung von Professor Globen oder von vorhergehenden Archivaren? Dass es das Archiv nur einmal gibt, deutet auf letzteres hin. Dann stellen sich die Fragen, warum es in das Wohnhaus integriert ist, woher die Wasserleitungen und der Gasherd stammen usw. (Eine entsprechende Frage Brittas in der Richtung mit einem "Ich weiss es nicht" oder "Das weiss niemand" haette ja gereicht.) Was macht der Archivar genau? Er scheint eine Katalogisierung der Welten anhand der Unterschiede vorzunehmen. Mit einer Art Mikroskop kann er in die Welt hineinschauen. Er macht aber wohl auch Vorortuntersuchungen (Er geht in die Bibliothek und schaut dort nach). Ausserdem gehen Britta und Andreas in eine andere Welt. Man kann also vom Weltenarchiv in jede andere Welt gehen. Warum tummeln sich dann nicht Archivare von vielen Welten dort, die sich dann auch noch darueber streiten, welche Welten erhalten oder zerstoert werden sollten? Hat der Archivar den Auftrag von jemandem bekommen, "Ordnung zu halten und Wildwuchs zu verhindern", oder war es eine Idee von Professor Globen bzw. der dahinter stehenden Gesellschaft? (Vielleicht einfach aus Platzmangel?) Was passiert mit den aussortierten Welten? Die moralische Frage, wer einem das Recht dazu gibt, darueber zu entscheiden, welche Welt weitere Alternativen entwickeln darf und welche nicht, wird leider nur kurz angerissen. Daraus haette man mehr machen koennen. Ausserdem scheint man im Archiv auch noch die Moeglichkeit zu haben, Welten manipulieren oder neu erschaffen zu koennen (der Schluss). Wie das und wozu? Greift der Archivar in die Entwicklung der Welten von aussen ein? Es wird angedeutet, dass es nicht nur ein Archiv ist. ( "Was soll†™s?", sagte Britta. "Es ist schließlich nur ein Archiv." "Nur ein Archiv? Ich wünschte, es wäre so.") Was ist es noch? Warum ist nur die Erde im Archiv erhalten? Sollte nicht das ganze Universum darin enthalten sein? Und schliesslich muesste sich jede einzige Welt in einer Sekunde ziemlich oft teilen, da jede Sekunde sehr viele "Entscheidungen" getroffen werden. Was heisst "Entscheidung" ueberhaupt in diesem Zusammenhang? Bewirkungen nur Entscheidungen von Menschen eine Aufteilung? Das unterschiedliche Verstreichen der Zeit scheint mir auch wie Thomas etwas unmotiviert zu sein. Mir scheint, dass in der KG zu viele Ideen verarbeitet werden sollten. Und zum Schluss noch eine Frage: was bedeutet die gelbe Kugel, die "trocken" ist und die es anscheinend zur einmal gibt? Stellt sie die Sonne dar? Oder eine zerstoerte Erde?

#9 Thomas Sebesta

Thomas Sebesta

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Geschrieben 20 Oktober 2005 - 11:51

Hm - ein großteil dieser aufgeworfener Fragen wäre auch noch von mir gekommen und es ist gut dass sie von anderer Seite kommen. Damit sehe ich, das ich doch nicht so falsch liege (schließlich treibe ich Kritik in dieser Form noch nicht sehr lange).Natürlich liegt in der Kürze einer Story auch die Schwierigkeit. Es fällt mir aber auf, dass sehr viele Autoren Probleme damit zu haben scheinen, einen Text ohne Füllmaterial auf den Punkt zu bringen.Je kürzer die Story - und hier haben wir wohl die kürzeste Form vorliegen - desto wichtiger ist es, dass jeder Satz genau und nur dem Plot dienen muss. Jeder Satz muss seine Berechtigung aus der Geschichte her ableitenSo sehe ich das auch mit dem Professor - er wird als mächtige Figur aufgebaut - und ist eigentlich im weiteren Verlauf nicht dienlich. Und als der Autor die Chance aufbaut ihn an entscheidender Stelle einzusetzen, lässt er ihn wie ein heisse Katofel fallen (man hat ihn nicht gefunden) und stellt Lucy in den Mittelpunkt. Und was hat der alte Mann überhaupt in der Geschichte zusuchen - ausser die entscheidende Frage zu stellen "reicht ein Quadratkilometer?" - diese Frage würde aber Lucy besser stehen, sie werkelt ja auch daran.Auch das wäre zu hinterfragen.GrußThomas

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#10 Morn

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Geschrieben 20 Oktober 2005 - 11:58

Ich glaube, dass der alte Mann am Schluss der gealtete Steve darstellt, der aufgrund irgendwelcher Zeitablaeufe schneller gealtert ist, als er aufgrund der verstrichenen Zeit fuer Britta und Andreas gealtert waere. ("Häufig verbringe ich mit diesen Recherchen Stunden im Keller, und oben vergeht kaum Zeit.") Wobei sich allerdings die Frage stellt, warum es mal so und mal umgekehrt ist. ("Manchmal, wenn nichts zu tun ist, bin ich nur Sekunden hier unten, und wenn ich wieder rauskomme, ist oben ein halber Tag vergangen.")

#11 Thomas Sebesta

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Geschrieben 20 Oktober 2005 - 12:24

Ich glaube, dass der alte Mann am Schluss der gealtete Steve darstellt, der aufgrund irgendwelcher Zeitablaeufe schneller gealtert ist, als er aufgrund der verstrichenen Zeit fuer Britta und Andreas gealtert waere...

Beitrag anzeigen

Allerdings könnte man dies im gleichen Satz nach der Frage der Identität klären.
"Nein Britt, ich bin Steve."

oder so.

Gruß
Thomas

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#12 Sullivan

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Geschrieben 31 Oktober 2005 - 13:20

Ich schließe mich eurer Meinung an. Eine gut erzählte Geschichte, allerdings sollte man nicht zu tief nachdenken. Wie das ganze mit dem Weltenarchiv funktionieren soll, habe ich nicht verstanden. Sind die Welten "real" oder nur Symbole? Welchen Sinn sollte es haben, zwischen den Welten zu wandern?(Fairerweise muss ich sagen, dass ich mit sich verzweigenden unendlichen Alternativwelten nichts anfangen kann. )Sullivan

#13 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 01 November 2005 - 17:50

Mit 1 Tag Verspätung: Das Tolle an dieser Story ist das Weltenarchiv-"Zimmer" und wie sich alles darum dreht, auch die Handhabe der Welten (obwohl ich das mit der gelben Kugel nach einmaligem Lesen nicht begriffen habe). Daraus könnte man mehr machen, finde ich.Der Autor hat ein gutes Gefühl für Dialoge; der Liedtext kam allerdings nicht ganz so gut an und war m.E. auch etwas holprig eingefügt. Die Figuren der Britta und Steve sind gut und sympathisch gezeichnet, Andreas ist besonders am Ende (mir zumindest) nicht so ganz da.Auch der Humor ist gut; am besten gefiel mir die Idee dass Rolling Stones in der Eurovision ein etwaiger Grund für die Abspaltung einer weiteren Welt sein könnten... :)Ich denke die Story müsste einfach etwas länger werden, und die Abläufe in der 2. Hälfte etwas klarer gemacht werden.

/KB

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#14 Jueps

Jueps

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Geschrieben 01 November 2005 - 18:13

Hallihallo (*auch zu spät, räusper...*),

scheine langsam den Part des KG-Lesezirkel-Griesgrams einzunehmen :) Gab zwar schon einige erstaunliche Stories hier, die mich ganz baff machten, aber diesen Monat wird mein empfindlicher Geschmacksnerv irgendwie nicht so recht getroffen. Wie bereits der "Tellasier-Planet", vermochte mich "Quadratkilometer" so gar nicht zu überzeugen. :)

Mir ging es eigentlich ähnlich wie Morn, der in einem Posting mal locker 13 Fragen los wird - Pure Konfusion. Nichts wirkt mir hier schlüssig.
Also, es gibt da dieses Archiv mit einem verantwortungsvollen Archivar, das ist ja schon mal 'ne ganz hübsche Idee. Aber jede Entscheidung lässt hier eine Parallelwelt entstehen? Jede Entscheidung? Wenn man's mal genau nimmt, entscheidet sich jeder Mensch in jeder Sekunde. Jetzt gerade: Ich könnte aufstehen oder weitertippen. Ich tue das Letztere. Du. Du könntest weiterlesen oder dich am Knie kratzen. Jetzt. Oder jetzt.
6 Milliarden Entscheidungen in einer Sekunde. Sind ganz schön viele Apfelsinen. Oder Mandarinen.
Oder ist das etwa vom Autor so nicht gemeint? Tja, alles andere ergibt für mich leider erst recht keinen Sinn. Nur bei besonders bedeutenden Entscheidungen wird eine Parallelwelt dupliziert? Wie soll denn das gehen? Jede Entscheidung beeinflusst unser Gleichgewicht. Jede Entscheidung hat Folgen, bewirkt eine neue Kette von Ereignissen und sei sie noch so klein.

Auch ansonsten macht es sich diese Geschichte für meinen Geschmack viel zu einfach.
"Was machst denn du?" - "Ich gehe immer in meinen Top-Secret-Keller, komm doch mit!"
"Och, jetzt ist die Welt weg. Naja."
Den Charakteren wird kein Platz gelassen für Staunen, Verwirrung oder Erklären. Sicher ist es eine KURZgeschichte. Aber halbwegs logisch hätt' ich's schon gern.

Immerhin kann ich Yip beipflichten, wenn er sagt, die Dialoge passen. Die lasen sich ganz flüssig.
Ansonsten von mir aber nur 3,5 von 10 angesengten Weltenbommeln.

Bearbeitet von Jueps, 01 November 2005 - 18:21.

»Ich bin nicht besonders helle, und es dauert ein bißchen, bis ich etwas kapiere. Aber wenn du mir Zeit läßt, dann werde ich lernen, dich besser zu verstehen als irgend jemand sonst auf der Welt.«


#15 Thomas Sebesta

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Geschrieben 01 November 2005 - 22:44

...Ansonsten von mir aber nur 3,5 von 10 angesengten Weltenbommeln.

Beitrag anzeigen

Also, Jueps, das ist wohl m.E. ein bisschen pessimistisch beurteilt - aber so ist das Leben.

Gruß
Thomas

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#16 Jueps

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Geschrieben 01 November 2005 - 23:08

Ich verspreche auch, bei den nächsten Geschichten ganz lieb zu sein. :)

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#17 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 02 November 2005 - 16:16

Aber jede Entscheidung lässt hier eine Parallelwelt entstehen? Jede Entscheidung? Wenn man's mal genau nimmt, entscheidet sich jeder Mensch in jeder Sekunde. Jetzt gerade: Ich könnte aufstehen oder weitertippen. Ich tue das Letztere. Du. Du könntest weiterlesen oder dich am Knie kratzen. Jetzt. Oder jetzt.
6 Milliarden Entscheidungen in einer Sekunde. Sind ganz schön viele Apfelsinen. Oder Mandarinen.
Oder ist das etwa vom Autor so nicht gemeint? Tja, alles andere ergibt für mich leider erst recht keinen Sinn. Nur bei besonders bedeutenden Entscheidungen wird eine Parallelwelt dupliziert? Wie soll denn das gehen? Jede Entscheidung beeinflusst unser Gleichgewicht. Jede Entscheidung hat Folgen, bewirkt eine neue Kette von Ereignissen und sei sie noch so klein.

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Über diese Möglichkeit aus der Quantenphysik ist schon SEHR viel diskutiert worden, und viele SF-Romane präsentieren alternative Modelle. Ein Modell wie das in dieser KG - NICHT jede Entscheidung erzeugt eine neue Welt bzw. bei weitem nicht jedes Ereignis ist weltbewegend - ist durchaus ein gängiges. Manche Diskutanten sprechen sogar von einer Konvergenz der Quanten-Zustände! Also evtl. wirklich nur wenige Welten...

Wir müssen uns eben ein wenig anstrengen, uns von unseren phlegmatischeren Ichs zu trennen und eine neue Kugel im Archiv wert zu sein. Gehen wir's an! :D

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#18 Thomas Sebesta

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Geschrieben 02 November 2005 - 16:43

...Über diese Möglichkeit aus der Quantenphysik ist schon SEHR viel diskutiert worden, und viele SF-Romane präsentieren alternative Modelle. Ein Modell wie das in dieser KG - NICHT jede Entscheidung erzeugt eine neue Welt bzw. bei weitem nicht jedes Ereignis ist weltbewegend - ist durchaus ein gängiges. Manche Diskutanten sprechen sogar von einer Konvergenz der Quanten-Zustände! Also evtl. wirklich nur wenige Welten...

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Eine ähnliche Diskussion wurde Ansatzweise schon mal im berühmten "Mühlheim"-Tread ansatzweise geführt, soweit ich mich erinnern kann. Da gab's auch physikalische Erklärungsansätze, glaube ich (zu faul zum nachsehen :D )

Gruß
Thomas

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#19 Jueps

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Geschrieben 02 November 2005 - 23:12

Okay, okay, natürlich darf sowieso jeder Autor eine eigene Vorstellung aufbringen. Wenn's hier so läuft, dass bedeutende Entscheidungen eine Parallelwelt entstehen lassen, dann ist es halt so.Aber so recht mag mich das nicht ansprechen.

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#20 Edgar Güttge

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Geschrieben 04 November 2005 - 16:45

Hallo allerseits,ich hoffe, ihr habt nichts dagegen, wenn ich zu euren Kommentaren Stellung nehme. Ich wollte nicht in die laufende Diskussion eingreifen und melde mich deswegen jetzt erst.Die Diskussion ist ja ganz anders verlaufen, als ich mir erhofft habe. Teilweise dachte ich schon, es wäre vielleicht besser, wenn ich den Griffel an den Nagel hänge, aber ich habe glücklicherweise auch einige positive Punkte - flüssiger Stil, nette Ideen, lebendige Dialoge - herauslesen können.Erleichtert bin ich darüber, dass die vermeintlichen Unstimmigkeiten über die Größe des Archivs letztendlich doch noch ausgeräumt worden sind.Natürlich kann die Geschichte, wie Morn anmerkt, unbefriedigend wirken, aber ich denke, das liegt in der Natur des Themas. Everetts Mehrfachwelteninterpretation ist ja nicht ganz unumstritten und enthält auch einige Widersprüche. Ich werde mich hüten, auf diesem Gebiet zu weit vorzupreschen, zumal ich kein Physiker bin, und habe mit Absicht eine Erzählstruktur gewählt, die sich auf die Beobachtung der Protagonisten reduziert und keine theoretischen Erklärungen einschiebt. Mir geht es als Historiker weniger um die physikalischen Grundlagen selbst, sondern eher darum, wie diese von der virtuellen Geschichtsschreibung genutzt werden können: Was wäre, wenn wir ein Archiv hätten, mit dem wir das nahezu unendliche Angebot an Alternativwelten ordnen können?Die Erzählung ist sehr komprimiert. Yiyippeeyippeeyay hat vorgeschlagen, einige Abschnitte weiter auszubauen. Hätte ich gerne gemacht, aber jede Zeile mehr hätte das Limit der Ausschreibung überschritten.Thomas schreibt wiederum, die Geschichte hätte zuviel Füllmaterial, und er erwähnt als Beispiel die Wohnungssuche. Diese Szene sollte allerdings darauf hinweisen, dass über den Hintergrund des Archivs kaum etwas bekannt ist. Der Professor war abgetreten und auch die Stelle in der Treuhandgesellschaft war umbesetzt worden. Die neue Schicht - Steve und Lucy - musste sich noch in dieses komplexe Gebiet einarbeiten.Der Plot konzentriert sich vollständig auf das Schicksal der Protagonisten, und sämtliche Einzelheiten - auch diejenigen über das Archiv - sind auf diesen Handlungsverlauf zugeschnitten. Ich stelle mir nun die Frage, warum eine völlig andere Erwartungshaltung entstanden ist als der Text selbst verspricht. Vermutlich liegt es daran, dass das Thema "Weltenarchiv" von vornherein bekannt war, während die Erzählung sich erst allmählich an den Gegenstand heran arbeitet. Ein Teil der Fragen von Morn wird allmählich im Text beantwortet, z. B. die Frage, was das Archiv - außer beobachten und ordnen - sonst noch kann. Kurz darauf stattet Steve das Treppenhaus mit einem Sprinklersystem aus. Mit Hilfe des Archivs können also Welten gestaltet - und letztendlich sogar vernichtet - werden.Ansonsten geht es um Fragen, die der Text aufwirft. Natürlich hätte die Diskussion über die ethischen Handlungsansätze vertieft werden können. Ich hielt es allerdings für interessanter, zwei Standpunkte - sozialorientiertes Eingreifen oder liberales Laissez-faire - gegenüberzustellen. Übergreifend lässt sich die Frage diskutieren: Ist es überhaupt sinnvoll, Parallelwelten ändern zu wollen?Jueps meint, die Geschichte sei konfus und unlogisch. Sieht man einmal von den grundsätzlichen Problemen der Mehrfachwelteninterpretation ab, kann ich jedoch keine logischen Widersprüche erkennen. Nahezu jede Einzelheit der Geschichte hat eine Funktion, die sich auf eine andere Stelle des Textes bezieht. Ich gebe zu, dass Steves Einladung, Britta mit in den Keller zu nehmen, als zu unvermittelt aufgefasst werden könnte. Nun, Steve und Britta finden sich sympathisch und er sieht sie als potentielle Verbündete, was später in der Geschichte unterstrichen wird, da ihre Doppelgänger Evert und Britt in der Parallelwelt eine gemeinsame Wohnung haben.Auch die Umsetzung von Thomas' Vorschlag, der alte Steve sollte sich Britta sofort zu erkennen geben, trägt möglicherweise zum leichteren Verständnis der Geschichte bei, würde aber nicht seinem Charakter entsprechen. Angenommen, ihr wärt in der Situation, dass ihr jemandem, den ihr vor einem halben Jahrhundert zum letzten Mal gesehen habt, wieder begegnet, und der/die andere ist überhaupt nicht gealtert. Würdet ihr dann sagen, wer ihr seid?Auf jeden Fall möchte ich mich für Eure interessanten Kommentare bedanken. An dieser Geschichte werde ich wohl nicht mehr viel ändern können. Mir ist klar, dass es wenig Sinn hat, einen Text im Nachhinein erklären zu wollen. Der Text muss für sich selbst sprechen. Möglicherweise lässt sich solch ein kompliziertes Thema mit Hilfe der verwendeten Erzählstruktur auch nicht für Alle zufriedenstellend umsetzen. Das werde ich in Ruhe zu analysieren haben. Jedenfalls werde ich bei den nächsten Storys versuchen, eure hilfreichen Hinweise zu berücksichtigen.Viele GrüßeEdgar

#21 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 04 November 2005 - 17:13

Hallo Edgar, vielen Dank für deine lange Antwort! Evtl. melden sich ja noch der Ein oder Andere zurück. Aus meiner Sicht ist die Story gut, aber du hast ja leicht angedeutet, dass du sie gerne etwas länger gemacht hättest. Wenn man mit einem Limit zu kämpfen hat, ist es eh schwer genau die richtige Plot-/Dialog-Länge zu finden, denke ich. Ich finde beim Schreiben mit das Schwierigste, dass man immer wieder bereit sein muss, bereits Geschriebenes zu überarbeiten - Kurt Vonnegut empfahl mal, man müsse bei einem gerade erst geschriebenen Text noch mal zum Anfang zurück gehen und "ALLE unnötigen Worte" streichen! :)

Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 04 November 2005 - 17:14.

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#22 Morn

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Geschrieben 04 November 2005 - 17:56

Hallo Edgar,ich hoffe doch, dass Du weiterschreiben wirst! Die Idee eines solchen Archivs ist auf alle Faelle faszinierend und eine Kurzgeschichte sicherlich zu kurz, um das Thema ausreizen zu koennen.Ich muss zugeben, dass es mir beim Lesen nicht aufgefallen ist, dass Steve die Sprinkleranlage im Treppenhaus mit Hilfe des Archivs installiert. Dass man mit dem Archiv auch Welten veraendern bzw, vielleicht sogar erschaffen kann, habe ich erst am Schluss bemerkt. Dass so wenig ueber die Hintergruende des Archivs bekannt sind, haette vielleicht besser durch eine entsprechende Frage Brittas geklaert werden koennen. Es haette mich schon interessiert, was bei der Entdeckung des Archivs vorhanden war und was erst nachtraeglich hinzu kam. Sind die Einrichtungen, mit denen Welten manipuliert werden koennen, schon vorhanden gewesen, oder sind doch alles Erfindungen, auch das Archiv? Dass zumindest Steve Britta sympathisch findet, wurde fuer mich schon deutlich. Die Schnelligkeit, mit der er ihr sein Geheimnis offenbart, hat mich nicht gestoert, aber dass das Zusammenwohnen der Doppelgaenger der beiden in einer Parallelwelt das unterstreichen soll, kann ich nicht nachvollziehen. Wuerde das nicht bedeuten, dass sich die beiden in jeder Parallelwelt gern haben (sofern sie sich begegnen)? Sollte man nicht meinen, dass es auch Welten gibt, in denen sie sich nicht ausstehen koennen?Ich fuer meinen Teil wusste nicht, was mich erwartet, dass es um Parallelwelten und die Viele-Welten-Interpretation gehen wird. Insofern hatte ich keine Erwartungshaltung an die Geschichte. Ich glaube, was mich am meisten gestoert hat, ist die Sache mit der Moeglichkeit der Manipulierung und Erschaffung von Welten. Das macht fuer mich nicht so viel Sinn. Zumal sich die Frage stellt, wer sich mit seinem Leben in dieser Welt und seiner Aufgabe als Archivar zufrieden gibt, wenn er anscheinend die Moeglichkeit hat, eine Welt nach seinem Willen zu formen und ein Leben nach seinen Wuenschen zu leben oder sogar mehrere in Form von Doppelgaengern. Im Laufe der Geschichte hat sich bei mir die Erwartung aufgebaut, etwas ueber die Hintergruende des Archivs zu erfahren. Deswegen war ich wohl enttaeuscht am Ende der Geschichte. Ich kann aber leider nicht sagen, warum sich diese Erwartung bei mir eingestellt hatte.Ich weiss, man fragt einen Autor eiegntlich nicht nach seiner Geschichte, aber ich wuerde doch zu gerne wissen, was die gelbe Kugel darstellt. Hat jemand eine Idee? Oder verraetst Du, Edgar, uns, was sie darstellt?Gruss,Morn

#23 Jueps

Jueps

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Geschrieben 04 November 2005 - 19:08

Ahoi, Edgar!

Zuerst einmal zu:

Teilweise dachte ich schon, es wäre vielleicht besser, wenn ich den Griffel an den Nagel hänge

Na, na, das wollen wir hier aber nicht erzielen! Lass dich bitte nicht von einer Kritik wie der meinen entmutigen, wenn ich am Inhalt rumkritisiere, muss das ja nicht gleich heißen, dass deine Geschichte de facto schlecht oder stilistischer Murks ist.
Ich denke, im Falle von "Weltenarchiv" bin ich einfach nicht mit deiner Auslegung des Themas und dem Ablauf klargekommen - wie du siehst, geht das manch anderem aber wieder ganz anders.

Jueps meint, die Geschichte sei konfus und unlogisch. Sieht man einmal von den grundsätzlichen Problemen der Mehrfachwelteninterpretation ab, kann ich jedoch keine logischen Widersprüche erkennen. Nahezu jede Einzelheit der Geschichte hat eine Funktion, die sich auf eine andere Stelle des Textes bezieht. Ich gebe zu, dass Steves Einladung, Britta mit in den Keller zu nehmen, als zu unvermittelt aufgefasst werden könnte. Nun, Steve und Britta finden sich sympathisch und er sieht sie als potentielle Verbündete

Nun ja, aber ich denke mal, wenn man der Verwalter eines solch wichtigen und definitiv auch gefährlichen Archivs ist (mit Verlaub, dieses Ding kann ganze Welten auslöschen, da ist eine Atombombe nichts dagegen), kann man nicht einfach mal eine Bekannte, die man für "ganz vertrauensselig" hält, hineinführen. Selbst, wenn man sich einsam fühlt oder eine helfende Hand ersehnt.

Soviel erst einmal dazu. Schönen Abend noch und schön weiterschreiben :)

JP

Bearbeitet von Jueps, 04 November 2005 - 19:09.

»Ich bin nicht besonders helle, und es dauert ein bißchen, bis ich etwas kapiere. Aber wenn du mir Zeit läßt, dann werde ich lernen, dich besser zu verstehen als irgend jemand sonst auf der Welt.«


#24 Morn

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Geschrieben 05 November 2005 - 19:49

eine Bekannte, die man für "ganz vertrauensselig" hält

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Hallo Jueps,

hier muss ich Dir widersprechen. Ich denke, dass die Szene zeigt, dass Steve mehr fuer Britta empfindet, sie also nicht nur einfach eine Bekannte fuer ihn zu sein scheint. Und dann ist Steves Vertrauen nachvollziehbar, mag das Archiv auch noch so gefaehrlich sein. (Aber vielleicht sollte man mich dann auch nicht als Archivar fuer ein solches Archiv einsetzen. :cheers: )

#25 Thomas Sebesta

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Geschrieben 05 November 2005 - 20:18

...Und dann ist Steves Vertrauen nachvollziehbar, mag das Archiv auch noch so gefaehrlich sein. (Aber vielleicht sollte man mich dann auch nicht als Archivar fuer ein solches Archiv einsetzen. :cheers: )

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auch wenn ich jueps gerne widerspreche, in diesem Fall gebe ich ihm recht. Die Sache ist nicht stimmig.

Gruß
Thomas

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#26 Jueps

Jueps

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Geschrieben 05 November 2005 - 20:24

auch wenn ich jueps gerne widerspreche

Was soll denn das heißen, alter Kollege? :cheers: Aber danke, es ehrt mich.

»Ich bin nicht besonders helle, und es dauert ein bißchen, bis ich etwas kapiere. Aber wenn du mir Zeit läßt, dann werde ich lernen, dich besser zu verstehen als irgend jemand sonst auf der Welt.«


#27 Thomas Sebesta

Thomas Sebesta

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Geschrieben 05 November 2005 - 20:48

...
Was soll denn das heißen, alter Kollege?  :bithday1:
...

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Ich hab' dir in letzter Zeit so oft widersprochen, dass es scheint es würde zur Gewohnheit :cheers: - scheint mir - aber irhendwo gibt's ja doch immer wieder Gemeinsamkeiten - schön

Gruß
Thomas

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#28 Morn

Morn

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Geschrieben 06 November 2005 - 16:42

auch wenn ich jueps gerne widerspreche, in diesem Fall gebe ich ihm recht. Die Sache ist nicht stimmig.

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Ich gebe zu, dass ein verliebter Blick, den Steve Britta zuwirft, sicherlich nicht geschadet und das ganze stimmiger gemacht haette, aber wie gesagt, fand ich das durchaus nachvollziehbar.


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