Ups, ich habe gar nicht damit gerechnet, daß das im Nachhinein noch jemanden interessiert.Aber gut, ich kann es ja mal kurz zusammenfassen:Vorbereitung:Aus dem Keller der Burg waren ca. 40 Stühle in den Saal zu schleppen. Dauerte fast eine Stunde, und trotz zweier Helfer fürchtete ich, zu Beginn der Lesung nur noch ein luftschnappender Proteinhaufen zu sein. Dies erwies sich jedoch als unbegründet. Seit geraumer Zeit das Fitness-Studio zu frequentieren, hat sich hier erstmalig ausgezahlt, hehe.Auf jeden Stuhl kam ein Gummitierchen (Spinnen, Fledermäuse, Tausendfüßler, etc.) als Souvenir.Licht wurde gedimmt, nur die Leselampen und ein paar farbige Birnen blieben an und sorgten für schummrige Atmosphäre.Die vielen Kerzen und abgefahrenen gußeisernen Kerzenhalter mußten im Köfferchen bleiben, denn es war verboten, im Saal Kerzen zu entzünden, wegen der Rauchmelder. Schade aber auch.Im Flur wurde ein Tisch aufgestellt, wo später der Orangensaft ausgeschenkt und das Knabberzeugs verteilt wurde und ein paar der Bücher des Verlags ausgelegt, falls jemanden angesichts der genialen Stories der Kaufrausch packt.Wir wurde gerade eben so fertig, als schon die ersten Leute eintrafen. Es wurden insgesamt 37.Lesung, Teil 1:Peter Lancester (ich) begann nach kurzer Vorstellung mit einer Befragung des Publikums, wer sie seien und ob sie Horror mögen und wie sie hergefunden hätten. Eine Sache, die man bei 100 und mehr Zuhörern nicht unbedingt machen sollte, aber bei dieser überschaubaren Zahl geht es.Langer Rede kurzer Sinn, die meisten Besucher hatten eigentlich mit Horror nicht so viel am Hut, hatten aber kurz zuvor eines der Plakate in der Innenstadt gesehen und waren neugierig. Eine übrigens gar nicht mal so sehr auf die Lesung, sondern wie diese Burg eigentlich von innen aussieht.Nun ja.Erste Story: "Süße Fäulnis", in einigen Kreisen inzwischen legendär ob seiner Ekelhaftigkeit, bewirkte NICHT, daß die Leute scharenweise auf die Toilette rannten, was aber letztlich nur gut war.Zweite Story: "Blowjob". Kurzes Teil, aber dafür hab ich mir ein hübsches Mädel aus dem Publikum gekrallt und den weiblichen Part lesen lassen. Sie machte ihre Sache sehr gut, muß ich sagen.Dritte Story: "Body Park". Etwas länger, aber spannend.Das Publikum war gut drauf.1. Pause. Darüber gibt es nicht viel zu erzählen.Lesung, Teil 2:Torsten Sträter hatte das Wort. Ich setzte mich ins Publikum und hörte mit.Erste Story, "Saldo Mortale", kam beim Publikum voll gut an. Danach die Frage, ob sie was längeres oder kürzeres wünschten. Das Publikum wünschte recht einstimmig was längeres und bekam "Voliére", das schon auf dem Marburg-Con gut ankam. Hier war es angesichts der fortgeschrittenen Stunde vielleicht etwas ZU lang, ich bemerkte es an den scharrenden Hufen der Sitzenden.Danach war die Horror-Lesung eigentlich zu Ende, aber es blieben noch einige Gäste, und für die trug Sträter dann in einem dritten Block zwei Humorstories aus seinem Fundus vor.Insgesamt ein gelungener Abend.Ein Wermutstropfen: finanziell rentiert hat es sich nicht. Denn obgleich laut Preisliste der Stadt Aachen die Saalmiete 14,50 EUR pro Stunde beträgt, gab es ein kleines Detail, das übersehen würde: Bei kommerziellen Veranstaltungen werden MONDPREISE verlangt. In diesem Fall sage und schreibe 461 EUR. Sicher, ich hätte es auch sein lassen können, aber ein Rückzieher hätte nach all den vollmundigen Ankündigungen in Foren, der Lokalzeitung und werweißwo sowie den Plakaten in der Innenstadt irgendwie blöd ausgesehen, oder?WENN also eine solche Lesung nochmal gemacht wird (und eigentlich habe ich durchaus Lust dazu), dann NICHT in dieser Burg. - Obgleich ich sagen muß, daß sie eigentlich eine herrliche Location darstellt.Fotos hat leider keiner gemacht, aber letzten Endes wäre auf ihnen eh nichts Spektakuläres zu sehen. Außer vielleicht das Lesemädel von "Blowjob", aber das würde den vollen Charme auch eher bei einer Videoaufzeichnung entfalten.Peter
Bearbeitet von Peter D, 08 November 2005 - 21:49.