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Robert Charles Wilson - Die Chronolithen


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64 Antworten in diesem Thema

#31 Rusch

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Geschrieben 07 November 2005 - 10:09

So, ich bin jetzt im Finish. Heute aben werde ich fertig.Ich muss sagen, der Roman ist zum Ende hin interessanter und spannender geworden, doch ich habe wieder etwas zum motzen gefunden :D und zwar diese unsäglichen Fußnoten. Also ehrlich, man könnte die Titel doch übersetzen und in den Text schreiben. Vor allem wenn es wie bei "Des Kaisers neue Kleider" oder "A Chrstimas Carol" eine deutsche Übersetzung gibt. Bei letzteren war die Angabe des Deutschen Titels in der Fußnote falsch. Der deutsche Titel lautet "Eine Weihnachtsgeschichte" und nicht "Ein Weihnachtslied". *sigh*

#32 lapismont

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Geschrieben 07 November 2005 - 10:33

-- SPOILER --Und durch.Mein Fazit:Die Chronilithen sind ein leicht lesbares Buch, dass nach gelungener Vorstellung des Rätsels in einer trivialen Familiensaga versandet und sich selbst nicht mehr ernst nimmt.Der Autor löst sein Rätsel nicht, sondert schmiert dem Leser eine mathematische Quarkstulle, die ihn unbefriedigt zurücklässt. Was war nun zuerst da der Chronolith und das Ei aus dem Kuin schlüpfte?Das Ende ist Twelve Monkey Like, Fatalismus pur. Der Sieg wird auf amerikanischem Boden eingefahren, die Familie ist der sicherste Ort der Welt und hinter pazifistischen Ideen stecken Schlappschwänze und karrieregeile Idioten.Das eigentlich interessante, wie nämlich Kuin die Welt erobert, fehlt. Über weite Strecken sind die Chronolithen Zeugnisse unvorstellbar hochentwickelter Technik und zum Schluss wird ihre Entwicklung als Klax dargestellt. Diese ganze Logikverquastung empfand ich als sehr billig, aber Wilson erweckte grundsätzlich nicht den Eindruck, gute Lösungen für seine Handlungsprobleme finden zu können, man denke nur an das Paket von Hitch.Adam lässt seine Mutter foltern, Ursache soll ein genetischer Defekt sein. Hier liegt die Vermutung nahe, dass der Autor keine wirkliche Erklärung für deratiges Übel hatte.Alles in allem sehr unbefriedigend. Wilson kann schreiben. Sein Stil gefällt mir ausnehmend gut, ich werde also ein Auge auf ihn haben, wünsche mir aber, dass er bessere Stoffe findet.Sein größtes Talent liegt aber wohl eher im präzisen Beschreiben einer Welt, ihm gelingt es mit wenigen Sätzen komplexe zukünftige Zusammenhänge in seine Handlung einzubauen, seien es technische Konzepte oder politische Entwicklungen.6 von 10 Punkten.

Bearbeitet von lapismont, 07 November 2005 - 18:55.

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#33 Morn

Morn

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Geschrieben 07 November 2005 - 10:42

Ich bin durch und war am Ende doch etwas enttaeuscht, nicht mehr ueber die Chronolithen erfahren zu haben. Diese Enttaeuschung hielt sich aber in Grenzen, da es sich schon recht frueh im dritten Teil abzeichnete, dass wir darueber nicht mehr viel erfahren werden. Die Geschichte ist wunderbar durchdacht mit ihren Paradoxien oder Nicht-Paradoxien bzw. akausalen Zusammenhaengen. Ich haette zwar sehr gerne mehr ueber die Chronolithen erfahren, habe aber die Geschichte sehr genossen. Ich gebe 9/10 Punkten.Manche Fussnoten fand dich auch unnoetig. Frueher gab es die in den Romanen seltener, oder erinnere ich mich nur nicht mehr daran? Da musste man manchmal noch selbst zum Lexikon greifen. Liegt es vielleicht am Internet, dass es einfacher macht, Definitionen und Erklaerungen zu finden und den Uebersetzer dazu verfuehrt, in Fussnoten mehr zu erklaeren?

#34 Sullivan

Sullivan

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Geschrieben 07 November 2005 - 15:32

Im Original gibt es keine Fußnoten und ich hatte nie das Gefühl, dass ein Übersetzer Schwierigkeiten haben könnte.

Der größte Kritikpunkt wurde schon erwähnt, die "wissenschaftliche" Erklärung für die Chronolithen lässt stark zu wünschen übrig. Je nachdem wieviel Wert darauf gelegt wird, geht die Wertung nach oben oder unten. Andere Logikschwächen sind mir nicht aufgefallen obwohl das Paket von Hitch eher in die Rubrik "Schwein gehabt" fällt.

Rusch meinte:
[QUOTE]Das Ende ist Twelve Monkey Like, Fatalismus pur. Der Sieg wird auf amerikanischem Boden eingefahren, die Familie ist der sicherste Ort der Welt und hinter pazifistischen Ideen stecken Schlappschwänze und karrieregeile Idioten./QUOTE]
Haben wir das gleiche Buch gelesen, Rusch? Von einem "Sieg" kann ja nicht die Rede sein. Auch an deinen andereren Punkten stoße ich mich nicht weil die Handlung ohne sie genauso gut funktioniert.

Mich hat fasziniert, was für soziale Auswirkungen der Zusammenbruch in Asien hat und wie unser Protagonist davon betroffen ist. Wilson zeichnet ein sehr realistisches Bild, dass durchaus zutreffen könnte.

Insgesamt eine erfrischende Lektüre, die in die nahe Zukunft blickt.

Sullivan

#35 Morn

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Geschrieben 07 November 2005 - 15:51

@Sullivan: Psst, Du zitierst lapismont, nicht Rusch :thumb:

Es geht hier um ein typisches Zeitreise-Paradoxon: Wenn ich in die Zeit reise, um z,B. einen Komponisten kennen zu lernen, weil ich ihn fuer ein bestimmtes Musikstueck bewundere, feststelle, dass er es gar nicht geschrieben hat und die Noten selbst aufschreibe, woher stammt das Musikstueck dann? Dasselbe Problem wie bei den Chronolithen. Fuer die Erklaerung extra Dimensionen heranzuziehen, waere wohl nicht noetig gewesen, aber ich bin durchaus zufrieden damit. Bei Zeitreisen wird die Zukunft eben zur Vergangenheit der Gegenwart. In diesem Punkt war es fuer mich wesentlich, dass das ganze gut durchdacht ist, und ich bin sehr zufrieden damit, auch wenn ich ueber Kuin und die Chronolithen haette mehr erfahren wollen.

#36 Rusch

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Geschrieben 07 November 2005 - 16:27

Heute lese ich das Buch zuende und dann steige ich in die Diskussion ein.

#37 lapismont

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Geschrieben 07 November 2005 - 17:55

-- SPOILER --

lap meinte:

Das Ende ist Twelve Monkey Like, Fatalismus pur. Der Sieg wird auf amerikanischem Boden eingefahren, die Familie ist der sicherste Ort der Welt und hinter pazifistischen Ideen stecken Schlappschwänze und karrieregeile Idioten.

Haben wir das gleiche Buch gelesen, Rusch? Von einem "Sieg" kann ja nicht die Rede sein. Auch an deinen andereren Punkten stoße ich mich nicht weil die Handlung ohne sie genauso gut funktioniert.

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Der Sieg ist die Zerstörung des Wyoming-Monumentes und das Beenden der Feedbackschleife.
Klar doch, dass das ein amerikanisches Wissenschaftler-Team schafft.
Sue ist zwar woanders geboren, aber dennoch packt es die beste Nation von allen, der asiatischen Pest zu widerstehen.
Wie Imba.
Independenz Day lässt grüßen.
:thumb:

Bearbeitet von lapismont, 07 November 2005 - 18:55.

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#38 Dave

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Geschrieben 07 November 2005 - 18:02

Es ist ja keine besonders gute Nachricht, dass es am Schluss keine richtige Erklärung gibt, davon wurde ja auch schon im Vorfeld gemunkelt.

Ich bin jetzt in der Mitte des Buches, und zum zweiten Teil hin gibt es ja einen kleinen Sprung von ein paar Jahren. Das Verschwinden von Kait finde ich schon recht interessant und auch die gesellschaftlichen Folgen, die diese Phänomene mit sich bringen. Wenn diese Unruhen die eigentliche Thematik sind, dann kann ich mir schon vorstellen, dass der eigentliche Auslöser mehr und mehr aus dem Blickfeld gerät. Es sei denn, es tritt ein anderes geartetes Ereignis ein, das zur Klärung beiträgt.
Ich finde die Begleiterscheinungen aber interessant beschrieben, die Transformation der Materie, die Druckwellen und Kältestrahlen usw. Wenn ich das so lese, dann bin ich eigentlich der Überzeugung, alles läuft auf eine halbwegs plausible Erklärung hinaus.
Na ja, ich werde mal nicht zu viel erwarten.

Was die Fußnoten betrifft, so stören sie mich gar nicht, im Gegenteil, ich mag so etwas. Warum nicht einmal kurz erläutern, um was es sich z.B. bei einem Calabi-Yau Raum handelt? Oder wenn ein Zitat aus einem Klassiker zum Besten gegeben wurde, warum nicht einmal Werk und Autor benennen?
Ich mag auch die optische Auflockerung durch solche Anmerkungen. Ich finde es immer klasse, wenn mal ein kursiver Brief oder sogar eine Grafik oder ein Computerausdruck eingefügt sind, wie sie in manchen Büchern zu finden sind. Ich glaube Michael Crichton hat das einmal bei den Thrillern eingeführt.
.

Bearbeitet von Dave, 07 November 2005 - 18:03.


#39 Morn

Morn

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Geschrieben 07 November 2005 - 18:19

SPOILER (Sorry Dave fuer die mangelnde Kennzeichnung bisher.)

Der Sieg ist die Zerstörung des Wyoming-Monumentes und das Beenden der Feedbackschleife.
Klar doch, dass das ein amerikanisches Wissenschaftler-Team schafft.
Sue ist zwar woanders geboren, aber dennoch packt es die beste Nation von allen, der asiatischen Pest zu widerstehen.

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Die Zerstoerung des Wyoming-Monumentes ist das Beenden der Feedbackschleife, aber nicht der Sieg. Der Krieg muss immer noch geschlagen und gewonnen werden (oder musste). Und das auch gegen Leute im eigenen Land. Deswegen finde ich nicht, dass hier die "beste Nation von allen" beschworen wird. Die Zerstoerung des Monumentes ist m.E. ganz Sue zuzuschreiben und nicht den USA. Laut dem Ende wollten Amerikaner das Wyoming-Monument rekonstruieren, um die Kuin-Bewegung zu retten und gaben Sue damit erst die Moeglichkeit, die Feedbackschleife zu unterbrechen. In dem Roman scheint mir eher die Opferbereitschaft des Einzelnen thematisiert zu werden als der Heldenmut von Amerikanern. Das spricht der Autor auch irgendwann mal direkt an, wenn der Ich-Erzaehler darueber nachdenkt, wann aus Loyalitaet Maertyrertum wird, (Ich glaube, so heisst es in dem betreffenden Abschnitt.). Dabei denkt Scott auch an seinen Vater, der zu ihm sagt, er sei bis zum Schluss bei seiner Frau gewesen. In diesem Punkt scheint mir auch die eigentliche Verbindung zwischen Scotts persoenlicher Geschichte und der der Chronolithen zu liegen, warum beides Platz in diesem Roman hat.

Bearbeitet von Morn, 07 November 2005 - 18:21.


#40 lapismont

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Geschrieben 07 November 2005 - 18:54

Sorry für den Spoilerhinweismangel-- SPOILER --Die Verbindung von persönlicher Opfernereitschaft und direktem Märtyrertum sehe ich.Sue erkennt nach Erforschung der Chronolithen ihren Chopra-Effekt. Dann zerstört sie das Monument, begibt sich zu den Bösen um ihnen die Technik zu geben, damit sie die Welt in Brand setzen, Monolithen in die Vergangenheit schicken (wozu eigentlich noch?) und irgendwann bauen dumme Copperheads den überschweren Monolithen von Wyoming nach (klar dass die Technik dazu nun soweit verbreitet ist) um noch einmal zu daran zu scheitern.Das aber ist keine Feedbackschleife.Sie bauen ihn nach, den ersten musste Kuin gebaut haben, oder lassen - oder nicht?Wenn die Kuinisten von Wyoming einen nachbauen konnten, warum nicht auch Kuinisten in der restlichen nicht USA-Welt? Warum soll er der letzte gewesen sein?Nein. Sue beendet die Schleife. Wer sich mit einem Paradoxon einlässt, stößt schnell an ihre Grenzen.

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#41 Rusch

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Geschrieben 08 November 2005 - 08:38

Sorry für den Spoilerhinweismangel

-- SPOILER --

Die Verbindung von persönlicher Opfernereitschaft und direktem Märtyrertum sehe ich.
Sue erkennt nach Erforschung der Chronolithen ihren Chopra-Effekt. Dann zerstört sie das Monument, begibt sich zu den Bösen um ihnen die Technik zu geben, damit sie die Welt in Brand setzen, Monolithen in die Vergangenheit schicken (wozu eigentlich noch?) und irgendwann bauen dumme Copperheads den überschweren Monolithen von Wyoming nach (klar dass die Technik dazu nun soweit verbreitet ist) um noch einmal zu daran zu scheitern.
Das aber ist keine Feedbackschleife.
Sie bauen ihn nach, den ersten musste Kuin gebaut haben, oder lassen - oder nicht?
Wenn die Kuinisten von Wyoming einen nachbauen konnten, warum nicht auch Kuinisten in der restlichen nicht USA-Welt? Warum soll er der letzte gewesen sein?
Nein. Sue beendet die Schleife.
Wer sich mit einem  Paradoxon einlässt, stößt schnell an ihre Grenzen.

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- SPOILER-

Ich sehe das so: Sue hat den Chronolithen nicht zerstörrt. Der Chronolith wurde von beginn an sabotiert und wurde so ausgelegt, dass er bei Ankunft zerfiel.
Was mit Sue passierte? Nun, Adam (Quinn) zwang sie, für ihn zu arbeiten. Er nannte sich dann Kuin. Sue entwickelte die Chronoloithen für ihn und schickte diese in die Vergangenheit bis hin zum letzten, den sie sabotierte.

Das wird alles angedeutet in Scotts Aussagen.

#42 Henrik Fisch

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Geschrieben 08 November 2005 - 09:48

Ich fange jetzt gerade erst an und bin mit den ersten beiden Kapiteln durch. Eure Einschätzung bezüglich des Schreibstils kann ich nur teilen: Irgendwie merkwürdig und diese vorausgreifenden Aussagen gefallen mir auch überhaupt nicht. Allerdings habe ich gerade auch „Kristallwelt“ von Ballard und „Abwärts“ von Mamatas gelesen, und die sind auch ein wenig distanziert/abgedreht geschrieben (oder wie man es nennen will). Und außerdem: Lest noch einmal „Bios“ vom Wilson an; das ist nun ein ganz anderer Schreibstil und im vorliegenden Buch sehe ich einen echten Fortschritt. Von daher: Meine ursprünglich geäußerten Befürchtungen haben sich bisher nicht bewahrheitet und ganz ins Gegenteil verkehrt. Glücklicherweise. Bisher bringt†™s Spaß, vor allem auch deshalb weil ich noch gar keinen Schimmer habe, in welche Richtung das Buch führt.

Bis dennen,
Henrik
Gerade fertig gelesen
Gregory Benford, Larry Niven, "Himmelsjäger"
Gerade am Lesen
Gregory Benford, Larry Niven, "Sternenflüge"
Gerade gesehen
Serie "Mad Men"

#43 lapismont

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Geschrieben 08 November 2005 - 09:55

--- Spoiler ---Also versuchen wir mal Ordnung zu schaffen:In Wyoming taucht ein Chronilith auf. Der zerfällt, da er überschwer ist.Du sagst, er bei seinem Bau sabottiert. Das bedeutet, dass die USA von Kuin erobert wurde.Sue arbeitet für Kuin und nur sie oder Scotty können die Sabotage betreiben.Warum sabotieren sie den von Wyoming und nicht bereits den ersten Chronolithen in Thailand?Wie bekommt die Zukunft mit, dass ein Chronilith nach dem Auftauchen in der Vergangenheit zerfällt?Warum wird er überhaupt erst gebaut?Wie wird der Bau finanziert?Weiterhin wird gesagt, dass Kuinisten den Chronolithen nachbauen. Der zerfällt auch, weil er ebenfalls zu schwer ist. Wohin haben sie ihn geschickt?Ist er etwa identisch mit dem ersten?Warum haben nur amerikanische Kuinisten eigene Chronolithen gebaut?Wer hat dann sabottiert?Was wäre mit den Chronolithen geschehen, wenn Sue erschossen worden wäre?Es hätte dann doch gar keine geben dürfen?Tut mir leid, ich komme immer wieder zu dem Haken, wo ich nur krude Hänger in der Logik finde.

#44 Morn

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Geschrieben 08 November 2005 - 11:07

SPOILERIch habe es folgendermassen verstanden:In Peking, in dem ein Teil des urspruenglichen Chinas ueberlebte, wurde auch an den Chronolithen geforscht. Es wurde mal gesagt, glaube ich, dass sie ihre Ergebnisse aber aus Angst nicht mit den anderen teilen wollten. Dieser Teil zerfiel dann doch und die entwickelte Technologie fiel in die Haende einen chinesischen Warlords, der den ersten Chronolithen in die Vergangenheit schickte. Kuin war geboren. Sue hat mit diesen Chronolithen nichts zu schaffen. Das Wyoming-Monument wird zerstoert, weil es eine zu grosse Masse hat. Sues Versuch, das Monument in der Handlungsgegenwart zu zerstoeren, schlaegt fehl. Nur dass das nur Scott und Sue wissen. Kuinisten in den USA wollen das irgendwann in der Zukunft verhindern. Sie nehmen wohl an, dass das Wyoming-Monument tatsaechlich von Kuin geschickt worden war. Um dessen Vernichtung ungeschehen zu machen, bauen sie das Monument nach und schicken es zurueck in ihre Vergangenheit. Die Technik dafuer haben sie von Sue, die sie dabei unterstuetzt, aber nur, um die Sache zu sabotieren. Die Kuinisten geben damit Sue erst die Moeglichkeit, die Feedbackschleife zu unterbrechen. Kuin schickt seine Chronolithen zurueck, um zu zeigen, ich bin da (oder werde da sein) und was er tolles erreichen kann/wird/ erreicht hat. Das Wyoming-Monument wird nicht von Kuin zurueckgeschickt, sondern von Amerikanern, die versuchen, die Vergangenheit zu aendern, da sie nicht erkennen, dass das nicht moeglich ist. Sue kann gar nicht erschossen werden, da nur sie das Wyoming-Monument in der Zukunft sabotieren konnte. Diese Zukunft gehoert abert auch der Vergangenheit der Handlungsgegenwart an. Sie wird also mindestens so lange leben, bis das Monument sabotiert ist. Sue wurde m.E. nicht an Kuin ausgeliefert, wie Hitch vermutete, sondern wurde von den Kuinisten in den USA behalten. Der erste Chronolith, an dessen Bau sie beteiligt ist, ist das Wyoming-Monument. Sie haette also gar keine Moeglichkeit gehabt, andere Chronolithen zu sabotieren.

#45 Rusch

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Geschrieben 08 November 2005 - 11:10

--- Spoiler ---Das mit dem Paradox läßt sich nicht ausräumen.Sue sagte explizit zu Scott, dass der Chronolith instabil ist und sabotiert wurde. Nicht sie (zumindest nicht ihr junges selbst) hat den Chronolith vernichtet, doch sie macht Scott klar, dass, um zu siegen, die Welt glauben muss, es sei gelungen.Warum die Chronolithen gebaut wurden? Um Verunsicherung zu schaffen. Um Staaten zu destabilisieren, damit sie ein leichtes Opfer werden. Die Sache mit den Kuinisten hat ja gezeigt, wie leicht ein Bürgerkrieg ausbrechen kann.Wenn Sue erschossen worden wäre, dann wären wohl, wenn meine Theorie richtig ist, die Chronolithen verschwunden. Andererseits ist die ursprüngliche Zeitlinie verletzt worden. Die Chronolithen sind ein Relikt der ersten Zeitlinie. Durch die Zerstörung wurde die erste Zeitlinie verändert. Aber mit all den Paradoxen steht alles auf sehr dünnen Eis. Dennoch ist die Geschichte faszinierend.

#46 Holger

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Geschrieben 08 November 2005 - 11:56

Wer behauptet eigentlich, dass der Chronolith von Wyoming chronologisch nach den Chronolithen von Asien in die Vergangenheit geschickt wurde? Die zeitliche Abfolge der Chronolithenmanifestation kann durchaus unabhängig von ihrer "Entsendung" sein.Wenn Sue Chopra also vor Kuin die Technik besitzt, einen instabilen Chronolithen in Wyoming aber nach Kuins Serie manifestieren lässt, dann gefährdet sie damit den psychologischen Effekt von Kuins Werk.GrüßeHolger
"Rezensionen: eine Art von Kinderkrankheit, die die neugeborenen Bücher befällt."
(Georg Christoph Lichtenberg)

#47 Rusch

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Geschrieben 08 November 2005 - 12:44

Wer behauptet eigentlich, dass der Chronolith von Wyoming chronologisch nach den Chronolithen von Asien in die Vergangenheit geschickt wurde? Die zeitliche Abfolge der Chronolithenmanifestation kann durchaus unabhängig von ihrer "Entsendung" sein.

Wenn Sue Chopra also vor Kuin die Technik besitzt, einen instabilen Chronolithen in Wyoming aber nach Kuins Serie manifestieren lässt, dann gefährdet sie damit den psychologischen Effekt von Kuins Werk.

Grüße

Holger

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Sue hat erklärt, dass die 20 Jahre und 3 Monate wohl die optimale Zeitspanne ist. Bei Zeitspannen, die darüber hinaus gehen, steigt der Energiebedarf ins unermessliche. Also ist die Annahme das Reihenfolge des Erscheinens mit Reihenfolge des Absendens identisch ist. Man muss ja erst die Technik entwickeln, um die Dinger zu bewegen (Es sei denn, Aliens seien dafür verantwortlich und die wollten so die Erde für ein Invasion vorbereiten).

#48 Morn

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Geschrieben 08 November 2005 - 12:59

Ich denke, dass der Wyoming-Chronolith nach den anderen Chronolithen abgeschickt wurde, da sich ansonsten die Frage stelllt, warum Sue ihn nicht schon hat frueher materialisieren lassen. So klaert sich die Frage aber aufgrund der Zeitspanne, die Rusch genannt hat. Andererseits bleibt Sue aber vielleicht auch gar nichts anderes uebrig, da sie ihrem fruehere Ich die Zeit geben muss, die Massengrenze zu erkennen und so erst die Moeglichkeit zu schaffen, den Chronolithen zerstoeren zu koennen. Aber letztlich duerfte der Zeitpunkt, wann das Monument in die Vergangenheit geschickt wurde, keine grosse Rolle spielen.

#49 lapismont

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Geschrieben 08 November 2005 - 13:11

--- SPOILER ---Aber immer noch wird Sues Forschung durch den ersten Chronolithen angeregt.Ohne ihn gäbe es keine Chronolithenforschung.Wilson will hier absichtlich Ursache und Wirkung vertauschen. In seiner Erklärungen versucht er daraus ein mathematisches Modell herzuleiten.Seine Figuren geraten dadurch in ein festgelegtes Gefüge aus Handlungsfolgen.Während die Chronolithen in ihrer Ursächlichkeit willkürlich sind, lässt der Autor es bei Sue und Scotty nicht zu.Zwar ist das Thema interessant, aber eben nicht überzeugend dargestellt. :)

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#50 Morn

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Geschrieben 08 November 2005 - 13:29

--- SPOILER ---

Aber immer noch wird Sues Forschung durch den ersten Chronolithen angeregt.
Ohne ihn gäbe es keine Chronolithenforschung.
(...)
Seine Figuren geraten dadurch in ein festgelegtes Gefüge aus Handlungsfolgen.

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Ja, das Wissen darum ist quasi aus dem Nichts entstanden. Das ist eines der Probleme bei Zeitreisen. Und da sich die Vergangenheit hier nicht so richtig aendern laesst (Minkowski-Eis), steht auch die Handlung fest. Fuer mich ist das Thema ueberzeugend dargestellt. :) Aber das liegt vielleicht auch daran, dass ich Zeitreisegeschichten mag.

#51 Pogopuschel

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Geschrieben 08 November 2005 - 20:09

Spoiler Spoiler SpoilerIch habe zwar schon von Anfang an vermutet, dass man nicht mehr über die Entstehung der Chronolithen erfahren wird, hatte die Hoffnung aber nicht aufgegeben. Schade, mehr als ein ominöses Labor in China, wird leider nicht erwähnt. Insgesamt hat mir das Buch aber gut gefallen. Das Zeitparadoxon wurde natürlich nicht gelöst, da der Schwerpunkt aber auch nicht auf den Wissenschaftlichen Erklärungen lag, ist das auch nicht so schlimm.Die Fußnoten sind wirklich etwas nervig. Da hat man als Leser das Gefühl, dass der Übersetzer einen für dumm hält.Gruß Markus

#52 lapismont

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Geschrieben 08 November 2005 - 20:33

OTWir bräuchten vielleicht ein Häkchen zur Spoiler-Markierung.So in der Art der Smiley-Verwendung.Hab heute Coruum bekommen, vorletztes Exemplar in Berlin.

#53 Rusch

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Geschrieben 08 November 2005 - 21:36

Hab heute Coruum bekommen, vorletztes Exemplar in Berlin.

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Ah, das freut mich für Michael.

Was dir Fußnoten betrifft: Manche sind sogar total Schwachsinnig. Wenn vom Märchen "The Emperors Clothing". Das wird auch nicht übersetzt, obwohl das Original von Hans Christian Anderson ist. Das kann man ruhig, ohne auch nur irgend ein schlechtes Gewissen zu haben, den Deutschen Titel nehmen.

#54 Holger

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Geschrieben 09 November 2005 - 08:29

Also ich weiß nicht, bei SUPERNOVA gabs ja auch schon helle Aufregung um die Fußnoten. Das ist ein Service, den niemand wahrnehmen braucht. Wer keine Lust hat überliest sie einfach. Warum jedes Mal wieder meckern?
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#55 Rusch

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Geschrieben 09 November 2005 - 09:02

Also ich weiß nicht, bei SUPERNOVA gabs ja auch schon helle Aufregung um die Fußnoten. Das ist ein Service, den niemand wahrnehmen braucht. Wer keine Lust hat überliest sie einfach. Warum jedes Mal wieder meckern?

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Ich meckere nicht über die Erklärung von Begriffen wie Nastaq. Es gibt bestimmt Menschen, die solche Begriffe nicht kennen, aber warum nicht die Titel einfach übersetzen? Dies ist doch kein Fachbuch, in dem auf Originaltexte verwiesen wird. Das ist, und dabei bleibe ich, Schwachsinn. So. :thumb:

#56 Henrik Fisch

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Geschrieben 09 November 2005 - 09:36

Ihr seit mit dem Buch ja schon alle durch; ich hinke dagegen noch etwas hinterher, bin erst mit dem ersten Teil durch. Was mich ein wenig stört sind dieses ewigen Ausflüge in die Familien-Dramen von Scott. Ich würde eigentlich gerne mehr über die Chronolithen erfahren, aber irgendwie kam da bisher nicht viel. Auf 200 Seiten hat man erfahren, dass diese wohl aus der Zukunft kommen, dass man deren Ankunft vorhersagen kann und dass es sich dabei wohl um so eine art selbst erfüllende Prophezeiung handelt. Der Rest war eigentlich mit dem - auch nicht ganz uninteressanten - Privatleben von Scott ausgefüllt. Was mir im Moment ein wenig dürftig vorkommt.Ich habe mir mal ein ganz klein wenig Eure Anmerkungen durchgelesen und ich ahne das Schlimmste. Viel mehr scheint da ja nicht mehr zu kommen.Na, schauen wir mal. Wenigstens liest es sich flüssig! :thumb:Bis dennen,Henrik

Bearbeitet von Henrik Fisch, 09 November 2005 - 09:37.

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#57 Sullivan

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Geschrieben 09 November 2005 - 09:37

Hmm, das ganze Paradoxon um die Chronolithen ist mir nie störend aufgefallen und Wilson hält sich im Grunde alle Möglichkeiten offen. Die Handlung endet bevor es mit Kuin richtig losgeht so dass alles weitere dem Leser überlassen bleibt. Die "wissenschaftliche Erklärung" war mir viel zu sehr an den Haaren herbeigezogen und hat mich auch nicht sonderlich interessiert. Dafür waren die anderen Themen zu spannend.Sullivan

#58 Matthias

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Geschrieben 09 November 2005 - 10:52

Stichwort Wissenschaft:Das war für mich einer der (kleinen) Kritikpunkte des Buches. Die theoretischen Ausführungen zu der Tau-Thematik sind - gelinde gesagt - Unfug. Hier hat der Autor noch etwas Potential verschenkt. Mit ein wenig mehr Recherchen hätte die Story noch mehr Inhalt bekommen und die HardSF-Freunde hätten sich freuen dürfen (Vergleich: "Cosm").Chronolithen:(*Spoiler*)Möglicherweise hat der Autor den Ursprung der Chronolithen absichtlich schwammig definiert. An dieser Stelle sind parallelen zu "2001" erkennbar.
Lieblingsautoren: Alastair Reynolds, R.C. Wilson, G. Benford

#59 Henrik Fisch

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Geschrieben 10 November 2005 - 13:41

Ich bin immer noch nicht durch, aber wenigstens mit Teil 2 fertig. Und das ist auch gleich mein größter Kritikpunkt: Dieser Abschnitt über die Flucht der Kinder und nach deren Suche war für mich völlig für die Tonne. Der hatte so gut wie nichts mit Science-Fiction zu tun. Mein Daumen neigt sich immer mehr waagerecht. Wenn das so wie bisher weiter geht, dann gibt†™s von mir nur 6 Punkte.

Bis dennen,
Henrik

Bearbeitet von Henrik Fisch, 10 November 2005 - 14:40.

Gerade fertig gelesen
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Geschrieben 10 November 2005 - 14:39

Waagerechter Daumen...:)

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