Michael R. Baier - CORUUM
#31
Geschrieben 21 November 2005 - 08:51
#32
Geschrieben 21 November 2005 - 10:50
#33
Geschrieben 22 November 2005 - 07:05
#34
Geschrieben 22 November 2005 - 08:32
Zwischenstand nach 40 Seiten: [natürlich Spoiler]
Das Buch beginnt etwas zäh. Insbesondere hat der Autor anscheinend die Angewohnheit sehr viel im Plusquamperfekt einzuflechten, was ich persönlich - gerade am Anfang - sehr hinderlich für den Lesefluss finde.
Trotzdem rollt die Handlung schnell an. Der (vermeintliche?) Tod von Pete hat mich getroffen, er war mir innerhalb weniger Seiten ans Herz gewachsen.
Donavon scheint eine Art Snob zu sein, ist aber sympathisch genug, um seiner Handlung zu folgen.
Der Stil hakt an einigen Ecken, die Kommasetzung erscheint mir manchmal dubios und der Satz hat kleine Fehler. Das ist aber nichts, was ein routinierter Lektor nicht mit links auswetzen könnte, außerdem habe ich Bücher aus großen Verlagen gesehen, die wesentlich mehr Fehler enthielten. Die Spannung mindert das nicht.
Insgesamt hat mich der Einstieg an eine klassische Opera im Stil von Arthur C. Clarkes und Gentry Lees erweitertem Rama-Zyklus erinnert. Ich bin sicher, dass das Buch dieses Versprechen zumindest einlösen kann.
#35
Geschrieben 22 November 2005 - 09:43
Ich bin mittlerweile mit dem 9. Kapitel durch und frage mich, wieso das Buch mehrfach die Höchstwertung bekommen hat. Es ist flott geschrieben mit guten Aufhängern (Hieroglyphen, Mayas, Extraktion, Kriegerkultur) und einer interessanten, wenn auch mittlerweile etwas konstruierten Handlung, aber durch die flachen Charaktere und deren mangelnde Interaktion würde ich es maximal auf das Niveau von DIAMANT (A. Brandhorst) setzen.
Negativ im 9. Kapitel fallen die vielen Perspektivenwechsel auf:
- Miguel (wer war denn Miguel?) bekommt einen kurzen Auftritt und schon ist er wieder weg.
- Ashia weiß gar nicht, in was für einer Gefahr sie schwebt. Sie hat ihren letzten Auftrag verhauen und steht kurz vor der Auslöschung durch die Geheimorganisation - sie benimmt sich aber ganz anders.
- Ashias Auftritt beim "Depot" fand ich merkwürdig. Wenn ihr Anzug sie beschützt, dann sind Kommentare wie "sie hätte im nächsten Moment geröstet werden können" überflüssig. ODER sie muss sich viel vorsichtiger bewegen, falls es eine echte Gefahr gibt. Wieso sie die Panzer nicht beachtet hat, ist ebenfalls komisch und passt nicht in das Bild - Kampferfahrung hat sie, wieso also so naiv vorgehen?!
- Donavon ist immer noch der allwissende Snob. Das ist okay, aber ein bisschen mehr Realismus würde ihm gut tun.
Das soll jetzt nicht zu negativ klingen sondern nur meinen Eindruck verdeutlichen, dass ich Coruum nicht ganz oben auf der Skala sehe. Das Buch motiviert zum Weiterlesen und ich bin gespannt, wie es weitergeht.
@lapismont:
Hoffentlich nicht. Auf 600 Seiten sollte eine Geschichte doch zu Ende erzählt werden können.Es ist natürlich eine Gemeinheit, den Roman abrupt enden zu lassen.
Sullivan
#36
Geschrieben 22 November 2005 - 09:56
#37
Geschrieben 22 November 2005 - 10:12
ich lese noch fleißig mit, bin aber auch gerade jetzt heute morgen auf Seite 300 angelangt. Also die Stelle, wo die Außerirdischen bereits um die Erde kreisen und den Sender zerstören wollen.
Leider komme ich im Moment aus privaten Gründen abends nicht so wirklich dazu, meine Eindrücke zu beschreiben. Aber ich bin mit dem Roman auch nicht mehr so ganz zufrieden. Die Reaktion der Forscher bei der Entdeckung des „Lagers“ fand ich sonderbar und nicht nachvollziehbar - alles voller außeririscher Artefakte und die freuen sich ausschließlich über einen gut erhaltenen Leichnam eines Maya - und das Hin und Her in Kapitel 8 mit Donavon, Miguel und Sinistra fand ich auch etwas befremdlich. Hat meinen Lesefluss etwas behindert.
Auch das Verhalten von Ashia kann ich nicht ganz nachvollziehen. Genau wie Du sagst: Sie hat einen Auftrag vergeigt und trotzdem verhält sie sich wie die Arroganz in Person, obwohl ihr deutlich zu verstehen gegeben wurde, dass sie dieses mal keinen Mist bauen darf. So hat sie zwar das Kommando über die Bodentruppen aber ausdrücklich nicht über das Schiff. Und trotzdem gibt sie dem Kapitän im nächsten Atemzug sofort Befehle. Da fehlt für den Leser einfach eine klitzekleine Einführung in die Gedankenwelt der - Entschuldigung - blöden Schlampe!
Dass Donavon irgendwie immer als Klugscheißer daher kommt, stört mich dagegen gar nicht so. Ganz im Gegenteil fand ich es beruhigend, dass da mal wenigstens einer ist, der dem Leser erklärt was Sache ist.
Bis dennen,
Henrik
Gregory Benford, Larry Niven, "Himmelsjäger"
Gerade am Lesen
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Gerade gesehen
Serie "Mad Men"
#38
Geschrieben 22 November 2005 - 16:45
#39
Geschrieben 22 November 2005 - 19:47
Da bin ich aber froh, dass das noch jemand bemerkt hat...Donavon scheint eine Art Snob zu sein, ist aber sympathisch genug, um seiner Handlung zu folgen.
Ich bin auch noch am Ball, beim siebenten Kapitel, und habe einen ähnlichen Eindruck wie Sullivan.
Es gibt viele schöne und auch anspruchsvoll geschriebene Stellen, wobei es ist mir bislang dennoch ein wenig zu Mainstream ist.
Mir fehlten die psychologischen Feinheiten (vielleicht müsste man eher von Grobheiten sprechen), als Donavon nebst Gefolgschaft schier unglaubliche Entdeckungen macht, die sie mit unnatürlicher Gelassenheit meistern.
Das Buch liest sich sehr flüssig, wobei mir im Moment die Ereignisse im Roten Nebel mehr zusagen.
#40
Geschrieben 23 November 2005 - 08:49
#41
Geschrieben 23 November 2005 - 09:37
Ah, das ist mir entgangen. Ich hatte den Eindruck als ob sie sich zu leichtsinning verhält. @Naut:In der angesprochenen Szene will Ashia eigentlich unentdeckty bleiben. Sie zerstoert daher die Panzer nicht, sondern makiert sie auf ihrem "Freund/Feind" System.
Ja, es scheinen tatsächlich nur Menschen mitzumachen. Das wirft einige Fragen auf, aber damit warte ich lieber bis zum Ende. Eigentlich schade, dass sich die Völker so ähnlich sind... Mein vorläufige Wertung wäre 6/10 bzw. 4/7. SullivanDie Kultur ist sehr nahe, aber das macht nichts, es sind ja schließlich Menschen (soweit ich das verstanden habe).
Bearbeitet von Sullivan, 23 November 2005 - 09:39.
#42
Geschrieben 24 November 2005 - 12:15
"Werden bei den normalen Sprüngen die Potentiale der Tore erhöht, so dass sie irgendwann nicht mehr stabil sind? Reicht es nicht, wenn einmal Energie reingepumpt wird um das Potentialgefälle zu bekommen oder wodurch erhöht sich die Energiemenge?"
Im Roman wird davon ausgegangen dass es ein Energiegefälle vom hypothetischen Mittelpunkt des Universums (Ort des Urknalls) nach aussen gibt.
Diese Unterschiede von Potentialen (also unterschiedliche Entfernungen vom Mittelpunkt) werden von den Bewohnern des Coruum-Universums genutzt um Sprünge durchzuführen.
Was passiert, wenn eine Verbindung zwischen zwei unterschiedlichen Potentialen "ungeschützt" erfolgt, zeigt sich bei der Implosion des Tores bei Keleeze' Ankunft.
Bei Sprüngen, basierend auf der Technik der Gilde und des Zentrums, werden diese Verbindungen sozusagen gewaltsam hergestellt, indem an den Potentialenden (vergleichbar mit Feldlinien) dieser Zugang zu einer solchen Potentiallinie aufgerissen wird. Die dazu benötigte Energiemenge ist überproportional groß, dass heißt, sie verändert das Potential an dieser Stelle nachhaltig.
Beobachtet man diese Veränderung über einen Zeitraum vom mehreren Zehntausend Jahren, so bilden sich an diesen Stellen lokale Energiezentren, die irgendwann - bei Überschreiten eines Grenzwertes - mit den dann stark unterschiedlichen Nachbarpotentialen reagieren. Das kann man sich als eine vernichtende Katastrophe vorstellen.
Und dann gleich die nächste Frage: mit der neuen Technik wird ein Ausgleich geschaffen. Werden dadurch nicht die Potentiale angeglichen (um die Energie zu liefern) und verschwinden irgendwann? Oder pumpt man dann wieder Energie rein?
Die Tortechnik der 7K ist feinfühliger. Sie erkennt die exakten Potentialunterschiede und die (neuen Tore] sichern beide Enden zusätzlich gegen Verluste ab. Es werden keine Potentiale verändert (sieht man von der für den Sprung abgezweigten Energie ab - aber das ist vergleichbar mit einem Tropfen aus dem See).
Das bedeutet im Bereich der 7K existieren diese lokalen Energiezentren nicht.
@Sullivan
Was ist Deiner Meinung nach zu viel im Roman?
#43
Geschrieben 24 November 2005 - 13:38
okay, danke für die Erklärung. Wie kann man sich diesen "Zugang" zu den Potentialen vorstellen? Bei der alten Technik wird ein Sprungtor erschaffen. Wie läuft das bei der neuen Technik ab? Gibt es bereits die "Öffnungen" o.ä. die man nur noch benutzen muss?
Damit meinte ich hauptsächlich die Ereignisse im Roten Nebel. Du strickst ein sehr komplexes Bild, aber dadurch bleibt die Story auf der Strecke. Ich nenne mal einige Stichpunkte:@Sullivan
Was ist Deiner Meinung nach zu viel im Roman?
1. die Ereignisse auf dem Vergnügungsplaneten (Überfall, Kopf ab)
2. die Kirche als Geheimorganisation, Körperwechsel, Archiv, etc.
3. die Kulturaufsicht und ihre Rolle
4. die geschichtlichen Ereignisse um die 7 Königreiche
5. die Gilde
- ...
Man erhält ein sehr umfassendes Bild vom erschaffenen Universum, aber mir wäre es lieber gewesen, es wäre mit ein oder zwei Protagonisten passiert. Wenn ich an Punkt 1 denke, alleine dieses Thema hätte einen spannenden längeren Teil abgegeben. Oder die Kirche, wenn du ihr mindestens soviel Raum eingeräumt hättest wie dem König (der auch zu kurz kommt), wären die Ereignisse viel intensiver gewesen.
Was ist eigentlich deine Theorie, wieso die Völker im Roten Nebel menschenähnlich sind? Kommt die Erklärung noch oder ist das eine Prämisse?
Sullivan
#44
Geschrieben 24 November 2005 - 16:41
Das war genau das, was mir an dem Buch so gefallen hat: Man musste seinen Grips nutzen, um alles zu ordnen und sich die Zustände in dem Universum zu ergründen. Aber sicherlich ist das Geschmackssache. Ich fand dies großartig und Du hättest Dir eine Konzentration auf wenige Protagonisten gewünscht.Damit meinte ich hauptsächlich die Ereignisse im Roten Nebel. Du strickst ein sehr komplexes Bild, aber dadurch bleibt die Story auf der Strecke. Ich nenne mal einige Stichpunkte:@Sullivan
Was ist Deiner Meinung nach zu viel im Roman?
1. die Ereignisse auf dem Vergnügungsplaneten (Überfall, Kopf ab)
2. die Kirche als Geheimorganisation, Körperwechsel, Archiv, etc.
3. die Kulturaufsicht und ihre Rolle
4. die geschichtlichen Ereignisse um die 7 Königreiche
5. die Gilde
- ...
Bearbeitet von Sullivan, 24 November 2005 - 16:55.
#45
Geschrieben 24 November 2005 - 16:54
Ich lese das Buch erst mal zu Ende und halte mich mit Kritik vorerst zurück bevor es zu negativ aufgefasst wird.Das war genau das, was mir an dem Buch so gefallen hat: Man musste seinen Grips nutzen, um alles zu ordnen und sich die Zustände in dem Universum zu ergründen.
Nichts gegen ein komplexes Szenario, Rusch, aber im Moment ist keine "Belohnung" für den Leser in Sicht. Nehmen wir z.B. den Vergnügungsplaneten mit den "Strafzöllen" und dem Auftritt der Kirche. WAS für ein Szenario oder, um es mit Goethe zu sagen, "verweile doch, du bist so schön". Wieso diesen Augenblicken nicht ein wenig mehr Zeit widmen (wie zu Beginn) damit man tiefer eintauchen kann? Oder solche Ideen nur andeuten und der Fantasie des Lesers überlassen? Dieses Umschwenken nach wenigen Seiten stört mich.
Genug geklagt, morgen mehr. Wahrscheinlich relativiert sich alles.
Sullivan
#46
Geschrieben 24 November 2005 - 17:16
[quote name='Rusch' date='24 Nov 2005, 16:47']Nichts gegen ein komplexes Szenario, Rusch, aber im Moment ist keine "Belohnung" für den Leser in Sicht. Nehmen wir z.B. den Vergnügungsplaneten mit den "Strafzöllen" und dem Auftritt der Kirche. WAS für ein Szenario oder, um es mit Goethe zu sagen, "verweile doch, du bist so schön". Wieso diesen Augenblicken nicht ein wenig mehr Zeit widmen (wie zu Beginn) damit man tiefer eintauchen kann? Oder solche Ideen nur andeuten und der Fantasie des Lesers überlassen? Dieses Umschwenken nach wenigen Seiten stört mich.
[/quote]
Hm, das klingt doch eigentlich fast schon positiv.
Nun, ich liebe es, mir Dinge auszumalen und ein Universum Schlaglichtartig vorgestellt zu bekommen. Natürlich könnte Michael ein bißchen mehr verweilen und aus der Trilogie etwas machen, dass Hamiltons Armageddon Zyklus gleicht, aber ein Semiprofessioneller Autor kann so etwas halt nicht machen. Es ist eben auch eine Frage der Zeit, wenngleich ich mir wünschen würde, Michael würde Profi werden, denn er hat ohne Zweifel großes Talent.
#47
Geschrieben 24 November 2005 - 20:14
#48
Geschrieben 24 November 2005 - 20:37
Das ist etwas, das ich eher als positiv empfinde. Ich habe schon Bücher gelesen, in denen dem einzelnen Charakter zuviele Seiten gewidmet wurden, das wurde dann auf Dauer langweilig. So ist es aber ganz gut.in der ersten Hälfte des Buches waren die Abschnitte länger während jetzt alle 3-10 Seiten zu einer anderen Person gewechselt wird.
Ich bin erst auf Seite 323. Das letzte Kapitel fand ich sehr gut (Ashia untersucht das Depot). Ich muss immer wieder über die Arroganz dieser Frau den Kopf schütteln. Sie ist doch schließlich auch ein Mensch, oder etwa nicht? Und doch nennt sie die Menschen auf der Erde abwertend "Exemplare".
(Diese Charaktereigenschaft paßt gut zu ihr und in die Handlung; wären alle Personen im Buch nobel, würde ich es in die Ecke werfen.)
Dem hier angesprochenen Thema "zu viele Noten" stimme ich zu. Manchmal ist weniger eben mehr. Man muss nicht alles in ein Buch packen, die Ideen (übrigens sehr gute) für mindestens fünf weitere Romane sind da, also warum gleich alles in den ersten packen?
***
Aelita
#49
Geschrieben 25 November 2005 - 09:23
So leid es mir tut, aber ich bin fast völlig gefrustet und deshalb draußen. Denn:
Ich habe die Stelle noch zweimal gelesen und beim besten Willen habe ich nicht im Ansatz mitbekommen, dass dort ein ganz anderer Kapitän von Ashia Befehle erteilt bekommt. Was mich zu dem großen Problem des Romans führt: Es gibt zu viele Personen die zu schnell eingeführt werden, zu viele Namen einer unbekannten Kultur, zu viele Stichwortgeber ohne Charakter.@Henrik
Ashia erteilt Kapitaen Aw`Sellin Befehle, das er ihr untersteht. Mit dem Eintreffen der Z-Z Truppen aendert sich das durchaus. Hier hat sie es mit Sadooni zu tun, der ihr anfaenglich folgt. (s.o.)
Insgesamt hat Ashia natuerlich am meisten "Druck" von den handelnden Charakteren - und da lasse ich sie auch noch nicht so bald raus.
Wir sprechen hier wohlgemerkt von Belletristik, also Unterhaltungsliteratur und nicht von einem Lehrbuch in außerirdischer Geschichte. Damit ich die Personen erfassen kann, muss eine Charakterisierung stattfinden. Das hat bei Donavon am Anfang des Buches gut geklappt, denn während seines Besuches in Schottland konnte man ihn kennen lernen. Der Leser weiß: „Aha, das ist der Schottland-Typ mit einem Hang verottenden Maya-Ruinen und altem selbstgebrautem Whisky und der hat einen ziemlich starken Clan-Kollegen“. Das hat auch bei Ashia noch ganz gut funktioniert. Der Leser weiß: „Aha, das ist die Tusse, die da irgend einen ziemlichen Mist gebaut hat, der sie fast den Kopf kostete.“ Wobei allerdings schon ein wenig schleierhaft ist, was denn da so katastrophal schief gelaufen ist, dass es sie gleich das Leben kosten könnte. Und warum man sie denn trotzdem am Leben lässt.
Es hört aber komplett bei allen anderen handelnden Personen auf, weil eben nichts im Hintergrund stattfindet. Da ist es mir völlig egal, wie jemand heißt; es muss eine Geschichte mit diesem Namen verbunden werden. Sonst ist es völlig wurst, was da noch alles Spannendes passiert, weil mir auch die betroffenen Personen völlig wurst sind.
Ich bin jetzt mit Kapitel 10 fertig - also etwa bei Seite 350 - und die Beschreibungen um die Geschehnisse mit dem neuartigen Sprungtor. Dank der ganzen Namen und der damit für den Leser verbunden unklaren Prioritäten der Handelnden war das Kapitel anstrengend. Ich schaue auf die Überschrift von Kapitel 11 und sehe „Ruf Astroon“. Noch ein (neuer?) Name der mir nichts sagt, und der mir wirklich völlig egal ist, weil ich damit nichts verbinde. Ich habe einfach keine Lust mehr mich mit noch mehr Personen herumzuschlagen.
Mag sein, dass das jetzt unfair ist, Michael, aber ich bin wirklich richtig frustriert. Und deswegen werde ich den Roman wohl nicht zuende lesen.
Bis dennen,
Henrik
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#50
Geschrieben 25 November 2005 - 09:43
#51
Geschrieben 25 November 2005 - 09:55
#52
Geschrieben 25 November 2005 - 10:31
Wobei es Jordan irgendwie gelingt, dem Leser all die Figuren so nahezubringen, dass man sich an diese Erinnern kann.Ich hab die Anzahl der Personen gar nicht als so unhandlich empfunden, aber ich lese auch Das Rad der Zeit.
Ein Glossar bringt nicht viel. In 80 % der Fälle findet man die Begriffe, die man gerade sucht, nicht. Das war beim Rad der Zeit so. Das war im Glossar zu Brandhorst Kantaki Trilogie so, das war bei Stross`Singularität so.
#53
Geschrieben 25 November 2005 - 10:55
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#54
Geschrieben 25 November 2005 - 12:23
Hier ist allerdings einiges nicht leicht nachzuvollziehen, was ich aber als ein Stilmittel des Autors ansehe. Es fügen sich immer wieder Details aneinander, so dass ich dies nicht als Frust empfinde.
Eine wichtige Säule scheint mir Ashia zu sein, und gerade ihr Eintreffen in Ruthpark ist eine der besten Stellen im Roman (ich bin jetzt bei Kapitel 11), finde ich. Ich war zwar darauf eingestellt, jetzt einen bedeuten Schritt weiterzukommen, aber das Gegenteil ist der Fall. Allerdings auf eine sehr spannende Art und Weise.
Auch wenn ich immer noch keine wirkliche Vorstellung von der Extraktion habe, so sehe ich das nicht als Unvermögen des Autors an, sondern als einen ziemlich geschickten Schachzug. So stehen diejenigen, von denen man eigentlich die wichtigen Aufschlüsse erwartet, selbst vor einem Rätsel.
Die Verschleierung um Harkcrow ist schon schon ungemein interessant.
Auch wenn ich denke, verflixt, jetzt möchte es aber etwas genauer wissen. Was hat es z.B. mit dem Thieraport auf sich, der in der Zeit noch weiter zurück geht bezüglich der Ereignisse in Coruum.
Henrik,
ich bin wirklich erstaunt darüber, dass Du während einer der besten Passagen des Buches die Flinte ins Korn wirfst. Auch wenn ich Deine Kritik nachvollziehen kann, so ist doch die Geschichte an sich so interessant, dass man wissen möchte, was es nun genau damit auf sich hat.
Ein klein wenig nervös werde ich nur angesichts der Tatsache, dass es sich hier um den ersten Band handelt, und ich womöglich am Ende mit leeren Händen dastehen könnte.
Mal sehen.
#55
Geschrieben 25 November 2005 - 14:05
#56
Geschrieben 25 November 2005 - 14:25
Die beste Passage des Buches war bisher für mich das vorhergehende Kapitel (ich glaube 9), bei dem das Lager sowohl aus der Sicht von Donavon als auch Ashia gesehen wurde. Das war wirklich klasse. Wobei ich auch hier rein logisch nicht mitbekommen habe, dass Ashias Kampfanzug die Panzer deswegen ausgeschaltet hat, weil sie diese vorher markiert hat; hätte ja auch eine ganz normale Gegenwehr-Reaktion sein können. Das nachfolgende Kapitel ist auf den zwei Seiten beim Kollaps des Sprungtors ja auch interessant. Nur wie gesagt hebt das nicht die Kritikpunkte auf, die ich weiter oben schon ausführte.
Kleines krasses Gegenbeispiel: Ich lese im Moment auch „Der Erbe Dschainas“ von Neal Asher. Und da kommen haufenweise Protagonisten vor, die auch allesamt komische Namen haben. Nur die Leutchen kann ich auseinander halten. Ich habe das Buch jetzt während der Lesephase von „Coruum“ beiseite gelegt. Ich wette, dass ich jetzt, wenn ich den Rest von „Dschaina“ lese, überhaupt keine Probleme habe, wieder in den Roman hinein zu kommen. Ich bezweifle stark, dass mir das auch mit „Coruum“ gelingen würde.
Ich wage ja auch gar nicht eine Wertung abzugeben †¦
Bis dennen,
Henrik
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#57
Geschrieben 25 November 2005 - 14:53
Ja, genau so sehe ich das auch, deswegen stutzte ich. Wobei ich es allerdings auch kenne, dass ich ein Buch zur Seite lege, wenn mir zu vieles nicht nachvollziehbar erscheint. Gespannt bin ich aber auch deshalb, weil mir die ganze Angelegenheit um die Gilde und den (irdischen) Menschen wie ein gewaltiger Logikfehler vorkommt. Oder wie eine äußerst raffiniert eingefädelte Geschichte. Aber so richtig auf die Barrikaden ist ja noch niemand gegangen wegen des (vorläufigen) Schlusses.Die beste Passage des Buches war bisher für mich das vorhergehende Kapitel (ich glaube 9), bei dem das Lager sowohl aus der Sicht von Donavon als auch Ashia gesehen wurde. Das war wirklich klasse.
#58
Geschrieben 25 November 2005 - 15:25
so schlecht ist das Buch nun wiederum nicht, dass du es nicht zu Ende lesen solltest. Bei den Kritikpunkten bin ich aber mit dir! Meine Wertung lautet 4 von 9 bzw. 3 / 7 auf meiner persönlichen Skala.
Ich habe mir mal die Mühe gemacht, die Handlungssprünge zu visualisieren. Mehr dazu auf meiner Homepage in diesem Essay: Die Struktur von Coruum. Beim Erstellen der Übersicht habe ich endlich den Faden wiedergefunden, wer was macht, dafür fällt das Gesamturteil um so vernichtender aus:
- Ab Kapitel 9 wird das Geheimnis um die Extraktion und dem vergessenen Farmplaneten nur noch aufgebauscht, aber der Lösung kommt man keinen Schritt näher. Das meinte ich mit der Belohnung für den Leser, wenn man sich schon durch die ganzen Details beißt, dann sollte am Ende mehr als ein hübscher Rahmen übrigbleiben.
- Henrik hat es erwähnt, mit Ruf Ashroon wird schon wieder ein Charakter eingeführt. Er hat sogar eine richtig gute Handlung, aber die passt nicht zum Rest des Buches. Wirklich geärgert hat mich, dass er nach seinem längeren Auftritt in Kapitel 11 in der Versenkung verschwindet.
- Die ganze Action zum Schluss ist nicht so mein Ding. Gut geschrieben aber mir war es zuviel (Pech für mich, dass dem Angriff soviel Platz eingeräumt wird). Außerdem wäre hier ein guter Zeitpunkt gewesen, um stärker auf Ashia einzugehen und mit ihr zusammen den Plan zu schmieden, die lästigen Soldaten (Z irgendwas) auf elegante Weise loszuwerden. Schade, verpasst.
- Der Schluss: Was genau ist denn nur eine ''Extraktion''? Wieso fehlen die Informationen über Coruum? (Das sind übrigens die beiden Geheimnisse, die mich zum Anfang sehr neugierig gemacht haben und die jetzt ungelöst im Raum stehen.) Wo kommen die Völker im Roten Nebel her, was war denn so besonderes am Verschwinden von Harkcrow? Wie geht es mit Keleeze weiter? ...
Falls es Michael Baier gelingt, im zweiten Teil die Handlungsfäden zusammenzufassen, erhöht sich die Wertung um 2 Punkte.
Sullivan
- Oben stehen die 14 Kapitel
- Links sind die Charaktere, aus deren Perspektive erzählt wird. Chronologisch sortiert nach ihrem Erscheinen, hinter dem Namen ist zusammengefasst die Anzahl der Seiten, auf denen sie zum Zuge kommen.
- Ganz unten sind die Seitenzahlen, sie entsprechen nicht den tatsächlichen Seiten weil ich die leeren Seiten rausgenommen habe.
- Personen, die zusammengehören, haben die gleichen Farben:
* die Leute auf der Erde
* Ashia und Ten O'Shadiff von der Geheimorganisation
* der König und seine Untergebenen (Keleeze, Ruf, ...)
Bearbeitet von Sullivan, 25 November 2005 - 15:31.
#59
Geschrieben 25 November 2005 - 16:43
Ähm,
gepaart mit†¦ so schlecht ist das Buch nun wiederum nicht, dass du es nicht zu Ende lesen solltest.
Und Du fragst mit Blick auf meine Kritik noch, warum ich keine Lust mehr habe weiter zu lesen? Offenbar habe ich mir ja genau das richtige Kapitel zum Aufhören ausgesucht.†¦ mit Ruf Ashroon wird schon wieder ein Charakter eingeführt. Er hat sogar eine richtig gute Handlung, aber die passt nicht zum Rest des Buches. Wirklich geärgert hat mich, dass er nach seinem längeren Auftritt in Kapitel 11 in der Versenkung verschwindet.
Meine Wertung wäre übrigens bei 6 von 10 gelandet.
Irgendwie finde ich, das sich die beiden Romane dieses Lesezirkels ganz gut ergänzen: Was der eine zu viel hat, hat der andere zu wenig und umgekehrt.
Bis dennen,
Henrik
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#60
Geschrieben 25 November 2005 - 19:15
Das Buch ist auf jeden Fall flüssig geschrieben und als Neal Asher Fan wirst du mit den letzten 3 Kapiteln viel Spaß haben.Und Du fragst mit Blick auf meine Kritik noch, warum ich keine Lust mehr habe weiter zu lesen? Offenbar habe ich mir ja genau das richtige Kapitel zum Aufhören ausgesucht.
Interessanterweise haben mir die "Chronolithen" sehr gut gefallen, die von euch genannten Kritikpunkte wurden locker durch die Handlung und den Protagonisten wett gemacht. Okay, die ganze Theorie um die Chronolithen war recht schwach, aber darüber konnte ich hinwegsehen.
Sullivan
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