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Uwe Post: Pizza Cipolla Redoc


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20 Antworten in diesem Thema

#1 yiyippeeyippeeyay

yiyippeeyippeeyay

    Interstellargestein

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Geschrieben 17 November 2005 - 15:16

Die Cyberpunk-Monate schleichen auf der dunklen Seite des Board-Broadways weiter mit der 2.-platzierten Gechichte des Wettbewerbs der Cyberpunk-Community.de (hiernach CPC), nämlich

Pizza Cipolla Redoc von Uwe Post, auch Mitglied hier.

Der Link führt zur öffentlichen KG-Seite der CPC, wo diese Variante (eine andere als vor kurzem in der "c't" veröffentlicht wurde) inzwischen wieder als Download bereit gestellt wurde (danke, CPC!).

Ich wiederhole unser momentanes Motto: Wir haben uns vorgenommen, die CPC-Texte NICHT auf ihre Zugehörigkeit zum Cyberpunk-Genre hin zu beurteilen. :thumb:

Da die Geschichte kurz ist, setze ich mal 10 Tage dafür an. Je nach Laune der Kommentierenden folgt dann die 3. Platzierung einige Tage vor Monatsende. Watch this (cyber)space! (Ähm, genauergesagt, das KG-Lesezirkel-Forum...)

Brillen an!

/KB

Yay! Fantasy-Reimerei Mitte August...
[..] Verzweiflung beschlich sie im Stillen.

Da ergriff eins der kleinsten das Wort:

"Wenn sich all unsere Wünsche erfüllen,

dann wünschen wir einfach mit Willen

die Wünsche-Erfüllung fort!"

Sie befolgten den Rat und von Stund an war

wieder spannend das Leben und heiter.

Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr

und vielleicht gar ein wenig gescheiter.

(BewohnerInnen der Stadt der Kinder, aus der "Geschichte vom Wunsch aller Wünsche", aus Die Zauberschule & andere Geschichten, Neuauflage im Thienemann-Verlag, S. 93, von Ende)


#2 yiyippeeyippeeyay

yiyippeeyippeeyay

    Interstellargestein

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Geschrieben 18 November 2005 - 09:28

(Ah, d. Letzte ist diesmal d. Erste! ;)) Tolles Leseerlebnis! Erstaunliche Disziplin beim Strukturieren (schön dass man mal ein Beispiel hat davon, wie viel das allein ausmachen kann)... Auch schafft der Autor eine Balance zwischen hyperbolischer und trockener Sprache, wobei Letzteres durch die knappen Dialoge gestützt wird. Technisch folge ich nicht allem ({ACHTUNG - SPOILER in dieser Klammer!:} ein zersplittertes KI-Programm, das es schafft, Adressen für Spam-Mails zu besorgen & diese zu versenden, schafft es nicht, Spamfilter zu umgehen?) , aber was soll's; die Story hat Humor, tolle Ideen, Wortkunst - in einem Wort: Chuzpe!

Für mich war der (eigentlich gar nicht in Erscheinung tretende) Pizzabote auch eine Referenz zu Snow Crash. (Gilt das unter CP-Fans eigentlich als CP-Werk?)

Im Vergleich zum 1. Platz gefällt mir persönlich auch dieser Wettbewerbsbeitrag besser.

Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 18 November 2005 - 14:00.

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#3 Jürgen

Jürgen

    CyberPunk

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Geschrieben 18 November 2005 - 12:06

@Yip

Für mich war der (eigentlich gar nicht in Erscheinung tretende) Pizzabote auch eine Referenz zu Snow Crash. (Gilt das unter CP-Fans eigentlich als CP-Werk?)

Aber selbstnatürlich !

Snow Crash nahm die Elemente des ursprünglichen Cyberpunks und "aktualisierte" sie mit den Einflüssen der 90er Jahre Kultur ( Skateboards u. ä. ). Stephenson galt zu dieser Zeit als "Sprecher" der Cyberkultur und publizierte zahlreiche Artikel und Essays im amerikanischen Magazin Wired.

Das er erst mit Diamond Age zeigte, was er als Geschichtenerzähler und Schriftsteller drauf hat, schmälert aber den Erfolg von Snow Crash nur unwesentlich.

Gruß
Jürgen
Aus dem Weg! Ich bin Sys-Admin...

#4 Sullivan

Sullivan

    Autarchonaut

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Geschrieben 18 November 2005 - 13:45

Ich stimme yippie voll zu, eine sehr gelungene Geschichte von Uwe die einfach Spaß macht. Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte er den 1. Platz verdient gehabt. :fun:

Beim zweiten Lesen wird deutlich, wie gut die Strukturierung gelungen ist. Dadurch gibt es Platz zum Erzählen der Anekdoten und parallel dazu wird die Geschichte vorangetrieben bzw. die Auflösung vorbereitet.

;)

Die Sache mit dem Pizzaboten ist mir als "Referenz" gar nicht aufgefallen. Uwe, hattest du an Snow Crash gedacht?

Sullivan

#5 Morn

Morn

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Geschrieben 18 November 2005 - 13:56

Mir hat die Geschichte nicht so ganz gut gefallen. Leider kann ich aber ueberhaupt nicht den Finger darauf legen und sagen, das ist es. Eigentlich ist alles da: ein toller Einstieg, die Spannung aufbauenden Szenewechsel, eine hervorragende Idee (SPOILER: Das Weiterexistieren der Bewusstseinssplitter in sozusagen drei Leben nach dem Tod ; SPOILERENDE) und Spass beim Lesen. Aber trotzdem war ich am Ende etwas enttaeuscht. Ich schaetze, meine Erwartung, die sich im Laufe der Geschichte gebildet hat, wurde nicht erfuellt. Nur kann ich leider ueberhaupt nicht sagen, was ich erwartet haette. Schon seltsam. Damit ist aber auch klar, dass ich Franks Geschichte dieser hier vorziehen wuerde.

#6 Jueps

Jueps

    Klabauternaut

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Geschrieben 18 November 2005 - 18:15

Auch mir hat der Asphaltgarten besser gefallen als "Pizza Cipolla Redoc".Dieses Werk hier ist sicher gekonnt, spricht mich aber trotzdem nur wenig an. Wir schauen immer mal für einen Moment auf einen Charakter, und weg. Bei mir kommt da so gar kein Lesespaß auf.Die Grundidee mag recht clever sein, kommt aber in meinen Augen stellenweise nur sehr dürftig (und ich meine damit kein weises Zum-Denken-Anregen) rüber. Ich habe nach dem Lesen überhaupt kein Gefühl von Nachdenklichkeit/Erstaunen/Befriedigung/Zufriedenheit/Gerührtheit - kurz gesagt, es bleibt bei mir leider gar nichts haften. Mein Fazit: 6 von 10 etwas rausgewachsenen Schwarztönungen auf dem Gothic-Kopf.

»Ich bin nicht besonders helle, und es dauert ein bißchen, bis ich etwas kapiere. Aber wenn du mir Zeit läßt, dann werde ich lernen, dich besser zu verstehen als irgend jemand sonst auf der Welt.«


#7 yiyippeeyippeeyay

yiyippeeyippeeyay

    Interstellargestein

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Geschrieben 18 November 2005 - 18:32

Kurze (NICHT-rhetorische) Nebenfrage zu unseren unterschiedlichen Geschmäckern: Würdet ihr beiden euch den eher als konservativere Leser einschätzen, die mit experimentellen Schreibrahmen wenig anfangen können? Aufs Kino gemünzt: Wie gefielen euch z.B. chronologisch zerstückelte Filme wie 21 Gramm und/oder Memento? Ich frage, weil ich mir vorstellen kann, dass der Geschmack für so was entwickelt werden muss. (21 Gramm war für mich anfangs ein Schock, aber inzwischen komme ich mit dergleichen besser klar und genieße es: Ein Puzzle, das man beim Lesen, oder danach, zusammenfügen muss...)

Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 18 November 2005 - 18:39.

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Yay! Fantasy-Reimerei Mitte August...
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#8 Morn

Morn

    Temponaut

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Geschrieben 18 November 2005 - 19:42

Ich wuerde mich eigentlich in dieser Hinsicht nicht als konservativ einschaetzen. Gerade im Kino mag ich auch experimentelle Filme. Ich bin ein grosser Fan von "Memento", und "21 Gramm" hat mir auch sehr gut gefallen. (Ich habe beides im Kino gesehen.) Ich mag eigentlich solche Sachen.

#9 Jueps

Jueps

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Geschrieben 18 November 2005 - 20:38

Ich bin da eine Medaille mit zwei Seiten (yeaaah, ich bin aus Gold, juppi!);bei Filmen kann ich das auch genießen, verfolge wohlen Mutes, wie sich das Rätsel in meinem Kopf zusammensetzt, wenn sich die Handlung langsam aufrollt.Beim Lesen tu' ich mich (noch?) ein bissle schwer mit sowas. Ein mysteriöser oder ungewöhnlicher Start ist schön, aber ich möchte nicht wie hier die ganze Geschichte am Rätseln sein. Keine Ahnung, woran das liegt, aber bei geschriebenen Werken mag ich's einfach ein wenig verständlicher*.Kann schon sein, dass das mein Problem mit dieser KG war: Es war in meinen Augen recht anstrengend, die Ereignisse zu ordnen, analysieren, usw...*Mist. Das klingt jetzt so, als könnte ich mit clever verworrenen Geschichten nichts anfangen. Das will ich jetzt auch nicht behaupten. Nur so ganz abgefahren verrücktes Geschreibsel (nicht negativ gemeint, eher anerkennend) liegt mir nicht so. Ist doch angenehm, wenn der Schreiber seinem Leser zumindest teilweise eine Chance gibt, etwas woran er sich festhalten kann.

»Ich bin nicht besonders helle, und es dauert ein bißchen, bis ich etwas kapiere. Aber wenn du mir Zeit läßt, dann werde ich lernen, dich besser zu verstehen als irgend jemand sonst auf der Welt.«


#10 Thomas Sebesta

Thomas Sebesta

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Geschrieben 18 November 2005 - 21:06

Für mich ist die Geschichte, wie schon festgestellt, der Sieger.Ich hatte Anfangs meine Schwierigkeiten damit, aber nur weil ich sie nicht ernst genommen hatte (Tschuldigung :D ).Ich gebe Yipi recht - ein Puzzle, aber ein sehr gutes und schliesslich amüsantes. Mir gefällt der Humor der dahinter steckt und die Idee sowieso. Da ist es mir eigentlich wurscht (egal) ob ein zersplittertes KI-Programm es noch schafft EMail-Adressen zu orgnisieren oder den Spamfilter zu umgehen.Anscheinend fällt es der Geschichte schwer auf den ersten Eindruck zu punkten, sie gewinnt aber bei jedem weiteren Lesen. Beim Ersten ein bisschen Stirnrunzeln, beim zweiten Mal ein anerkennendes Nicktn und beim dritten Mal zumindestens ein Schmunzeln.Neugierig bin ich jetzt auf den Unterschied zur Veröffentlichung.Auf jeden Fall eine der besten Geschichten die ich in letzterer Zeit gelesen habe und ich meckere gern!Gratulation.GrußThomas

Thomas Sebesta/Neunkirchen/Austria

Blog zur Sekundärliteratur: http://sebesta-seklit.net/

Online-Bibliothek zur Sekundärliteratur: http://www.librarything.de/catalog/t.sebesta

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#11 Jueps

Jueps

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Geschrieben 18 November 2005 - 21:22

Ich verkünde hiermit, das Werk noch ein paar mal zu lesen, in den nächsten Tagen. Vielleicht machts mir dann ja mehr Spaß.

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#12 Naut

Naut

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Geschrieben 21 November 2005 - 09:29

"Pizza Cipolla Redoc" ist für mich ein typischer Uwe Post. Er bedient sich gern eines Stilmittels, das ich als die "literarische Zeitmaschine" bezeichne: Eine Zerstückelung der Zeit- und Erzählebenen in sehr kurze Fragmente, die dann in (scheinbar!) willkürlicher Reihenfolge reproduziert werden.Formal ist das hier herausragend umgesetzt. Die erzähltechnische Fragmentierung entspricht der Zerteilung der Persönlichkeit von Redoc. Diese Zerteilung zieht sich bis zum Satzbau hinunter: Selten habe ich bisher Geschichten mit derart kurzen Konstrukten gelesen, Sätze sind es meist nicht. Das transportiert die Grundidee auf allen Ebenen.Inhaltlich haben wir einiges zu entdecken. Zum einen das Internet der Zukunft, mit einer IP für jeden Fitzel Körperschmuck. Jedem Ornament sein OS, alles vernetzt: Das ist Konsequenz, wie sie SF gut zu Gesicht steht.In dieser Konsequenz liegt auch der grundsätzliche Unterschied zu Frank Hebbens Geschichte: War diese rückwärtsgewandt, auf den Cyberpunk der 80er Jahre zentriert, so haben wir hier eine Umsetzung nach bestem derzeitigen Wissen und Gewissen.Zum Schluss ist da noch die Idee vom Upload (natürlich für sich ein ganz alter CP-Hut) und die Zerlegung einer Persönlichkeit. Das kennen wir von Lem, aber in dieser spezifischen Kombination habe ich das im CP-Bereich noch nicht gesehen.Insgesamt eine sehr gute Story und unter den sicher nicht durchschnittlichen Werken von Uwe Post bisher mein absoluter Favorit.
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#13 Sullivan

Sullivan

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Geschrieben 21 November 2005 - 10:38

Kleine Ergänzung: Sehr gut an der Geschichte hat mir noch gefallen, dass die einzelnen Persönlichkeitssplitter nicht das komplette Wissen haben. Das erlaubt einen sehr eleganten Schluss. Jueps meinte:

Ein mysteriöser oder ungewöhnlicher Start ist schön, aber ich möchte nicht wie hier die ganze Geschichte am Rätseln sein.

Akzeptiert, das ist Geschmackssache und darüber lässt sich schlecht streiten. In einer längeren Geschichte hätte das ganze sicherlich nicht funktioniert, aber in dieser kurzen und knappen Form klappt es. "Asphaltgarten" und "Pizza Cipolla Redoc" können unterschiedlicher kaum sein. Sullivan

#14 yiyippeeyippeeyay

yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 21 November 2005 - 12:31

    :
bei Filmen kann ich das auch genießen,
    :
aber bei geschriebenen Werken mag ich's einfach ein wenig verständlicher*.
    :
Ist doch angenehm, wenn der Schreiber seinem Leser zumindest teilweise eine Chance gibt, etwas woran er sich festhalten kann.

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Ja, das kann ich nach vollziehen. Filme sind irgendwie vergänglicher, in einen gewissen zeitlich begrenzten Erlebnisrahmen gepresst, Bücher/Schriftliches dagegen permanenter, jederzeit verfügbar. Vielleicht werden ja irgendwann Filme auch so verfügbar sein, noch sind sie es nicht.

Überhaupt fällt mir bei beiden Stories (dieser und der von Frank Hebben) auf, dass sie mir von visuellen Medien stark beeinflusst scheinen.

@Naut: Du schriebst

so haben wir hier eine Umsetzung nach bestem derzeitigen Wissen

Ehm, außer das mit den Spamfiltern... :smokin: Und ob der Speicher eines Piercing-Accessoir wirklich ausreicht dafür, dass sich der (0,5 MB große! (irgendwie programmieren sie in der Zukunft effizienter! :))) Spiegel-Coder darin "zurücklehnen" kann? (Ich stell mir gerade eine kleine VR-Umgebung für ihn vor, mit einem Fenster nach "draußen"...) Ansonsten gehe ich mit dir d'accord. Allerdings kenne ich nichts Anderes von Uwe.

/KB

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#15 Naut

Naut

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Geschrieben 21 November 2005 - 13:29

@Naut: Du schriebst

so haben wir hier eine Umsetzung nach bestem derzeitigen Wissen

Ehm, außer das mit den Spamfiltern... :smokin: Und ob der Speicher eines Piercing-Accessoir wirklich ausreicht dafür, dass sich der (0,5 MB große! (irgendwie programmieren sie in der Zukunft effizienter! :))) Spiegel-Coder darin "zurücklehnen" kann?

Ja, Zahlen sind ein Problem. Ich muss immer grinsen, wenn ich SF aus den 80ern lese und da mit astronomischen Speichergrößen in MEGABYTES(!!!!) geprotzt wird. :unsure: Wer kann schon voraussehen, was a ) realisiert und b ) gebraucht wird? Das fand ich daher nicht ganz so schlimm. Eher etwas gestolpert bin ich über die "allgemeinen Schutzverletzungen" im Intro. Das ist mir erstens zu Windows-spezifisch (andere OS, andere Fehlermeldungen) und zweitens kann ich mir kaum vorstellen, dass die Daten auf dem rohen Metall laufen, also außerhalb einer Emulationsmaschine. Aber was soll's - das ganze ist sprachlich so umgesetzt, dass ich da getrost drüber hinwegsehen kann.
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#16 Uwe Post

Uwe Post

    FutureFictionMagazin'o'naut

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Geschrieben 23 November 2005 - 11:00

Glückauf! Ich kehre den Recherchen für meine neue Story und damit diversen geologischen Karten des Oberkarbon mal kurz den Rücken zu und werfe ein paar Sätze ein. Zunächst freue ich mich über die positive Resonanz. Dass einige Leser Schwierigkeiten mit der Geschichte haben, bereitet mir keine großen Sorgen, denn sie ist definitiv kantig und kratzig geraten und nicht für jeden leicht zu "schlucken". Vor allem habe ich versucht, dem Thema CP etwas neues abzugewinnen. Eine Art düsterer Melancholie charakterisiert fast alle CP-Werke. Mit meinem Humor schwimme ich da gegen den Strom, ohne die Hauptmotive der CP aus den Augen zu verlieren. Erstmal zu ein paar inhaltlichen Fragen: - Einige kleine Splitter von Redoc bleiben in Spamfiltern hängen. Nicht aber das funktionale Segment, welches später agiert. Daher sehe ich da keinen Widerspruch. - Speicherkapazität: Es ist immer gefährlich, in solchen Bereichen mit Zahlen zu hantieren, aber ich wollte gerne eine nennen. Ich stelle mir vor, dass der Prozessor des Implantats eine Webanwendung (person.exe) übers Netz startet, um das Redoc-Segment zu starten, das sich in ihm einnistet. Die Speicherkapazität eines Online-Genitalpiercings beträgt übrigens in der billigsten Ausführung 1 GByte (siehe xxx-piercings.com). Das reicht für viele Stunden abwechslungsreiches Stöhnen als mp3 in bester Qualität. - "Allgemeine Schutzverletzung" ist natürlich ein spezieller Begriff aus der Windows-Welt und zudem nicht gerade international. Derselbe Fehler existiert aber unter jedem modernen Betriebssystem, nur heißt er anders: Access Violation zum Beispiel. Auch hier: Ich wollte einen konkreten Begriff nennen und habe den gewählt, der mir passend erschien. Bitte kein Linux-Windows-Flamewar jetzt http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/cool.png Gerade jene von euch, die mit der zersplitterten Form der Geschichte ihre Schwierigkeiten hatten, wird folgendes interessieren: Bernd Behr von der c't ging es auch so. Deshalb musste ich die Reihenfolge der Abschnitte umstellen, bevor die Story in c't erschien, sie steht dort in zeitlich korrekter Abfolge. Damit ist der Einstieg auch nicht mehr der Einstieg, was ich sehr schade fand. Und ein paar meiner Wortschöpfungen musste ich normalisieren, sie waren Bernd zu abgefahren und hätten seiner Meinung nach die Leser überfordert. Ich bin da allerdings anderer Meinung. Übrigens ist die Geschichte in der c't aufgrund ungeklärter Umstände unter dem Namen "Pizza Cipolla" (also ohne Redoc) erschienen, soviel zur Fragmentierung ;) Bin gespannt auf weitere Wortmeldungen. PS: Die Werbung in eigener Sache ist an dieser Stelle hoffentlich erlaubt: Wer mehr von mir lesen will, kann ja mal hier klicken. Oder auf das nächste Nova warten :D
Herausgeber Future Fiction Magazine (deutsche Ausgabe) ||| Aktueller Roman: ERRUNGENSCHAFT FREIGESCHALTET ||| uwepost.de ||| deutsche-science-fiction.de

#17 Morn

Morn

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Geschrieben 23 November 2005 - 11:15

Ich glaube nicht, dass mir die Zersplitterung der Geschichte Schwierigkeiten gemacht hat. Auf der anderen Seite kann ich aber immer noch nicht sagen, was mich daran stoert... Ich bin aber jedenfalls froh, dass wir die Geschichte hier in der urspruenglichen Version gelesen haben. Der Einstieg ist m.E. sehr gut gelungen. Es ist wirklich schade, dass das fuer die c't geaendert wurde.

#18 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 23 November 2005 - 12:06

Ich stelle mir vor, dass der Prozessor des Implantats eine Webanwendung (person.exe) übers Netz startet, um das Redoc-Segment zu starten, das sich in ihm einnistet. Die Speicherkapazität eines Online-Genitalpiercings beträgt übrigens in der billigsten Ausführung 1 GByte (siehe xxx-piercings.com).

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Nette Falle! ;) Das mit der Webanwendung ist klever, aber dann müsste m.E. Redoc auch auf irgendeinem Webserver zum größten Teil "sitzen", denn auch 1GB wäre zu wenig um ein Konstrukt, das Entscheidungen trifft und deren Konsequenzen genießt, zu speichern. Aber das ist eine Kleinigkeit, vergessen wir's. http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/wink.png

Auch ich fände eine Umstellung der Segmente Schade. Die c't soll mal ihrer Leserschaft gerade in der SF-Story-Abteilung ein wenig mehr Flexibilität zutrauen. Nicht ALLE Computerfreaks sind männlich, tragen karierte Hemden und unterhalten sich nur über aktuelle Busmodelle/Prozessordesigns - einige von uns spielen z.B. fast nur mit der Software herum und meiden die Hardware wie den Teufel... :D

Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 23 November 2005 - 12:09.

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#19 Uwe Post

Uwe Post

    FutureFictionMagazin'o'naut

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Geschrieben 23 November 2005 - 16:16

Ups, ich trage gerade ein kariertes Hemd ;) Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich sehr stark mit mir gerungen habe, ob ich die Wünsche von c't erfüllen soll oder nicht. Am Ende hat der Veröffentlichungsdrang wohl gesiegt. Mich würde jedenfalls die Meinung von Leuten interessieren, die beide Versionen kennen.Wobei übrigens die einzelnen Segmente ja sogar Überschriften tragen, die die richtige zeitliche Ordnung klarstellen ...

Bearbeitet von Uwe Post, 23 November 2005 - 16:17.

Herausgeber Future Fiction Magazine (deutsche Ausgabe) ||| Aktueller Roman: ERRUNGENSCHAFT FREIGESCHALTET ||| uwepost.de ||| deutsche-science-fiction.de

#20 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 25 November 2005 - 18:08

Es hat sich 2 Tage nichts getan, und deshalb denke ich, können wir am Wochenende (also so um den 27.) weitermachen mit dem 3. Platz.Wenn ihr Lust habt könnt ihr euch auch jeweils ein paar Zeilen in die anderen Beiträge auf der CPC-KG-Seite einlesen, denn es sieht so aus, als ob wir Zeit haben werden, noch eine selbstausgesuchte Bonusgeschichte an zu gehen, die ihr zu gegebener Zeit (ich denke so gegen Mitte Dezember) gerne vorschlagen dürft.

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#21 scal

scal

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Geschrieben 25 November 2005 - 22:24

Wenn ihr Lust habt könnt ihr euch auch jeweils ein paar Zeilen in die anderen Beiträge auf der CPC-KG-Seite einlesen, denn es sieht so aus, als ob wir Zeit haben werden, noch eine selbstausgesuchte Bonusgeschichte an zu gehen, die ihr zu gegebener Zeit (ich denke so gegen Mitte Dezember) gerne vorschlagen dürft.

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Würde dafür Wo ist Nelson II vorschlagen, war wenn ich mich recht entsinne der vierte Platz.

Bearbeitet von scal, 28 November 2005 - 02:02.

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