2 Antworten in diesem Thema

[tichy]

Nun habe ich mich hier ja eine Weile recht rar gemacht, in dieser Zeit auch praktisch keine Zeit zum SF-Lesen gehabt ... und eines Tages kommt mir, ganz ohne erkennbaren Anlass, eine Kurzgeschichte in den Sinn. Vor Jahren mal beeindruckt gelesen, dann aber vielleicht zu schnell die nächste gelesen, jedenfalls weitgehend vergessen, taucht sie plötzlich mit Macht wieder auf und verlangt danach, erneut gelesen zu werden. Zum Glück habe ich mir gemerkt, dass sie von Gibson war, was die Suche per Google natürlich erleichtert hat: "Hinterlands" von William Gibson. Wow. Das ist eine der besten SF-Kurzgeschichten, die ich kenne. Die Neuromancer-Trilogie in allen Ehren, aber dieses Werk beeindruckt mich sogar noch mehr. In jeder Hinsicht eine andere Form, aber für mich in einer Reihe mit "Solaris" und "Picknick am Wegesrand". Ich weiss nicht, was das Copyright dazu sagt, aber man kann sie sogar online lesen. -- tichy

[Jürgen]

Jepp tichy, es ist eine beindruckende Geschichte.Vor allem aber zeigt sie einen Fakt, der gerade in der Diskussion um das Thema Cyberpunk ebenfalls aufgetaucht ist.Eigentlich ist "Hinterwäldler" (deutscher Titel) eine reinrassige SF-Story. Gibson Stil läßt sie aber als Cyberpunk erscheinen und ich bin davon überzeugt, daß wenn wir sie einem "unbelastetem" Leser zeigen würden, er sie sofort als typischen Cyberpunk titulieren würde.Das wiederum widerspricht einigen Meinungen, die unverrückbar behaupten, daß eine bestimmte Handlungsumgebung für den Cyberpunk notwendig ist.Diese Geschichte beweist... es ist NICHT notwendig. Der Stil macht letztendlich den Cyberpunk, nicht das Thema.Durch deinen Lesetip hab ich noch ein Argument mehr an der Hand... war mir doch glatt entfallen.DankegrußJürgen

Bearbeitet von Jürgen, 23 November 2005 - 18:45.

[Naut]

"Hinterlands" ist eine meiner absoluten All-Time-Lieblingsgeschichten überhaupt.Wollte ich nur mal so sagen.