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Copy


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8 Antworten in diesem Thema

#1 Kopernikus

Kopernikus

    Temponaut

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Geschrieben 25 November 2005 - 16:07

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Aus der Amazon.de-Redaktion
Wer hat sich nicht schon einmal einen Doppelgänger gewünscht, der einem unangenehme oder lästige Arbeiten abnimmt? In der Zukunftsgesellschaft, die David Brin in seinem Roman Copy entwirft, können die Menschen mit Hilfe eines speziellen Verfahrens ebensolche Kopien ihrer selbst herstellen. Durch Nanotechnologie aufgepeppte Lehmkörper, die an die Golems der jüdischen Legende erinnern, werden mit einem Abbild des Bewusstseins ihres Eigentümers zum Leben erweckt und gleichen ihm damit in jeder Hinsicht. Sie haben lediglich einen Nachteil: Ihre Lebensspanne beträgt nur etwa vierundzwanzig Stunden.

In einer Gesellschaft, in der jedermann beliebig viele Kopien seiner Person herstellen kann, ist körperliche Arbeit natürlich überflüssig. Die Menschen leben in genüsslicher Untätigkeit von dem, was ihre Golems erwirtschaften. Albert Morris gehört zu den wenigen, die tatsächlich noch einem Beruf nachgehen -- als Privatdetektiv ermittelt er vor allem in Fällen des kriminellen Missbrauchs des neuen Kopierverfahrens. Als der Wissenschaftler Dr. Yosil Maharal, einer der Miterfinder der Golemtechnologie, auf mysteriöse Weise verschwindet, wird Morris mit dem Fall betraut. Im Zuge der Ermittlungen stoßen Morris und seine zahlreichen Golems schon bald auf Ungereimtheiten, die auf eine weit reichende Verschwörung hinweisen.

Die Thematik des Klonens und der Verdopplung der Persönlichkeit ist Science-Fiction-Lesern sicherlich nichts Neues. Mit seinen Golemklonen hat David Brin jedoch eine durchaus originelle und faszinierende Ausdeutung dieser Thematik geschaffen, die mit zahlreichen Anspielungen auf Klassiker des Genres von
Frankenstein bis zu Isaac Asimovs Robotergeschichten aufwartet. Auch die Kriminalerzählung ist geschickt angelegt und erhält durch die verschiedenen Blickwinkel der Golems der Hauptfigur eine interessante stilistische Komponente. Leider verliert Brin zum Ende hin zunehmend die Kontrolle über die Handlung, die allzu sehr in metaphysische Spekulationen und grelle Hollywoodaction abgleitet. Einige Logikfehler und ein etwas ermüdender satirischer Erzählton schmälern darüber hinaus das Lesevergnügen. -- Somit ist Copy zwar kein Meilenstein des Genres, aber dennoch ein lesenswerter Ideenroman aus der Feder eines arrivierten Autors! --Steffi Pritzens

Quelle: Amazon

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Erspäht habe ich den Titel schon in diversen Signaturen hier als "Gerade gekauft" oder "Als nächstes geplant" o.ä. Auch bei mir steht er seit ein paar Tagen im Regal.
Hat schon jemand einen Blick reingeworfen? Meinungen bisher? Vielleicht ein möglicher Lesezirkel-Titel für Januar? (Wobei ich hier ja eigentlich bisher eher Sternenstaub von Adam Roberts favorisiere

#2 Dave

Dave

    Hamannaut

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Geschrieben 25 November 2005 - 16:34

Satirischer Erzählton?Gift und Dolch, das darf nicht sein! ;)

#3 Sullivan

Sullivan

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Geschrieben 25 November 2005 - 19:32

Handelt es sich hier um die Übersetzung von "Kiln People" oder wie heißt das Original?Sullivan

#4 Kopernikus

Kopernikus

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Geschrieben 25 November 2005 - 19:39

Ja, "Kiln People" ist der Originaltitel.

#5 TheFallenAngel

TheFallenAngel

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Geschrieben 25 November 2005 - 20:36

da es ja im hamilton - pandora thread auch (wiedermal) um die titelbilder geht (und ich ja u.a. titelbildfetischist bin^^), hier mal ein blick auf das amerikanische originaltitelbild:

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yo, wem das bekannt vorkommt ... der hat recht, wurde in d-land für hamiltons "der dieb der zeit" verwendet

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...

im nächsten jahr kommt übrigens ein nachfolgeband zu "kiln people" heraus, heißt "kiln time"

...

aller guten (???) dinge sind drei - hier ist das englische titelbild zu kiln people:

Eingefügtes Bild

ok, genug der auflockernden bilder ;)

#6 Scotty

Scotty

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Geschrieben 01 März 2006 - 14:44

Ich bin jetzt 100 Seiten vor dem Ende von "Copy". Bisher gefällt mir das Werk richtig gut. Die Grundidee ist in jedem Fall interessant. Das war auch der Hauptgrund, warum ich mir das Buch gekauft habe.Geboten wird eine schöne Detektiv-Story, gewürzt mit einigen nachdenklichen Tönen und auch ein wenig Action. Für mich genau die richtige Mischung. In der Hauptsache dominiert genau ein AKteur das Geschehen, allerdings in mehreren Inkarnationen, die jeweils kleine aber feine Unterschiede aufweisen. So ist der Hauptprotagonist mehrfach in parallele Geschehnisse verwickelt. Die Kopien haben aufgrund des unterschiedlichen Wissensstandes auch abweichende Theorien, was den "Täter" angeht. Wenn alles gut geht, können die Kopien sich wieder in das Original inloaden! Leider ist nicht immer sichergestellt, dass die Kopien ihre Einsätze heil überstehen.Mancher Leser könnte das als langatmig empfinden, so wie einige schon beim Amnion Zyklus von Donaldson mit den vielen parallelen Sichten nichts anfangen konnte. Mir hat es dagegen wirklich gut gefallen - bis jetzt.So nebenbei gibt es einen echten Sympathie-Träger und ein paar richtige Überraschungen und Wendungen. Wenn jetzt noch die Handlung vernünftig aufgelöst wird (wonach es aussieht), werde ich das Buch uneingeschränkt empfehlen.Ich bin sonst nicht der absolute Brin-Fan. Dieses Werk hat ihn in meiner Gunst deutlich steigen lassen.

#7 Mackelangelo

Mackelangelo

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Geschrieben 24 März 2006 - 04:05

Halloechen,ich melde mich nun auch mal wieder zu Worte.Dieses Buch hab ich nun innerhalb zweier Tage verschlungen. Nun gut, mir fehlen noch die letzten drei Seiten. Die ersten zwei Drittel hab ich gestern Nacht gelesen. Mit dem Schluss wird es mir leider etwas langatmig. Ohne jetzt zuviel vorwegnehmen zu wollen, doch der vorletzte Hoehepunkt, als sich alle noch lebenden Kopien treffen und voneinander glauben, dass sie nicht mehr am Leben sind, hat sich fuer meinen Geschmack zuviel hingezogen. Der Anfang vom Buch lies sich so fluessig lesen! Auch habe ich im Verlauf des Buches ein spektakulaereres (oder ein mehr spektuakulaer erzaehltes Ende?) erwartet. Kennt ihr das? Ihr fangt an ein Buch zu lesen, und nach ein paar Seiten muesst ihr nochmals zurueckblaettern, weil ihr der Handlung nicht folgend koennt, obwohl sie vielleicht gar nicht so sehr kompliziert ist? Ich habe in meiner Jugend beispielsweise die Buecher von Dean Koontz verschlungen. Bei den Buechern von King hatte ich dieses Problem und kam nicht ueber 30 Seiten hinaus. So ging es mir fast mit dem Ende von "Copy"Nichts desto Trotz koennte ich dieses Buch allen meinen SciFi-lesenden Freunden waermsten empfehlen. Es war mein zweites Buch von Brin. Das erste war "Sternenflut" welches mich mindestens genauso mitgezogen hat.

#8 Holger

Holger

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Geschrieben 24 März 2006 - 10:27

Hallo Mackelangelo!Mir ging es ganz ähnlich wie Dir. Bloß setzte die Ermüdung bei mir wesentlich früher ein. Zu Beginn des Romans war ich wirklich sehr begeistert. "Copy" ist vom Konzept her eine famose Übertreibung, die Story selbst solide genug für einen guten Roman. Dass Brin auf seine alten Tage so ein modernes Werk abliefert, überraschte mich! Aber wie bei mittlerweile 80% der neueren Romane ist auch dieser deutlich zu lang. Da hätte man so viele Szenen weglassen können (mindestens 200 Seiten!!), die am Verständnis nichts geändert hätten.Trotzdem, "Copy" bekommt von mir eine glatte 2!
"Rezensionen: eine Art von Kinderkrankheit, die die neugeborenen Bücher befällt."
(Georg Christoph Lichtenberg)

#9 g. b. corner

g. b. corner

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Geschrieben 27 März 2006 - 22:06

bin inzwischen auch mit dem ding durch und eigentlich positiv überrascht. nachdem ich früher ein großer Brin-fan war (Startide ist einfach ein klassiker), hat er mich in späteren jahren wirklich genervt (immer dickere wälzer mit immer weniger inhalt ...), sodass ich seine letzen bücher alle nicht kenne - "Copy" habe ich aber doch aufgrund einer empfehlung gelesen.vom klappentext her hatte ich mir eigentlich so was à la "Midas" von jeschke erwartet, aber das buch ist recht locker und in einem sympathischen zynisch-sarkastischen tonfall geschrieben, der mir sehr gefiel. (ab und zu hat der übersetzer vielleicht übertrieben - eine stiege geht bzw. krabbelt man hinauf und nicht "hoch", und was da im original stand, wor er "Kein Schweiß." geschrieben hat - na ja. und übrigens: weshalb das ganz normale wort "kiln" nicht übersetzt wurde, weiß ich nicht - speziell im titel vermisst man es, weil ein guter teil des satirischen gehalts ja eben von diesem "lo-tech"-zeug herrüht - keramik, gebacken ...)was auch mich gestört hat, war das letzte drittel, wo das ganze sehr esoterisch wird - das zeug erinnert mehr an die Gregs (Bear und Egan), und ich finde die verwendung von halbverstandenen quantenmechanischen phänomenen und beobachtereffekt in der heutigen SF inzwischen ziemlich lästig - damit lässt sich ja wirklich ALLES erklären, deus ex machina etc. Rudy Rucker hat zu dem thema in "Herr über Raum und Zeit" in einer kurzen, aber lustigen story eigentlich schon alles gesagt. in "Copy" stört es vor allem, weil es eben komplett nicht zu der sonst so bodenständigen Ditektiv-story passt. aber immerhin: die ersten zwei drittel des buches haben mich teilweise wieder mit Brin versöhnt. wenn er doch wieder einmal ein schmäleres bändchen ...grüsse,georg


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