„Sie sind ein Gesundheitsapostel,“ schrie Ko-Antin aufgebracht. „Nirgends bin ich vor Ihnen sicher. Lege ich mich zur Ruhe nieder, wollen Sie mein Kissen in die richtige Lage bringen, damit mein Kreislauf einwandfrei zirkuliert. Wache ich auf, sind Sie wieder zur Stelle, um meinen Diätplan aufzustellen.“ Er verzog angewidert das Gesicht. „Ich lebe nur noch von Kräutertinkturen und grauen Pülverchen. Ich wage schon nicht mehr, mich zu räuspern, weil Sie mich sofort zum Arzt schleppen wollen.“ „Sie sind ein wichtiger Mann,“ wandte Arrek ein. „Wichtige Männer müssen auf ihre Gesundheit achten.“ „ Eines Tages,“ grummelte Ko-Antin, „werde ich mich sinnlos betrinken und drei Trage lang nicht schlafen!“ „Lassen Sie uns nach draußen gehen,“ erwiderte Arrek nur. Ko-Antin hörte, wie Arrek genußvoll die Luft einatmete: “Ah, pumpen Sie sich die Lungen voll, Kommandant, das wird Ihnen gut tun.“ „Der Mief jeder winzigen Kneipe ist mir lieber,“ entgegnete Ko-Antin. „Weichen Sie den Pfützen aus,“ meinte Arrek unverdrossen. „Sie könnten auf dem schlüpfrigen Boden ausrutschen und sich einen Arm brechen.“ Ko-Antin watete genussvoll durch die größte Wasserlache und trat so heftig auf, daß das schmutzige Wasser bis zu Arrek spritze. Arrek nahm auch das mit äußerer Gelassenheit hin, wenn er sich auch bemühte, außer Reichweite von Ko-Antins Füßen zu kommen. Gleich darauf zog er eine Schatulle aus seiner Uniformtasche und entnahm ihr zwei rosafarbene Pillen. Er streckte die Zunge heraus, legte eine der Kügelchen auf deren Spitze, balancierte sie einen Augenblick mit unglaublicher Geschicklichkeit und schleuderte sie dann mit einem Zungenschnalzer in den Mund. „Die andere,“ sagte er, „ist für Sie, Kommandant.“ „Ich habe bereits vier Pillen geschluckt,“ sagte Ko-Antin abweisend. „Jedesmal wollen Sie mir weismachen, daß es meinen sicheren Tod bedeute, wenn ich die Einnahme dieser Ding unterließe.“ Arrek drehte das Kügelchen zwischen Daumen und Zeigefinger seiner rechten Hand als sei es eine ungemein kostbare Perle. „Keine regelmäßige Verdauung ohne Dubizal,“ sagte er streng. Ko-Antins Augen verengten sich. „Kümmern Sie sich nicht um meine Verdauung!“ schrie er wütend. „Wenn es einer Pille bedarf, um mein Wohlbefinden zu regeln, werde ich mich rechtzeitig bei Ihnen melden.“ „ Ihr Blutdruck scheint nicht in Ordnung zu sein,“ argwöhnte Arrek. „Darf ich einmal Ihren Puls fühlen....“
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