Arthur C. Clarke: Fahrstuhl zu den Sternen
#1
Geschrieben 01 Februar 2006 - 08:04
diesen Monat gibt es wieder einen echten Klassiker. Wir lesen
Fahrstuhl zu den Sternen von Arthur C. Clarke.
Im Original ist das Buch unter dem Titel Fountains of Paradise zu finden. Gebt bitte hier eure Meinungen zu den Teilen 1-3 ab.
Viel Spaß wünscht,
Sullivan
#2
Geschrieben 01 Februar 2006 - 08:29
#3
Geschrieben 01 Februar 2006 - 08:50
Nun, er liebt diese Insel so sehr, dass er dort sogar wohnt. Wahrscheinlich war dies für ihn eine gute Gelegenheit, um gleichzeitig über sein favorites Erdfleckchen zu schreiben. Die Verschiebung und die Erhöhung waren wahrscheinlich nötig, damit die Startbedingungen für den Bau des Fahrstuhls optimiert waren.Interessant finde ich das Nachwort, in dem der Autor schreibt, dass er Sri Lanka ein wenig südlich auf den Äquator verschoben hat und den Berg doppelt so hoch gemacht hat. Was treibt einen Autor dazu? Hätte man die Handlung nicht auf einen Fleck in Afrika oder Amerika legen können?
#4
Geschrieben 01 Februar 2006 - 15:11
OK, das leuchtet ein.[Nun, er liebt diese Insel so sehr, dass er dort sogar wohnt. Wahrscheinlich war dies für ihn eine gute Gelegenheit, um gleichzeitig über sein favorites Erdfleckchen zu schreiben.
#5
Geschrieben 02 Februar 2006 - 13:03
#6
Geschrieben 02 Februar 2006 - 14:59
#7
Geschrieben 02 Februar 2006 - 16:46
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#9
Geschrieben 02 Februar 2006 - 20:20
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#10
Geschrieben 03 Februar 2006 - 08:59
#11
Geschrieben 03 Februar 2006 - 12:05
#12
Geschrieben 03 Februar 2006 - 18:00
Bearbeitet von lapismont, 03 Februar 2006 - 18:02.
Ãœberlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
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#13
Geschrieben 06 Februar 2006 - 10:47
Ich glaube, deswegen nennt sich das hier auch Klassiker-Runde Mit dem ersten Teil bin ich durch und bisher schwer begeistert, genau das richtige Buch für einen Prüfungsgeplagten Ingenieursstudenten, dann wird man mal wieder daran erinnert, warum man bis morgens um 3 E-Technik, Werkstoffkunde und ähnliches lernt... Am besten haben mir bisher 2 Szenengefallen: Als über die Frage des Geländers der Gibraltar-Brücke diskutiert wurde und die Phobos-Ausweichschwingungen des Mons-Pavonis-Liftes ("Was mich angeht, so werde ich jedenfalls eine Positionsbestimmung für Phobos anfertigen lassen, bevor ich den Lift benutze") Wegen solcher Szenen liebe ich Clarke, sein leicht spöttischer Humor in Richtung des irrationalen, vermutlich ein Humor über den nur Naturwissenschaftler und Techniker lachen können.. Gut gefallen hat mir auch der Handlungsstrang um Starglider, ich bin ja mal gespannt, ob das Thema eines eigenen, menschlichen Stargliders auch noch auftaucht. Ähnlich wie der Orbitallift selbst, ein im ersten Moment phantastisch, geradezu absurd anmutendes Konzept, aber wenn man genauer drüber nachdenkt dann doch gar nicht so weit hergeholt ist. Nett ist auch immer wieder der Kontrast zwischen den historischen Einschüben und den Sprüngen in die (Handlungs)Gegenwart, auch wenn ich mich dem Punkt mit den etwas verwirrenden Namen der Figuren anschliesse. Bei der Hälfte frage ich mich schon, wie man die aussprechen soll, ganz zu schweigen davon, sie auseinanderzuhalten.Die Präsentation hingegen hat etwas Ältliches an sich, hier spürt man den Hauch des Alters, den das Werk hat.
Für den Mond macht ein Lift aufgrund der geringen Schwerkraft und der fehlenden Atmosphäre nicht wirklich Sinn. Hier würde sich eher ein Magnetkatapult abieten, sprich die Frachten werden auf einen Schlitten gepackt und dann mit enorm starken Magnetfeldern beschleunigt, am Ende der Beschleunigung hat das Material dann Fluchtgeschwindigkeit und lößt sich vom Schlitten. Etwas in der Art dürfte auch vorbedingung für den Bau eines Orbitalliftes sein, jedes Gramm Material erst von der Erdoberfläche hochzuwuchten ist schlicht zu teuer. Was den denkbaren Einsatz auf dem Mars angeht, wird jamit dem Mons Pavonis-Lift ein durchaus sinnvolles Szenario beschrieben. Zum Thema Machbarkeit: Da hat sich in den letzten Jahren einiges getan, das meiste war auch in der ein oder anderen Form in der Presse. Sicherlich die wichtigste Entdeckung in dem Zusammenhang sind die sog. Kohlenstoff-Nanoröhren, ein Material mit der 135fachen Zugfestigkeit von Stahl (Quelle: wikipedia ) Die meisten werden sicherlich schon mal davpn gehört haben, der vollständigkeit halber sei es trotzdem mal erwähnt. Das Problem an den Dingern ist vor allem die Tatsache, das es bisher nicht gelungen ist, davon Stränge mit einer Länge von mehr als ein paar cm herzustellen, von zehntausenden Kilometern ganz zu schweigen. Und aufgrund seiner enormen Festigkeit ist es auch nicht möglich, einfach mehrere einzelne Stränge aneinander zu kleben, das ergibt dann leider nicht mehr als einen besonders teuren Bindfaden, weil die blöden Dinger nicht aneinander haften. Da ist also noch eingie Forschung notwendig, aber ich bin mir ziemlich sicher, das es mit dem Orbitallift deutlich schneller vorangehen wird, als seinerzeit von Clarke prognostiziert.Nur so ein Gedanke zur Technik: Vielleicht wäre es denkbar in der Zukunft einen Lift (oder einen Katapult oder eine Kanone) auf einem kleineren Himmelskörper als die Erde einzusetzen. Man benötigt dann keine Raketen und Astronauten, um Mond-, Merkur- oder Marsgestein in einem Umlauf um die Erde zu bringen. Auf einer Raumstation könnten die Materialen erforscht werden. Auch wäre ein technisches Versagen (wie ein gesprungenes Seil) auf dem leblosen Mond eher ungefährlich für Menschen.
Bearbeitet von Kopernikus, 06 Februar 2006 - 10:49.
#14
Geschrieben 06 Februar 2006 - 11:29
Die Schwingungen des Mons-Pavonis-Liftes fand ich auch sehr interessant, auch wenn so ein Konzept wohl den Menschen nicht gefallen würde - wie dargestellt. Andererseits gibt es wohl auch bei uns Techniken, die nicht mit wenig Risiko behaftet sind. Auf Flughäfen gibt es möglicherweise eine ähnliche Taktung und nur ein Fehler schon kracht es. Die Sache mit Starglider wurde etwas Stiefmütterlich behandelt. Zuerst große in Szene gesetzt und dann vergessen. Am Ende von Teil III war schon lange keine Rede mehr davon. Was also sollte das ganze...? Worauf ich mir auch noch keinen Reim machen kann ist die religiöse Komponente. Aber das ist ja irgendwie typisch für Clarke.Am besten haben mir bisher 2 Szenengefallen: Als über die Frage des Geländers der Gibraltar-Brücke diskutiert wurde und die Phobos-Ausweichschwingungen des Mons-Pavonis-Liftes ("Was mich angeht, so werde ich jedenfalls eine Positionsbestimmung für Phobos anfertigen lassen, bevor ich den Lift benutze") Wegen solcher Szenen liebe ich Clarke, sein leicht spöttischer Humor in Richtung des irrationalen, vermutlich ein Humor über den nur Naturwissenschaftler und Techniker lachen können.. Gut gefallen hat mir auch der Handlungsstrang um Starglider, ich bin ja mal gespannt, ob das Thema eines eigenen, menschlichen Stargliders auch noch auftaucht. Ähnlich wie der Orbitallift selbst, ein im ersten Moment phantastisch, geradezu absurd anmutendes Konzept, aber wenn man genauer drüber nachdenkt dann doch gar nicht so weit hergeholt ist.
#15
Geschrieben 07 Februar 2006 - 07:28
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#16
Geschrieben 07 Februar 2006 - 10:29
Gregory Benford, Larry Niven, "Himmelsjäger"
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Gregory Benford, Larry Niven, "Sternenflüge"
Gerade gesehen
Serie "Mad Men"
#17
Geschrieben 07 Februar 2006 - 10:46
Das gebe ich Dir recht. Es ist wohltuend, dass Clarke den Aspekt seiner Idee groß vor dem Leser ausbreitet (und das ohne die Protagonisten zu vernachlässigen). Diese Buch sollte man Adam Roberts über den Schäde hauen, denn er hat in beiden Fällen versagt.Überraschend an der Lektüre ist aber für mich etwas anderes. Wir hatten ja im letzten Monat das Problem, das der Autor aus einer Idee sehr wenig gemacht hat.
#18
Geschrieben 14 Februar 2006 - 20:13
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#19
Geschrieben 15 Februar 2006 - 11:09
#20
Geschrieben 19 Februar 2006 - 07:16
Ich bin ein eher konservativer Leser. Mit "konservativ" meine ich, dass ich Romane mag, die mit rätselfreien Ereignissen und guter Personenvorstellung anfangen, einen Mittelteil mit gleichmässiger Steigerung der Ereignissen und Charakterentwicklung aufzeigen, sowie mit fragenlosen Abschluss abrunden. Trotz meiner konservativen Lese-Einstellung lasse ich mich aber gerne von einer alternativen oder experimentellen Erzählweise überraschen - leider enttäuschen die betreffenden Bücher mich jedoch oft.
Clarke enttäuscht mich aber nicht: Ihm gelingt mit diesem Buch eine experimentelle Erzählweise. Er verbindet historischen Roman mit SF-Roman. Die Verknüpfung klappt! Damals wie heute wird versucht, sich in die höchsten Ebenen zu schwingen, entweder zu Ehren des Menschen oder der Göttern. (Wenn es einen europäischeren Roman gewesen wäre, - etwas das wegen dem Äquator nicht möglich war -, hätte er vielleicht über eine Kathedrale mit einer besonders hohen Spitze geschrieben.)
Zusätzlich benutzt er die historischen Bauten als Erzählweise. Da denke ich besonders an das Gespräch mit der Prinzessin (eine Statue), in der das eigentliche Dilemma (Schutz oder Vernichtung der historischen Bauten) und damit der Zusammenhang der beiden Zeitperioden gezeigt wird.
Auch gefällt mir, wie er SF als Erzählweise an sich benutzt. Ich hasse lange Monologe in Romane, wenn sie nicht unterbrochen werden. Eine Lösung für einen Monolog ist, dass der Autor eine Person eine eher offizielle Rede machen lässt. Clarke lässt nun ein Hologramm eine Rede in der Wohnstube machen. Ich empfinde dieses SF-Element als sehr erfrischend.
Auch ist die Szene mit dem Ring und dem unsichtbaren Draht lebendig, ganz anders als wenn er beispielsweise ein Labor gezeigt hätte, in der man eine neue Erfindung macht (oder wenn er sogar nur eine technologische Entwicklung beschreiben würde).
#21
Geschrieben 21 Februar 2006 - 18:15
#22
Geschrieben 21 Februar 2006 - 18:22
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#23 Gast_Jorge_*
Geschrieben 25 Februar 2006 - 18:04
Ist aber in der Wissenschaft schon ein alter Hut: Das ganze geht auf Ronald Bracewell zurück, der die sog. "Bracewell"-Sonden schon 1960 kreierte: "Intelligente", vollautomatische Sonden, die in großer Zahl in die Galaxis ausgeschickt werden; mit der Aufgabe, fremde Zivilisationen aufzuspüren, zu beobachten und ggf. den ersten Kontakt herzustellen. Das Konzept wurde von John von Neumann noch verbessert: "Von Neumann"-Sonden duplizieren sich bei der Ankunft am Ziel; das Original verbleibt dort und erfüllt sein Missionsziel, die Duplikate fliegen weiter, duplizieren sich ebenfalls usw. . Beide Ideen faszinierten Stanley Kubrick und flossen in die Entstehung von "2001" ein. Kubrik war allerdings der Ansicht, das eine Zivilisation, die solche Maschinen baut, auf äußerst effektive Weise Selbstmord begeht: Eine Maschine, die so intelligent und autark und darüber hinaus auch noch zur Selbstreproduktion fähig ist, wäre auch irgendwann in der Lage, ihre Programmierung zu überwinden und eigene Ziele zu verfolgen(und diese dürften mit denen ihrer Schöpfer nicht übereinstimmen). Nachzulesen ist das ganze im Katalog zur gleichnamigen Ausstellung "Stanley Kubrick".Hoppla, ich hätte niemals mit einer ausserirdischen Intelligenz in diesem Buch gerechnet. Ich finde die ausserirdische Sonde Starglider sehr gelungen: Mal eine andere Art von Erstkontakt als gewöhnlich (und möglicherweise als Vorbild für eine künftige, menschliche Sonde im tiefen All?)
Bearbeitet von Jorge, 25 Februar 2006 - 18:05.
#24
Geschrieben 21 März 2006 - 08:24
The Bell
Als ich erstmals über die Glocke las, war mir gleich klar, dass sie irgendwann mal läuten müsst. Wie geht der englische Theaterspruch? When someone wears a gun in his trousers belt in the first act, it must go off in the fourth. So irgendwie.
Klar, musste es auch eine Katastrophe geben. Schon vor dem Lesen überhaupt ist es wie selbstverständlich, dass in einem Roman über ein bestimmtes Gebäude die Chose wenigstens einmal einstürzt ... Mal schauen, ob dies die "Hauptkatastrophe" war, oder nicht.
Clarke überrascht mich weiterhin. Ich hätte niemals damit gerechnet, dass die Schmetterlinge sterben könnten und die Mönche deshalb abziehen würden.
Eine ziemliche Wende gibt's auch dadurch: Nun kann doch auf der Erde gebaut werden. Dafür muss es im Rest vom Buch neue Obstakel geben ...
Es gibt ein paar Sachen, die ich nicht so mag; es ist wirklich mein persönlicher Geschmack:
Die kurzen Kapitel. Irgendwie ist es nicht so fliessend. Jedesmal kommt was Neues, während ich die vorherigen Entwicklungen (auch bei den Charakteren) noch nicht mal so richtig verdaut hatte. So hatte ich Mühe aus den wenigen Sätzen herauszulesen, dass es Venerable Parakarma aka Choam Goldberg war, der das Wetter beeinflusste und dadurch den Test sabotierte (und dadurch das Gegenteil erreichte von dem, was er eigentlich wollte).
Die schwachen Nebencharakteren. Schon den Hauptcharakteren wird wenig Privatleben zugewiesen (damit der Leser ihre Verhaltungsweisen versteht); in den Nebencharakteren kann ich mich gar nicht einfühlen. Sie werden nur als Satz- und Gedankengeber benutzt.
Was mich zum nächsten Punkt bringt.
Berufe: Ingenieure aufs Podest, die Presse ist der Depp. Clarke bringt hier wohl Wunschdenken ein. Sagt mal ehrlich: Wenn eine tolle Brücke gebaut wird, kennt ihr den Namen des Hauptingeneurs? Versteht mich nicht falsch, ich wünsche mir oft, dass "Macher" mehr geschätzt werden, anstatt dass immer publike Figuren wie Politiker oder Filmstars im Rampenlicht stehen. Aber dies ist nicht der Fall in der echten Welt.
Die Presseleute reagieren nicht wie es ihren Berufsstand entspricht. Garantiert würde diese Journalistin den misslungenen Test als ein Versagen, ja als Gefahr für die Menschheit einstufen. Aber anstatt über lebensgefährliche Abstürzen zu berichten, will sie nur den Hauptingenieur schützen.
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