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Arthur C. Clarke: Fahrstuhl zu den Sternen


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9 Antworten in diesem Thema

#1 Sullivan

Sullivan

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Geschrieben 01 Februar 2006 - 08:08

Hallo liebe Mitleser,

und weiter geht's mit der Klassikerrunde im Februar 2006. Hier ist Platz für eure Kommentare ab Teil IV von Arthur C. Clarkes Fahrstuhl zu den Sternen.

Sullivan

#2 lapismont

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Geschrieben 09 Februar 2006 - 07:50

Bin fast fertig.Der zweite Teil des Buches verstärkt den positiven Eindruck weiter. Der Bau des Fahrstuhls bietet Clarke ausreichend Gelegenheit sowohl technische als auch charakterliche Ausbauarbeiten durchzuführen. Zwar ist Morgan eindeutig die zentrale Figur, aber zu keinem Zeitpunkt werden die anderen Personen außen vor gelassen.Clarke lässt selbst in der Katastrophe Platz für eine Weiterentwicklung.Wenn man sich anschaut, wie ausführlich er sich dem Unfall widmet, und wie umfassend er mit ganz kurzen Abschnitten er darüber berichtet, merkt man deutlich die Meisterschaft in Clarkes Erzählkunst.Weiterhin bin ich fasziniert davon, was Clarke aus der wenig Stoffversprechenden Idee macht.BTW:Hallo?Lebt ihr noch?Ich war noch nie Erster in einem zweiten Thread der Leserunde. :)

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#3 Rusch

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Geschrieben 09 Februar 2006 - 08:33

Dieses Buch ist definitiv der beste Clarke, den ich bisher gelesen hat. Kein Schaler Butterersatz. :)Ich habe jetzt Teil 4 beendet. Ich bin schon gespannt, wie alles zu Ende geht.

#4 Rusch

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Geschrieben 12 Februar 2006 - 19:33

So, ich bin durch. Ich muss sagen, dass mir Teil 5 am besten gefallen hat. Diese Katastrophe im Weltall und die Rettungsmission war SF vom feinsten. Bravo.Allerdings will ich auch etwas Kritik anbringen. Dem Buch fehlt insgesamt der inhaltliche Zusammenhang. Sicher, Morgan und sein Turm stehen im Mittelpunkt, doch was war mit dem altertümlichen Herrscher, den Mönchen und Starglider? All dies wurde erwähnt, doch worauf spielte dies alles an? Insgesamt werden in mir Erinnerungen wach an die Episodenromane, die Kurzgeschichten aus den Magazinen zu einen Roman verbinden, aber keinen rechten inhaltlichen Zusammenhang haben. Mir fehlt es, sich denk Kopf zu zerbrechen, warum jetzt was passiert und wie nun die Auswirkungen auf die Protagonisten sein könnten. Die fehlt hier ein wenig.Dennoch. Gelungene Hard SF, die zu faszinieren versteht und das "Sense of Wonder" Gefühl aufleben läßt.8 von 10 Punkten.

#5 lapismont

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Geschrieben 12 Februar 2006 - 20:25

@RuschWie ich schon schrieb, hat bei Clarke die Suche nach Selbstbestimmung und Göttlichkeit immer Platz.Wenn Du Dir die Nebenschauplätze anschaust, Starglider und Mönche, erweisen sie sich als ähnlich gewichtige philosophische Konzepte.Morgan bau ja nicht nur einen Fahrstuhl zu den Sternen, sondern auch in eine Erweiterung der menschlichen Grenzen.Bezeichnender Weise stirbt er, als er zurück zur Erde kehrt.Spannend ist auch die Frage, warum Der Turm nich nach ihm benannt wurde.Hier ist der Schlüssel Rusch.Was wollte denn der Tyrann?"Der niedrigste Bettler konnte auf der Höhe des Berges das heilige Morgendämmern begrüßen und die Segnungen der Götter empfangen; aber der Herrscher dieses Landes konnte es nicht"Am Ende gibt es den Tempel nicht mehr. Selbst die Sonne verblasste.Aber der steinerne Thron Kalidasas und der Turm überstanden alles.Morgan wurde letztendlich zu jenem letzten Künstler, der Kalidasas Traum erfüllte.Sich über die Begrenztheit der Religion hinauszubewegen. Mit Kreativität das Morg(a)en gestalten.Clarke geht es nicht nur um eine Ingenieursleistung. Er zeigte einen evolutionären Sprung in der Menschheitsgeschichte.Clarke eben.

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#6 Kopernikus

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Geschrieben 12 Februar 2006 - 22:09

Clarke geht es nicht nur um eine Ingenieursleistung.

Aber für mich persönlich macht gerade diese Ingenieursleistung die Faszination des Buches aus. Er zeigt, wie etwas für unmöglich gehaltenes gegen alle Widerstände und engstirnigkeiten durchgesetzt wird und damit eine neue Ära in der Geschichte der Menschheit einläutet. Die Aussage "Wir können alles, wenn wir nur wollen und hart genug dran arbeiten", ist meiner Meinung nach die wichtigste dieses Buches, wenn nicht des gesamten Genres. Das präsentieren einer möglichen, großartigen Zukunft, das ist es, warum ich SF lese. Die Inspirationen, wie wir trotz aller Widerstände und Probleme unseren Weg gehen und jedes Problem lösen können. Zeit einen meiner Lieblingssätze zu bringen: "Ad astra per aspera", durch die Weisheit zu den Sternen, ich glaube nur wenige Bücher werden dem Geist dieses Satzes so gerecht, wie der "Fahrstuhl zu den Sternen". Genug der geschwollenen Lobhudelei, der Einwand von Rusch ist durchaus gerechtfertigt, einige Teile des Buches waren überflüssig und vor allem schlecht mit dem Rest verknüpft, vor allem die Klimakatastrophe auf der Erde zum Schluß wirkte doch sehr gekünstelt. Daher knapp an der Höchstwertung vorbei, aber ebenso wie es verdient den Hugo und den Nebula bekommen hat sich dieses Buch auch redlich seine gute Bewertung verdient, 9/10 Punkte

#7 lapismont

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Geschrieben 13 Februar 2006 - 11:51

Es war ja keine Katastrophe, sondern eine allmähliche Veränderung der Sonne.Ich denke schon, dass diese Dinge alle dazugehören. Nur einfach ein Buch über einen Fahrstuhl wollte Clarke eben nicht schreiben. :devil:

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#8 Rusch

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Geschrieben 13 Februar 2006 - 12:05

Danke, Lapis: Deine Erklärung klingt logisch und einleuchtend. Ja, ich denke, Clarke hat dies tatsächlich so verstanden. Ganz meinen Geschmack hat diese Verknüpfung der Stränge zwar immer noch nicht getroffen, weil ich es mag, wenn Ereignisse in den Haupterzählstrang münden und alles dann ein Bild ergibt.@Kopernikus: Nur weil ein Buch den Hugo und/oder den Nebula Award gewonnen hat, muss es einem noch nicht gefallen. Bei manchen Büchern merkt man, dass sie den Geschmack der Zeit getroffen haben oder aber schlichtweg die Art von SF repräsentieren, die man persönlich nicht mag.

#9 Axel

Axel

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Geschrieben 16 Februar 2006 - 22:42

Ich bin jetzt auch durch. Ein wundervolles Buch (sowohl wörtlich als auch als Metapher). Das Buch funktioniert als ganzes von Vorne bis Hinten. Jetzt da ich durch bin finde ich die Einschübe des ersten Abschnitts nicht mehr übverflüssig. Vielmehr hat sich auch das in die geschichte Eigefügt.Ich werde noch etwas über das Buch nachdenken und morgen etwas in meinen Blog schreiben.
Die Zukunft hat begonnen, wenn Geräte intelligent genug sind, um die Dummheit ihrer Nutzer auszugleichen.
Mein Blog (Meine Meinungen über Bücher, Filme und dergleichen)

#10 rockmysoul67

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Geschrieben 26 März 2006 - 07:24

The Tower

Das Interessanteste an diesem Teil ist wohl, dass Clarke hier das Internet vorausgesagt hat. (In einem früheren Kapitel wurde es auch kurz dargestellt.) Von der Suchmaschine bis zur elektronischen Geburtstagskarte, alles ist vorhanden. Ich bin beeindruckt.

Allerdings wird auch Clarke nicht zum Hellseher des modernen weltumfassenden Interneteinflusses, denn ein einziger "Blogger" reicht, um Morgan (kurzfristig) reinzureden.
Erneut unterschätzt Clarke die Macht der Medien und deren Bilder, denn er muss nur beweisen, dass der Turm nicht schwindlig macht - und was macht er? Er schickt eine Reporterin mit Atemmaske hoch.
Die völlig misslungene PR ärgert mich in diesem Buch, doch ich glaube zu verstehen, was Clarke hier versucht: Abgesehen von der "öffentlichen Meinung" hat er sich jedes denkbare Problem vorgestellt, von der Geografie über technische Details bis zum Schwindelanfall. Er zeigt die Probleme anhand von einzelnen protestierenden Personen, die Morgan (stellvertretend für Clarke) fast immer überzeugt mit einer technologischen Lösung. (Die Ausnahme sind die Mönche, die er zufällig los wird, aber nicht bevor er alles Technisches bei Ihnen versucht hat.) So nach dem Motto: Seht her, es gibt kein unlösbares technologisches Problem, ein Weltraumturm ist möglich.

Sonst ermöglicht dieser kurze Teil uns Lesern einen Sprung in die Zukunft. Wir bringen die Zwischenbauphase gleich hinter uns. Gelungen war noch der kleine Stargliderexkurs sowie die Vorstellung von Cora, dem Gesundheitswarnsystem.


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